Ładne Pole

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Ładne Pole
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Ładne Pole (Polen)
Ładne Pole (Polen)
Ładne Pole
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Ruciane-Nida
Geographische Lage: 53° 41′ N, 21° 31′ OKoordinaten: 53° 40′ 49″ N, 21° 31′ 6″ O
Einwohner: 366 (2011)
Postleitzahl: 12-220[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 610: Ruciane-Nida/DK 58UktaGałkowoPiecki/DK 59
Eisenbahn: Olsztyn–Ełk
Bahnstation: Ruciane-Nida
Nächster int. Flughafen: Danzig



Ładne Pole (deutsch Schönfeld) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Ruciane-Nida (Stadt- und Landgemeinde Rudczanny/Niedersee-Nieden) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ładne Pole liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 26 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Sensburg (polnisch Mrągowo) bzw. 20 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Pisz (deutsch Johannisburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ursprünglich Kanalwischken, bis 1835 Ladnepole und seitdem Schönfeld genannte Dorf wurde 1833 von aus Polen eingewanderten Philipponen, Nachfahren einer altgläubigen russischen Sekte[2], gegründet[3]. Am 18. Februar 1835 nennt der Regierungspräsident in Gumbinnen den Ort mit neun Nachbarorten im Kreis Sensburg als neue „Etablissements“, die als eigenständige Kommunen anerkannt werden[4].

Am 22. Februar 1875 wurde aus den Forstkolonie Schönfeld sowie Klein Schwignainen (polnisch Śwignajno Małe) und dem Gutsbezirk Cruttinnen, Forst (teilweise) die neue Landgemeinde Schönfeld-Schwignainen gebildet[5]. Sie wurde Teil des Amtsbezirks Ukta[5] im Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Schönfeld-Schwignainen zählte im Jahre 1910 insgesamt 437 Einwohner[6].

Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Schönfeld-Schwignainen um den Nachbargutsbezirk Groß Schwignainen (polnisch Śwignajno Wielkie) und wurde schließlich am 7. April 1930 in „Schönfeld“ (ohne Zusatz) umbenannt[5]. Die Einwohnerzahlen beliefen sich 1933 auf 425 und 1939 auf 492[7].

In Kriegsfolge kam Schönfeld 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Ładne Pole“. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Ruciane-Nida (Rudczanny/Niedersee-Nieden) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Ładne Pole 366 Einwohner[8].

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 war Schönfeld in die evangelische Kirche Alt Ukta[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union bzw. in die römisch-katholische Kirche Sensburg im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Ładne Pole katholischerseits zur Kreuzerhöhungskirche in Ukta im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen, während die evangelischen Einwohner sich zu ihrer Petrikirche – der einstige Dorfkapelle von Alt Ukta – halten, die vom Pfarramt in Mikołajki (Nikolaiken) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut wird.

Philipponen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Eckertsdorf (polnisch Wojnowo) war Schönfeld der zweite Standort für die Errichtung einer Kirche, die hier 1837 als einfache Holzkirche von den eingewanderten Philipponen errichtet wurde[2]. Das Gotteshaus wurde im Laufe der Zeit abgängig, die Gruppe der altgläubigen Großrussen hielt sich vereinzelt noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs[10].

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ładne Pole liegt an der Woiwodschaftsstraße 610, die die Stadt Ruciane-Nida mit Piecki (Peitschendorf) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg) sowie die beiden Landesstraßen 58 und 59 miteinander verbindet.

Die nächste Bahnstation ist Ruciane-Nida an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk (deutsch Allenstein–Lyck). Bis 1945 bestand außerdem Bahnanbindung über den Nachbarort Ukta an der – kriegsbedingt aufgegebenen – Bahnstrecke Sensburg–Rudczanny/Niedersee.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 685
  2. a b Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 1, Göttingen 1968, S. 302
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Schönfeld
  4. Amts-Blatt No. 7 Gumbinnen, 18. Februar 1835
  5. a b c Rolf Jehke, Amtsbezirk Ukta
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  7. Michael Rademacher: Landkreis Sensburg (poln. Mragowo). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Wieś Ładne Pole w liczbach
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 500
  10. Artur Szmigiel, Aus der Geschichte der Altgläubigen in Masuren