Tone (Schiff, 1938)

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Tone
Die Tone vor 1940
Die Tone vor 1940
Schiffsdaten
Flagge Japan Japan
Schiffstyp Schwerer Kreuzer
Klasse Tone-Klasse
Bauwerft Mitsubishi, Nagasaki
Kiellegung 1. Dezember 1934
Stapellauf 21. November 1937
Indienststellung 20. November 1938
Verbleib am 24. Juli 1945 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 201,6 m (Lüa)
Breite 19,40 m
Tiefgang (max.) 6,48 m
Verdrängung Leicht: 11.258 t[A 1]

Erprobung: 14.070 t Maximal: 15.201 t

 
Besatzung ca. 874
Maschinenanlage
Maschine 8 ölgefeuerte Dampfkessel Typ Kampon

4 Dampfturbinen mit Einfachgetriebe

Maschinen­leistung 152.000 PS (111.796 kW)
Höchst­geschwindigkeit 35 kn (65 km/h)
Propeller 4 dreiflügelig
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 145 bis 77,8 mm
  • Deck: 31 bis 65 mm

Die Tone (jap. 利根) war ein Schwerer Kreuzer der Kaiserlich Japanischen Marine und das Typschiff der zwei Schiffe umfassenden Tone-Klasse. Sie wurde nach dem Fluss Tone in der japanischen Region Kantō benannt und war im Pazifikkrieg eingesetzt.

Einsätze

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges stand das Schiff unter dem Kommando von Kaigun-Taisa[A 2][1] Okadu Tantsugu. Während des Angriffs auf Pearl Harbor und der Invasion auf den Wake-Inseln wurden seine Flugzeuge zur Aufklärung eingesetzt.

Im Januar 1942 unterstützte die Tone die Angriffe auf Rabaul und Neuguinea, im folgenden Monat den Luftangriff auf Darwin in Australien und die Invasion auf Java.

Am 1. März nahm sie an der Schlacht in der Javasee teil, wo sie den niederländischen Frachter Modjokerto abfing. Im Anschluss daran nahm das Schiff an den Operationen im Indischen Ozean teil, bei denen seine Aufklärungsflugzeuge Cornwall und Dorsetshire entdeckten, die danach von Flugzeugen der Akagi, Hiryū und Sōryū versenkt wurden.

Im April 1942, während der Schlacht um Midway, geriet die Tone in Luftangriffe, wurde aber selbst nicht beschädigt. Eines ihrer Aufklärungsflugzeuge entdeckte am 4. Juni 1942 um 7:28 Uhr eine Gruppe amerikanischer Schiffe, die aber fälschlicherweise nicht als Trägergruppe identifiziert wurde. Nach dieser Schlacht wurde sie bei der Invasion der Alëuten eingesetzt.

Im Juli 1942 wurde Kapitän Okada auf die Jun’yō versetzt und Kapitän Kobe Yuji übernahm das Kommando über die Tone. Im August nahm der Kreuzer an den Operationen um Guadalcanal teil. In der Schlacht bei den Ost-Salomonen wurde er von amerikanischen Torpedobombern angegriffen.

1943 wurde die Tone auf Truk stationiert und operierte bei den Marshallinseln und bei den Karolinen. 1944 operierte das Schiff bei den Philippinen; ihre Basis war Lingga in der Nähe von Singapur. Danach nahm sie an der Schlacht in der Philippinensee teil.

Am 22. Oktober 1944 lief sie als Teil der Kreuzerdivision 7 unter dem Kommando von Vizeadmiral Kazutaka, zusammen mit der Chikuma, der Kumano und der Suzuya aus Brunei aus. Die Division war Teil der Streitmacht von Vizeadmiral Kurita in der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte. Diese Streitmacht wurde elf Mal von der amerikanischen Task Group 38.2 angegriffen, wobei die Tone von mehreren Bomben getroffen wurde. Am nächsten Tag lieferte sie sich vor Samar ein Gefecht mit dem amerikanischen Zerstörer Heermann. Sie wurde durch Luftangriffe abgedrängt und entkam durch die San-Bernardino-Straße, ohne weitere Schäden zu erleiden.

Die notwendigen Reparaturen wurden in Maizuru im Trockendock durchgeführt. Der Werftaufenthalt wurde dazu genutzt, weitere Flugabwehrgeschütze und ein moderneres Radar zu installieren. Im Januar 1945 erhielt Kapitän Okada Yusaku das Kommando über die Tone.

Untergang

Eine Fliegerbombe explodiert während des Angriffs am 24. Juli 1945 an Backbord neben dem Vorschiff der Tone

Am 19. März 1945 wurde sie erstmals im Hafen von Kure von Flugzeugen der amerikanischen Task Force 58 mit Fliegerbomben angegriffen. Dort war sie mit voller Besatzung, aber nahezu ohne jeden Treibstoff verankert worden.

Am 24. Juli wurde sie wieder angegriffen. Die Flugzeuge warfen 227-kg- und 454-kg-Bomben in Standardausführung und 454-kg-SAP-Bomben zur Bekämpfung von gepanzerten Schiffen ab. Die Tone erhielt dabei drei Bombentreffer von Flugzeugen der Monterey. Eine 227-kg-Bombe explodierte auf dem Oberdeck an der Basis des Schornsteins und zerstörte die Einlässe der Ventilationsschächte zu den Kesselräumen.

Eine 454-kg-Bombe (SAP) mit Verzögerungszünder durchschlug das Oberdeck an Backbord, setzte ihren Weg in das Schiffsinnere fort und durchschlug die etwa 6,5 cm starke Böschung der gepanzerten Zitadelle über den Maschinenräumen, bevor sie explodierte. Der Gürtelpanzer riss an der Nahtstelle zur Böschung und wurde von innen nach außen gedrückt. Das Längsschott zum Maschinenraum riss an der Verbindung zum Panzerdeck und wurde in das Schiffsinnere abgeknickt. Da nun der Backbordmaschinenraum zum Meer offen lag, erfolgten sofort schwere Wassereinbrüche.

Ein Schlepper wurde gerufen, der das Schiff näher an die Küste schob. Eine weitere 454 kg schwere Bombe traf an achtern, hinter der gepanzerten Zitadelle, so dass im Schiffsinneren zwei Decks verwüstet wurden und weitere Wassereinbrüche entstanden. Das Schiff sackte schließlich auf den seichten Grund in der Bucht von Hiroshima. Die Besatzung unternahm keine Versuche, die Wassereinbrüche zu stoppen. Sie gab die Tone noch vor 14:00 Uhr am 24. auf und ging an Land.[2] Mindestens 59 Seeleute waren getötet und etwa 127 verwundet worden.

Das verlassene Schiff wurde noch einmal am 28. Juli von Flugzeugen von der Wasp und der Ticonderoga angegriffen.

Das Wrack der Tone wurde 1948 verschrottet.

Belege und Verweise

Bemerkungen

  1. für 1938 nach Japanese Cruisers of the Pacific War, S. 823
  2. Der japanische Rang Taisa entspricht dem deutschen Rang Kapitän zur See. Der Vorsatz Kaigun- zeigt an, dass es sich um einen Marinerang handelt.

Einzelnachweise

  1. Joachim Wätzig: Die japanische Flotte – Von 1868 bis heute. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1996, ISBN 3-89488-104-6. S. 183
  2. REPORTS OF THE U. S. NAVAL TECHNICAL MISSION TO JAPAN 1945-1946, S-06-1, Reports of Damage to Japanese Warships-Article 1, Seiten 51 und 52

Literatur

Literatur in japanischer Sprache:

Literatur in anderen Sprachen:

  • Eric Lacroix: Japanese Cruisers of the Pacific War, Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3

Weblinks

Commons: Tone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien