Marx (Russland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. November 2023 um 12:30 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Leerzeichen vor Beleg entfernt, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt
Marx
Маркс
Wappen
Wappen
Föderationskreis Wolga
Oblast Saratow
Rajon Marx
Gegründet 1767
Frühere Namen Baronsk; Jekaterinenstadt;
Marxstadt
Stadt seit 1918
Fläche 14 km²
Bevölkerung 31.531 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2252 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7) 84567
Postleitzahl 413090–413093
Kfz-Kennzeichen 64, 164
OKATO 63 422
Geographische Lage
Koordinaten 51° 42′ N, 46° 45′ OKoordinaten: 51° 42′ 0″ N, 46° 45′ 0″ O
Marx (Russland) (Europäisches Russland)
Marx (Russland) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Marx (Russland) (Oblast Saratow)
Marx (Russland) (Oblast Saratow)
Lage in der Oblast Saratow
Liste der Städte in Russland

Marx (russisch Маркс, auch deutsch Marxstadt, vor 1920 Katharinenstadt) ist eine Stadt in der russischen Oblast Saratow mit 31.531 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1] Die am Ufer der Wolga gelegene Stadt gehörte von 1918 bis 1941 zum Autonomiegebiet der Wolgadeutschen (ab 1924 ASSR der Wolgadeutschen), war dessen zweitgrößte Stadt und von 1919 bis 1922 Verwaltungssitz.

Der Nachbarort von Marx erhielt den Namen Engels.

Die Stadt Marx wurde im Jahr 1767 als wolgadeutsche Kolonie durch den holländischen Baron Ferdinand Baron Caneau de Beauregard gegründet und erhielt zunächst den Namen „Baronsk“ (Баронск). Die deutschsprachige Bezeichnung war zu Ehren der russischen Kaiserin Katharina II. Jekaterinenstadt beziehungsweise Katharinenstadt (Екатериненштадт; 1915–1920 Jekaterinograd, Екатериногра́д). Im Jahr 1918 erhielt der Ort die Stadtrechte und wurde 1920 nach Karl Marx in Marxstadt (Марксштадт) umbenannt.

Bis zum Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion waren knapp 90 Prozent der Einwohner deutscher Abstammung. Danach begannen die Behörden auf Befehl Stalins jedoch mit der Deportation ebendieser Deutschen in andere Teil der Sowjetunion. Im gleichen Atemzug und zur Liquidation aller deutschen Benennungen wurde im selben Jahr das Element „-stadt“ aus dem Namen getilgt. Seitdem besteht der heutige Name „Marx“.[2]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1897 10.331
1926 12.461
1939 16.065
1959 13.098
1970 17.132
1979 25.710
1989 31.908
2002 32.849
2010 31.531
2013 30.478

Anmerkung: bis 2010 Volkszählungsdaten

In der Stadt gibt es verschiedene Betriebe: zu den größeren gehören die Werke „Wolgadieselapparat“ (Волгадизельаппарат) und „Agat“ (Агат).

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das städtische Museum zeigt viele Exponate aus der deutsch-russischen Geschichte der Stadt. Ebenso können eine Reihe interessanter Kirchen besichtigt werden.

Das 1851 errichtete Denkmal für Katharina II. wurde 2007 nach Originalentwürfen wieder erbaut.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. https://de.rbth.com/lifestyle/85876-wie-leben-russlanddeutsche-heute-wolga
Commons: Marx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien