Surveyor 3

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Surveyor 3

Surveyor 3 auf dem Mond
NSSDC ID 1967-035A
Missions­ziel Vorbereitung bemannter MondlandungenVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Auftrag­geber NASAVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Auftraggeber
Träger­rakete Atlas-Centaur AC-10/290DVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Verlauf der Mission
Startdatum 17. April 1967, 07:05 UTCVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe CCAFS LC-36Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum 4. Mai 1967Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf Vorlage:ZL-StartVorlage:ZL-MarkeVorlage:ZL-MarkeVorlage:ZL-Ende

Surveyor 3 war die dritte Sonde der US-amerikanischen Raumfahrtagentur NASA im Rahmen des Surveyor-Programms. Das Surveyor-Programm war Nachfolger des Ranger-Programms. Die Ergebnisse des Programms sollten die erste bemannte Mondlandung vorbereiten. Surveyor 3 sollte unbeschädigt auf dem Mond landen und von dort Bilder und Daten zur Erde übermitteln. Nach Surveyor 1 war es die zweite US-amerikanische Sonde, die weich auf dem Mond landete und ihre Mission erfüllen konnte.

Mission

Astronaut Conrad (Apollo 12) untersucht Surveyor 3

Surveyor 3 startete am 17. April 1967 an Bord einer Atlas-Centaur-Rakete von der Startrampe LC-36 der Cape Canaveral Air Force Station. Eine ausgeführte Kurskorrektur verlief, im Gegensatz zu Surveyor 2, problemlos. Am 20. April erreichte die Sonde den Mond. In einer Höhe von 76 Kilometern über der Mondoberfläche und bei einer Geschwindigkeit von 2.626 m/s zündeten die ersten Bremsraketen, die die Geschwindigkeit auf 137 m/s verzögerten. Danach übernahmen, wie schon bei Surveyor 1, das Doppler-Radar und der Höhenmesser den weiteren Landeanflug. Mit Vernier-Triebwerken sollte die Sonde auf den letzten Metern kontrolliert abgebremst werden. Wahrscheinlich ausgelöst durch Reflexionen schalteten die Düsen jedoch zu spät ab, sodass Surveyor 3 nicht sanft aufsetzte, sondern drei weitere kleine „Sprünge“ machte. Der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Bodenkontakt betrug ungefähr 20 Meter, zwischen dem zweiten und dritten ungefähr 11 Meter. Die Sonde rutsche nach der Landung noch ca. 30 cm, da der Untergrund eine Neigung von 14 Grad aufwies. Sie landete 3 Kilometer vom geplanten Punkt im Oceanus Procellarum, ca. 370 km südlich des Copernicus-Krater.

Nach einem Funktionstest übermittelte Surveyor 3 die ersten von insgesamt 6.326 Bildern. Zusätzlich wurden Daten über die Reflektivität der Mondoberfläche, die Stärke der Oberfläche und die Temperatur der Sonde gesammelt und übermittelt. Durch die Temperatur der Sonde sollten Rückschlüsse auf die Oberflächentemperatur des Mondes gezogen werden. Ein Baggerarm legte einen 18 cm tiefen Graben an. Auch mit diesem Experiment wurden Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Mondoberfläche gezogen. Bilder einer Sonnenfinsternis (ausgelöst durch die Erde) wurden ebenfalls aufgenommen.

Surveyor 3 überstand die lunare Nacht unbeschadet und sendete am nächsten Mondtag erneut Daten und Bilder. Die letzten Daten wurden am 4. Mai 1967 um 00:04 UT empfangen.

Die Mission war ein Erfolg.

Apollo 12

Ungefähr 2 Jahre später, am 19. November 1969, landete Apollo 12 nur 180 Meter von Surveyor 3 entfernt. Die Astronauten Pete Conrad und Alan Bean besuchten die Raumsonde auf ihrem zweiten Außeneinsatz am 20. November. Sie machten Bilder der Sonde und der Umgebung und demontierten insgesamt fast 10 Kilogramm Teile der Sonde, darunter auch die TV-Kamera.

Kontamination des Mondes durch irdische Mikroben

In einem Kameragehäuse der Sonde gelangen im Jahr 1967, wie bei allen anderen Sonden zu der Zeit, irdische Mikroben auf den Erdtrabanten. Dieser Vorgang wird als Vorwärts-Kontamination bezeichnet.

Über Jahrzehnte war es eine verbreitete Meinung, dass in der Kamera von Surveyor 3 irdische Mikroben mehrere Jahre auf dem Mond überlebt hätten. Diese Kamera war, neben weiteren Bauteilen, von der Apollo-12-Mission wieder zur Erde zurückgebracht worden. Neuere Untersuchungen historischer Dokumente aus dem Jahr 2011 lassen allerdings Zweifel an den Ergebnissen aufkommen. Die Standards für den genutzten Reinraum entsprachen bei Weitem nicht den heutigen. So trugen die Menschen zwar Handschuhe, aber z. B. nur kurzarmige Hemden. Eine Eigenkontamination ist damit nicht auszuschließen.[1]

Trivia

Die Surveyor-3-Kamera ist im National Air and Space Museum in Washington, D.C. zu besichtigen. Die Landestellen von Surveyor 3 und Apollo 12 sind auf den Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter zu sehen.

Weblinks

Commons: Surveyor 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leonard David: Moon Microbe Mystery Finally Solved. Space.com, 2. Mai 2011, abgerufen am 13. März 2016.
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