Sparkasse Saarbrücken

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Logo der Sparkassen  Sparkasse Saarbrücken
Logo der Sparkasse Saarbrücken Vorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Logoeinbindung
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Neumarkt 17
66117 Saarbrücken
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Bankleitzahl 590 501 01[1]
BIC SAKS DE55 XXX[1]
Gründung 23. März 1858
Website www.sparkasse-saarbruecken.de
Geschäftsdaten 2022[2]
Bilanzsumme 8,074 Mrd. Euro
Einlagen 6,311 Mrd. Euro
Kundenkredite 5,758 Mrd. Euro
Mitarbeiter 1.107
Geschäftsstellen 56
Leitung
Verwaltungsrat Charlotte Britz (Vorsitzende)

Peter Gillo (stv. Vorsitzender)

Der Regionalverbandsdirektor (z. Zt. Peter Gillo) bzw. die Regionalverbandsdirektorin und die Oberbürgermeisterin (z. Zt. Charlotte Britz) bzw. der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken wechseln sich jährlich zum 1. Mai an der Spitze des Verwaltungsrats ab.

Vorstand Hans-Werner Sander (Vors.),
Uwe Kuntz (stv.Vors.),
Uwe Johmann,
Frank Saar
Liste der Sparkassen in Deutschland

Die Sparkasse Saarbrücken ist eine Sparkasse mit Sitz in Saarbrücken im Saarland. Ihr Geschäftsgebiet umfasst den Regionalverband Saarbrücken (früher: Stadtverband Saarbrücken) einschließlich der Landeshauptstadt Saarbrücken. Sie ist die größte Sparkasse des Saarlandes und Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet.

Organisationsstruktur

Die Sparkasse Saarbrücken ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Saarbrücken, ein hierfür eingerichteter kommunaler Zweckverband, dem als Mitglieder der Regionalverband Saarbrücken und die Stadt Saarbrücken angehören. Rechtsgrundlagen sind das Sparkassengesetz für das Saarland und die Satzung der Sparkasse. Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat.

Sparkassen-Finanzgruppe

Die Sparkasse Saarbrücken ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und gehört damit auch ihrem Haftungsverbund an. Er sichert den Bestand der Institute und sorgt dafür, dass sie auch im Fall der Insolvenz einzelner Sparkassen alle Verbindlichkeiten erfüllen können. Die Sparkasse vermittelt Bausparverträge der regionalen Landesbausparkasse, offene Investmentfonds der Deka und Versicherungen der Saarland Versicherung. Im Bereich des Leasing arbeitet die Sparkasse Saarbrücken mit der Deutschen Leasing zusammen. Die Funktion der Sparkassenzentralbank nimmt die Landesbank Saar wahr.

Geschäftszahlen

Die Sparkasse Saarbrücken wies im Geschäftsjahr 2022 eine Bilanzsumme von 8,074 Mrd. Euro aus und verfügte über Kundeneinlagen von 6,311 Mrd. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2022 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 42. Sie unterhält 56 Filialen/Selbstbedienungsstandorte und beschäftigt 1.107 Mitarbeiter.[3]

Geschichte

Die Sparkasse Saarbrücken entstand aus zwei selbstständigen Instituten, der Kreissparkasse Saarbrücken und der Stadtsparkasse Saarbrücken, die am 1. Juni 1984 fusionierten.

Kreissparkasse Saarbrücken

Aufgrund der Preußischen Zirkularverfügung vom 14. Juli 1854 über die Bildung von Kreissparkassen[4] wurde Landrat Franz Karl Rennen schnell tätig und konnte bereits im August 1854 einen Satzungsentwurf vorweisen. Autor war Bürgermeister August Kromayer. Mit Schreiben vom 13. Dezember 1854 wurde der überarbeitete Entwurf allen Bürgermeistereien des Kreises zur Stellungnahme vorgelegt. Bis auf zwei Gemeinden (Heusweiler fürchtete spätere Lasten aus der Haftungsübernahme, in Völklingen verwies man auf den Fall des Elberstädter Rendanten, der 12.000 Reichstaler unterschlagen hatte) stimmten alle Gemeinden Saarbrückens und St. Johanns zu. Dies war die Voraussetzung, dass am 13. März 1855 auch der Kreistag (in dem die Bürgermeister die Mehrheit stellten) der Satzung und der Haftungsübernahme zustimmten.

Sitz der Sparkasse sollten Saarbrücken und St. Johann sein. Bei Bedarf konnten Filialen in den einzelnen Bürgermeistereien gebildet werden. Dies waren aber lediglich Sammelkassen für das Spargeschäft, Kredite wurden zentral vergeben. Ein fünfköpfiges vom Kreistag gewähltes Kuratorium kontrollierte den Rendanten, der eine Kaution von 500 Taler zu stellen hatte und eine Besoldung von mindestens 200 Talern im Jahr erhielt. Jeder Einwohner des Kreises durfte zwischen 15 Silbergroschen und 200 Talern Einlagen leisten und erhielt darauf einen Zins von 3 ½ %, wobei Nachkommastellen und angebrochene Monate nicht verzinst wurden. Der Grund für diesen krummen Zinssatz lag in der einfachen Berechnung der Zinsen: Der Taler unterteilte sich in 30 Silbergroschen und dieser in 12 Pfennige. Daher ergab sich für eine Einlage von 5 Talern der jährliche Zins auf 5 Silbergroschen und der monatliche Zins auf 5 Pfennig.

25 Taler konnten sofort abgehoben werden, für höhere Beträge bestand eine Kündigungsfrist von 8 bzw. 6 Wochen. Kredite wurden als Immobilienkredite bis zur Hälfte des Brandversicherungswertes oder gegen Stellung zweier geeigneter Bürgen vergeben. Der Kreistag veröffentlichte jährlich eine Liste geeigneter Bürgen.

Die Eröffnung der Kasse dauerte aber noch weitere drei Jahre. Grund waren Änderungswünsche der Bezirksregierung an der Satzung. Nachdem in den strittigen Fragen ein Kompromiss gefunden war, genehmigte König Friedrich Wilhelm IV. am 9. September 1857 in Salzmünde die Satzung. Landrat Franz Carl von Gaertner reichte am 4. November 1857 die bereits am 11. Juli vom Kreistag genehmigte finale Satzung bei der Regierung ein.

In der gleichen Sitzung am 4. November 1857 wählte der Kreistag das Kuratorium (den Vorsitz führte Landrat von Gaertner, daneben gehörten ihm Bürgermeister Kromayer, Bürgermeister a.D. Ludwig Wagner, der Glasfabrikant Adolph Wagner und der Beigeordnete und Rentner Friedrich Braun an) und den Rendanten Carl Woytt, der gleichzeitig Rendant der Kreiskommunalkasse und der Kasse des Stiftes St. Johann war.

Die Kreissparkasse Saarbrücken nahm am 23. März 1858 um 14:00 Uhr im Beisein des Landrates Franz Carl von Gaertner, der zugleich Vorsitzender der Kreissparkasse Saarbrücken war und der die ersten Sparbücher persönlich gegenzeichnete, im Landratsamt am Saarbrücker Schlossplatz (altes Rathaus) ihren Betrieb auf.
Der erste Kunde eröffnete ein Sparbuch; die Spareinlage betrug 42 Taler und 15 Silbergroschen.
Spargeldanlage und drei Arten von Darlehen (Real-, Personal- und Kommunalkredit) bildeten anfangs die Leistungspalette der Kreissparkasse Saarbrücken. Nach dem Statut der Kreissparkasse konnten die eingezahlten Spargelder von der Kasse ausgeliehen werden:

  1. gegen erststellige Hypotheken auf Grundstücke
  2. auf Pfandscheine ohne hypothekarische Sicherheit (zwei als wohlhabend anerkannte Eingesessene mussten als Bürgen und Selbstschuldner für Kapital, Zinsen und Kosten eintreten)
  3. an Gemeinden des Kreises

Das Kuratorium beschloss 1860, in den einzelnen Bürgermeistereibezirken Bischmisheim, Dudweiler und Völklingen (insgesamt 23.000 Einwohner) Sammelstellen (die späteren Zweigstellen) für Einlagen einzurichten. 1866 übernahm der erste hauptamtliche Rendant, Ludwig Dettweiler, die Leitung der Kreissparkasse. Am 1. Juni 1888 eröffneten die ersten Bezirksagenturen als Annahmestellen in den Bürgermeistereien (in Orten mit mehr als 2.000 Einwohnern): Bischmisheim, Dudweiler, Gersweiler, Heusweiler, Kleinblittersdorf, Ludweiler, Püttlingen, Riegelsberg, Sulzbach, Völklingen.

Ein Buchhalter wurde erstmals 1899 eingestellt. Darüber hinaus wurden zwei Gehilfen eingestellt.
Der Jahreslohn der Gehilfen belief sich auf 1.440 bzw. 600 Mark. Hinzu kamen die Vergütungen, die der Vorstand regelmäßig am Jahresende zahlte. Ihre Höhe bewegte sich bei rund 5 Prozent des Jahresgehaltes.
Der Rendant erhielt fortan eine Besoldung von jährlich 5.000 Mark, steigend alle zwei Jahre um 200 Mark bis zu einem Höchstbetrag von 6.000 Mark. Hinzu kam eine Dienstwohnung im Kassengebäude, deren Mietwert mit 1.000 Mark jährlich in das ruhegehaltsfähige Einkommen des Rendanten mit eingerechnet wurde. Am 11. März 1908 schufen das Scheckgesetz und die Verleihung der passiven Scheckfähigkeit an die Sparkasse die Voraussetzungen für den Scheckverkehr und das bargeldlose Zahlungssystem der Sparkassen und leiteten damit eine neue Epoche der Sparkassenentwicklung ein. Mit der Einführung des Giro- und Kontokorrentverkehrs dehnte sich die geschäftliche Betätigung der Sparkasse stark aus.

Stadtsparkasse Saarbrücken

Am 1. April 1909, dem Tag der Vereinigung der Städte Alt-Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach, nahm die neu gegründete Stadtsparkasse Saarbrücken ihre Geschäfte auf. Am 9. August 1910 beschloss der Vorstand der Kreissparkasse die Einführung des Scheckverkehrs zum 1. Januar 1911. Das bedeutete eine starke Ausdehnung der geschäftlichen Betätigung. Indem man die Sparkassen in die neue Form des Geldverkehrs mit einbezog, hoffte man, die breiten Bevölkerungskreise für den bargeldlosen Zahlungsverkehr zu gewinnen. Der neue Giro- und Kontokorrentverkehr bot für die Sparkassen mit ihrer lokalen Gebundenheit die ideale Handhabe, die im örtlichen Geschäftsverkehr anfallenden Betriebs- und Kassenreserven des gewerblichen und handwerklichen Mittelstandes zu sammeln und diese bisher ungenutzten Gelder zur Grundlage eines Mittelstandskreditgeschäftes zu machen.

1936 gab es keine Annahmestellen mehr, sondern nur noch

1937 kamen noch Eiweiler und Bliesransbach hinzu.

Am 1. Januar 1974 trat die Gebiets- und Verwaltungsreform in Kraft. An die Stelle des bisherigen Gewährträgers der Sparkasse trat der Stadtverband Saarbrücken. Am 27. April 1982 beschlossen der Stadtverbandstag (Gewährträger der Kreissparkasse Saarbrücken) und der Stadtrat von Saarbrücken (Gewährträger der Stadtsparkasse Saarbrücken), einen Sparkassenzweckverband zu gründen. Der Sparkassenzweckverband hatte die Aufgabe, die Kreissparkasse Saarbrücken und die Stadtsparkasse Saarbrücken zu einer Sparkasse, der Sparkasse Saarbrücken, zusammenzuführen. Gewährträger der neuen Sparkasse Saarbrücken war der Sparkassenzweckverband. Mitglieder dieses Zweckverbandes waren der Stadtverband Saarbrücken und die Stadt Saarbrücken.
Vorsteher des Sparkassenzweckverbandes waren der Stadtverbandspräsident und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken im jährlichen Wechsel.
Durch die Zusammenführung der beiden Sparkassen zu einer Zweckverbandssparkasse wurde die durch die Gebietsreform von 1974 entstandene Überlagerung der Geschäftsbereiche der beiden Sparkassen beseitigt.

Der Sparkassen-Zweckverband Saarbrücken löste am 22. April 1983 die Landeshauptstadt Saarbrücken als Gewährträger der Stadtsparkasse Saarbrücken ab.

Nach der Fusion

Am 1. Juni 1984 fusionierte die Kreissparkasse Saarbrücken mit der Stadtsparkasse Saarbrücken zur Sparkasse Saarbrücken. Der Vorstand der Sparkasse Saarbrücken bestand aus fünf Mitgliedern: Vorstandsvorsitzender war Sparkassendirektor Ferdinand Paffrath, der dieses Amt schon bei der Kreissparkasse innehatte. Seine Stellvertreter waren Sparkassendirektor Lothar Köth und Sparkassendirektor Gerhard Lehberger, der bisherige Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Saarbrücken. Weiter gehörten dem Vorstand die Sparkassendirektoren Adolf Britz und Werner Ernst an.
Nach vollzogener Vereinigung der beiden Saarbrücker Sparkassen war die Sparkasse Saarbrücken in ihrem Geschäftsgebiet neben den Hauptstellen Neumarkt und Rathausplatz mit weiteren 96 Geschäftsstellen vertreten, die zu zehn Filialdirektionen zusammengefasst wurden.

Durch eine Neuorganisation wurden die zehn Filialdirektionen 1988 auf acht Teilmärkte verkleinert: Brebach, Dudweiler, Sulzbach, Heusweiler, Püttlingen, Völklingen, Burbach, Rathausplatz.
Die Teilmärkte waren weitgehend dem Zuschnitt der kommunalen Gebietskörperschaften angepasst. 1992 erfolgten eine Dezentralisierung des Kreditgeschäftes und eine neue Aufbau-Organisation mit fester Kompetenzverteilung für regionale Teilmärkte und Dezernate auf die vier Vorstandsmitglieder sowie ein Neuzuschnitt der Ressorts.

Bauliche Entwicklung der Hauptstelle der Kreissparkasse

In den Jahren 1860–1870 und damit wenige Jahre nach der Eröffnung der Kreissparkasse Saarbrücken (1858) im Landratsamt am Saarbrücker Schlossplatz (altes Rathaus) vergrößerten sich die Städte Saarbrücken und St. Johann in erheblichem Maße. Die Stadt Saarbrücken suchte den direkten Anschluss an den in St. Johann liegenden Bahnhof. Am 12. November 1863 wurde der Grundstein für die Luisenbrücke gelegt, mit der eine zweite Verbindung zwischen Saarbrücken und St. Johann entstand. Durch den Bau dieser Brücke bildete sich mit der Eisenbahn-, Hohenzollern- und Gutenbergstraße nach und nach das neue Geschäftszentrum in Saarbrücken aus. Gleichzeitig mit der Wahl des neuen Rendanten wurde 1865 das Geschäftslokal der Kreissparkasse in dessen Haus in die Obergasse 68 (heute Schlossstraße) verlegt. Die Obergasse gehörte zu den vornehmsten Straßen in Saarbrücken. Mit dem Umzug des Rendanten in das neu gebaute Haus Nr. 35 in der Eisenbahnstraße erhielt die Kreissparkasse 1876 ein neues Geschäftslokal, in dem sie die nächsten zwanzig Jahre verblieb. Das Kassenlokal in der Obergasse war infolge des enorm gestiegenen Publikumsverkehrs zu klein geworden, zudem spielte sich inzwischen das Geschäfts- und Wirtschaftsleben immer mehr in den Straßenzügen der Eisenbahn-, der Hohenzollern- und der Gutenbergstraße ab.

Aufgrund des wachsenden Geschäftsbetriebs und des steigenden Umfangs an Barbeständen und Wertpapieren entschied man sich 1889 zu einem schrittweisen Ausbau. Zunächst wurde die Geschäftsstelle in der Eisenbahnstraße umgebaut und um ein Kassenlokal sowie um ein Tresor- und ein Konferenzzimmer erweitert. 1895 wurde das Haus Nr. 3 in der Gerichtsstraße als erstes eigenes Gebäude für die Kreissparkasse angekauft und umgebaut. Der Umzug der Geschäftsstelle in die Gerichtsstraße Nr. 3 erfolgte 1896. 1907 wurde die Toreinfahrt an der Hauptstelle zur Vergrößerung der Wohnung des Rendanten überbaut und 1910 wurde das Kassengebäude für rund 190.000 Mark umgebaut. Am 23. Dezember 1914 wurde die Stahlkammer in einem eigens dafür errichteten Anbau der Hauptstelle eröffnet. 1922 erwarb die Kreissparkasse das Haus Nr. 3 in der Gutenbergstraße mit Hofraum und Hintergebäude und bezog es in die geplante Umbaumaßnahme mit ein. Regierungsbaumeister Brauser, der den Umbau der Reichsbank in Saarbrücken leitete, wurde mit einem Vorentwurf beauftragt. Dieser Umbauentwurf wurde angenommen und man begann sofort mit den Arbeiten.

In den Jahren 1922 bis 1928 entwickelte sich die Kreissparkasse so rasant, dass eine ordnungsgemäße Abwicklung des Geschäftsbetriebes in den vorhandenen Räumen auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten war. Der Vorstand beauftragte einen Erweiterungsbau mit Einbeziehung des der Kasse gehörenden Hauses Gutenbergstraße 3. 1928 erwarb die Kreissparkasse zusätzlich das Haus Gutenbergstraße 1. Am 29. August 1929 beschloss die Sparkasse einen Neu- und Erweiterungsbau der Kreissparkasse auf der Gesamtfläche der zwischen Gutenbergstraße und Gerichtsstraße erworbenen und vorhandenen Gebäude: „[…] der Erweiterungsbau sollte die Gesamtfläche der erworbenen und vorhandenen Gebäude bedecken und das bisherige Dienstgebäude organisch in sich einverleiben“. Planfeststellung und Bauoberleitung lagen in den Händen des Saarbrücker Architekten Nobis. Er sollte bei der Ausführung berücksichtigen, dass der Neubau den an ein neuzeitliches Kommunalunternehmen zu stellenden Anforderungen gerecht werde. Im Erdgeschoss sollten übersichtliche Arbeitsräume und ein großer, heller Publikumsraum, im Obergeschoss Wohnungen und Büroräume geschaffen werden. Zudem sollte die Baumaßnahme ohne Störung des Kassenbetriebes durchgeführt werden. Im November 1929 konnte bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden. Nach dem Neubau (Ecke Gutenberg- und Gerichtsstraße) wurde das alte Kassengebäude umgebaut und in den Neubau integriert. Als Außenfassade für den Bau wählte man Klinkersteine, für Sockel und Pfeiler Muschelkalkplatten. Im März 1931 zog die Kreissparkasse Saarbrücken in die neuen Räumlichkeiten ein. 1938 erwarb die Kreissparkasse das Haus Ecke Gerichts- und Hohenzollernstraße und richtete die Erdgeschossräume für Ausstellungszwecke her.

Nach Beendigung des Krieges bestand 1945 infolge der enormen Zerstörung (das Hauptstellengebäude hatte unter anderem fünf Artillerie-Volltreffer) zunächst keine Möglichkeit, den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen. Der Gebäudekomplex der Hauptstelle wurde dann von den eigenen Angestellten nach und nach notdürftig instand gesetzt. (Die oberen Stockwerke waren ausgebrannt, im Keller stand das Wasser 60 cm hoch, alle Fenster waren zerstört, das Mobiliar war zum größten Teil zertrümmert oder gestohlen). Im Hinblick auf die angestrebte Erweiterung der Hauptstelle in Richtung Eisenbahnstraße kaufte die Kreissparkasse das Haus Eisenbahnstraße 7, zu diesem Zeitpunkt eine Kriegsruine.

1949 wurde das Hauptstellengebäude aufgestockt. Diese Aufstockung brachte die Beseitigung der restlichen Kriegsschäden im Flügel Gerichtsstraße und schaffte einen neuen, inzwischen unbedingt erforderlich gewordenen Archivraum. Außerdem konnten durch einige Um- und Ausbauten drei neue Wohnungen hergerichtet werden. Da mit dem Wiederaufbau der heimischen Wirtschaft auch die Spar- und Geschäftstätigkeit bei der Kreissparkasse wieder stark angewachsen war, zeigten sich die bestehenden Geschäftsräume der Hauptstelle bald als unzureichend. Eine Vergrößerung des Sparkassengebäudes wurde ins Auge gefasst. Im Jahr 1953 begannen die Einzelplanungen zu diesem Vorhaben. Zuvor hatte sich die Kreissparkasse dazu entschieden, den alten angestammten traditionellen Sitz der Sparkasse zu verlassen, um komplett in den Stadtteil Saarbrücken 3 umzuziehen. Neben dem Grundstück Eisenbahnstraße 52 wurden nacheinander die Objekte Hohenzollernstraße 4, 6 und 8 sowie Eisenbahnstraße 48 und 50 von der Kreissparkasse erworben.

Sparkasse am Neumarkt

Im Juni 1955 beschloss der Verwaltungsrat den Erweiterungsbau der Kreissparkasse am Neumarkt. Im September 1955 wurde mit den Baumaßnahmen unter dem Saarbrücker Architekten Willi Steinhauer begonnen. Er plante und errichtete das neue Gebäude der Kreissparkasse an Gerichts- und Hohenzollernstraße. Die bereits bestehenden Altbauten wurden integriert. Besonderes Gewicht erhielt die Gestaltung der Kassenhalle. Zudem wurde der Haupteingang in die Hohenzollernstraße verlegt. 1957 waren schließlich die Bauarbeiten am Neubau der Kreissparkasse beendet. Die gesamte Stahlkammer konnte hochwassersicher im ersten Stock untergebracht werden. Ein Parkplatz für Kunden und Besucher vor dem Hauptstellengebäude wurde langfristig angemietet. Der Erweiterungsbau der Hauptstelle wurde 1958 fertiggestellt. Mechanische Fördereinrichtungen wie Aktenaufzüge, Aktenförderer und eine moderne Förderbandeinrichtung verkürzten die innerbetrieblichen Transportwege und gewährleisteten eine schnelle Bedienung der Kunden.

Durch den Bau der Stadtautobahn wurde 1960 der Neumarkt und damit auch der Haupteingang der Kassenhalle Ecke Hohenzollern- und Gerichtsstraße vom allgemeinen Verkehrsfluss abgehängt. Der Zugang, insbesondere aber die Zufahrt erwiesen sich als unzulänglich. Dadurch wurde die Kreissparkasse für ihre Kunden schwerer erreichbar. Zu dieser Zeit wurde wieder die Idee aufgegriffen, einen direkten Eingang oder Zugang von der Eisenbahnstraße her zu schaffen, jedoch nicht umgesetzt.

1971 wurde eine Uhr auf dem Dach der Kreissparkasse installiert. Das letzte Grundstück auf dem Platz der heutigen Hauptstelle erwarb die Sparkasse im Jahr 1976. Außerdem wurden die Häuser in der Eisenbahnstraße zwischen Hohenzollern- und Gutenbergstraße abgerissen. Nach Abbruch der Gebäude und Einebnung des Geländes wurde als vorübergehende Lösung ein Parkplatz mit 67 Stellplätzen eingerichtet. Im März 1978 wurde die neu gestaltete Schalterhalle in der Hauptstelle am Neumarkt in Betrieb genommen.

Am 18. Oktober 1985 wurde das neue Parkhaus (Architekt Werner Krauser) mit einer computergesteuerten, vollautomatischen Anlage und 248 Parkplätzen in Betrieb genommen. In der Vorphase der Planung für den Um- und Erweiterungsbau der Hauptstelle am Neumarkt mit ausgeprägten städtebaulichen Planungsvorhaben führte die Sparkasse 1986 einen Ideen- und Architektenwettbewerb durch. Die Aufmerksamkeit auf die auf dieser Saarseite gelegenen Geschäfts- und Wohngebietes sollte erhöht und die geschäftliche Bedeutung der Eisenbahnstraße durch den direkten Zugang zur Sparkasse gefördert werden. Auf der Grundlage des Wettbewerbsentwurfes erarbeitete das Architektenbüro Hubertus Wandel und Rena Wandel-Höfer in ständiger Abstimmung mit der Sparkasse 1988 einen genehmigungsfähigen Plan für das Gesamtprojekt, für den am 3. März die Baugenehmigung erteilt wurde. Das Gesamtprojekt sah eine völlige Neugestaltung des Gevierts Hohenzollern-, Gerichts-, Gutenberg- und Eisenbahnstraße unter Betonung des Baukörpers Gerichtsstraße vor. Am 14. Juli beschloss der Verwaltungsrat den Erweiterungsbau der Hauptstelle Neumarkt. Ein erster Bauabschnitt sah eine Blockbebauung im Bereich Hohenzollern-, Eisenbahn- und Gutenbergstraße unter Anbindung an den Altbau vor. Die Bauarbeiten begannen im November.

Am 16. November 1989 erfolgte die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Sparkasse Saarbrücken unter den Architekten Hubertus Wandel und Rena Wandel-Höfer, am 23. Mai 1990 fand das Richtfest für den Hauptstellen-Erweiterungsbau statt. Am 17. Oktober 1991 wurde der Neubau eingeweiht. 1994 konnte die neu gestaltete Fassade an der Gerichtsstraße zwischen den beiden Ecktürmen von 1931 und 1957 fertig gestellt werden. 1996 erfolgten der Umbau und die Modernisierung der Kassenhalle am Neumarkt.

1997 wurde ein neues Parkhaus mit 140 Stellplätzen in Betrieb genommen. Der Neubau war notwendig geworden, weil die störungsanfällige Technik des automatisierten Parkhauses keine verlässliche Sanierung mehr zuließ. Am 19. November 1997 wurde eine neue Uhr auf dem Dach der Sparkasse Saarbrücken installiert.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Sparkassenrangliste 2022. (PDF; 65 kB; 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 6. April 2023, abgerufen am 1. Mai 2023.
  3. Sparkassenrangliste 2022. (PDF; 65 kB; 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 6. April 2023, abgerufen am 1. Mai 2023.
  4. Gemeinschaftlicher Erlaß des Ministers des Inneren und des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, LHKO 403, 9967, S. 353 ff.

Koordinaten: 49° 14′ 5,3″ N, 6° 59′ 22,7″ O