Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1995

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Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1995 fanden vom 26. bis 30. September 1995 im „Velódromo Luis Carlos Galán“ in Bogotá (Kolumbien) statt. Auf dem Programm standen zwölf Disziplinen, acht für Männer, vier für Frauen. Erstmals wurden die Disziplinen Olympischer Sprint sowie Zweier-Mannschaftsfahren der Männer ausgefahren; sie ersetzten die Disziplinen Tandem- sowie Steherrennen.

Das Velodrom bot Platz für 7800 Zuschauer. Täglich war es etwa zur Hälfte mit „immer fröhlichem und begeistertem“[1] Publikum gefüllt. Die offene Zementbahn maß 333,33 Meter, mehrfach mussten Rennen wegen Regens verschoben werden. Der Wettkampfort liegt in 2600 Meter Höhe, was vier Jahresweltbestleistungen zur Folge hatte. Der Radsport: „Wenngleich die Organisation […] mitunter chaotische Züge annahm, im Prinzip aber war es so, wie man erwarten konnte, man nahm eine Menge positiv Eindrücke […] mit nach Hause.“[1]

Die deutsche Mannschaft konnte lediglich zwei Medaillen erringen. Der 36-jährige Chemnitzer Michael Hübner war an der goldenen im Olympischen Sprint beteiligt, errang die silberne im Keirin und avancierte zum Publikumsliebling. Schon vor Beginn der Wettkämpfe hatte die größte kolumbianische Tageszeitung El Tiempo dem deutschen „Rad-Veteranen“ eine Titelstory gewidmet.

Überschattet wurden die Weltmeisterschaften von einem schweren Trainingsunfall des 21-jährigen französischen Rennfahrers Patrice Sulpice, der seitdem im Rollstuhl sitzt.

Resultate Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet Zeit
Sprint 1 FrankreichFrankreich Félicia Ballanger 11,491 (2) 12,048 (3)
2 RusslandRussland Olga Sljussarewa 11,923 (1)
3 Estland Erika Salumäe 12,564 (1) 11,928 (2)
Zeitfahren (500 m) 1 FrankreichFrankreich Félicia Ballanger 34,017
2 RusslandRussland Galina Jenjuchina 34,962
3 AustralienAustralien Michelle Ferris 35,313
Einerverfolgung (3000 m) 1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rebecca Twigg 3.36,081
2 ItalienItalien Antonella Bellutti 3.46,611
3 Norwegen May Britt Våland 3.37,437
Punktefahren 1 RusslandRussland Swetlana Samochwalowa 25 P.
2 ItalienItalien Nada Cristofoli 20 P.
3 FrankreichFrankreich Nathalie Lancien 18 P.

Resultate Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet
Sprint 1 AustralienAustralien Darryn Hill 10,525 (2) 10,523 (3)
2 Kanada Curt Harnett 10,540 (1)
3 FrankreichFrankreich Frédéric Magné 10,930 (1) 11,437 (2)
Zeitfahren (1000 m) 1 AustralienAustralien Shane Kelly
2 FrankreichFrankreich Florian Rousseau
3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erin Hartwell
Keirin 1 FrankreichFrankreich Frédéric Magné
2 Deutschland Michael Hübner
3 ItalienItalien Federico Paris
Olympischer Sprint 1 Deutschland Jens Fiedler/Michael Hübner/Jan van Eijden 58,098
2 FrankreichFrankreich Benoît Vétu/Hervé Thuet/Florian Rousseau 58,335
3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marty Nothstein/Erin Hartwell/William Clay 59,289
Einerverfolgung (4000 m) 1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graeme Obree 4.24,182
2 ItalienItalien Andrea Collinelli 4.25,677
3 AustralienAustralien Stuart O’Grady 4.23,637
Mannschaftsverfolgung
(4000 m)
1 AustralienAustralien Bradley McGee/Stuart O’Grady/
Rodney McGee/Tim O’Shannessey
4.05,010
2 UkraineUkraine Dimitri Tolstenkow/Bohdan Bondarjew/
Serhij Matwjejew/Oleksandr Symonenko
4.07,906
3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mariano Friedick/Dirk Copeland/
Conrad Zach/Matt Hamon
4.12,530
Punktefahren (50 km) 1 ItalienItalien Silvio Martinello 38 P.
2 Litauen 1989 Remigijus Lupeikis 16 P.
3 Kasachstan Sergei Lawrenenko 16 P.
Zweier-Mannschaftsfahren 1 ItalienItalien Silvio Martinello/Marco Villa
2 Argentinien Gabriel Curuchet/Juan Esteban Curuchet
3 Schweiz Kurt Betschart/Bruno Risi

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Rang  Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Frankreich Frankreich 3 2 2 7
2 Australien Australien 3 2 5
3 Italien Italien 2 3 1 6
4 Russland Russland 1 2 3
5 Deutschland Deutschland 1 1 2
6 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1 3 4
7 Großbritannien Großbritannien 1 1
8 Argentinien Argentinien 1 1
8 Kanada Kanada 1 1
8 Litauen 1989 Litauen 1 1
8 Ukraine Ukraine 1 1
12 Estland Estland 1 1
12 Schweiz Schweiz 1 1
12 Kasachstan Kasachstan 1 1
12 Norwegen Norwegen 1 1

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Radsport, 1995

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Radsport, 3. Oktober 1995, S. 3