Zlatan Saračević (Handballspieler)

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Zlatan Saračević
Saračević als Kommentator (links)
Spielerinformationen
Spitzname „Zlatko“
Geburtstag 5. Juli 1961
Geburtsort Banja Luka, Jugoslawien
Staatsbürgerschaft Kroate kroatisch
Sterbedatum 21. Februar 2021
Sterbeort Koprivnica, Kroatien
Körpergröße 1,87 m
Spielposition Rückraum rechts
  Rechtsaußen
Wurfhand links
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1979–1987 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik RK Borac Banja Luka[1]
1987–1990 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik RK Agram Medvešćak Zagreb[1]
1990–1993 FrankreichFrankreich USAM Nîmes[2]
1993–1994 FrankreichFrankreich Girondins de Bordeaux HBC[3]
1994–1995 FrankreichFrankreich US Créteil HB[4]
1995–1997 FrankreichFrankreich Istres OPH[5]
1997–2000 Kroatien Badel 1862 Zagreb[1]
2000–2002 Ungarn Fotex Veszprém[6]
2002–2002 Kataral-Sadd Sports Club (Leihe)
2002–2003 Kroatien Zamet Crotek Rijeka
Nationalmannschaft
Debüt am November 1982
gegen Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
  Spiele (Tore)
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (1981–1991)
Kroatien Kroatien (1992–2000)
? (?)
81+[7] (244+)[8]
Stationen als Trainer
von – bis Station
2003–2004 Kroatien Zamet Crotek Rijeka[9]
2004–2/2005[11] Ungarn Nyíregyházi KSE[10]
2009–2010[13] Bosnien und Herzegowina RK Čelik Zenica[12]
2010–000? Kroatien RK Zagreb (Jugendtrainer)[14]
2013–000? Kroatien RK Zagreb (Co-Trainer)[15]
2017–2018 Kroatien RK Zagreb (Trainer)
2018–2021 Kroatien ŽRK Podravka Koprivnica
Stand: 21. Februar 2021

Zlatan „Zlatko“ Saračević (kyrillisch Златан Сарачевић; * 5. Juli 1961 in Banja Luka, Jugoslawien; † 21. Februar 2021 in Koprivnica, Kroatien) war ein kroatischer Handballspieler und Handballtrainer.

Verein

Der 1,87 m große halbrechte Rückraumspieler begann das Handballspielen in seinem bosnischen Geburtsort beim multikonfessionellen Topklub der 1970er Jahre RK Borac Banja Luka. Auf Grund der Dominanz von Metaloplastika Šabac gelang ihm in dieser Phase kein Titelgewinn. In den späten 1980er Jahren kamen dann in Jugoslawien wieder nationalistische Strömungen auf. Daraufhin entschied sich der Sohn eines muslimischen Vaters und einer kroatischen Mutter, in Kroatien zu leben und ging 1987 zu RK Agram Medvešćak Zagreb, mit dem er 1989 und 1990 den Pokal gewann. Anschließend wechselte er in die französische Liga zu USAM Nîmes und feierte dort 1991 und 1993 die Meisterschaft. Während dieser Zeit verwüstete der Bosnienkrieg seine Heimatstadt: Nachdem nationalistische Serben im Mai 1993 16 Moscheen sowie eine der beiden katholischen Kirchen im Ort niedergebrannt hatten, hatten Saračević und seine Familie nur „wenige Stunden, um aus der Stadt zu fliehen, sonst hätten die Serben ihnen den Kopf abgeschnitten.“[16] Nach Stationen bei Girondins de Bordeaux HB, US Créteil HB und dem Aufsteiger von 1995 Istres OHP unterschrieb er 1997 nach dem Abstieg von Istres beim kroatischen Serienmeister Badel 1862 Zagreb, mit dem er dreimal in Folge dem FC Barcelona im Finale der EHF Champions League unterlag. Dabei wurde der wurfstarke Rückraumspieler zweimal Torschützenkönig. Mit dem ungarischen Spitzenklub Fotex Veszprém erreichte er 2002 sein viertes Finale, unterlag diesmal aber dem SC Magdeburg. Im Juni 2002 wurde er vom al-Sadd Sports Club aus Katar für den IHF Men’s Super Globe ausgeliehen und gewann diesen an der Seite weiterer Altstars. Seine Karriere beendete er 2003 als Spielertrainer bei RK Zamet Crotek Rijeka.

Nach kurzzeitigen Engagements als Trainer in Kroatien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina arbeitete Saračević anschließend bei RK Zagreb als Co- und Jugendtrainer.[17] Ab November 2017 bis zum Saisonende 2017/18 trainierte er RK Zagreb, der unter seiner Leitung die kroatische Meisterschaft gewann. Anschließend übernahm er den kroatischen Frauen-Erstligisten ŽRK Podravka Koprivnica.[18] Zlatko Saračević erlitt am 21. Februar 2021 einen Herzinfarkt nach einem Ligaspiel und starb im Krankenhaus von Koprivnica.[19]

Nationalmannschaft

Saračević wurde 1981 mit der jugoslawischen Junioren-Nationalmannschaft Weltmeister. Mit der Nationalmannschaft der Männer wiederholte er 1986 diesen Triumph. Bei den Olympischen Spielen 1988 gewann er Silber. Mit der kroatischen Nationalmannschaft gewann er bei den Olympischen Spielen 1996 die Goldmedaille, bei der Weltmeisterschaft 1995 Silber und bei der Europameisterschaft 1994 Bronze.[20] Nach der Europameisterschaft 2000 beendete er seine Nationalmannschaftskarriere.

Erfolge

Mit RK Agram Medvešćak Zagreb:

  • Jugoslawischer Pokalsieger 1989, 1990

Mit USAM Nîmes:

  • Französischer Meister 1991, 1993

Mit Badel 1862 Zagreb:

  • Kroatischer Meister 1998, 1999, 2000
  • Kroatischer Pokalsieger 1998, 1999, 2000
  • Champions-League-Finalist 1998, 1999
  • Champions-League-Torschützenkönig 1999, 2000[21]

Mit Fotex Veszprém:

  • Ungarischer Meister 2001, 2002
  • Ungarischer Pokalsieger 2002
  • Champions-League-Finalist 2002

Für den Olympiasieg 1996 wurde er mit dem Franjo Bučar Staatspreis für Sport (kroatisch Državna nagrada za šport "Franjo Bučar") ausgezeichnet.[22]

Einzelnachweise

  1. a b c Saračević, Zlatko (kroatisch)
  2. Selestat: USAM Nîmes Handball (französisch)
  3. SC Selestat: L’ultra violet No28 von Mai 1994 (PDF; 1,3 MB) (französisch)
  4. SC Selestat: L’ultra violet No46 (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) von Juni 1995 (PDF; 1,3 MB) (französisch)
  5. Selestat: Istres Ouest Provence Handball (französisch)
  6. origo.hu: Saracevic mégsem vonul vissza vom 17. September 2002 (ungarisch)
  7. archiv.thw-handball.de: Gegnerkader Badel Zagreb 99/00, abgerufen am 26. Mai 2019
  8. Euro98:Kroatischer Kader (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  9. Zlatko Saračević novi trener (Memento vom 10. Januar 2014 im Webarchiv archive.today)
  10. indexkelet.hu: Hajnali hívás után világossá vált: Saracevic a nyíregyházi kézisek új edzője vom 16. Juli 2004 (ungarisch)
  11. origo.hu: Saracevic távozik a nyíregyházi kézicsapattól vom 1. Februar 2005 (ungarisch)
  12. rkcelikzenica.com: Zlatan Saračević novi trener (bosnisch)
  13. sportsport.ba: Saračević napušta Čelik? vom 4. Januar 2010 (bosnisch)
  14. hrsport.net: Rukometni turnir Maksimir Pastela 2012 (kroatisch)
  15. RK Zagreb: Stručni stožer (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive)
  16. Libération.fr: Banja Luka, l'ancien club phare de la Yougoslavie vom 24. Januar 2000 (französisch)
  17. rk-zagreb.hr: Omladinski pogon – rasadnik budućih zvijezda (Memento vom 29. März 2015 im Internet Archive) (kroatisch)
  18. www.handball-world.news Erneuter Trainerwechsel bei RK Zagreb vom 24. Juni 2018, abgerufen am 24. Juni 2018
  19. sportske.jutarnji.hr Potpuni šok: Umro je Zlatko Saračević, legendi HR rukometa pozlilo nakon utakmice, preminuo je u bolnici abgerufen am 21. Februar 2021
  20. Hrvatska enciklopedija: Zlatko Saračević (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) (kroatisch)
  21. rkmetalurg.mk: Who won the Golden Adidas Ball in 20 seasons of Champions League
  22. COC Monograph: The Croatian Olympic Family, S. 104 (englisch)