„Rassentheorie“ – Versionsunterschied

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Von [[Eugenik|Eugenikern]] wie nationalsozialistischen „Rassentheoretikern“ wurde diese „Vermischung“ als ''Degeneration'' definiert und versucht, sie zu unterbinden. Deren Rassentheorie bekam während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] - im "Dritten Reich" - den Charakter einer ''Staatsreligion'', und eines Unterrichtsfaches (Teilfach der Biologie) in der [[Erziehung im Nationalsozialismus]], die das öffentliche und private Leben zersetzte und die Ermordung großer Bevölkerungsgruppen - besonders von [[Judentum|Juden]], [[Slawen]] und deren Abkömmlingen diktierte.
Von [[Eugenik|Eugenikern]] wie nationalsozialistischen „Rassentheoretikern“ wurde diese „Vermischung“ als ''Degeneration'' definiert und versucht, sie zu unterbinden. Deren Rassentheorie bekam während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] - im "Dritten Reich" - den Charakter einer ''Staatsreligion'', und eines Unterrichtsfaches (Teilfach der Biologie) in der [[Erziehung im Nationalsozialismus]], die das öffentliche und private Leben zersetzte und die Ermordung großer Bevölkerungsgruppen - besonders von [[Judentum|Juden]], [[Slawen]] und deren Abkömmlingen diktierte.

Der Entdecker der Doppelhelix-Struktur der DNA [[James Watson]] kam zu dem Ergebnis, dass Schwarze weniger intelligent seien, und das die Ansicht einer gleichmäßigen Verteilung von Fähigkeitem über alle Rassen hinweg eine Illusion sei.<ref>[http://news.independent.co.uk/sci_tech/article3067222.ece]</ref> <ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,509328,00.html]</ref> Sozialwissenschaftler widersprechen dieser Erkenntnnis.


== Rassenkunde im 19. und frühen 20. Jahrhundert bezogen auf die Bevölkerung Europas==
== Rassenkunde im 19. und frühen 20. Jahrhundert bezogen auf die Bevölkerung Europas==
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* das Fortbestehen des [[Judentum]]s trotz jahrtausendelanger Verfolgung wird von ihnen gleichzeitig als Anzeichen eines besonders starken Rassecharakters gedeutet
* das Fortbestehen des [[Judentum]]s trotz jahrtausendelanger Verfolgung wird von ihnen gleichzeitig als Anzeichen eines besonders starken Rassecharakters gedeutet


Parallel zu den biologisch argumentierenden Rassentheorien gibt es auch Ansätze, die mit anderen ethnisierenden Konzepten die Unterschiede zwischen den konstruierten Gruppen zu begründen. [[Gazi Çağlar]] sieht in [[Samuel Phillips Huntington|Samuel Huntington]]s ''[[Kampf der Kulturen]]'' eine „Rassentheorie ohne Rassen“ aus unserer Zeit. In diesem Buch spricht Huntington von 7 oder 8 Kulturen, <ref>Samuel P. Huntington: ''Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert'', Siedler-Taschenbücher im Goldmann-Verlag, 1998, ISBN 3442755069, Seite 30 und 31 (Grafik), Seite 57 bis 62, Seite 246 bis 288, Seite 398 (Grafik)</ref> die er - allerdings sehr unscharf - vage entlang der Linien entwirft, die auch die Rassentheoretiker des [[19. Jahrhundert]]s für ihre Konstruktion genutzt haben. Darauf baue nach Çağlar auch das "Zivilisationsparadigma" auf, wie es von Huntington in ''Kampf der Kulturen'' ausgeführt werde. Çağlar interpretiert: ''„Es basiert auf Annahmen zyklischer Geschichtstheoriebildung, den grundlegenden Bildern des [[Eurozentrismus]] und des kulturalistischen Rassismus über das Eigene und das Fremde, und der politischen Ambitionierung mit den [[Geopolitik|geopolitischen]], geomilitärischen, geowirtschaflichen Interessen gegenwärtiger Zentren der Weltpolitik und -ökonomie mit Vorzugsstellung des europäischen und US-amerikanischen.“''<ref>[[Gazi Çağlar]]: ''Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen: der Westen gegen den Rest der Welt; Eine Replik auf Samuel P. Huntingtons „Kampf der Kulturen“''. 2002, S. 10</ref>
Parallel zu den biologisch argumentierenden Rassentheorien gibt es auch Ansätze, die mit anderen ethnisierenden Konzepten die Unterschiede zwischen den konstruierten Gruppen zu begründen:
* ''Beseeltheit'' und ''Religiosität'' sind wichtige vormoderne Theorien, die z. B. von Papst [[Paul III.]] zur [[Sklaverei|Versklavung]] der afrikanischen Bevölkerung herangezogen wurden
* besonders im deutschen Sprachraum entwickelten sich Ansätze, die Menschheit anhand der Sprache in höhere und niedere Gruppen einzuteilen (''[[Linguizismus]]'');
* Rassentheorien wie die von Gustave le Bon teilten die Menschheit in verschiedene ''Kulturen'' ein;
* Ebenfalls auf dem Kulturbegriff aufbauend hat sich in den letzten 60 Jahren ein ''[[Rassismus ohne Rassen]]'' entwickelt, bei dem der Rassebegriff sprachlich ersetzt wird.
* im ''[[Sozialdarwinismus]]'' können ''Rassen'' begründet werden - müssen aber nicht: auch die Unterteilung in "stark" und "schwach" genügt für die Legitimation von Unterdrückung.

=== Kultureller Rassismus===

Konzepte, die Kultur nicht als „historisch konstruiert“ und als veränderbar betrachten, und in denen Vorstellungen von Kultur „in einem solchen Maße verdinglicht und [[Essentialisierung|essentialisiert]] werden“, dass Kultur „zum funktionalen Äquivalent des Rassenbegriffs wird“, werden als [[Rassismus ohne Rassen#Kultureller Rassismus|kultureller Rassismus]] bezeichnet. <ref>George M. Fredrickson: ''Rassismus. Ein historischer Abriß''. Hamburger Edition, 2004 ([http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?isbn=3930908980&part=1&word=Kulturalismus+Taguieff Einleitung online])</ref> „John Solomos und Les Back vertreten beispielsweise die Auffassung, daß Rasse heute ''als Kultur kodiert'' wird und daß ''das zentrale Merkmal dieser Prozesse darin besteht, daß die Eigenschaften von sozialen Gruppen fixiert, naturalisiert und in einen pseudobiologisch definierten Kulturalismus eingebettet werden''“.<ref>George M. Fredrickson: ''Rassismus. Ein historischer Abriß''. Hamburger Edition, 2004 ([http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?isbn=3930908980&part=1&word=Kulturalismus+Taguieff Einleitung online])</ref>

[[Gazi Çağlar]] sieht in [[Samuel Phillips Huntington|Samuel Huntington]]s ''[[Kampf der Kulturen]]'' eine „Rassentheorie ohne Rassen“ aus unserer Zeit. In diesem Buch spricht Huntington von 7 oder 8 Kulturen, <ref>Samuel P. Huntington: ''Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert'', Siedler-Taschenbücher im Goldmann-Verlag, 1998, ISBN 3442755069, Seite 30 und 31 (Grafik), Seite 57 bis 62, Seite 246 bis 288, Seite 398 (Grafik)</ref> die er - allerdings sehr unscharf - vage entlang der Linien entwirft, die auch die Rassentheoretiker des [[19. Jahrhundert]]s für ihre Konstruktion genutzt haben. Darauf baue nach Çağlar auch das "Zivilisationsparadigma" auf, wie es von Huntington in ''Kampf der Kulturen'' ausgeführt werde. Çağlar interpretiert: ''„Es basiert auf Annahmen zyklischer Geschichtstheoriebildung, den grundlegenden Bildern des [[Eurozentrismus]] und des kulturalistischen Rassismus über das Eigene und das Fremde, und der politischen Ambitionierung mit den [[Geopolitik|geopolitischen]], geomilitärischen, geowirtschaflichen Interessen gegenwärtiger Zentren der Weltpolitik und -ökonomie mit Vorzugsstellung des europäischen und US-amerikanischen.“''<ref>[[Gazi Çağlar]]: ''Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen: der Westen gegen den Rest der Welt; Eine Replik auf Samuel P. Huntingtons „Kampf der Kulturen“''. 2002, S. 10</ref>


== Kritik ==
== Kritik ==

Version vom 18. Oktober 2007, 14:47 Uhr

Rassentheorien teilen die Menschheit in Rassen ein.

Wenn Rassentheorien sozialwissenschaftlich angeführt werden, werden sie in den meisten Fällen eine hierarchische Bewertung oder Sortierung am Menschen vornehmen. Sozialwissenschaftliche Rassentheorien schaffen in diesem Fall die Grundlagen des modernen Rassismus, dessen Einfluss bis heute fortwirkt.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ihnen gegenüber Kritik geäußert[1]. Da der Nationalsozialismus in Deutschland (1933–1945) unter anderem sozialwissenschaftliche Rassentheorien benutzte, um die von der Reichsregierung geduldeten oder angeordneten Verbrechen an und gegen bestimmte Menschengruppen zu rechtfertigen, herrscht seit dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland und international eine große Skepsis gegenüber dem Begriff. Aus diesem Grund sind Debatten über Rassentheorien äußerst schwierig, da wegen der schon erwähnten Skepsis schnell angenommen wird, hinter der Führung dieser Debatte stecke ein politisches Motiv.

Neben sozialwissenschaftlichen Rassentheorien gibt es auch die der Völkerkunde, deren Rassentheorien wiederum biologisch begründet sind. Noch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts lehrten Schulbücher eine Einteilung der Menschen in drei (biologische) Großrassen (Europide, Mongolide, Negride). Durch die Entwicklung der Genetik im Bereich der Naturwissenschaften wurde diese Einteilung widerlegt.[2] In der heutigen Ethnologie bzw. Anthropologie wird der Begriff Rasse nicht mehr verwendet.

Geschichte

Die im 18. Jahrhundert entstehenden Rassentheorien wurden von einer Reihe von Bedingungsfaktoren beeinflusst. Die bedeutendste Rolle spielte zweifellos der europäische Kolonialismus (einschließlich der Eroberung Amerikas und des transatlantischen Sklavenhandels). Er lieferte zudem durch vermehrten Kulturkontakt fortlaufend neues Wissen über bislang unbekannte Weltteile, Völker und Sitten. Ein weiterer wichtiger Faktor war die seit Francis Bacon auf Naturbeherrschung ausgerichtete Säkularisierung der Wissenschaft. Sie führte zu verstärkten Ordnungsbemühungen hinsichtlich der sich rapide vermehrenden Erfahrungsdaten aus aller Welt. Hinzu kam, dass der Kolonialismus seinen Ausgang von Spanien nahm, das zur selben Zeit die Reconquista siegreich beendet hatte und seine sogenannte "nationale Erneuerung" mit einer auf "Blutsreinheit" ausgerichteten Diskriminierung von Mauren und Juden verband. In diesem Zusammenhang entwickelte sich auch der Begriff der Rasse (Conze, Sommer 1984), der den Rassentheorien schließlich das Stichwort lieferte. Er bedeutete im Spanien des 15. Jahrhunderts, von guter oder schlechter Herkunft (rraça) zu sein. In diesem Sinne wurde er auch in andere Sprachen übernommen. Im Französischen etwa diente er zur Unterscheidung des alten Erbadels vom neuen Amtsadel. Zu dieser Zeit war Rasse ein sozialer Begriff, der die hierarchische Ordnung der sozialen Klassen bezeichnete, wobei er die Menschen "edler Herkunft" und "edlen Blutes" besserstellte bzw. eine Klassifizierung vornahm. Seine Übernahme als Bezeichnung zur Unterscheidung der Völker unterschiedlicher Erdteile war deshalb zunächst wertend.

Aufklärung

Vermutlich hat der französische Arzt und Forschungsreisende François Bernier (1620-1688) in seiner 1684 publizierten Arbeit Nouvelle division de la Terre, par les differentes Espèces ou Races d'hommes qui l'habitent (Neue Einteilung der Erde nach den verschiedenen Arten oder Rassen, die sie bewohnen) als erster den Rassenbegriff zur Unterteilung der die verschiedenen Weltteile bewohnenden Menschen benutzt (Stuurman 2000). Einerseits schreibt er dabei selbstbewusst: "Bisher haben die Geographen die Erde nur nach den verschiedenen Ländern oder Regionen eingeteilt, die sie auf ihr fanden. [...] Ich habe aber nicht weniger als vier oder fünf Arten oder Rassen des Menschen bemerkt, deren Verschiedenheit so deutlich ist, daß sie regelrecht als Grundlage einer neuen Einteilung der Erde dienen kann" (nach dem französischen Original, S. 148). Andererseits verwendet er den Rassenbegriff noch nicht systematisch, sondern benutzt "race" gleichbedeutend mit espèce (Spezies). [3]

Eine erste wissenschaftliche Theorie versuchte Carl von Linné im 18. Jahrhundert zu formulieren. Er teilte in seinem Ansatz zur Systematisierung der belebten Natur ab der 6. Auflage auch die Menschheit in verschiedene Rassen ein. Er verknüpfte seine biologische Systematik mit der Säftetheorie und verteilte dabei die vier Temperamente auf die einzelnen Rassen:

  • Europaeus: regitur ritibus - albus, sanguineus, torosus (vom Gesetz regiert, weiß, sanguinisch, muskulös)
  • Americanus : regitur consuetudine - rufus, cholericus, rectus (von Gebräuchen regiert, rot, cholerisch, aufrecht)
  • Asiaticus : regitur opinionibus - luridus, melancholicus, rigidus (von Ansichten regiert, blassgelb, melancholisch, steif)
  • Africanus : regitur arbitrio - niger, phlegmaticus, laxus (von der Willkür regiert, schwarz, phlegmatisch, schlaff)

Den Begriff der Rasse (Race) verwendeten Johann Friedrich Blumenbach und Immanuel Kant 1775 erstmals in deutschsprachigen Veröffentlichungen - womit Kant auch einen Gedanken der Über- bzw. Unterordnung einführte: für ihn gab es vier Rassen, die sich in ihrer Bildungsfähigkeit unterschieden. An der Spitze der Vernunftbegabten standen für ihn die weißen Europäer.[4], [5] Kant: "Man kann in Ansehung der Hautfarbe vier Klassenunterschiede der Menschen annehmen. Wir kennen mit Gewißheit nicht mehr erhebliche Unterschiede der Hautfarbe, als die: der Weißen, der gelben Inder, der Neger und der kupferfarbig=roten Amerikaner." [6] "Rassen"/"race" sind nach Kant "Abarten" einer Ursprungsrasse. In seiner Klassifikation weist er den "Weißen" die vollkommenere Position zu: "In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der "race" der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften." [7]

"Rasse" in der frühen Soziologie

Wie heute noch "race" im Englischen, war in Deutschland der Begriff "Rasse" bis ins 20. Jahrhundert hinein uneindeutig, insofern die kulturelle Ausprägung der einzelnen Ethnien nicht von der biologischen getrennt wurde, sondern oftmals ideologisch auf die biologische zurückgeführt wurde. Daher versuchten frühe Soziologen, einen sozialwissenschaftlichen Begriff von "Rasse" heraus zu arbeiten. Bemerkenswert ist hier vor allem Ludwig Gumplovicz, der sich dabei des Konzeptes der Gruppe bediente. Diese Ansätze fanden sich noch 1961 etwa bei Wilhelm Emil Mühlmann in seinem Buch "Chiliasmus und Nativismus", erloschen aber dann gänzlich.

Kolonialismus

Im Rahmen des Kolonialismus in Afrika wurden verschiedene Rassentheorien aufgestellt, unter anderem die Hamitentheorie, welche der deutsche Afrikanist Carl Meinhof weiterentwickelte. Die Hamitentheorie sagte aus, dass diejenigen Völker, deren Sprache über Nominalklassen verfügt, kulturell höherwertiger seien als andere. Man argumentierte, dass sich solche Völker kulturell an die abendländisch-morgenländischen Zivilisationen anschließen ließen. Diese Theorie diente dem deutschen Kolonialismus zur Auswahl von "Herrenvölkern" in den besetzten Territorien. Diese und ähnliche Ansichten wurden durch Darwins Evolutionstheorie inspiriert. Dabei wurde jedoch nicht zur Kenntnis genommen, dass es laut dieser ganz eindeutig für die Natur keine höherwertigen und minderwertigen Lebensformen gibt.

19. Jahrhundert

Unter den Naturwissenschaftlern des 19. Jahrhunderts, die sich mit der Materie befassten, waren Georges Cuvier, James Cowles Pritchard, Louis Agassiz, Charles Pickering (Races of Man and Their Geographical Distribution, 1848) und Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840). Cuvier zählte drei Rassen, Pritchard sieben, Agassiz acht und Pickering elf. Blumenbachs Einteilung, der Linnés Urtypen um eine fünfte Rasse (die braune oder malaische) erweiterte, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend akzeptiert. Blumenbach prägte auch den Begriff der "kaukasischen" oder "weißen" Rasse, die als "Stammrasse" anzusehen sei.

In Blumenbachs Tagen ging die Beschreibung körperlicher Eigenschaften wie Hautfarbe und Schädelprofil aus durchsichtigen Gründen (Kolonialzeit) selbstverständlich Hand in Hand mit der Deutung charakterlicher Eigenschaften und intellektueller Fähigkeiten. So wurden etwa die "helle Farbe" und die verhältnismäßig hohe Stirn "der Kaukasier" als körperlicher Ausdruck eines hochfliegenden Geistes und großzügigen Temperamentes gewertet. Die dunkle Haut und die leicht fliehende Stirn "der Äthiopier" galten als Pauschalbeweis einer größeren genetischen Nähe zu den Primaten, obwohl die Haut von Schimpansen und Gorillas unter dem Haar weißer ist als die der durchschnittlichen "Kaukasier".

Aus Verschiedenartigkeit wurde in der Theorie "Verschiedenwertigkeit". Höhere, "kulturschöpferische" Rassen stünden niederen, "kulturzerstörerischen" Rassen gegenüber. Es entwickelte sich eine Vielzahl miteinander konkurrierender Rassentheorien (besonders bekannt sind die von Gobineau und Chamberlain), die alle immer wieder die Europäer an der Spitze der menschlichen Entwicklung sahen. Der damals zunehmende Nationalismus und Nationalsozialismus verleitete einige Wissenschaftler zu der Annahme, dass es noch eine "höhere" Rasse als die der Europäer gäbe: die Rasse der "Arier", auch "germanische" Rasse genannt. Ob dieser "arische Volksstamm" in Europa jemals existiert hat, ist nicht eindeutig geklärt. Was man jedoch (heute) weiß, ist die Tatsache, dass "Arier" ein altiranisches Wort ist und der Name des Staates "Iran" soviel wie "Land der Arier" bedeutet (vgl. Arier). ) Ihr Aussehen ist umstritten.

Von größtem Einfluss war in diesem Zusammenhang Joseph Arthur Graf de Gobineau mit seinem "Essai sur l'inégalité des races humaines" (Versuch über die Ungleichheit der menschlichen Rassen) 1853/55, in dem er behauptete, die treibende Kraft der menschlichen Geschichte sei die "Rassenfrage". Rassenvermischung, insbesondere mit "minderwertigen Rassen" führe nach seinen Worten zu Degeneration und Untergang von Völkern und Nationen.

Der Hegelschen Dialektik eines geschichtlichen Weltgeistes folgend vertrat der Frühsozialist Moses Hess, ein Mitstreiter von Marx und Engels, in seinem Werk "Rom und Jerusalem" aus dem Jahre 1862 eine Art von Messianismus des Glaubensinhalts, daß mit der französischen Revolution ein neues Weltzeitalter begonnen habe, nachdem das französische Volk durch die Enthauptung seines Monarchen die Vorherrschaft einer "germanischen Rasse" gebrochen habe. Hess unterschied nach verschiedenen "Rassen" in der Weltgeschichte und hielt einen "letzten Racenkampf" für notwendig, den er dem "Klassenkampf" vorrangig postulierte.

Gobineaus Theorien der rassischen Überlegenheit der "Arier" wirkten nachhaltig auf Richard Wagner und dessen Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain, der sie in seinem Buch "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts" (1899) weiter ausbaute. Chamberlain stilisierte "den Juden" zum rassischen Antitypus des Ariers und postulierte einen historischen Endkampf, in dem es nur Sieg oder Vernichtung geben könne.

Diese (Mach-)Werke fielen in vielfach popularisierter Form gerade im deutschsprachigen Raum auf fruchtbaren Boden. So ließ etwa der verkrachte Zisterziensermönch Adolf Lanz (alias "Jörg" Lanz "von Liebenfels") in seinen Ostara-Heftchen "blond-blaue" asische oder arische Herrenmenschen gegen "Sodoms-Äfflinge" antreten. Er erklärte, die "Versklavung der Rassenminderwertigen" sei eine "ethisch und wirtschaftlich berechtigte Forderung". Diese gezielte Rassenhetze spielte bei der Genese des nationalsozialistischen Ideenkonglomerats eine große Rolle. Millionenfacher Mord war damit vorgedacht, "wissenschaftlich" begründet gerechtfertigt.

20. Jahrhundert

Rassenforscher des frühen 20. Jahrhunderts ordneten die malaische und die amerikanische Rasse wieder der mongolischen zu und kehrten somit zur 'klassischen' Dreiteilung zurück. Die Blütezeit der Rassenklassifikation, die Ende des 19. Jahrhunderts begann, erreichte ihren Höhepunkt in der Systematik Egon von Eickstedts (1934), die etwa 30 - 40 Rassen unterschied, die in 3 Rassenkreise sowie Alt- und Kontaktrassen eingeteilt wurden. Eickstedt verband mit den unterschiedlichen Rassen nicht nur verschiedene körperliche, sondern auch psychische Eigenschaften und meinte mit Hilfe von Rasseformeln den Anteil einzelner Rassen bei einem Menschen prozentgenau bestimmen zu können. Andere Anthropologen bauten auf der Klassifikation Eickstedts auf oder kamen wie der Amerikaner Carleton S. Coon wieder auf eine grobe Gliederung in drei Primärrassen oder Rassenkreise (Negroide, Kaukasoide, Sinoide) zurück.

Von Eugenikern wie nationalsozialistischen „Rassentheoretikern“ wurde diese „Vermischung“ als Degeneration definiert und versucht, sie zu unterbinden. Deren Rassentheorie bekam während der Zeit des Nationalsozialismus - im "Dritten Reich" - den Charakter einer Staatsreligion, und eines Unterrichtsfaches (Teilfach der Biologie) in der Erziehung im Nationalsozialismus, die das öffentliche und private Leben zersetzte und die Ermordung großer Bevölkerungsgruppen - besonders von Juden, Slawen und deren Abkömmlingen diktierte.

Der Entdecker der Doppelhelix-Struktur der DNA James Watson kam zu dem Ergebnis, dass Schwarze weniger intelligent seien, und das die Ansicht einer gleichmäßigen Verteilung von Fähigkeitem über alle Rassen hinweg eine Illusion sei.[8] [9] Sozialwissenschaftler widersprechen dieser Erkenntnnis.

Rassenkunde im 19. und frühen 20. Jahrhundert bezogen auf die Bevölkerung Europas

Am Ende des 19. Jahrhunderts und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts betrieben Wissenschaftler nahezu aller europäischen Staaten Rassenforschung. Die Erkenntnisse der verschiedenen Forscher ähnelten sich weitgehend.

In den frühen Zwanziger Jahren erschien von Hans F. K. Günther das Buch "Rassenkunde des Deutschen Volkes" als seine Rassentheorie. Darin führte er sechs "Unterrassen" der "weißen Rasse" mit den im folgenden aufgeführten leiblichen Merkmalen auf:

Nordische Rasse: hochgewachsen, schlank, langköpfig, schmalgesichtig mit ausgesprochenem Kinn; schmale Nase mit hoher Nasenwurzel; weiches, helles Haar; zurückliegende, helle Augen; rosigweiße Hautfarbe

Westische Rasse (auch mittelländische oder mediterrane Rasse genannt): kleingewachsen, schlank, langköpfig, schmalgesichtig, mit weniger ausgesprochenem Kinn; schmale Nase mit hoher Nasenwurzel; weiches braunes oder schwarzes Haar; zurückliegende, dunkle Augen, bräunliche Haut

Ostische Rasse: (auch alpine Rasse genannt) kurzgewachsen, kurzköpfig, breitgesichtig mit unausgesprochenem Kinn; kurze, stumpfe Nase mit flacher Nasenwurzel; hartes, braunes oder schwarzes Haar; nach vorn liegende, braune Augen; gelblich-bräunliche Haut

Dinarische Rasse: hochgewachsen, derbschlank, kurzköpfig, schmalgesichtig, steiles Hinterhaupt, stark herausspringende Nase, braune nach hinten eingebettete Augen, dichtes schwarzbraunes Haar

Fälische Rasse (auch dalische Rasse genannt): sehr hochgewachsen, lang- bis mittelköpfig, breitgesichtig mit ausgesprochenem Kinn und breitem Unterkiefer, Nase von (für europäische Verhältnisse) mittlerer Breite; helles Haar; in niedrigen Höhlen liegende helle (blaue oder graue) Augen, helle Haut

Ostbaltische Rasse: kurzgewachsen, kurzköpfig, breitgesichtig mit unausgesprochenem Kinn und breitem massigem Unterkiefer; ziemlich breite, eingebogene Nase mit flacher Nasenwurzel; hartes, helles Haar; leicht schief gestellt erscheinende, nach vorn liegende helle Augen, helle Haut"

Man ging jedoch davon aus, dass nicht mehr viele Menschen einer dieser Rassen zugeteilt werden können, da durch das Vermischen der verschiedenen Rassen neue Phänotypen entstanden seien.

Theorien zur Zeit des Nationalsozialismus

Die Rassentheorie wurde im Auftrag und unter Kontrolle der Nationalsozialisten pseudowissenschaftlich weiter entwickelt und verfeinert. Rassentheoretiker in dieser Zeit waren u. a. Alfred Rosenberg, Hans F. K. Günther und Egon Freiherr von Eickstedt. Die Ideologie baute auf vielen Fehlannahmen der noch unvollkommenen Völkerkunde und Biologie auf. Zum Beispiel wurden alle Hochkulturen, die Griechen und Römer von den Nationalsozialisten mit den Ariern in Zusammenhang gesehen.

Biologismus-Werke der Nachkriegszeit

Es gibt jedoch immer wieder Versuche, den Biologismus der Rassen wissenschaftlich hoffähig zu machen. Z. B. behauptete der englische Biologe John Baker in seinem umstrittenen Werk "Race" von 1974, gehirnmorphologische, Intelligenz- und Charakterunterschiede zwischen den Ethnien gefunden zu haben, und leitet daraus die Überlegenheit bestimmter "Zivilisationen" ab. Er beruft sich dabei explizit auf überholte anthropologische Theorien der biologischen Determination.

Heutige Ansätze zur Einteilung der Menschheit

Heute wird die Menschheit nicht mehr in Rassen unterteilt. Allerdings gibt es Versuche, verschiedene genetische Gruppen voneinander trennen. Das Genographic Project untersucht mit Hilfe moderner Methoden, wie sich die Menschheit, als sie von Afrika den Rest der Welt besiedelte, in immer mehr Gruppen aufspaltete. Dabei kann jeder an dem Projekt teilnehmen, indem er seine DNA Probe untersuchen lässt. Auf diese Weise kann man herausfinden, woher die eigenen Vorfahren stammen.

Verwendung von Rassemerkmalen in der Strafverfolgung

In manchen Ländern wie z. B. den Vereinigten Staaten wird der Begriff der Rasse zur Beschreibung von Personenmerkmalen verwendet. Das FBI verwendet zum Beispiel eine Klassifikation nach Rassen um das allgemeine Erscheinungsbild (wie zum Beispiel Hautfarbe, Form der Augen, Lippen, etc.) zur generischen Personenbeschreibung bei der Suche von Verdächtigen zusammenzufassen. Eine grobe Einteilung erfolgt hierbei in die vier Gruppen 'Whites', 'Blacks', 'White (Hispanic)' und 'Asian'. Bei der Einreise in die Vereinigten Staaten wird auch eine Klassifikation des Antragsstellers auf manchen Visaformularen erwartet.

In Großbritannien verwendet Scotland Yard ebenfalls "Rassemerkmale" zur Personenbeschreibung. Dabei wird folgendermaßen unterteilt: W1 (White-British), W2 (White-Irish), W9 (Any other white background); M1 (White and black Caribbean), M2 (White and black African), M3 (White and Asian), M9 (Any other mixed background); A1 (Asian-Indian), A2 (Asian-Pakistani), A3 (Asian-Bangladeshi), A9 (Any other Asian background); B1 (Black Caribbean), B2 (Black African), B3 (Any other black background); O1 (Chinese), O9 (Any other).

In vielen Ländern, unter anderem in Deutschland, ist der Exekutive eine derartige Klassifikation gesetzlich untersagt.

Aufgrund von Forschungsergebnissen, welche die umstrittene Hypothese stützen, dass eine Rassenklassifikation aufgrund von DNA-Tests mit geringer Fehlerwahrscheinlichkeit möglich ist, werden in den Vereinigten Staaten auch sogenannte "biogeografische Abstammungsprofile" (biogeographical ancestry - BGA) aus DNA Proben zur Strafverfolgung eingesetzt.

Rassentheorien ohne Rasse

Eine Sonderstellung in den Rassentheorien wird den Juden zugewiesen, die sowohl als Nicht-Rasse als auch als Superrasse erscheinen:

  • die Assimilation dient den Antisemiten als ein Argument, zu behaupten, die Juden würden sich heimlich mit anderen Rassen vermischen - sie unterwandern
  • das Fortbestehen des Judentums trotz jahrtausendelanger Verfolgung wird von ihnen gleichzeitig als Anzeichen eines besonders starken Rassecharakters gedeutet

Parallel zu den biologisch argumentierenden Rassentheorien gibt es auch Ansätze, die mit anderen ethnisierenden Konzepten die Unterschiede zwischen den konstruierten Gruppen zu begründen. Gazi Çağlar sieht in Samuel Huntingtons Kampf der Kulturen eine „Rassentheorie ohne Rassen“ aus unserer Zeit. In diesem Buch spricht Huntington von 7 oder 8 Kulturen, [10] die er - allerdings sehr unscharf - vage entlang der Linien entwirft, die auch die Rassentheoretiker des 19. Jahrhunderts für ihre Konstruktion genutzt haben. Darauf baue nach Çağlar auch das "Zivilisationsparadigma" auf, wie es von Huntington in Kampf der Kulturen ausgeführt werde. Çağlar interpretiert: „Es basiert auf Annahmen zyklischer Geschichtstheoriebildung, den grundlegenden Bildern des Eurozentrismus und des kulturalistischen Rassismus über das Eigene und das Fremde, und der politischen Ambitionierung mit den geopolitischen, geomilitärischen, geowirtschaflichen Interessen gegenwärtiger Zentren der Weltpolitik und -ökonomie mit Vorzugsstellung des europäischen und US-amerikanischen.“[11]

Kritik

Widerspruch gegen Rassentheorien gab es, seit es Rassentheorien gibt: Humanisten wie Herder, Forster oder Lichtenberg sprachen sich schon zu Kants Zeiten gegen den Rassebegriff aus.

Anthropologen wie Theodor Weitz oder Franz Boas widersprachen dem jeweils zeitgenössischen Rassismus von Chamberlain bzw. des Nationalsozialismus. Spätestens mit den Ergebnissen der UNESCO-Arbeitsgruppe von 1950 ist der Rassebegriff wissenschaftlich widerlegt.

Hinter dem Interesse, Menschen in "Rassen" einzuteilen, verbarg sich oftmals ein Herrschaftsinteresse im Sinne von "divide et impera". Heute, nach der Erfahrung mit der "Herrenrasse" und der Apartheid, gilt solch ein Interesse als Zeichen eines sehr rückständigen Menschenbilds.

Die Zahl der aufgestellten Gruppen schwankte sehr stark, wobei sich die bereits von Linné angenommenen vier Urtypen (s.u. Exkurs über die Geschichte der Rassenforschung) oder dreier großer Rassenkreise - Europide (Europa, Naher Osten, Nordafrika, Indien), Mongolide (Ostasien und Ureinwohner Amerikas) und Negride (Afrika) - besonderer Beliebtheit erfreuten. Dies wurde häufig weiter ausdifferenziert in zahlreiche Mischformen (z.B. Turanide, Australide, Mestizen, Mulatten) und Unterteilungen. So wurden beispielsweise die Europiden nochmals aufgefächert in Nordide, Osteuropide, Dinaride, Dalo-Fälide, Alpinide, Mediterranide, Armenide, Orientalide, Indide.

Zwar sind diese Klassifikationen durch die Erkenntnisse der modernen Genetik überholt, aber im alltäglichen Denken der meisten Menschen als Altlast präsent. Humangenetiker wie Luigi Cavalli-Sforza argumentieren, dass äußerliche Unterschiede wie Haut- und Haarfarbe, Haarstruktur und Nasenform lediglich eine Anpassung an unterschiedliche Klima- und Ernährungsbedingungen sind, die nur von einer kleinen Untergruppe von Genen bestimmt werden. Im Prinzip ist jede beliebige Untergruppe - theoretisch auch die Bewohner eines einzelnen Dorfes - durchschnittlich von anderen unterscheidbar. Anders ausgedrückt ist beim Menschen die Vielfalt so groß, dass es unzweckmäßig ist, diesen als Art zoologisch zu untergliedern. Dieses Argument hat bereits 1871 Charles Darwin in seinem Buch über die Abstammung des Menschen benutzt.

Cavalli-Sforza und andere Wissenschaftler sprechen von Populationen (Gruppen, die einen präzise bestimmten Raum bewohnen) - ein Begriff, der nicht biologisch, sondern statistisch definiert ist. Genetische Unterschiede zwischen Populationen lassen sich anhand einzelner Merkmale (z.B. Blutgruppen) erfassen. Dabei liegt etwa 85% der bei Menschen erkennbaren genetischen Variabilität innerhalb einer Population vor; etwa 8% betreffen Unterschiede zwischen benachbarten Gruppen und nur 7% gehen auf Unterschiede zwischen den typologisch definierten "Rassen" zurück. Genetisch betrachtet können zwei Menschen aus verschiedenen Kontinenten näher miteinander verwandt sein als Individuen einer spezifischen Gruppe, auch wenn sie z.B. eine unterschiedliche Hautfarbe haben.

Populationen sind, in gewissem Sinn, einfach statistische Blöcke, die von der Wahl der jeweiligen Variablen abhängen, wobei es keinen bevorzugten Satz von Variablen gibt. Die "populationistische" Ansicht leugnet nicht, dass es Unterschiede zwischen Menschen gibt; sie sagt aber, dass die historischen Rassekonzepte nicht besonders nützlich sind, um diese Unterschiede wissenschaftlich zu analysieren.

Im Vergleich mit vielen anderen Tierarten (etwa Primaten) zeigen Menschen eine sehr hohe genetische Ähnlichkeit. Daraus schließt man, dass vor etwa 100.000 Jahren die Menschheit nur eine geringe Populationsstärke besaß (neuere wissenschaftliche Erkenntnisse besagen, dass es um das Jahr 68.000 v.Chr. nur 2.000 Menschen gegeben hat, von denen demzufolge alle heutigen Menschen abstammen). Die geringe genetische Variabilität dieser Ausgangspopulation spiegelt sich in der genetischen Ähnlichkeit aller Menschen wider - die DNA zweier beliebiger Menschen ist sich zu 99,9% gleich.

Dass "Rasse" ein soziales, kein naturwissenschaftliches Konzept sei, sagt auch der amerikanische Genomforscher Craig Venter. Ob sich allerdings seine damit verbundene Hoffnung "ohne Rassen kein Rassismus" erfüllt, ist äußerst zweifelhaft (vgl. Rassismus ohne Rassen), schließlich betrachten andere Forscher den Rassenbegriff umgekehrt als Produkt des Rassismus.

Quellen

  1. vgl. Elazar Barkan, 1992
  2. vgl. Cavalli-Sforza, 1996
    American Anthropological Association Statement on „Race“, 17. Mai 1998
  3. Arndt: Rassismus in Gesellschaft und Sprache. In: Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland.
  4. Kant-Zitat [1]
  5. Vgl. zum Thema Aufklärung (Kant/Hegel) und Rassismus/Hautfarbe: Arnold Farr: Wie Weißsein sichtbar wird. Aufklärungsrassismus und die Struktur eines rassifizierten Bewusstseins. In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster. (Rezension h-soz-kult [2]).
  6. [3]
  7. http://www.textlog.de/33161.html
  8. [4]
  9. [5]
  10. Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, Siedler-Taschenbücher im Goldmann-Verlag, 1998, ISBN 3442755069, Seite 30 und 31 (Grafik), Seite 57 bis 62, Seite 246 bis 288, Seite 398 (Grafik)
  11. Gazi Çağlar: Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen: der Westen gegen den Rest der Welt; Eine Replik auf Samuel P. Huntingtons „Kampf der Kulturen“. 2002, S. 10

Literatur

  • Barkan, Elazar: The Retreat of Scientific Racism. Changing Concepts of Race in Britain and the United States. Cambridge etc.: Cambridge University Press 1992.
  • Bernier, François: Nouvelle division de la Terre, par les différentes Espèces ou Races d'hommes qui l'habitent. Paris 1684.
  • Böckelmann, Frank: Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen. Eichborn, Frankfurt am Main 1999. ISBN 3821844752
  • Cavalli-Sforza, Luca und Francesco: Verschieden und doch gleich. Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage. München: Knaur 1996.
  • Werner Conze, Antje Sommer: Rasse. In: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Hrsg. v. Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck. Bd. 5. Stuttgart: Klett-Cotta 1984, S. 135 - 178.
  • T. Geisen: Antirassistisches Geschichtsbuch. Quellen des Rassismus im kollektiven Gedächtnis der Deutschen, Frankfurt am Main: IKO, 1996.
  • I. Geiss: Geschichte des Rassismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1988.
  • G. L. Mosse: Die Geschichte des Rassismus in Europa, Frankfurt am Main: Fischer, 1990.
  • L. Poliakov: Der arische Mythos. Zu den Quellen von Rassismus und Nationalismus, Hamburg: Junius, 1993.
  • Stuurman, Siep: François Bernier and the Invention of Racial Classification. In: History Workshop Journal, 2000, 50, S. 1 - 21.

Siehe auch

Rasse, Ethnisierung

Weblinks