@fire – Internationaler Katastrophenschutz

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@fire - Internationaler Katastrophenschutz e. V.
(@fire)
Logo
Rechtsform gemeinnütziger eingetragener Verein
Gründung 2002
Gründer Jan Südmersen
Sitz Osnabrück, Deutschland[1]
Geschäftsstelle Wallenhorst, Deutschland
Motto Weltweit schnelle Nothilfe nach Naturkatastrophen
Zweck Internationaler Katastrophenschutz[1]
Schwerpunkt Internationale Katastrophenhilfe, Trümmerrettung, Vegetationsbrandbekämpfung
Vorsitz Jan Südmersen (Vorstandsvorsitzender)
Geschäftsführung Thomas Link (Geschäftsführer)
Umsatz 793.791 Euro (2023)
Beschäftigte 1,5 VZÄ
Freiwillige über 500
Mitglieder über 500
Website at-fire.de

@fire – Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e. V. ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Hilfsorganisation, die international Hilfe bei Naturkatastrophen leistet. Der Verein mit Sitz in Osnabrück wurde 2002 als ehrenamtliches Netzwerk von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehrleuten gegründet. Derzeit sind rund 500 Mitglieder ehrenamtlich aktiv. Aktueller Vorsitzender und Mitbegründer des Vereins ist Jan Südmersen.

@fire ist seit November 2010 Mitglied der UN-Organisation INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group). Als erstes internationales Such- und Rettungsteam der Kategorie „Light“ wurde die deutsche Hilfsorganisation im November 2021 von den Vereinten Nationen (UN) klassifiziert. Ferner ist der Verein Mitglied der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO). Die Wortmarke setzt sich zusammen aus dem At–Zeichen für das Netzwerk und fire für die englischen Begriffe fire und rescue.

Einsatzschwerpunkte sind die Trümmerrettung‘ (USAR – Urban Search and Rescue – Suchen und Retten von Verschütteten) und ‚Vegetationsbrandbekämpfung‘ (WFF – Wildland Fire Fighting).

@fire-Helfer suchen mit einer Endoskop–Kamera in den Trümmern eines eingestürzten Fabrikgebäudes nach Verschütteten (Haiti 2010)

Trümmerrettung und Flutkatastrophen

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Die Hilfsorganisation arbeitet im Bereich Suchen und Retten nach den Vorgaben der Vereinten Nationen und ist darauf vorbereitet, mit einem Team der Kapazität „light“ gemäß den INSARAG–Richtlinien innerhalb von 24 Stunden weltweit im Katastrophengebiet vor Ort zu sein, um Hilfe zu leisten. Der Schwerpunkt liegt hierbei darin, Verschüttete nach Erdbeben oder ähnlichen Ereignissen in den Trümmern zu lokalisieren, sie zu befreien und medizinisch zu versorgen. Für diese Aufgabe hält die Organisation Ausrüstung bereit, die von Ortungstechnik über Bergungsgeräte bis zu medizinischer Ausrüstung und Einsatzlogistik reicht. So unterstützte sie z. B. 2005 die Organisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe e. V. beim Aufbau eines Hilfsprojektes in Pakistan.

@fire–Helfer mit Wasserrucksack beim Löschen eines Waldbrandes in Portugal

Vegetationsbrandbekämpfung

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Die Hilfsorganisation kann kurzfristig Einheiten unterschiedlicher Größe und Ausrichtung zur Bekämpfung von Wald- und Flurbränden in den Einsatz bringen. Vom Fachberater Waldbrand über mobile „Handcrews“, welche in unwegsamem Gelände Schneisen zur Brandbekämpfung schlagen, bis hin zu Helikoptermannschaften („Helitack“) kann der Verein flexibel auf die Einsatznotwendigkeiten, v. a. in Südeuropa, aber auch innerhalb Deutschlands, reagieren. Dabei arbeitet er mit Methoden, die es möglich machen, Vegetationsbrände ohne oder mit nur sehr wenig Wasser, zu bekämpfen. Zusätzlich engagiert er sich bei der Ausbildung von kommunalen Feuerwehren im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung und unterstützt die Forstwirtschaft sowie Ökologen bei der Landschaftspflege und Renaturierung durch kontrolliertes Abbrennen, beispielsweise von Heideflächen.

Humanitäre Hilfe und Flüchtlingshilfe

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Neben den Einsatzschwerpunkten beteiligt sich die Hilfsorganisation bei der medizinischen Versorgung und dem Aufbau von Flüchtlingsunterkünften während der Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016 oder der Flucht vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Weiterhin wurden nach dem Erdbeben in Italien 2012 und dem Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022 wiederholt Erkundungs- und Ausbildungsmissionen sowie Lieferungen mit Hilfsgütern durchgeführt.[2]

Vereinsstruktur

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Der Verein gliedert sich neben dem Vorstand in Fachbereiche, innerhalb welcher die verschiedenen Aufgabenfelder bundesweit gebündelt sind, sowie regional organisierte Dependancen. Die Fachbereichs- und Regionalleiter treffen sich in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit dem Vorstand und weiteren Funktionären in einem Lenkungsausschuss, in welchem strategische und konzeptionelle Beschlüsse gefasst werden.[3]

Standorte und Ausrüstung

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Die Ausrüstung und Fahrzeuge werden dezentral an innerhalb Deutschlands und der Schweiz verteilten Standorten vorgehalten. Das Zentrallager für Auslandseinsätze ist nahe Köln gelegen, mit einer Außenstelle in Bad Kreuznach nahe Mainz[4].

Grundsätze der Humanitären Hilfe

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Bei der Arbeit orientiert sich die Organisation an den zwölf Grundregeln der Humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes. Die Hilfeleistung erfolgt ohne Ansehen von Rasse, Religion, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen für jedermann gleichberechtigt. Alle Einsätze erfolgen grundsätzlich nur auf Anforderung des betroffenen Landes.

Mitglieder und Ausbildung

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Die Hilfsorganisation setzt sich vornehmlich aus ehrenamtlichen Helfern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie eine körperliche als auch geistige Eignung. Ein Großteil aller Helfer sind ehrenamtlich oder hauptberuflich in einer Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder im Rettungsdienst aktiv.

Jedes Mitglied ist in seinem Aufgabenbereich speziell ausgebildet. Die Grundlage bildet hierfür die Vorbildung der Mitglieder. Die Schulung und Ausbildung erfolgt entsprechend dem zukünftigen Aufgabenschwerpunkt innerhalb der Organisation sowie durch Ausbildungsangebote verschiedener internationaler bzw. zwischenstaatlicher Organisationen, insbesondere dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten oder dem Europäischen Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz.

Die Ausbildung für das Suchen und Retten von Verschütteten erfolgt nach den internationalen INSARAG–Richtlinien der Vereinten Nationen. Die Ausbildung der Vegetationsbrandspezialisten basiert im Wesentlichen auf den Standards der amerikanischen National Wildfire Coordinating Group (NWCG). Ein großer Teil der Führungsausbildung wird im Ausland, insbesondere in Spanien, Portugal und den USA durchgeführt.

Neben Deutsch wird satzungsgemäß auch Englisch als Verkehrssprache innerhalb des Vereins genutzt.[1]

Hilfeleistungen im Ausland

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Hilfeleistungen im Inland

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Finanzierung und Transparenz

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Als spendensammelnde Hilfsorganisation verpflichtet sich der Verein zur Transparenz im Umgang mit finanziellen Mitteln. Grundlage hierfür ist eine Selbstverpflichtung als Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Deutschen Spendenrat und der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ).

  • In einer Folge der ARD–Kinderreportagesendung neuneinhalb stellte @fire Ausrüstung und Techniken zur Waldbrandbekämpfung vor.[6]
  • In der 2020 auf ProSieben ausgestrahlten TV–Reportage Green Seven Report – Unser Wald brennt wurde ein Team von @fire bei der Durchführung einer Waldbrandübung im Harz begleitet.[7]
  • In der am 4. November 2020 ausgestrahlten Dokumentation „Waldbrände in Deutschland – eine unterschätzte Gefahr?“ des Bayerischen Rundfunks hat ein Filmteam @fire über mehrere Tage begleitet.
  • In der am 10. Januar 2023 ausgestrahlten zweiten Folge der Dokumentationsserie „Feuer, Wasser, Erde, Luft – Retter in ihrem Element“ des Fernsehsenders VOX hat ein Filmteam @fire bei den Waldbränden im Harz und in Falkenberg 2022 begleitet.
  • In der am 29. April 2023 ausgestrahlten und seit dem 26. April auf YouTube verfügbaren Dokumentation „Feuer, Flammen, Funkenschlag“ des Fernsehsenders ARTE wurden @fire bei Lehrgängen und Einsätzen 2022 begleitet.[8]
  • In der am 21. Juli 2024 ausgestrahlten und auf YouTube, Joyn sowie in der ProSieben Mediathek verfügbaren Episode "European Wildfire Academy: Der Kampf gegen Waldbrände" der Dokumentationsreihe „Galileo X-Plorer“ des Fernsehsenders ProSieben wurden @fire bei einer Ausbildung in Portugal begleitet.[9]
  • Im Jahr 2024 erhielt Vorstandsmitglied Andreas Weber das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein jahrelanges Engagement im Bereich der Katastrophenhilfe[10]
Commons: @fire - Internationaler Katastrophenschutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Satzung. (PDF) In: at-fire.de. 17. April 2021, abgerufen am 8. April 2022.
  2. @fire: Hilfe Weltweit | @fire. 15. September 2014, abgerufen am 15. September 2024 (deutsch).
  3. @fire: Unsere Struktur | @fire. 15. August 2016, abgerufen am 25. Juni 2024 (deutsch).
  4. @fire: Frequently Asked Questions (FAQ) | @fire. 26. November 2020, abgerufen am 25. Juni 2024 (deutsch).
  5. NDR: Erdbeben in Türkei und Syrien: Helfer aus Niedersachsen vor Ort. Abgerufen am 7. Februar 2023.
  6. neuneinhalb: „Feuer in Australien – Was kann man gegen Waldbrände tun?“, kinder.wdr.de, 18. Januar 2020, abgerufen am 23. September 2020.
  7. facebook.com: Beitrag von @fire Internationaler Katastrophenschutz e. V. vom 20. September 2020 um 23:24 Uhr, abgerufen am 22. September 2020.
  8. youtube.com:: „Feuer, Flammen Funkenschlag“, YouTube.com, 26. April 2023, abgerufen am 26. April 2023.
  9. youtube.com:: „Im Bann der Flammen: Galileo X-Plorer bei der European Wildfire Academy“, YouTube.com, 23. Juli 2024, abgerufen am 27. Juli 2024.
  10. bmi.bund.de:: [1], bmi.bund.de, 4. September 2024, abgerufen am 5. September 2024


Koordinaten: 52° 20′ 55,3″ N, 8° 0′ 58,3″ O