Wir sind keine Engel (1989)

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Film
Titel Wir sind keine Engel
Originaltitel We’re No Angels
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Neil Jordan
Drehbuch David Mamet
Produktion Robert De Niro
Art Linson
Musik George Fenton
Kamera Philippe Rousselot
Schnitt Mick Audsley
Joke van Wijk
Besetzung

Wir sind keine Engel (Originaltitel: We’re No Angels) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Neil Jordan aus dem Jahr 1989. Die Filmkomödie basiert auf dem Bühnenstück Eine schöne Bescherung (Originaltitel: La cuisine des anges) von Albert Husson aus dem Jahr 1953, das bereits 1955 unter dem Titel Wir sind keine Engel verfilmt worden war.

Handlung

Ned und Jim sind in den 1930er Jahren zwei Insassen eines Gefängnisses. Sie haben dort mit Mördern zu tun und sind der Willkür der sadistischen Wächter ausgesetzt. Die beiden Männer fliehen und verstecken sich in einem Ort, nahe der kanadischen Grenze, in der Verkleidung von Priestern. An sich wollen sie schnell weiter nach Kanada in Sicherheit, sobald die Polizei die Suche nach ihnen einstellen sollte und sie gefahrlos weiter können. Der Zufall will es, dass im Kloster des Ortes die beiden Gelehrten Pater Brown und Pater Reilly erwartet werden und so hält man Ned und Jim für die Theologieexperten.

Heikel wird es allerdings, als Pater Brown (Jim) eine Begrüßungsrede halten soll, die aus Verlegenheit recht kurz ausfällt. Ebenso will ein Ehebrecher seine Beichte ablegen, die ihm Ned recht unkonventionell abnimmt. Dabei lernt er die attraktive Molly kennen. Sie ist alleinerziehend und auf der Suche nach einem Ehemann für ihre kranke Tochter. Ned wäre nicht abgeneigt, doch nimmt sie ihn als Priester nicht ernst.

Ned und Jim versuchen krampfhaft aus der Stadt herauszukommen. Eigentlich brauchen sie nur die Brücke zu passieren und sie wären in Kanada, doch selbst der Gefängnisdirektor ist auf der Suche nach ihnen und inzwischen sind auch Bluthunde im Einsatz, an denen sie nicht so einfach vorbeikommen. Die Hunde führen die Polizisten auch tatsächlich bis ins Kloster, aber der Gefängnisdirektor hält es für ausgeschlossen, die Häftlinge hier zu suchen und lässt umkehren.

Ned erfährt, dass am nächsten Tag eine große Prozession stattfinden soll, bei der die Weinende Madonna, die als Heiligtum verehrt wird, durch die Stadt und auch über die Brücke getragen werden soll. Um mitprozessionieren zu dürfen, muss Ned eine kranke Person begleiten, für die er die Fürsprache der Madonna erbitten will. Sofort fällt ihm die Tochter von Molly ein, aber Molly glaubt nicht an solchen Hokuspokus und will ihm Rosie nicht anvertrauen. Höchstens wenn Ned dafür bezahlt. Gerade als er Molly das Geld geben will, fallen Schüsse. Die Polizisten verkünden den Häftling erwischt zu habe und Ned soll ihm die Letzte Ölung geben. Dabei bemerkt Ned, dass die Polizei nicht Jim, sondern Bobby ertappt hat, der mit ihnen geflohen war und sich ebenfalls in der Stadt versteckt hatte. Er ist auch nicht so schwer getroffen worden, dass er tatsächlich sterben müsste. Deshalb befreit Ned Bobby heimlich aus dem Gefängnis und mogelt ihn mit unter die Prozession. Doch der Ausbruch wird bemerkt und Bobby unter der Madonnenfigur entdeckt. Kurzerhand wird er von den Polizisten erschossen und es entsteht ein großer Tumult bei dem nicht nur die Weinende Madonna, sondern auch Mollys Tochter von der Brücke in den Fluss stürzt. Um sie zu retten springt Ned ebenfalls ins Wasser. Er kann Rosie zwar erreichen, doch treibt er mit dem Kind im Arm flussabwärts. Da auch die Madonna ins Wasser gestürzt war, gelangt er mit Hilfe der hölzernen Figur ans Land. Vom Schock des Erlebten beginnt Rosie plötzlich an zu sprechen und ihre Mutter ist überglücklich. Sie beginnt ein wenig an Gott zu glauben möchte bei dem Retter ihres Kindes bleiben. Daher geht sie zusammen mit ihm und Rosie über die Brücke nach Kanada.

Jim hingegen nimmt seine Rolle als Priester recht ernst und findet Gefallen daran. Er entscheidet sich zu bleiben und sein Leben als Seelsorger weiterzuführen.

Kritiken

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 15. Dezember 1989, es sei eine Freude, die Gesichter von Robert De Niro und Sean Penn zu beobachten. Die Szenerie des Drehortes – die Kleinstadt, die diese umgebenden Hügel, der Fluss – sei eindrucksvoll eingesetzt.[1]

Hal Hinson meinte hingegen in der Washington Post vom 15. Dezember 1989, der Film würde „große Namen“ „verschwenden“. Er sei weder klug noch witzig. Für die Schauspieler seien nur wenige Dialogzeilen vorgesehen, sodass sie mit Grimassen und Handbewegungen kommunizieren würden. Das Drehbuch wirke somit, als ob die Darsteller bewusst parodiert werden würden.[2]

Auch Moviepilot zeigt wenig Begeisterung und schreibt: „Wo der Bogart-Klassiker anno 1955 noch mit seinen ironischen wie kritischen Zwischentönen zu gefallen wusste, verliert sich Neil Jordans gleichnamige Neuauflage in der schwammigen Bedeutungslosigkeit. Die beiden Schauspieltitanen geraten mimisch vollkommen aus dem Ruder und während De Niro hin und wieder an den Giftzwerg Louis de Funès erinnert, hat sich Sean Penn ganz dem Kasperltheater des Stan Laurel verschrieben.“ [3]

Hintergrund

Der Film wurde in Britisch-Kolumbien gedreht.[4] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 20 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 10,56 Millionen US-Dollar ein.[5]

Literatur

  • Albert Husson: Eine schöne Bescherung. Komödie in drei Akten (Originaltitel: La cuisine des anges). Deutsche Bearbeitung von Werner A. Schlippe. Bloch-Verlag, Berlin 1962, 175 S. [Bühnenmanuskript]
  • Meinolf Zurhorst: Demi Moore. Lady und Vamp. Heyne-Filmbibliothek, Band 248. Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-11858-8, S. 213-216, 244-246

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kritik von Roger Ebert
  2. Kritik von Hal Hinson
  3. Filmkritik bei moviepilot.de, abgerufen am 27. November 2015.
  4. Filming locations für We're No Angels
  5. Box office / business für We're No Angels