The Breakfast Club

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Film
Titel The Breakfast Club
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Hughes
Drehbuch John Hughes
Produktion John Hughes
Musik Keith Forsey
Kamera Thomas Del Ruth,
George Bouillet
Schnitt Dede Allen
Besetzung

The Breakfast Club, auch Breakfast Club – Der Frühstücksclub[1] (Originaltitel: The Breakfast Club) ist ein Teenager-Film von John Hughes aus dem Jahr 1985. Die Schauspieler wurden dem Brat Pack zugerechnet und galten als hoffnungsvolle Talente ihrer Generation.

Handlung

In einer Highschool treffen an einem Samstag fünf völlig unterschiedliche Schüler zum Nachsitzen aufeinander. Sie wissen wenig voneinander, glauben aber, mit den jeweils anderen wenig bis gar nichts gemeinsam zu haben: Der Streber Brian, den eine schlechte Note in Werken fast in den Suizid getrieben hat; John, der Rebell aus gewalttätigem Elternhaus; das Sport-Ass Andrew, ein muskelbepackter Highschool-Held; Claire, die „Prinzessin“ aus reichem Haus; und die schwarz gekleidete Außenseiterin Allison. Alle fünf sind Opfer der engstirnigen Erwartungen ihrer Umwelt: Der einerseits für seine Freiheit beneidete, andererseits für seine Rauheit verachtete John ist das tragische Produkt eines primitiven Elternhauses; die bei allen beliebte Claire gesteht ihre Verzweiflung darüber, sich dem Gruppenzwang ihrer Freunde nicht entziehen zu können. Der Streber Brian und der Ringer Andrew leiden beide unter dem Erwartungsdruck ihrer Eltern, die ihre eigenen Lebensziele durch ihre Kinder erreichen wollen, und Allison wiederum leidet darunter, dass ihre Persönlichkeit von ihren Eltern nicht anerkannt wird.

Diese fünf unterschiedlichen Jugendlichen müssen – beaufsichtigt vom überforderten Lehrer Richard Vernon – an einem Samstagmorgen gemeinsam in der Schulbibliothek nachsitzen und einen Aufsatz darüber schreiben, wer sie sind. Während zu Beginn des Nachsitzens die Unterschiede zwischen den Charakteren sichtbar werden und die fünf ihre Sicht der jeweils anderen deutlich werden lassen, kommen sie sich durch Provokation, Streit und Streiche allmählich näher. Gelockert durch mehrere Joints, reden die fünf Teenager über ihre Probleme, Ängste und Sehnsüchte. Dabei werden sie mit ihren eigenen Vorurteilen und Zwängen konfrontiert und lernen das Gegenüber schätzen. Alle finden sich vereint in ihren Ängsten und ihrer verzweifelten Suche nach Individualität, und unter ihren Selbstgeständnissen finden sie langsam neue Seiten an sich. Während sich zwischen John und Claire sowie Andrew und Allison zarte Bande bilden, verfasst Brian einen gemeinsamen Aufsatz für sie alle.

Am Ende wird allen bewusst, dass sie viel mehr gemeinsam haben als erwartet. Ob die gegenseitige Empathie den folgenden Montag überdauern wird, scheint jedoch fraglich. Der Film endet mit aus dem Off gelesenen Sätzen aus dem von Brian geschriebenen Aufsatz, an deren Ende von jedem der Schüler betont wird, dass er nicht auf eine Facette reduziert werden kann, sondern dass jeder von ihnen etwas vom anderen in sich hat.

Synchronisation

Rolle Darsteller Sprecher[1]
John Bender Judd Nelson Benjamin Völz
Claire Standish Molly Ringwald Judith Brandt
Allison Reynolds Ally Sheedy Melanie Pukaß
Andrew Clark Emilio Estevez Oliver Rohrbeck
Brian Johnson Anthony Michael Hall Santiago Ziesmer
Richard Vernon (Rektor) Paul Gleason Harald Leipnitz
Carl (Hausmeister) John Kapelos Lutz Riedel

Wissenswertes

  • Die Bücherei, in der der Hauptteil des Filmes spielt, wurde in der Turnhalle der 1981 geschlossenen Maine North High School in Des Plaines, Illinois speziell für den Film gebaut. Im selben Gebäude entstanden auch einige Szenen für John Hughes Film Ferris macht blau, der ein Jahr später erschien. Heute befindet sich dort eine Polizeistation.
  • Die Originalfassung des Films hatte eine Laufzeit von 150 Minuten. Universal Pictures, die Vertriebsfirma, glaubte nicht an das Potenzial des Films und veranlasste eine Kürzung auf die heutigen 93 Minuten. Weiterhin zerstörte Universal Pictures alle Negative der geschnittenen Szenen. In einem Interview sagte John Hughes, dass einzig er allein noch eine vollständige Version besitze. Seit seinem Tod im Jahr 2009 gilt sie als verschollen.
  • In einer Szene ist eine Wand zu sehen, auf der „I Don’t Like Mondays“ geschrieben steht. Dies soll eine Anspielung auf das Massaker der Grover Cleveland Elementary School in San Diego bzw. auf das daraus entstandene Lied der Boomtown Rats sein. Bei dem Massaker erschoss Brenda Ann Spencer 1979 zwei Menschen und verletzte neun weitere.
  • Der Satz „Eat my shorts“ wird in der englischsprachigen Version des Filmes genutzt und wurde von Matt Groening auf Bart Simpson übertragen. Zudem hat Groening die Figur Bender aus Futurama nach John Bender benannt.[2]
  • Die Fernsehserie Victorious machte 2012 eine Adaption des Filmes. Die Folge heißt The Breakfast Bunch.
  • Auch die Fernsehserie Faking It machte 2015 eine Adaption des Films. Die Folge heißt Boiling Point.

Kritiken

„Fast auf einen Schauplatz beschränkt, fesselt der einfühlsam gestaltete Film durch psychologische Relevanz und ausgezeichnete junge Darsteller.“

film-dienst[4]

„Hughes läßt sich nicht vom Bild einer ‚ausgeflippten No-Future-Generation‘ täuschen, er zeigt, wie in jedem der Heranwachsenden Kreativität und Einfühlungsvermögen stecken. Wenn aus dem ‚Breakfast-Club‘ auch manchmal ein Quasselclub wird, liegt die Spannung des Films in der Veränderlichkeit seiner Charaktere. Man kann eben auch Filme über Jugendliche drehen, ohne in belehrende oder schicke Attitüden zu verfallen. Wenn die Fünf mit ihrer Sensibilität auch nicht repräsentativ sind, entlarvt ihre Verletztbarkeit doch ein Schulsystem, das für Talente keinen Platz läßt.“

„Es wäre kein echter Teeniefilm, wenn die Schüler nicht am Ende als Sieger das Feld verlassen würden, aber es ist mehr als nur eine normale Teenagerkomödie. Der Film ruft zur Toleranz gegenüber Menschen auf, die anders sind als man selbst, oder besser: die anders sind als das Idealbild des gesellschaftlichen Umfelds der einzelnen Charaktere. Die Personen sind so unterschiedlich, sich aber in den Grundzügen ihres Wesens trotzdem sehr ähnlich. […] Hughes schafft es die Jugendlichen über ihre Probleme reden zu lassen, ohne dass es auch nur ein einziges Mal gekünstelt oder schmalzig wirkt. Hut ab!“

Alexander Jachmann: zelluloid.de[6]

„Der ‚Breakfast Club‘ ist ein schönes Beispiel dafür, wie man einen Teeniefilm ohne ernüchterndes Ende machen kann, es geht aus wie man es erwartet, ganz so ist es trotzdem nicht. Ein schönes Gefühl bleibt am Ende übrig, kein Wunder, dass der Film heutige Teenager-Komödien wie ‚American Pie‘ oder ‚10 Dinge, die ich an Dir hasse‘ geprägt hat, nur richtig gut nachmachen konnte es keiner.“

Bernhard Escher: zelluloid.de[7]

Literatur

  • Jonathan Bernstein: Pretty in Pink. The Golden Age of Teenage Cinema. New York 1997. ISBN 0-312-15194-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Breakfast Club – Der Frühstücksclub. In: synchronkartei.de. Abgerufen am 23. Dezember 2015.
  2. Sci-Fi Baby Names: 500 Out-of-this-world Baby Names from Anakin to Zardoz. Intellectual Names, S. 119.
  3. Johannes Wächter: Prinz Pi im Interview: „Indirock ist dumm“. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 28. April 2013, abgerufen am 24. Januar 2015.
  4. The Breakfast Club im Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 15. Februar 2008
  5. zitiert nach dem Lexikon des internationalen Films
  6. Filmkritik von Alexander Jachmann, zelluloid.de, 17. Juli 1997, abgerufen am 15. Februar 2008
  7. Filmkritik von Bernhard Escher, zelluloid.de, 29. August 2007, abgerufen am 15. Februar 2008