Šibenik
Šibenik | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kroatien | ||
Koordinaten: | 43° 44′ N, 15° 53′ O | ||
Gespanschaft: | Šibenik-Knin | ||
Höhe: | 0 m. i. J. | ||
Fläche: | 404 km² | ||
Einwohner: | 46.332 (2011) | ||
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+385) 022 | ||
Postleitzahl: | 22 000 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ŠI | ||
Bootskennzeichen: | ŠB | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2017) | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Gliederung: | 43 Bezirke | ||
Bürgermeister: | Željko Burić (HDZ) | ||
Koalitionspartner: | HSP AS, HSS, HČSP | ||
Postanschrift: | Trg Pavla Šubića 2 22 000 Šibenik | ||
Website: | |||
Sonstiges | |||
Schutzpatron: | Sv. Mihovil (St. Michael) | ||
Blick auf die Kathedrale und die Bucht |
Šibenik [Stadt mit 46.332 Einwohnern (Volkszählung von 2011)[1] an der Adriaküste im Süden Kroatiens. Sie befindet sich in der Gespanschaft Šibenik-Knin (kroatisch Šibensko-kninska županija) und ist Sitz der katholischen Diözese Šibenik.
] (deutsch veraltet Sibenning, italienisch Sebenico) ist eineDie überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 94,62 % die Kroaten.
Geographie
Die Stadt liegt unweit der Mündung des Flusses Krka in die Adria an einem natürlich geschützten Hafen, der durch einen 2,5 km langen, natürlichen kanalartigen Durchbruch ins Meer gelangt.
Geschichte
Šibenik wurde im Jahr 1066 in einer Urkunde des Königs Petar Krešimir IV., der sich im befestigten Kastell St. Michael (heute St. Anna) aufhielt, erstmals erwähnt. Von 1116 bis 1124 und von 1125 bis 1133 stand Šibenik unter venezianischer Herrschaft. Der ungarisch-kroatische König Stephan III. Árpád verlieh der Stadt 1167 die Autonomie. Nach einer kürzeren Amtszeit des byzantinischen Herrscherhauses (bis 1180) wurde die Stadt abwechselnd von den ungarisch-kroatischen Königen, von Venedig, dem bosnischen König Stjepan Tvrtko und dem Herzog Hrvoje Vukčić Hrvatinić regiert.
Von 1412 bis 1797 stand Šibenik erneut unter venezianischer Herrschaft. Danach war Šibenik bis 1918, abgesehen von der Zeit der französischen Besetzung, mit dem übrigen Dalmatien Teil von Österreich-Ungarn.
Am 28. August 1895 wurde das erste Kraftwerk mit Wechselstrom in Skradinski buk, auf dem Fluss Krka, nach Plänen von Nikola Tesla in Betrieb genommen. Die Stadt Šibenik war damit eine der ersten Städte Kroatiens, die mit elektrischem Strom beleuchtet waren.
1914 war Šibenik als Garnison der k.k. Landwehr belegt mit dem II. Bataillon des k.k. Landwehr Infanterie-Regiments Nr. 23.
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde Šibenik von Italien besetzt, wurde jedoch durch den Grenzvertrag von Rapallo 1920 Teil des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien).
Während des Kroatienkrieges (1991–95) wurde Šibenik von der Jugoslawischen Volksarmee und serbischen paramilitärischen Truppen schwer angegriffen. Obwohl sie über deutlich weniger Waffen verfügten, gelang es den Kroatischen Streitkräften und der Bevölkerung von Šibenik, die Stadt zu verteidigen. Die Schlacht von Šibenik dauerte vom 16.–22. September 1991. Durch die Kampfhandlungen wurden zahlreiche Gebäude und Denkmäler beschädigt, darunter die Kuppel der Šibeniker Kathedrale des Heiligen Jakobus und das 1870 erbaute Theatergebäude.
Welterbe und Baudenkmäler
Das wichtigste Bauwerk Šibeniks ist die Kathedrale des Heiligen Jakob (Katedrala sv. Jakova), deren Dach aus einem Tonnengewölbe aus freitragenden Steinplatten besteht. Die Kathedrale gehört zur Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
In Šibenik gibt es zwei Nationalparks: Krka und Kornati.[2]
Šibenik ist eine Stadt der Treppen mit über 2800 Treppenstufen innerhalb seiner Gassen. Sie besitzt viele Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler.[3][4][5]
Festungen
Das venezianische Verteidigungssystem mit den vier Festungen von Šibenik befindet sich seit 2017 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
- Festung St. Michael (Tvrđava sv. Mihovil) (60 m), auch Festung der hl. Anna, älteste Festung von Šibenik, entstanden im 11. Jahrhundert unter König Petar Krešimir IV., heutiges Aussehen aus dem 18. Jahrhundert mit vier Türmen, 2014 renoviert und mit einer Freiluftbühne versehen.
- Festung St. Johannes (Tvrđava sv. Ivan) (115 m), Entwurf vom venezianischen Architekten Antonio Leni, 1647 von den Türken aufgegeben.
- Festung Baron oder Festung Šubićevac (80 m), benannt nach dem venezianischen Feldherrn Christoph Martin von Degenfeld
- Festung St. Nikolaus (Tvrđava sv. Nikola), Entwurf vom venezianischen Ingenieur Michiele Sammichelle, erbaut im 16. Jahrhundert am Eingang zum Antonius-Kanal (Sv. Ante) zur Verteidigung der Stadt von der Meerseite, auch zu Fuß erreichbar über die Promenade Sv. Ante.
Kirchen und Klöster
- Kathedrale des Heiligen Jakob (Katedrala sv. Jakova), deren Dach aus einem Tonnengewölbe aus freitragenden Steinplatten besteht, erbaut von 1431 bis 1535 von Giorgio da Sebenico (kroat.: Juraj Matejev Dalmatinac) und Niccolò di Giovanni Fiorentino (kroat.: Nikola Firentinac),
- Kirche Johannes der Täufer (Crkva sv. Ivan Krštitelj) in der Zagrebačka ulica, errichtet im 15./16. Jahrhundert im Übergangsstil Gotik-Renaissance, am unvollendeten Glockenturm befindet sich ein Renaissancefenster von Nikola Firentinac.
- Heiliggeistkirche (Crkva sv. Duha), im 17. Jahrhundert nach Plänen von Antun Nogulović erbaut, mit einem Radfenster über dem Portal.
- Kirche Mariä Himmelfahrt (Crkva Uspenie Bogomatere) mit barockem Glockengiebel in der Zagrebačka ulica, erbaut ab 1390, urspr. Erlöserkirche (Sv. Spas) des Benediktinerinnen-Klosters, seit 1810 als orthodoxe Kirche genutzt (mit sehenswerter Ikonostase).
- Franziskanerkloster und -kirche (Samostan i crkva sv. Frane) aus dem 16. Jahrhundert.
- Benediktinerinnenkloster und -kirche der hl. Lucia (Benediktinski samostan i crkva sv. Luce), gegr. 1639
- Laurentiuskloster und -kirche (Samostan i crkva sv. Lovre) mit dem mittelalterlichen Klostergarten (Laurentiusgarten), restauriert 2007 von Dragutin Kiš
- Dominikanerkloster und -kirche (Samostan i crkva sv. Dominika)
- Nikolauskirche (Crkva sv. Nikole), die Kirche der Seefahrer im Renaissance-Stil
- Allerheiligenkirche (Crkva Svih Svetih)
- Kreuzkirche (Crkva sv. Križ), errichtet von der Bruderschaft des Hl. Markus
- Neue Kirche (Nova crkva), Renaissancebau (15./16. Jahrhundert)
- Kirche der Muttergottes außerhalb der Stadt - Kirche Mariä Geburt (Crkva Gospe vanka grada – Porođenja Blažene Djevice Marije) (1740)
- Kirche des hl. Gregor (Crkva sv. Grgura) in der Jurja Dalmatinca-Straße, jetzt Museum
- Barbarakirche (Crkva sv. Barbare) aus dem 15. Jahrhundert, jetzt Museum für religiöse Kunst
- Kirche des hl. Chrysogonus (Crkva sv. Krševana), jetzt Galerie
Übrige Bauten
- Altes Rathaus – Stadt-Loggia (Gradska vijećnica - Gradska lođa) am Platz der Republik (Trg Republike), erbaut 1533–1542
- Kleine Loggia (Mala lođa)
- Zagreber Straße (Zagrebačka ulica) mit zahlreichen Bürgerhäusern und Adelspalästen
- Platz der Republik (Trg Republike) mit Dalmatinac-Denkmal von Ivan Meštrović (1961)
- Stadttheater (Šibensko kazalište), erbaut 1870[6]
- Rektorenpalast (Kneževa palača) der venezianischen Herrscher, jetzt Stadtmuseum
- Bischofspalast (Biskupska palača), erbaut 1439–1441
- Šibenik-Brücke über den Mündungsarm der Krka
- Uferpromenade und Reste der Stadtmauer (Šibenski gradski bedemi) mit dem Seetor
- Vier Stadtbrunnen (Četiri bunara) und ehem. Wasserreservoir (15. Jahrhundert), jetzt Ausstellungszentrum „Bunari“ und Galerie
- Denkmal des Königs Petar Krešimiru IV. (Spomenik Petru Krešimiru IV.)
- Memorial Park Šubićevac (Spomen-park Šubićevac)
- Roberto-de-Visiani-Park
- Juraj-Šižgorić-Bibliothek
- Morinje-Brücke
Partnerschaften
Šibenik ist Partnerstadt des Kreises Herford in Nordrhein-Westfalen und der Stadt Voiron in Frankreich.
Kulturelle Ereignisse
Seit 1958 wird in Šibenik das „Internationale Kinder Festival“ begangen. Das Festival unterstützt die künstlerische Erziehung von Kindern und Jugendlichen.[7] Seit 2011 wird in Šibenik jährlich im August auf einem ehemaligen Militärgelände das Terraneo Festival veranstaltet.[8]
Sport
Der Verein HNK Šibenik ist Teilnehmer an der 2. HNL, der zweithöchsten Kroatischen Fußballliga. Die Wasserballer von VK Šibenik gehören seit der Unabhängigkeit zu den stärksten Teams des Landes und waren wiederholt Gastgeber internationaler Veranstaltungen. Die Sportart ist an der Adriaküste recht populär.
Der 1923 gegründete und erfolgreiche Ruderverein Krka hat hier seinen Sitz.
Söhne und Töchter der Stadt
- Nikola Tavelić (ca. 1340–1391), Franziskaner
- Andrea Schiavone (ca. 1510–1563), Maler
- Fausto Veranzio (1551–1617), Diplomat, Geistlicher, Universalgelehrter und Erfinder
- Ivan Lukačić (1587–1648), Komponist
- Roberto de Visiani (1800–1878), Botaniker
- Niccolò Tommaseo (1802–1874), italienischer Dichter
- Veljko Poduje (1907–1993), Fußballspieler
- Arsen Dedić (1938–2015), Musiker, Dichter, Komponist
- Ivo Deković (* 1952), Maler
- Aleksandar Petrović (* 1959), Basketballspieler und -trainer
- Dražen Petrović (1964–1993), Basketballspieler
- Perica Bukić (* 1966), zweimaliger Olympiasieger im Wasserball (1984 und 1988)
- Goran Višnjić (* 1972), Schauspieler
- Ivana Maletić (* 1973), Politikerin
- Maksim Mrvica (* 1975), Pianist
- Ivan Ergić (* 1981), Fußballspieler
- Igor Cukrov (* 1984), Sänger
- Ante Rukavina (* 1986), Fußballspieler
- Franko Škugor (* 1987), Tennisspieler
- Antonija Sandrić (* 1988), Basketballspielerin
- Arijan Ademi (* 1991), Fußballspieler
- Grgo Živković (* 1993), Fußballspieler
- Duje Ćaleta-Car (* 1996), Fußballspieler
Weblinks
- Hafen Šibenik (englisch)
- Kathedrale Šibenik, Weltkulturerbe (englisch)
- Sehenswürdigkeiten in Šibenik
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung 2011 nach Staatsbürgerschaft, Ethnien und Muttersprache - Gespanschaft Šibenik-Knin, Seite 73, Staatliches Statistikamt Kroatiens, dzs.hr, Abgerufen am 1. Jänner 2020
- ↑ Šibenik Croatia - tourist destinations, information and attractions. Abgerufen am 21. Mai 2018 (englisch).
- ↑ Sehenswürdigkeiten in Šibenik (abgerufen am 8. Mai 2017)
- ↑ Tourismusverband der Stadt Šibenik – Sakrale Denkmäler (abgerufen am 8. Mai 2017)
- ↑ Tourismusverband des Landkreises Šibenik-Knin (abgerufen am 8. Mai 2017)
- ↑ Theater Šibenik (abgerufen am 8. Mai 2017)
- ↑ 56. Kinderfestival 2017 (abgerufen am 8. Mai 2017)
- ↑ Terraneo Festival (abgerufen am 8. Mai 2017)