101. Jäger-Division (Wehrmacht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

101. leichte Infanterie-Division
101. Jäger-Division

Aktiv Dezember 1940 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung Gliederung
Aufstellungsort Prag
Zweiter Weltkrieg Schlacht bei Charkow (1942), Kuban-Brückenkopf
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 101. leichte Infanterie- und spätere 101. Jäger-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

101. leichte Infanterie-Division

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einsatzräume der 101. leichte Infanterie-Division
Deutschland: Dezember 1940 bis Juni 1941
Ostfront, Südabschnitt: Juni 1941 bis Juli 1942

Die 101. leichte ID wurde im Dezember 1940 in Prag als Division der 12. Aufstellungswelle aufgestellt. Sie setzte sich aus Teilen der 35. Infanterie-Division, Grenzinfanterie und verschiedenen Festungseinheiten zusammen.

Besatzungstruppe Böhmen-Mähren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1940 bis zum Juni 1941 lag die Division im Protektorat Böhmen und Mähren.

Kurz war der Verband beim Balkanfeldzug eingesetzt.

Unternehmen Barbarossa

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1941 wurde sie an die Grenze zur Sowjetunion verlegt und nahm als Teil der Heeresgruppe Süd am Unternehmen Barbarossa teil. Ihre Stationen während des Krieges gegen die Sowjetunion waren Przemysl, Uman, Kiew, Charkow, das Donezbecken und Isjum.

101. Jäger-Division

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung durch Umbenennung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 1942 erfolgte die Umbenennung in 101. Jäger-Division.

Einsatzräume der 101. Jäger-Division
Ostfront, Südabschnitt: Juli 1942 bis Oktober 1944
Slowakei, Ungarn und Österreich: Oktober 1944 bis Mai 1945

Die Umbenennung zur Jäger-Division erfolgte während der Schlacht bei Charkow.

Ab Mitte 1942 nahm die 101. Jäger-Division an der Offensive im Südabschnitt teil und stieß auf den Kaukasus vor.

Kuban-Brückenkopf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infolge der Niederlage von Stalingrad musste sie sich nach schweren Verlusten in Kämpfen mit der Roten Armee und Partisanen in den Kuban-Brückenkopf zurückziehen. Ende 1943 wurde die Division über die Straße von Kertsch evakuiert und sammelte sich am unteren Dnjepr. Zusammen mit der 1. Panzerarmee wurde sie im März 1944 von sowjetischen Truppen eingeschlossen, konnte sich aber zusammen mit dem XXXXVI. Panzerkorps befreien. Sie zog sich über die westliche Ukraine zurück, von dort im Oktober 1944 in die Slowakei. Es folgte der weitere Rückzug über Ungarn und Österreich.

Die 101. Jäger-Division kapitulierte im Mai 1945, als sie nur noch Kampfgruppenstärke besaß.

Divisionskommandeure der 101. leichten ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
10. Dezember 1940 bis 26. Juni 1941 General der Artillerie Erich Marcks
26. Juni 1941 bis 11. April 1942 Generalleutnant Brauner von Haydringen
11. April bis 6. Juli 1942 Generalleutnant Erich Diestel
Divisionskommandeure der 101. Jäger-Division:
Dienstzeit Dienstgrad Name
6. Juli bis 1. September 1942 Generalleutnant Erich Diestel
1. September 1942 bis 12. Juli 1944 General der Gebirgstruppe Emil Vogel
12. Juli 1944 bis 8. Mai 1945 Generalleutnant Dr. Walter Aßmann
Generalstabsoffiziere (Ia) der 101. leichten ID und 101. Jäger-Division:
Dienstzeit Dienstgrad Name
10. Dezember 1940 bis 5. Februar 1942 Oberstleutnant Volkmar Schöne
6: Juli bis 20. Oktober 1942 Major Hans-Joachim Ludendorff
20. Oktober 1942 bis 15. November 1943 Oberstleutnant Gernot Nagel
15. November 1943 bis Mai 1945 Oberstleutnant Franz Vital

Bekannte Divisionsangehörige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Willi Heinrich diente im I. Bataillon/258. Jäger-Regiment der 101. Jäger-Division und wurde fünfmal verwundet. Nach dem Krieg schrieb Heinrich bekannte Romane wie „Das geduldige Fleisch“[1], „In Stolzer Trauer“, „So long, Archie“ u. a. In seinem Kriegsroman „Das geduldige Fleisch“ verarbeitete er seine traumatischen Kriegserinnerungen und klagte unter anderem die menschenunwürdige Befehlsstruktur der Wehrmacht an.[2]
  • Hans Liebherr, Baumeister, Erfinder und Firmengründer des Baumaschinenkonzerns Liebherr diente in dieser Division.
Veränderung der Divisions-Gliederung 1940–1944
101. leichte Infanterie-Division
101. Jäger-Division
1942
101. Jäger-Division
1944
  • Infanterie-Regiment 228
  • Infanterie-Regiment 229
  • Jäger-Regiment 228
  • Jäger-Regiment 229
  • Jäger-Regiment 228
  • Jäger-Regiment 229
  • Artillerie-Regiment 85
  • Artillerie-Regiment 85
  • Artillerie-Regiment 85
  • Panzerjäger-Abteilung 101
  • Panzerjäger-Abteilung 101
  • Panzerjäger-Abteilung 101
  • Aufklärungs-Bataillon 101
  • Radfahr-Abteilung 101
  • Aufklärungs-Abteilung 101
  • Pionier-Bataillon 101
  • Pionier-Bataillon 101
  • Pionier-Bataillon 101
  • Feldersatz-Bataillon 101
  • Feldersatz-Bataillon 101
  • Feldersatz-Bataillon 85
  • Divisions-Einheiten 101
  • Nachrichten-Abteilung 101
  • Versorgungseinheiten 101
  • Nachrichten-Abteilung 101
  • Versorgungseinheiten 101
Gedenkstein für die Gefallenen der 3.Pi/101. Jäger-Division in Wangen (2011)

Der Film „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ beruht auf den Kriegserlebnissen der 101. Jäger-Division auf der Krim.

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 6: Die Landstreitkräfte 71–130. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1172-2.
  • Willi Weinmann: Die 101. Jäger-Division in Dokumenten, Bildern und Berichten, Selbstverlag, Offenburg (Marbach a.N.) 1966, Hrsg. Traditions-Verband, Soziales Hilfswerk 101. Jäger-Div. e. V. Offenburg.
  • Alban Siess: Von Wendelsheim bis zum Kaukasus, Glückler Verlag, Hechingen 1968, ISBN 3-925012-10-9

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. wurde als „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ verfilmt.
  2. Fanhomepage von Willi Heinrich. Niki Gabel und Riet Stroomer, abgerufen am 24. Februar 2011.