Selmnitz

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Wappen derer von Selmnitz in Siebmachers Wappenbuch (1605)

Die von Selmnitz, auch Selmenitz, Selbitz, Selben genannt, waren ein thüringisch-ritterliches, später auch freiherrliches Uradelsgeschlecht, mit gleichnamigen Stammsitz Söllmnitz (nordöstlich von Gera).

Geschichte

Das Adelsgeschlecht wird erstmals um das Jahr 1080 erwähnt. Conrad und Herrmann von Selmnitz sollen 1115 in der Schlacht am Welfesholz mitgekämpft haben.

Sitze bestanden in Allstedt, Bedra, Delitzsch, Eckstädt, Flarchheim, Hohenkirchen (heute Ortsteil von Bröckau), Kannawurf, Klein Eichstedt, Kranichborn, Mittelhausen, Ostramondra, Schönstedt, Söllmnitz, Steinburg, Straußfurt, Vehra, Wählitz, Westgreußen, Weißenschirmbach. Im Jahr 1450 brannte das Stammgut ab, wurde danach aber wiederaufgebaut und an Kunz von Breitenbach verkauft. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Familie Inhaber des Burglehen zu Querfurt und von 1464 bis 1521 der Vitzenburg.

1686 wurden Steinburg und Straußfurt verkauft an Gerlach Heino von Münchhausen (1652–1710), Kammerherr des Großen Kurfürsten, der mit Catharina Sophia von Selmnitz (* 1665 † 1735) verheiratet war.

Die Familie von Selmnitz erlosch Ende des 18. Jahrhunderts. Ihr Erbbegräbnis lag im Kloster Pegau.

Wappen

Das Wappen ist von Schwarz und Silber geviert, in jedem Feld eine Rose in verwechselten Tinkturen. Auf dem Helm ein von schwarz-silber gevierter, wachsender gestümmelter Mann, mit silbernen Halskragen und einer schwarz silbernen Mütze, an dessen goldenen Knopfe zwei schwarze und eine silberne Hahnenfeder herabhängen. Die Helmdecken sind Schwarz Silber.

Persönlichkeiten

Friedemann von Selmnitz (* 1648 † 1665)
Stifter Wappentafeln der Johanna Magdalene von Selmnitz in St. Andreas (Uftrungen)
  • Friedemann von Selmnitz (* ... † 1576 - Grabstein und Epitaph in der Stadtkirche Sankt Peter und Paul zu Delitzsch), Rittmeister Kurfürst Augusts von Sachsen (verheiratet mit Magdalena Katharina, Tochter Ernsts von Schönfeld, Nichte der Ave von Schönfeld).
  • Ernst Friedemann von Selmnitz (* 1576 † 1634), Amtmann zu Arnstadt und Gehren, Hofmeister zu Ebeleben, verheiratet mit Dorothee Hogreve; erbaute 1623/24 die Kirche zu Vehra.
  • Ernst Friedemann von Selmnitz (*... † 1665), Sohn des Ratsherrn Ernst Friedemann von Selmnitz.
  • Ernst Friedemann von Selmnitz (* 1620 † 1678), Geheimrat, Kammerherr, Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld, Gutsherr auf Steinburg, Vehra, Straußfurt und Kranichborn, verheiratet mit Anna Elisabeth von Werthern; ihre Söhne starben jung: Friedemann von Selmnitz (* 1648 † 1665), Ernst Dieterich von Selmnitz (* 1651 † 1672), Töchter: Rachel Sophia von Selmnitz (* 1654 † 1673), Sophia Maria von Stammer, Catharina Sophia von Münchhausen(* 1665 † 1735), diese wiederum Mutter u. a. des Gerlach Adolph von Münchhausen. Ernst Friedemann ist beigesetzt in der Kirche zu Straußfurt; gedruckte Leichenpredigt von 1678.
  • Johanna Magdalene von Selmnitz, (geb. 21. Feb. 1698), vermählt mit Carl von Geisau aus Uftrungen, Sachsen-Meißen fl. Kammerjunker.[1]

Literatur

  • P. Jovius: Genealogie oder Stammbaum des uralten, wohladlichen Geschlechts der von Selmnitz, 1622
  • Weiland Rudolf von Bagenski, Siegmar von Schultze-Galléra: Die Geschichte der Familie von Selmnitz, Druck und Verlag Otto Hendel, Halle 1914
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, oder, Handbuch über die historischen, genealogischen und diplomatischen , zum Theil auch heraldischen, genealogischen und diplomatischen, zum Theil auch heraldischen Nachrichten vom hohen und niedern Adel, 1826, S. 474

Weblinks

Einzelnachweise

  1. August Wilhelm Bernhard von Vechtritz „Diplomatische Nachrichten adelicher Familien“ Siebenter Theil, Leipzig 1795, Böttgerische Buchhandlung, Seite 57