„Fußball-Weltmeisterschaft 2014“ – Versionsunterschied

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Im Gespräch war zunächst auch eine gemeinsame Kandidatur von [[Argentinien]] und [[Chile]]. Diese kam jedoch nicht zustande, da Blatter erklärte, dass Doppelkandidaturen keine Chancen hätten, solange konkurrenzfähige Einzelkandidaten bereitstünden. Zu den weiteren Ländern und Regionen, die ernsthaft oder gerüchteweise im Gespräch für die Ausrichtung der WM 2014 waren, gehörten die [[Vereinigte Staaten|USA]], die [[Volksrepublik China]] und [[Mexiko]] sowie als gemeinsamer Ausrichter [[Iran]] und [[Jordanien]]. Auch [[Indien]] hatte Interesse an der Austragung bekundet.
Im Gespräch war zunächst auch eine gemeinsame Kandidatur von [[Argentinien]] und [[Chile]]. Diese kam jedoch nicht zustande, da Blatter erklärte, dass Doppelkandidaturen keine Chancen hätten, solange konkurrenzfähige Einzelkandidaten bereitstünden. Zu den weiteren Ländern und Regionen, die ernsthaft oder gerüchteweise im Gespräch für die Ausrichtung der WM 2014 waren, gehörten die [[Vereinigte Staaten|USA]], die [[Volksrepublik China]] und [[Mexiko]] sowie als gemeinsamer Ausrichter [[Iran]] und [[Jordanien]]. Auch [[Indien]] hatte Interesse an der Austragung bekundet.


Brasilien übergab schließlich am 13. April 2007 in der FIFA-Zentrale in Zürich als einziger Kandidat die so genannte Bewerbungsvereinbarung. Am 31. Juli 2007 wurde fristgerecht auch das vollständige 900-seitige Kandidaturdossier vom Präsidenten der CBF, [[Ricardo Teixeira]], an Joseph Blatter übergeben, das auch alle notwendigen Regierungsgarantien umfasst. Damit erhielt Brasilien jedoch noch nicht automatisch den Zuschlag. <ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/wm/artikel/368236/ kicker.de − Brasilien bewirbt sich offiziell]</ref> Der Fahrplan des weiteren Verfahrens sah nun eine gründliche Prüfung der Kandidatur durch die FIFA vor, die auch einen Inspektionsbesuch in Brasilien im August 2007 umfasste. Dabei wurden fünf der 18 möglichen Spielorte besucht, in [[Rio de Janeiro]] präsentierten sich zudem die übrigen möglichen Austragungsorte.<ref>[http://de.fifa.com/associations/association=bra/news/newsid=621951.html#brasilien+2014+die+entscheidung+naht Brasilien 2014 – Die Entscheidung naht]</ref> Nach der Abschlusspräsentation des brasilianischen Fußballverbandes am 29. Oktober wurde die endgültige Entscheidung dann am 30. Oktober 2007 in Zürich durch das FIFA-Exekutivkomitee gefällt.<ref>[http://de.fifa.com/worldcup/media/newsid=552162.html#exekutivkomitee+entscheidet+oktober+zurich+uber+vergabe Exekutivkomitee entscheidet am 30. Oktober in Zürich über Vergabe]</ref> Das Exekutivkomitee bestätigte Brasilien endgültig als Gastgeber.
Brasilien übergab schließlich am 13. April 2007 in der FIFA-Zentrale in Zürich als einziger Kandidat die so genannte Bewerbungsvereinbarung. Am 31. Juli 2007 wurde fristgerecht auch das vollständige 900-seitige Kandidaturdossier vom Präsidenten der CBF, [[Ricardo Teixeira]], an Joseph Blatter übergeben, das auch alle notwendigen Regierungsgarantien umfasst. Damit erhielt Brasilien jedoch noch nicht automatisch den Zuschlag. <ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/wm/artikel/368236/ kicker.de − Brasilien bewirbt sich offiziell]</ref> Der Fahrplan des weiteren Verfahrens sah nun eine gründliche Prüfung der Kandidatur durch die FIFA vor, die auch einen Inspektionsbesuch in Brasilien im August 2007 umfasste. Dabei wurden fünf der 18 möglichen Spielorte besucht, in [[Rio de Janeiro]] präsentierten sich zudem die übrigen möglichen Austragungsorte.<ref>[http://de.fifa.com/associations/association=bra/news/newsid=621951.html#brasilien+2014+die+entscheidung+naht Brasilien 2014 – Die Entscheidung naht]</ref> Nach der Abschlusspräsentation des brasilianischen Fußballverbandes am 29. Oktober wurde die endgültige Entscheidung am 30. Oktober 2007 in Zürich durch das FIFA-Exekutivkomitee gefällt.<ref>[http://de.fifa.com/worldcup/media/newsid=552162.html#exekutivkomitee+entscheidet+oktober+zurich+uber+vergabe Exekutivkomitee entscheidet am 30. Oktober in Zürich über Vergabe]</ref> Das Exekutivkomitee bestätigte Brasilien endgültig als Gastgeber.

== Kritik ==
Kein einziges brasilianisches Stadion erfüllt die Fifa-Anforderungen für Fußball-Weltmeisterschaften. Kritisiert werden unter anderem erhebliche Sicherheitsmängel. Regelmäßig stürzen beispielsweise Zuschauer nach Tumulten und Torjubel von den Rängen. Der angesehene Sportpsychologe Eduardo Cillio erklärte sich öffentlich: „Wo sind die Prioritäten unserer Bevölkerung? Stadien oder Krankenhäuser und Schulen?“<ref name=tagesspiegel_sicherheit>[http://www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-WM-2014;art133,2409060 Mit Sicherheit gibt’s noch Probleme] Der Tagesspiegel, 28. Oktober 2007</ref>

Laut Schätzungen steigt außerdem die Kriminalität in Brasilien alljährlich um zehn Prozent.<ref name=tagesspiegel_sicherheit /> Eine kritische Frage zum Thema beantwortete [[Ricardo Teixeira]], Präsident des brasilianischen Fußballverbandes, nach der WM-Vergabe im Fifa-Haus in Zürich mit den skurrilen Worten:
:''Das Problem der Gewalt ist weltweit. In den USA bringen Schüler ihre Mitschüler um. In Brasilien hat es das noch nie gegeben. In jeder Stadt der Welt herrscht Gewalt, sie ist bei uns nicht mehr verbreitet als anderswo. Auch Brasilianer sind in anderen Ländern schon ausgeraubt worden. Kürzlich hat die Polizei in Kanada brasilianische Spieler angegriffen.''<ref name=neuezuericher_sicherheit>[http://www.nzz.ch/magazin/dossiers/einspruch_unerwuenscht_1.577430.html Einspruch unerwünscht - Die Fifa bestimmt Brasilien zum WM-Veranstalter 2014 und würgt jegliche Bedenken ab] NZZ Online, 31. Oktober 2007</ref>

Bereits zuvor hatte Teixeira die Wahrheit verdreht, indem er erklärte, die WM 2006 habe in Deutschland mehrere zehntausend Jobs geschaffen. Tatsächlich handelte es sich dabei nur um kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse.

Die Kommunikationspolitik der Fifa und des WM-Veranstalters, die jegliche Bedenken abwürgen, wird immer wieder kritisiert.<ref name=neuezuericher_sicherheit />


=== Kandidierende Austragungsorte ===
=== Kandidierende Austragungsorte ===

Version vom 1. November 2007, 12:53 Uhr

Die 20. Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wird in Brasilien stattfinden. Der Beschluss des Exekutivkomitees der FIFA fiel am 30. Oktober 2007 in Zürich.

Bewerbungen

Die CONMEBOL, die Südamerikanische Fußball-Konföderation, hatte sich auf Brasilien als einzigen Bewerber um die WM 2014 festgelegt, da in diesem Jahr der brasilianische Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol (CBF) 100 Jahre alt wird. Dieses Turnier wird nun die zweite Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sein; dort wurde dieser Wettbewerb bereits 1950 ausgetragen. Da Brasilien den Zuschlag erhalten hat, ist das Land auch automatisch Austragungsort des Konföderationen-Pokals 2013. Allerdings steht in Brasilien laut FIFA-Präsident Joseph Blatter momentan kein einziges Stadion zur Verfügung, welches die WM-Anforderungen erfüllen würde.

Im Dezember 2006 bewarb sich zunächst auch Kolumbien um die Ausrichtung.[1]. Kolumbien, das bereits als Austragungsort für die WM 1986 feststand und damals die Auflagen nicht erfüllen konnte, woraufhin Mexiko als Ersatzausrichter einsprang, zog seine Bewerbung allerdings am 11. April 2007 wieder zurück.[2]

Im Gespräch war zunächst auch eine gemeinsame Kandidatur von Argentinien und Chile. Diese kam jedoch nicht zustande, da Blatter erklärte, dass Doppelkandidaturen keine Chancen hätten, solange konkurrenzfähige Einzelkandidaten bereitstünden. Zu den weiteren Ländern und Regionen, die ernsthaft oder gerüchteweise im Gespräch für die Ausrichtung der WM 2014 waren, gehörten die USA, die Volksrepublik China und Mexiko sowie als gemeinsamer Ausrichter Iran und Jordanien. Auch Indien hatte Interesse an der Austragung bekundet.

Brasilien übergab schließlich am 13. April 2007 in der FIFA-Zentrale in Zürich als einziger Kandidat die so genannte Bewerbungsvereinbarung. Am 31. Juli 2007 wurde fristgerecht auch das vollständige 900-seitige Kandidaturdossier vom Präsidenten der CBF, Ricardo Teixeira, an Joseph Blatter übergeben, das auch alle notwendigen Regierungsgarantien umfasst. Damit erhielt Brasilien jedoch noch nicht automatisch den Zuschlag. [3] Der Fahrplan des weiteren Verfahrens sah nun eine gründliche Prüfung der Kandidatur durch die FIFA vor, die auch einen Inspektionsbesuch in Brasilien im August 2007 umfasste. Dabei wurden fünf der 18 möglichen Spielorte besucht, in Rio de Janeiro präsentierten sich zudem die übrigen möglichen Austragungsorte.[4] Nach der Abschlusspräsentation des brasilianischen Fußballverbandes am 29. Oktober wurde die endgültige Entscheidung am 30. Oktober 2007 in Zürich durch das FIFA-Exekutivkomitee gefällt.[5] Das Exekutivkomitee bestätigte Brasilien endgültig als Gastgeber.

Kritik

Kein einziges brasilianisches Stadion erfüllt die Fifa-Anforderungen für Fußball-Weltmeisterschaften. Kritisiert werden unter anderem erhebliche Sicherheitsmängel. Regelmäßig stürzen beispielsweise Zuschauer nach Tumulten und Torjubel von den Rängen. Der angesehene Sportpsychologe Eduardo Cillio erklärte sich öffentlich: „Wo sind die Prioritäten unserer Bevölkerung? Stadien oder Krankenhäuser und Schulen?“[6]

Laut Schätzungen steigt außerdem die Kriminalität in Brasilien alljährlich um zehn Prozent.[6] Eine kritische Frage zum Thema beantwortete Ricardo Teixeira, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes, nach der WM-Vergabe im Fifa-Haus in Zürich mit den skurrilen Worten:

Das Problem der Gewalt ist weltweit. In den USA bringen Schüler ihre Mitschüler um. In Brasilien hat es das noch nie gegeben. In jeder Stadt der Welt herrscht Gewalt, sie ist bei uns nicht mehr verbreitet als anderswo. Auch Brasilianer sind in anderen Ländern schon ausgeraubt worden. Kürzlich hat die Polizei in Kanada brasilianische Spieler angegriffen.[7]

Bereits zuvor hatte Teixeira die Wahrheit verdreht, indem er erklärte, die WM 2006 habe in Deutschland mehrere zehntausend Jobs geschaffen. Tatsächlich handelte es sich dabei nur um kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse.

Die Kommunikationspolitik der Fifa und des WM-Veranstalters, die jegliche Bedenken abwürgen, wird immer wieder kritisiert.[7]

Kandidierende Austragungsorte

Insgesamt 18 brasilianische Städte bewerben sich um die Austragung von Spielen bei der Weltmeisterschaft 2014:

(*) gemeinsame Bewerbung
(**) neu zu errichtende Stadien [8]

Fernsehrechte

Die TV-Rechte für Deutschland für die WM 2014 übertrug die FIFA-Exekutive den beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF. Zudem wurde die Partnerschaft mit der EBU (Union der Europäischen Rundfunkorganisationen) auf die FIFA WM 2014 ausgedehnt. [9]

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der FIFA zur Ausrichtung der WM 2014
  2. Kolumbien zieht Bewerbung zurück
  3. kicker.de − Brasilien bewirbt sich offiziell
  4. Brasilien 2014 – Die Entscheidung naht
  5. Exekutivkomitee entscheidet am 30. Oktober in Zürich über Vergabe
  6. a b Mit Sicherheit gibt’s noch Probleme Der Tagesspiegel, 28. Oktober 2007
  7. a b Einspruch unerwünscht - Die Fifa bestimmt Brasilien zum WM-Veranstalter 2014 und würgt jegliche Bedenken ab NZZ Online, 31. Oktober 2007
  8. Pressemitteilung − Brasilien übergibt die für die 2014 FIFA Weltmeisterschaft unterzeichneten Abkommen
  9. FIFA Info vom 23.03.2007

Weblinks

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