FIDE Grand Prix

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2023 um 13:36 Uhr durch Wassermaus (Diskussion | Beiträge) (Grand Prix der Frauen: siegerin 22/23). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der FIDE Grand Prix ist eine Serie von Schach-Turnieren auf Weltklasseniveau, die vom Weltschachverband FIDE organisiert wird.

Der erste Grand Prix unter der Ägide der FIDE fand von 2008 bis 2010 statt. Einen ähnlichen Wettbewerb, ausgerichtet von der Großmeister-Vereinigung Grandmaster Association (GMA) gab es 1988 bis 1989 unter dem Namen Schach-Weltcup 1988/89. Der zweite Wettbewerb begann 1991, wurde aber aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten nach nur einem Turnier abgebrochen.

Seit 2009 gibt es auch einen FIDE Grand Prix der Frauen. Die Weltmeisterschaft der Frauen findet seit 2010 abwechselnd im K.-o.-System und als Zweikampf statt, wobei durch den Grand Prix die Herausforderin für den entsprechenden Zweikampf ermittelt wird.

Wettbewerbe

Da die Weltspitze im Schach klar von Männern dominiert ist, richtet die FIDE neben dem offenen Turnier (an dem mit Hou Yifan in der Austragung 2017 erstmals eine Frau teilnahm) auch einen Grand Prix für Frauen aus. Dies ist analog zur Schachweltmeisterschaft und zur Schacholympiade.

Grand Prix (offenes Turnier)

Jahr Orte Sieger Zweiter Dritter Kommentar
1988/89 Brüssel, Belfort, Reykjavík, Barcelona, Rotterdam, Skellefteå Sowjetunion Garri Kasparow Sowjetunion Anatoli Karpow Sowjetunion Waleri Salow „Schach-Weltcup“, nicht von der FIDE organisiert
1991 Reykjavík kein Sieger - - „Schach-Weltcup“, nicht von der FIDE organisiert; wurde nach einem Turnier abgebrochen
2008–2010 Baku, Sotschi, Elista, Naltschik, Dschermuk, Astrachan Armenien Lewon Aronjan Aserbaidschan Teymur Rəcəbov Russland Alexander Grischtschuk Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2012
2012–2013 London, Taschkent, Zug, Thessaloniki, Beijing, Paris Bulgarien Wesselin Topalow Aserbaidschan Şəhriyar Məmmədyarov Italien Fabiano Caruana Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2014
2014–2015 Baku, Taschkent, Tiflis, Chanty-Mansijsk Italien Fabiano Caruana Vereinigte Staaten Hikaru Nakamura Russland Dmitri Jakowenko Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2016
2017 Schardscha, Moskau, Genf, Palma Aserbaidschan Şəhriyar Məmmədyarov Russland Alexander Grischtschuk Aserbaidschan Teymur Rəcəbov Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2018
2019 Moskau, Jūrmala/Riga, Hamburg, Jerusalem Russland Alexander Grischtschuk Russland Jan Nepomnjaschtschi Frankreich Maxime Vachier-Lagrave Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2021
2022 Berlin, Belgrad Vereinigte Staaten Hikaru Nakamura Ungarn Richard Rapport Vereinigte Staaten Wesley So Die zwei Erstplatzierten qualifizierten sich für das Kandidatenturnier zur WM 2022

Grand Prix Turniersiege

Liste aller Spieler welche mindestens 2 Einzelturniere der Grand Prix Serie gewonnen haben (inkl. geteilter Siege)


Rang Spieler Anzahl Siege
1 Aserbaidschan Şəhriyar Məmmədyarov 4
2 Armenien Lewon Aronjan 3
Russland Dmitri Jakowenko 3
Russland Alexander Grischtschuk 3
Israel  Boris Gelfand 3
Vereinigte Staaten Fabiano Caruana 3
7 Aserbaidschan Teymur Rəcəbov 2
Bulgarien Wesselin Topalow 2
Russland Jan Nepomnjaschtschi 2

Stand: Nach dem Grand Prix 2022

Grand Prix der Frauen

Jahr Orte Siegerin Kommentar
2009–2011 Istanbul, Nanjing, Naltschik, Dschermuk, Ulaanbaatar, Doha China Volksrepublik Hou Yifan Da Hou Yifan 2011 bereits Weltmeisterin war, qualifizierte sich die Zweitplatzierte K. Humpy (Indien) für den Zweikampf gegen sie um die Schachweltmeisterschaft der Frauen 2011
2011–2012 Rostow, Shenzhen, Naltschik, Kasan, Dschermuk, Ankara China Volksrepublik Hou Yifan Qualifikation für den Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft der Frauen 2013 gegen Anna Uschenina
2013–2014 Genf, Dilidschan, Taschkent, Chanty-Mansijsk, Lopota, Sharjah China Volksrepublik Hou Yifan Qualifikation für den Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft der Frauen 2016 gegen Marija Musytschuk
2015–2016 Monte Carlo, Teheran, Batumi, Chengdu, Chanty-Mansijsk China Volksrepublik Ju Wenjun Qualifikation für den Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft der Frauen 2018 gegen Tan Zhongyi
2019–2021 Skolkowo, Monaco, Lausanne, Gibraltar Russland Alexandra Gorjatschkina Qualifikation für das Kandidatenturnier der Frauen 2022/23
2022–2023 Astana, München, Neu-Delhi, Nikosia FIDE Jekaterina Lagno Qualifiziert für das Kandidatenturnier der Frauen 2024