„Jutta Ditfurth“ – Versionsunterschied

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'''Jutta Gerta Armgard Ditfurth''' (* [[29. September]] [[1951]] in [[Würzburg]]) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin, Publizistin und Politikerin. Sie war Mitbegründerin der Partei [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]] und von [[1984]] bis [[1988]] deren Bundesvorsitzende.
'''Jutta Gerta Armgard Ditfurth''' (* [[29. September]] [[1951]] in [[Würzburg]]) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin, Publizistin und Politikerin. Sie war Mitbegründerin der Partei [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]] und von 1984 bis 1988 deren Bundesvorsitzende.


==Biografie==
==Biografie==
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* ''Die Himmelsstürmerin.'' Econ, 1998, ISBN 3548248446 (Roman über Gertrud Elisabeth von Beust, ihre Urgroßmutter)
* ''Die Himmelsstürmerin.'' Econ, 1998, ISBN 3548248446 (Roman über Gertrud Elisabeth von Beust, ihre Urgroßmutter)
* ''Durch unsichtbare Mauern. Wie wird so eine links?'' Kiepenheuer & Witsch, 2002, ISBN 3-462-03083-3 (Autobiografie)
* ''Durch unsichtbare Mauern. Wie wird so eine links?'' Kiepenheuer & Witsch, 2002, ISBN 3-462-03083-3 (Autobiografie)
* ''Ulrike Meinhof. Die Biografie.'' Berlin: Ullstein 2007 ISBN 978-3-550-08728-8
* ''Ulrike Meinhof. Die Biografie.'' Berlin: Ullstein 2007 ISBN 978-3-550-08728-8 <ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,518534,00.html „Terroristen ausmisten“] [[Reinhard Mohr]] über die Entstehungsgeschichte von ''Ulrike Meinhof. Die Biografie'' auf [[Spiegel Online]] am 20. November 2007</ref>

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.oekolinx-arl.de/ Internetseite ihrer Fraktion in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung]
* [http://www.oekolinx-arl.de/ Internetseite ihrer Fraktion in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung]
* ''[http://www.gfid.de/gruene.pdf Zahltag, Junker Joschka!]'' Streitschrift über die Grünen in zehn Teilen von Jutta Ditfurth. Veröffentlicht in ''[[Neue Revue]]'', 42/99 ff.
* ''[http://www.gfid.de/gruene.pdf Zahltag, Junker Joschka!]'' Streitschrift über die Grünen in zehn Teilen von Jutta Ditfurth. Veröffentlicht in ''[[Neue Revue]]'', 42/99 ff.
* [http://www.gegeninformationsbuero.de/frameset.html?/krieg/gruene_ditfurth.htm Stern-Interview] aus dem Jahr 1999
* [http://www.gegeninformationsbuero.de/frameset.html?/krieg/gruene_ditfurth.htm Stern-Interview] aus dem Jahr 1999
* [http://www.stern.de/politik/historie/:Ditfurth-%FCber-Meinhof-Sie-Schwester-68er/602814.html Stern-Interview] aus dem Heft 46/2007 über die von ihr verfasste Biographie von [[Ulrike Meinhof]]
* [http://www.stern.de/politik/historie/:Ditfurth-%FCber-Meinhof-Sie-Schwester-68er/602814.html Stern-Interview] aus dem Heft 46/2007 über die von ihr verfasste Biografie von [[Ulrike Meinhof]]


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Version vom 21. November 2007, 02:52 Uhr

Datei:Jutta ditfurth.jpg
Jutta Ditfurth

Jutta Gerta Armgard Ditfurth (* 29. September 1951 in Würzburg) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin, Publizistin und Politikerin. Sie war Mitbegründerin der Partei Die Grünen und von 1984 bis 1988 deren Bundesvorsitzende.

Biografie

Ditfurth ist die Tochter der Fotografin Heilwig von Raven und des Arztes, Journalisten, populärwissenschaftlichen Fernsehmoderators und Schriftstellers Hoimar von Ditfurth und Schwester des Historikers und Journalisten Christian von Ditfurth. 1978 ließ sie ihren Namen ändern. In einem Interview mit dem Magazin Stern 1999 (siehe Weblinks), sagte sie, sie habe auch die Aufnahme in den adligen Familienverband im Alter von 18 Jahren abgelehnt, da sie von elitärem Denken abgestoßen werde.

Jutta Ditfurth studierte Soziologie, Politik, Kunstgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Philosophie in Heidelberg, Hamburg, Freiburg, Glasgow/Großbritannien, Detroit/USA und Bielefeld mit dem Abschluss 1977 als Diplomsoziologin. In der Folge arbeitete sie als Sozialwissenschaftlerin an den Universitäten Freiburg, Bielefeld und Marburg. Im Winter 1977 zog Ditfurth nach Frankfurt am Main und arbeitete dort zwei Jahre in unterschiedlichen Firmen und Funktionen. Parallel arbeitete sie als Journalistin und Autorin für Printmedien und Rundfunk, ab 1980 hauptberuflich.

Politisch aktiv war seit Anfang der siebziger Jahre im Umfeld der undogmatischen Linken. Ihr Engagement erstreckte sich von der internationalistischen Bewegung über die Frauenbewegung (hier beispielsweise gegen den § 218 - Ditfurth selbst hatte zwei mal eine Schwangerschaft abgebrochen) bis hin zur Anti-AKW-Bewegung. Nach dem »Deutschen Herbst« von 1977 wurde sie 1978 Mitgründerin der Grünen Liste Wählerinitiative für Demokratie und Umweltschutz (GLW) und der Grünen Liste Hessen (GLH) sowie 1979/1980 Mitbegründerin der Grünen. Neben Thomas Ebermann und Rainer Trampert war sie die bekannteste Symbolfigur für den linken Flügel der Partei. Sie bezeichnete sich selbst als Radikalökologin und Feministin, ihre Gegenspieler in der "Realo"-Strömung um den späteren Außenminister Joschka Fischer bezeichneten sie als "Fundi".

Nachdem sie bei der Bundestagswahl 1990, bei der "Die Grünen" den Einzug in den Bundestag verfehlten, auf der Liste der bayerischen Grünen für den Bundestag kandidiert hatte, verließ sie die Partei im April 1991 wie viele andere linke Grüne vor ihr aus Protest gegen die „Rechtsentwicklung“. Danach war sie zeitweise ehrenamtliche Funktionärin der Mediengewerkschaft IG Medien. Heute ist sie Publizistin und Mitglied der politischen Gruppierung Ökologische Linke, die sie 1991 mit politischen Freunden gründete. Von 1991 bis 1999 war sie Herausgeberin der Zeitschrift ÖkoLinx der Ökologischen Linken. Jutta Ditfurth veröffentlichte mehrere Bücher und kritische Reportagen zur Politik der Grünen, ausgehend von einem linkssozialistischen Standpunkt, sowie auch allgemeiner zu Einflüssen rechtskonservativer und rechtsextremistischer Kreise in der Gesellschaft; gerade auch in den linksalternativen Bewegungen. Hier kritisiert sie vor allem esoterische und irrationale Auswüchse (siehe auch Neue soziale Bewegungen).

Bei den Europawahlen 1999 kandidierte Ditfurth als politische Aktion als Gegnerin des Nato-Krieges mit deutscher Beteiligung gegen Jugoslawien auf Einladung eines linken Bündnisses (NAR) in Griechenland auf einer internationalen Liste. Ihre Abrechnung mit Joschka Fischer und den Grünen veröffentlichte sie 1999 als Fortsetzungsserie in der politisch konservativen Zeitschrift Neue Revue, was auf ein sehr geteiltes Echo bei ihren Anhängern stieß.

Ende 2000 beteiligte sie sich an der Bildung der Wählervereinigung »ÖkoLinX-Antirassistische Liste«, für die sie im April 2001 als ehrenamtliche Stadtverordnete in das Frankfurter Stadtparlament einzog und die Fraktion »ÖkoLinX-ARL im Römer« bildete.

Der Stadtverordnetenvorsteher von Frankfurt am Main erteilte ihr im Oktober 2004 eine Rüge, nachdem sie als einzige Vertreterin der Fraktion ÖkoLinX-Antirassistische Liste im Römer geäußert hatte, Hartz IV zwinge die Betroffenen in einen „Reichsarbeitsdienst“. Zudem hatte sie die darin vorgesehenen Ein-Euro-Jobs als „staatlich verordnete Zwangsarbeit“ bezeichnet.


Ditfurth an der HUB (2001)

Politische Positionen

Ditfurth gilt als scharfe Kritikerin des später dominanten Realo-Flügels der Grünen um Joschka Fischer, sie führte ein eigenes Archiv über die Grünen, und kritisiert eine Aufweichung und Entstellung der ursprünglichen Ziele der Grünen bis zur Unkenntlichkeit (etwa Friedenspolitik, Anti-AKW-Bewegung) seit 1985. Statt an einem grundlegenden Wandel in der Gesellschaft seien die Grünen in den 90ern eher an Machtpositionen und Verteilung von staatlicher Förderung an Freunde (Nepotismus) interessiert gewesen, eine Gruppe aus dem Frankfurter Sponti-Milieu um Joschka Fischer und Cohn-Bendit sowie um die damalige Redaktion der Zeitschrift Pflasterstrand habe viele der ursprünglichen Grünen aus der Partei vertrieben. Da sie in den 90ern bei taz, Frankfurter Rundschau, Der Spiegel und anderen damals linksliberalen Medien (die damals für realpolitische Regierungsbeteiligungen der Grünen warben) aufgrund ihrer Angriffe nicht mehr publiziert wurde, nutzte sie eine Artikelreihe in der Neuen Revue für ihre Abrechnung mit Junker Joschka, von dem (nach ihrer Darstellung) auch der Begriff Fundi (Fundamentalismus) für parteiinterne Kritiker seines Kurses – wie sie – stammte.

Ebenso kritisiert sie eine neue Generation in den Grünen um Oswald Metzger, Matthias Berninger oder Cem Özdemir, die nichts mehr mit den ursprünglichen Zielen der Grünen zu tun habe, diese pragmatischen Jungpolitiker hätten auch in der FDP oder CDU Parteikarrieren starten können.

Ditfurth selbst steht politisch weiterhin für Linke Politik, Kritik an Überwachung, Forderungen nach einem sofortigen Atomausstieg, und Direkte Demokratie ein.

Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit sind Außerparlamentarische Opposition, Theoriearbeit, und sie fordert internationale Zusammenarbeit von Linken.

Werke

  • Die tägliche legale Verseuchung unserer Flüsse und wie wir uns dagegen wehren können. Ein Handbuch mit Aktionsteil. Rasch und Röhring, Hamburg 1987, ISBN 3-89136-163-7
  • Träumen, kämpfen, verwirklichen. Politische Texte bis 1987. (unter red. Mitarb. von Manfred Zieran) Kiepenheuer & Witsch, Köln 1988, ISBN 3-462-01903-1
  • Lebe wild und gefährlich. Radikalökologische Perspektiven. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1991
  • Feuer in die Herzen. Gegen die Entwertung des Menschen. Konkret Literatur Verlag, zuerst 1992, erw. u. aktualis. Neuausgabe 1997, ISBN 3-89458-159-X
  • Was ich denke. Goldmann, München 1995, ISBN 3-442-12606-1 (Rezension)
  • Blavatzkys Kinder. Lübbe, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-404-12380-8 (Thriller Kurzrezension)
  • Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus. Konkret Literatur Verlag, zuerst 1996, 2. Aufl. 2002, ISBN 3-89458-148-4
  • Das waren die Grünen. Abschied von einer Hoffnung. Econ, zuerst 2000, 3. Aufl. 2001, ISBN 3-548-75027-3
  • Die Himmelsstürmerin. Econ, 1998, ISBN 3548248446 (Roman über Gertrud Elisabeth von Beust, ihre Urgroßmutter)
  • Durch unsichtbare Mauern. Wie wird so eine links? Kiepenheuer & Witsch, 2002, ISBN 3-462-03083-3 (Autobiografie)
  • Ulrike Meinhof. Die Biografie. Berlin: Ullstein 2007 ISBN 978-3-550-08728-8 [1]

Einzelnachweise

  1. „Terroristen ausmisten“ Reinhard Mohr über die Entstehungsgeschichte von Ulrike Meinhof. Die Biografie auf Spiegel Online am 20. November 2007

Weblinks

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