United States Joint Special Operations Command

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2016 um 22:58 Uhr durch RobertLechner (Diskussion | Beiträge) (→‎Überblick: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

U.S. Joint Special Operations Command
— JSOC —


Emblem des JSOC
Aufstellung 15. November 1980
Staat Vereinigte Staaten
Streitkräfte Streitkräfte der Vereinigten Staaten
Typ Führungskommando
Truppenteile 1st Special Forces Operational Detachment-Delta (Airborne)
United States Naval Special Warfare Development Group
24th Special Tactics Squadron
Intelligence Support Activity
Unterstellung United States Special Operations Command
Fort Bragg (North Carolina) North Carolina
Spitzname JSOC
Einsätze Operation Urgent Fury (1983)
Operation Just Cause (1989)
Operation Desert Storm (1990)
Operation Provide Comfort (1991)
Operation Gothic Serpent (1993)
Operation Uphold Democracy (1994)
Bosnienkrieg (1996)
Operation Allied Force(1999)
Operation Enduring Freedom (2001)
Operation Iraqi Freedom (2003)
Operation Neptune’s Spear (2011)
Führung
Kommandeur LTG Joseph Votel

Das United States Joint Special Operations Command (JSOC) ist eine Kommandoeinrichtung der US-Streitkräfte, die Verbundoperationen mit mehreren Spezialeinheiten verschiedener Teilstreitkräfte leitet und koordiniert. Sie ist dem United States Special Operations Command unterstellt.

Auftrag

Barett-Abzeichen des JSOC

Das JSOC wurde 1980 gegründet, um als teilstreitkräfteübergreifende Kommandoeinrichtung die auf Terrorismusbekämpfung, Geiselbefreiung und Close Quarters Battle, ausgerichteten Spezialeinheiten der US-Streitkräfte einheitlich zu führen, zu koordinieren, auszubilden, zu versorgen und auszurüsten.

Das JSOC bildet im Bedarfsfall sogenannte „Special Missions Units“, kleine temporär und missionsabhängig zusammengestellte Teams, die sich aus der Delta Force und der Naval Special Warfare Development Group rekrutieren. Neben den schon genannten Primäraufgaben werden sie auch für nachrichtendienstliche Aufträge, Aufklärung in feindlichem Gebiet und (seltener) für direkte Angriffsoperationen eingesetzt.

Organisation

Kommandoebene und Hauptquartier

Organigramm des JSOC

Das JSOC ist als selbständige Komponente auf gleicher Kommandoebene mit dem Army Special Operations Command, dem Naval Special Warfare Command, dem Air Force Special Operations Command und dem Marine Corps Forces Special Operations Command gemeinsam dem US Special Operations Command (USSOCOM), dem obersten Kommando aller Spezialkräfte der USA, unterstellt.

Das Hauptquartier befindet sich auf der Pope Air Force Base (North Carolina), während einige Teilbereiche auch auf dem US-Army-Stützpunkt Fort Bragg (North Carolina) stationiert sind.

Unterstellte Einheiten

Bei Bedarf, falls die Mittel der Aviation Unit nicht ausreichen, kann das 160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne) zusätzliche Luftnahunterstützung stellen.

Geschichte

Überblick

Trotz des „Posse Comitatus Act“, einem US-Gesetz, das den Einsatz von Militär im Inland verbietet, waren „Special Mission Units“ immer wieder mit Sondererlaubnis des US-Präsidenten zusammen mit dem Hostage Rescue Team (HRT) des FBI bei besonderen Anlässen auch in den USA eingesetzt, beispielsweise bei der Sicherung der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles. Sie kamen ebenso bei diversen Geiselbefreiungsoperationen zum Einsatz, wie zum Beispiel 1985 bei der Entführung des Kreuzfahrtschiffes Achille Lauro.

Als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September wurde eigens die Task Force 11 aufgestellt, um im Raum Afghanistan zur Verhaftung maßgeblicher Taliban-Führer eingesetzt zu werden.

2005 soll ein kleines JSOC-Team bei der Amtseinführung des US Präsidenten George W. Bush, trotz des eigentlich zuständigen Secret Service, den Personenschutz übernommen haben, weil man wegen des umstrittenen Wahlergebnisses Aufruhr befürchtete.[2]

Am 30. September 2011 wurde Anwar al-Awlaki, ein islamistischer Extremist und Imam mit US-amerikanischer und jemenitischer Staatsbürgerschaft bei einem durch das JSOC ausgeführten Luftangriff getötet. Nach mehrtägiger Beobachtung Awlakis durch die CIA drangen bewaffnete Drohnen, gestartet von einem geheimen US-Stützpunkt auf der arabischen Halbinsel, in den nordjemenitischen Luftraum ein und feuerten mehrere Hellfire-Raketen auf das Fahrzeug ab, in dem Awlaki unterwegs war. Samir Khan, ein US-Bürger mit pakistanischen Wurzeln und Mitherausgeber des dschihadistischen Online-Magazins Inspire, kam bei dem Angriff ebenfalls ums Leben.[3]

Nach einer Reihe misslungener Drohnenangriffe durch das JSOC – dem letzten im Dezember 2013, bei dem zahlreiche Gäste eines Hochzeitsfestes getötet worden waren – untersagte die jemenitische Regierung jegliche militärischen Drohneneinsätze. Dieses Verbot bezog sich jedoch nicht auf Drohneneinsätze der CIA.[4]

Das JSOC, beziehungsweise deren Unterstellten Einheiten sind seit 2003 ohne Unterbrechung im Irak aktiv, auch nach dem Offiziellen Truppenabzug im Jahr 2011[5]

Einheiten die dem JSOC unterstellt sind haben am 21. Oktober 2015 70 Kurdische beziehungsweise Irakische Soldaten aus den Händen des Islamischer Staat befreit. Dabei kam seit 2011 das erste Mal wieder ein US-amerikanischer Soldat ums Leben.[6]

Einsätze

Liste der Kommandeure

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
1 Major General Richard A. Scholtes Dezember 1980 August 1984
2 Major General Carl W. Stiner August 1984 Januar 1987
3 Major General Gary E. Luck 1989 1990
4 Brigadier General William F. Garrison 1992 1994
5 Major General Peter J. Schoomaker 1994 1996
6 Brigadier General Michael A. Canavan 1997 1997
7 Lieutenant General Dell Dailey 2001 März 2003
8 Lieutenant General Stanley A. McChrystal Mai 2003 13. Juni 2008
9 Vice Admiral William H. McRaven 13. Juni 2008 Juni 2011
10 Lieutenant General Joseph L. Votel Juni 2011 29. Juli 2014
11 Lieutenant General Raymond A. Thomas III 29. Juli 2014 -

Verweise

Literatur

Weblinks

Film/Fernsehen

Einzelnachweise

  1. Hala Jaber, Sarah Baxter and Michael Smith, How Iraq's Ghost of Death was Cornered, The Times Online, June 11, 2006
  2. „In January 2005 a small group of commandos deployed to support security at the Presidential inauguration. Theye were deployed under a secret counterterrorism program named Power Geyser.“
  3. «Same US military unit that got Osama bin laden [sic] killed Anwar al-Awlaki», The Telegraph, UK (September 30, 2011)
  4. http://www.nytimes.com/2014/04/06/world/delays-in-effort-to-refocus-cia-from-drone-war.html?_r=0
  5. Andrew Feickert: U.S. Special Operations Forces (SOF): Background and Issues for Congress - RS21048.pdf. 9. April 2015, S. 9, archiviert vom Original am 19. April 2015; abgerufen am 20. April 2015.
  6. US Special Operations soldier killed in Iraq hostage rescue operation. 22. Oktober 2015, abgerufen am 24. Oktober 2015 (englisch).