St.-Dominicus-Kirche (Berlin)

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St.-Dominicus-Kirche

Die katholische St.-Dominicus-Kirche steht in der Lipschitzallee 74 im Berliner Ortsteil Gropiusstadt des Bezirks Neukölln. Sie wurde von Hans Schädel und Hermann Jünemann als Stahlbetonskelettbau im Architekturstil der Nachkriegsmoderne entworfen. Die 1975–1977 gebaute Kirche und das bereits 1969 errichtete Gemeindezentrum stehen unter Denkmalschutz.

Geschichte

Den Anstoß, eine eigene Kirchengemeinde in der Gropiusstadt zu gründen, gaben ihre katholischen Gläubigen, deren Anteil elf Prozent der Einwohner betrug. In die Satellitenstadt zogen bis 1975 aus Altbaugebieten der West-Berliner Innenstadt 50.000 Menschen in 18.500 neuerrichtete familiengerechte Mietwohnungen. Ab 1966, dem Jahr der Gründung der Gemeinde, wurde der Gottesdienst in der Waschküche eines Mietshauses gefeiert, am Sonntag in der Eingangshalle einer Schule, nach dem Bau des Gemeindezentrums in dessen Gottesdienstraum.

Baubeschreibung

Der Gebäudekomplex liegt am Platz vor dem Eingang des U-Bahnhofs Lipschitzallee. Die Architekten setzten in der Kirche den Gedanken der vollkommenen räumlichen und liturgischen Gestaltung im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils um. Nach diesem Vorbild entstanden noch im selben Jahr die St.-Markus-Kirche im Falkenhagener Feld und die Kirche Zu den heiligen Märtyrern von Afrika in Lichtenrade. Diese Kirchen werden wegen der Form der Kuppeln von den Berlinern auch als „St. Melitta“ bezeichnet.[1] Der mittlere Bereich des Zentralbaus ist mit einem Kegelstumpf aus 24 Trägern überkuppelt, dessen Mantelfläche oberhalb eines umlaufenden Fensterbandes mit Aluminium verkleidet ist und dessen Deckfläche aus einem Oberlicht besteht. Das Kirchenschiff auf quadratischem Grundriss hat zur Straße eine gläserne Wand, die seitlichen fensterlosen Wände sind unverputzt, sie bestehen aus rotbraunen Klinkern.

Der Innenraum ist durch die Kuppel geprägt, unterhalb deren Oberlicht der Altar steht. Die Bänke des Kirchengestühls sind kreisförmig um den Altar angeordnet. Die Ausstattung stammt von Hubert Elsässer: Altar und Taufbecken sind aus Muschelkalk, Ambo und Reliquiar des Schutzpatrons Dominikus aus Bronze. Hinter dem Altar befindet sich eine freistehende Wand mit beidseitig zugänglichem Tabernakel. Der Raum dahinter diente am Werktag als Kapelle.

Die Orgel mit zwei Manualen, einem Pedal und 18 Registern wurde 1988 von Klaus Corbach gebaut.

Der Campanile ist aus Betonfertigteilen zusammengesetzt, bekrönt mit einem stilisierten Kreuz. In der Glockenstube hängt eine Bronzeglocke, die von Petit & Gebr. Edelbrock 1976 gegossen wurde. Sie wiegt 294 kg, hat einen Durchmesser von 76 cm und eine Höhe von 62 cm, trägt die Inschrift „CONCORDIA ET PAX“ und klingt auf den Schlagton c′′.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Berlin, München/Berlin 2006
  • Christine Goetz und Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Kirchen Berlin Potsdam. Berlin 2003.
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten. Teil VI. Sakralbauten. Berlin 1997.
  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.
  • Gerhard Streicher und Erika Drave: Berlin – Stadt und Kirche. Berlin 1980.

Weblinks

Commons: St. Dominicus (Berlin-Gropiusstadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 25′ 27,4″ N, 13° 27′ 46,1″ O

Einzelnachweise

  1. Tag des Herrn. Katholische Wochenzeitung für das Erzbistum Berlin. Nr. 14, 66. Jahrgang, 3. April 2016, S. 11.