Sankt Marein im Mürztal
Marktgemeinde Sankt Marein im Mürztal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Bruck-Mürzzuschlag | |
Kfz-Kennzeichen: | BM | |
Fläche: | 29,49 km² | |
Koordinaten: | 47° 28′ N, 15° 22′ O | |
Höhe: | 537 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.875 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8600, 8641 | |
Vorwahl: | 03864 | |
Gemeindekennziffer: | 6 21 46 | |
NUTS-Region | AT223 | |
UN/LOCODE | AT MMZ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 8641 Sankt Marein im Mürztal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günther Ofner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Marein im Mürztal im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Marein im Mürztal ist eine Marktgemeinde mit 2875 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Gerichtsbezirk Bruck an der Mur und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark.
Geografie
Sankt Marein im Mürztal liegt nordöstlich von Kapfenberg an der Mürz. Vom Mürztal, in etwas über 500 Meter Seehöhe, steigt das Gemeindegebiet nach Süden zu den bewaldeten Fischbacher Alpen bis auf 1600 Meter an. Die Gemeindefläche beträgt rund dreißig Quadratkilometer, Davon sind fast achtzig Prozent bewaldet, zwölf Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]
Gemeindegliederung
Sankt Marein im Mürztal besteht aus vier Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[2]):
- Frauenberg (2061,24 ha)
- Graschnitz (71,66 ha)
- Sonnleiten (578,75 ha)
- St. Marein im Mürztal (237,39 ha)
Die Gemeinde gliedert sich in sechs Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[3]):
- Frauenberg (79)
- Graschnitz (260)
- Graschnitzgraben (85)
- Sankt Marein im Mürztal (1579)
- Schaldorf (863)
- Sonnleiten-Wieden (9)
Nachbargemeinden
Kapfenberg | Sankt Lorenzen im Mürztal | |
Kindberg | ||
Bruck an der Mur | Pernegg an der Mur | Breitenau am Hochlantsch |
Geschichte
Funde zeigen, dass das Gebiet von Sankt Marein bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. In der Zeit der Römischen Besatzung wurde in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung eine Straße durch das Mürztal gebaut. Der Stadlhof in Schaldorf war wahrscheinlich ein Gasthof mit Stallung in dieser Zeit.
Im Jahr 1040 wurde von den Grafen von Eppenstein die Kirche errichtet. Der Eppensteiner Heinrich III. von Kärnten schenkte das Gebiet von Sankt Marein dem Stift St. Lambrecht.
Sankt Marein wird im 12. Jahrhundert mehrfach urkundlich erwähnt. Als „in der Greschentz“ wird 1330 Graschnig erstmals genannt.[4] Die Familie der Graschnitzer scheint 1351 urkundlich auf. Nach dem Aussterben dieses Adelsgeschlechtes am Anfang des 15. Jahrhunderts sank der Edelsitz zu einem Bauerngehöft. Es wurde aber nach rund hundert Jahren von den Rindschad wieder zu einem Adelssitz, wechselte in der Folge mehrmals den Besitzer. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es wurde 1960 renoviert und befindet sich seitdem in Privatbesitz.[5]
An die mehrfachen Pestepidemien des 17. Jahrhunderts erinnern die Sebastiankapelle im Alten Friedhof und die Pestsäule.
Der frühere Name Schalldorf wurde 1883 auf Sankt Marein geändert. Die Gemeinde wurde mit 1. Jänner 1968 zur Marktgemeinde erhoben.[4]
Mit 1. Jänner 2015 wurde Sankt Marein im Mürztal im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Frauenberg vereinigt.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sankt Marein im Mürztal
- Wallfahrtskirche Maria Rehkogel in Frauenberg
- 1988 erschien bei MCP das Lied „Sankt Marein“ von den Ohrwürmchen, Text & Musik: Sepp Sacham.[7] Für das Werk wurden sie von der Gemeinde geehrt.
- 2003 kreierte Sepp Sacham die Mareiner Torte mit dem Wappen von Sankt Marein.
Einsatzorganisationen
In Sankt Marein im Mürztal befinden sich drei Einsatzorganisationen (Feuerwehr, Rotes Kreuz, Polizei). Es gibt zwei eigenständige Feuerwehren.
- Die Freiwillige Feuerwehr Sankt Marein im Mürztal hat ihr Feuerwehrhaus in der Hauptstraße 1b. Die Freiwillige Feuerwehr Frauenberg hat ihren Sitz in der Frauenberger Straße 7.
- Das Rote Kreuz und die Polizei teilen sich ein Gebäude in der Hauptstraße 1a. Ihr Einsatzgebiet umfasst auch Sankt Lorenzen im Mürztal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 42 auf 36 ab. Im Produktionssektor gab es 2011 neunzehn Betriebe in der Bauwirtschaft und zehn im Bereich Herstellung von Waren. Beide beschäftigten rund die Hälfte der 179 Erwerbstätigen. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste mit 176 Erwerbstätigen und der Handel mit 94 Angestellten.[8][9][10]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 36 | 42 | 46 | 39 |
Produktion | 30 | 28 | 179 | 233 |
Dienstleistung | 129 | 94 | 454 | 422 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
BerufspendlerIm Jahr 2011 lebten 1240 Erwerbstätige in Sankt Marein. Davon arbeiteten zwanzig Prozent in der Gemeinde, mehr als 1000 pendelten aus.[11] Verkehr
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern:
Partei | 2020[12] | 2015[13] | 2010[13] | |||
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Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
SPÖ | 43,72 | 7 | 45,06 | 7 | 53,50 | |
ÖVP | 42,40 | 6 | 27,64 | 4 | 32,64 | |
FPÖ | 13,89 | 2 | 27,30 | 4 | 13,86 |
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1850:[14]
von | bis | Bürgermeister | von | bis | Bürgermeister | |
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1850 | 1874 | Matheus Ofner | 1941 | 1943 | Rudolf Eisenkölbl | |
1874 | 1878 | Alois Posch | 1943 | 1945 | Franz Hammer | |
1878 | 1882 | Josef Weißengruber | 1945 | Sebastian Paller | ||
1883 | 1904 | Alois Posch | 1945 | 1960 | Emil Faltus | |
1904 | 1913 | Georg Baumgartner | 1960 | 1975 | Wilhelm Schramm | |
1913 | 1919 | Erwin Jokesch | 1975 | 1980 | Max Schörkmayer | |
1919 | 1922 | Franz Thomüller | 1980 | 1993 | Hans Schenk | |
1922 | 1926 | Franz Hofer | 1993 | 2004 | Franz Anninger | |
1926 | 1931 | Franz Kollment | 2004 | 2016 | Rupert Wrobel | |
1933 | 1934 | Konstantin Kammerhofer | 2016 | 2018 | Doris Schutting | |
1935 | 1938 | Peter Mandelberger | seit 9. April 2018 | Günther Ofner | ||
1938 | 1941 | Walter Kubitza |
Wappen
Mit Wirkung vom 1. September 1968 hat die Steiermärkische Landesregierung der Marktgemeinde Sankt Marein im Mürztal das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
- „In einem von Grün und Gold schräglinks geteilten Schild oben eine silberne Lilie und unten ein schräglinks gestelltes blaues Sägeblatt.“[15]
Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren die Wappen beider Vorgängergemeinden mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung von unverändertem Wappen und Beschreibung erfolgte mit Wirkung vom 1. November 2015.[16]
Das Wappen nimmt zunächst Bezug auf den Gemeindenamen, ist also ein redendes Wappen: Die silberne Wappenlilie ist das Symbol der Jungfrau Maria, das auch andere Orte mit Marienkirchen führen, z. B. St. Marein am Pickelbach und Fernitz mit seiner Mariatrost-Wallfahrtskirche. Im vorliegenden Fall wurde eine von den anderen Lilienwappen abweichende Gestaltung gewählt. Durch die silberne Lilie im grünen oberen Schildfeld wird zugleich auf die steirischen Landesfarben Bezug genommen, somit die Gemeinde als eine steirische bezeichnet. Das Sägeblatt bezeichnet deutlich die Sägewerke der Gemeinde und die Holzindustrie im Allgemeinen. Das untere Schildfeld ist golden, um auf die Erwerbsquelle der Gemeinde hinzuweisen.[17]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Franz Anninger († 2021), Alt-Bürgermeister von Sankt Marein im Mürztal[18]
- Friedrich Baumgartner († 2020)[19]
- Hans Gross (1930–1992), Landeshauptmann-Stellvertreter
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Alois Posch (1843–1904), Landwirt und Politiker, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1877–1904[20]
- Dietrich Mateschitz (1944–2022), Unternehmer, Gründer von Red Bull
Weblinks
- 62146 – Sankt Marein im Mürztal. Gemeindedaten der Statistik Austria
- stmarein-mzt.at Webseite der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Marein im Mürztal, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Karl-Heinz Sirowatka, Hans Schenk: Chronik der Marktgemeinde St. Marein im Mürztal. (PDF) Gemeinde Sankt Marein, 2004, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Graschnitz. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 28. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Sankt Marein im Mürztal und der Gemeinde Frauenberg, beide politischer Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 12. Dezember 2013, Nr. 163, 36. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 692.
- ↑ Lied „Sankt Marein“ von den Ohrwürmchen, Text & Musik: Sepp Sacham auf YouTube
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Marein im Mürztal , Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Marein im Mürztal , Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Marein im Mürztal , Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Marein im Mürztal, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ a b Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Bürgermeisterchronik. Gemeinde Sankt Marein, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ LGBl St 10/198, S. 79.
- ↑ 84. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 1. Oktober 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Sankt Marein im Mürztal (politischer Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), abgerufen am 13. Oktober 2015
- ↑ Gemeinde Sankt Marein im Mürztal: Wappen, abgerufen am 2. Jänner 2015.
- ↑ Kleine Zeitung, 29. Oktober 2021, S. 45.
- ↑ Kleine Zeitung, 19. November 2020, S. 42.
- ↑ Posch, Alois. In: parlament.gv.at. Abgerufen am 24. Januar 2021.