„Heinrich Breloer“ – Versionsunterschied

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*[http://podster.de/episode/839701/download/heinrich-breloer-filmregisseur.6444m.mp3 Heinrich Breloer Selbstzeugnis über Leben und Werk] in Mediathek SWR1 „Leute“ abgerufen am 31.1.2009
*{{IMDb Name|ID=0107048|NAME=Heinrich Breloer}}
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*[http://archives.arte-tv.com/fiction/manns/manns_d/buch/breloer.html Breloer-Porträt] auf [[ARTE|arte]]
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Version vom 31. Januar 2009, 12:06 Uhr

Datei:Heinrich Breloer Mannheim.jpg
Heinrich Breloer

Heinrich Breloer [bʁeˈløːɐ̯] (* 17. Februar 1942 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Autor und Filmregisseur. Breloer konzipierte maßgeblich das Film-Genre Doku-Drama, damit behandelte er in einer Verbindung von Spielfilm und Dokumentarfilm vor allem Themen zur neueren deutschen Geschichte und wurde dafür vielfach ausgezeichnet.

Leben und Werk

Breloer wuchs auf in Recklinghausen und Marl, besuchte als Schüler das Canisianum in Lüdinghausen und studierte von 1961 bis 1970 Literaturwissenschaft und Philosophie in Bonn und Hamburg. 1976 wurde er an der Universität Hamburg mit einer literatur- und theaterwissenschaftlichen Dissertation über Georg Kaisers Drama Die Koralle promoviert.

Seit 1972 ist er als freier Autor tätig. Zunächst schrieb Breloer sowohl Film- und Fernsehkritiken für eine Hamburger Tageszeitung als auch Hörfunkbeiträge. 1978 drehte er zusammen mit dem Regisseur Horst Königstein seinen ersten Film. Breloers zentrales Thema ist die jüngere deutsche Geschichte. Was bei ihm zunächst als reiner Dokumentarfilm begann, entwickelte sich über die Jahre zum Genre Doku-Dramen. Anfangs nannte er die gemeinsam mit Königstein entwickelte Mischung aus Filmdokumenten und Spielszenen noch "Offene Form". Sie verfeinerten diese Komposition zu einer Synthese, in der die nachgestellten Spielszenen den gleichen Stellenwert erhielten wie die Dokumentation. Der vielfache Adolf-Grimme-Preisträger brachte dies zur Perfektion mit seinem dreiteiligen Film Die Manns über die Familie des deutschen Schriftstellers Thomas Mann. Elisabeth Mann Borgese, Tochter Thomas Manns, führte darin als zentrale Person mit Breloer als Interviewer durch den Spielfilm, der besetzt mit Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann und Monica Bleibtreu als Katia Mann sowie vielen anderen Film- und Theaterstars, in den Spielszenen die dokumentarischen Gespräche in Bilder umsetzt.

Breloer verfilmte im Jahr 2005 ein Fernseh-Dokudrama über den Architekten Albert Speer sowie dessen Beziehung zu Adolf Hitler mit dem Titel Speer und Er – mit Sebastian Koch als Speer sowie Tobias Moretti als Hitler. Die Aufarbeitung dieser Biografie beschäftigte ihn seit 1981, als er Speer noch kurz vor dessen Tod persönlich treffen konnte. Später führte Breloer zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen, die auch im Film verwendet wurden. Ihm wurde von der Filmkritik bescheinigt, ein differenziertes Bild Speers entworfen zu haben, das sich von der Eigendarstellung des Architekten oder zuvor dominierenden beschönigenden Darstellungen von dessen Lebensweg deutlich abgrenzte. Geschichtsforscher wie Wolfgang Benz und Gitta Sereny äußerten sich dagegen weniger überzeugt von Breloers Darstellung von Speer.

Sein letztes Projekt war die erneute Verfilmung des Romans Buddenbrooks von Thomas Mann.

Breloer ist mit der Regisseurin Monika Winhuisen verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Köln.

Filme (Auswahl)

  • 1978: Bi und Bidi in Augsburg
  • 1980: Mein Tagebuch - zehnteiliger Dokumentarfilm
  • 1982: Das Beil von Wandsbek
  • 1984: Kampfname: Willy Brandt - Dokumentarfilm
  • 1986: Die Geschichte des Dritten Fernsehprogramms
  • 1987: Eine geschlossene Gesellschaft - Dokudrama
  • 1989: Die Staatskanzlei - Dokudrama
  • 1991: Kollege Otto - Dokudrama
  • 1993: Wehner. Die unerzählte Geschichte - Dokudrama
  • 1994: Einmal Macht und zurück - Dokudrama
  • 1997: Todesspiel - Dokudrama
  • 2001: Die Manns. Ein Jahrhundertroman - Die Geschichte der Familie Mann. Dokudrama
  • 2004: Speer und Er - Dokudrama
  • 2008: Buddenbrooks, Spielfilm und Fernsehzweiteiler

Auszeichnungen

Literatur

  • Breloer, Heinrich: Georg Kaisers Drama "Die Koralle". Persönliche Erfahrung und ästhetische Abstraktion. Mit einem biografischen Aufriss. Hamburg: Lüdke 1977, 504 S., Universität Hamburg, Dissertation (1976).
  • Breloer, Heinrich und Königstein, Horst: Blutgeld. Materialien zu einer deutschen Geschichte. Köln: Prometh Verlag 1982, 149 S.
  • Breloer, Heinrich (Hrsg.): Mein Tagebuch : Geschichten vom Überleben 1939 - 1947. Köln: Verlagsgesellschaft Schulfernsehen 1984, 528 S.
  • Breloer, Heinrich und Schauhoff, Frank: Mallorca, ein Jahr. Ein Inselroman. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1995, 306 S., ISBN 978-3-462-04021-0
  • Breloer, Heinrich: Todesspiel. Von der Schleyer-Entführung bis Mogadischu. Eine dokumentarische Erzählung. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1997, 303 S.
  • Breloer, Heinrich (Hrsg.): Geheime Welten. Deutsche Tagebücher aus den Jahren 1939 bis 1947. Frankfurt am Main: Eichborn 1999, 281 S., ISBN 978-3-8218-4484-8
  • Breloer, Heinrich: Speer und Er. Hitlers Architekt und Rüstungsminister. Berlin: Propyläen 2005, 415 S., Ill., ISBN 3-549-07193-0
  • Breloer, Heinrich: Unterwegs zur Familie Speer. Begegnungen, Gespräche, Interviews. Berlin: Propyläen 2005, 608 S. ISBN 3-549-07249-X
  • Breloer, Heinrich: Die Akte Speer. Spuren eines Kriegsverbrechers. In Zusammenarbeit mit Rainer Zimmer. Berlin: Propyläen 2006, 512 S., Ill., ISBN 978-3-549-07287-5
  • Breloer, Heinrich: Thomas Manns "Buddenbrooks". Ein Filmbuch von Heinrich Breloer. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008, gebunden, ISBN 978-3-10-005234-6

Vorlage:PND

Einzelnachweise