Bärnbach
Stadtgemeinde Bärnbach
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Voitsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | VO | |
Fläche: | 31,52 km² | |
Koordinaten: | 47° 4′ N, 15° 7′ O | |
Höhe: | 424 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.775 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 183 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8572 | |
Vorwahl: | 03142 | |
Gemeindekennziffer: | 6 16 26 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 8572 Bärnbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Bernd Osprian (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (25 Mitglieder) |
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Lage von Bärnbach im Bezirk Voitsberg | ||
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Panorama mit inzwischen abgerissenem Dampfkraftwerk Voitsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bärnbach ist eine Stadtgemeinde des Gerichtsbezirks bzw. Bezirks Voitsberg im Bundesland Steiermark, Österreich. Mit 1. Jänner 2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform die Gemeinde Piberegg eingemeindet.[1]
Der in 424 m Seehöhe gelegene Ort in der Weststeiermark erstreckt sich über 31,52 km² Fläche und ist mit 5775 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) die drittgrößte Stadt des Bezirks. Die traditionell wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Bergbau sowie die Glasbläserei.
Geografie
In der Weststeiermark, am Fuße der Gleinalm, der Sommerweide der Lipizzaner, liegt Bärnbach, die Stadt der Glasmacher und Bergknappen.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2016[2]):
- Bärnbach (4.231)
- Hochtregist (1.111)
- Piberegg (176)
- Piberegg Rollsiedlung (179)
Die Gemeinde besteht aus den drei Katastralgemeinden Bärnbach, Hochtregist und Piberegg.
Nachbargemeinden
Die Stadtgemeinde Bärnbach ist von sechs Nachbargemeinden umgeben, alle liegen im Bezirk Voitsberg.
Kainach bei Voitsberg | ||
Köflach | ![]() |
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Rosental an der Kainach | Voitsberg |
Geschichte
Die urzeitliche Höhensiedlung auf dem „Heiligen Berg“ (539 m) hat ihren Namen von der barocken Wallfahrtskirche. Im Süden befindet sich ein verschliffener Wall, ansonsten sind zahlreiche Terrassierungen erhalten. Sondierungsgrabungen brachten 1975/76 die Gewissheit, dass sich in der ausgehenden Urnenfelderzeit in dem umwallten Innenraum zahlreiche unterschiedlich große hölzerne Bauten befunden haben, die zum Teil in den Felsuntergrund eingetieft waren. Die Masse des Fundgutes bestand aus qualitätvoller Keramik des Tys Stillfried[3] und des Typs Maria Rast (Hallstatt B). Andere Funde deuten auf eine Nutzung des Berges im Neolithikum und in der Latènezeit. Ein weiterer Siedlungshorizont datiert in die römische Zeit.
Das Schloss Krottenhof aus dem 14. Jahrhundert wurde 1790 abgerissen.
Seit etwa 200 Jahren wird Glas erzeugt und bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde Kohle abgebaut. Der Ort wuchs auf Grund dieser Faktoren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rasch. So wurde Bärnbach 1953 zum Markt und 1977 zur Stadt erhoben.
Bevölkerungsentwicklung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/timeline/9dx17cqqei0xthrvibl0lb03jjb4w7r.png)
Politik
Der Gemeinderat setzte sich nach der Wahl im März 2015 aus 15 Mandataren der SPÖ, 6 Mandataren der ÖVP 3 Mandataren der FPÖ und einem Mandatar der SBB (Soziale Bewegung Bärnbach) zusammen.[4]
- Bürgermeister
- 2004–2014 Maximilian Kienzer (SPÖ)[5]
- seit 2014 Bernd Osprian (SPÖ)
Wappen
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/AUT_B%C3%A4rnbach_COA.png/120px-AUT_B%C3%A4rnbach_COA.png)
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 1. September 1953 mit Wirkung vom 15. September 1953. Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 30. September 2015.[6]
Blasonierung (Wappenbeschreibung):
- „In einem goldenen, von einem erniedrigten blauen Wellenbalken durchzogenen Schild oben ein rechts schreitender schwarzer, rot bezungter und bewehrter Bär, unten eine golden gesamte fünfblättrige rote Rose mit grünen Winkelblättern.“
Wirtschaft
In früheren Zeiten, war Bärnbach besonders für seine Kohlemine und die Glasbläserkunst bekannt. Heute sind wichtige Wirtschaftsbetriebe:
- das Glaszentrum Bärnbach,
- das WEZ (Weststeirische Einkaufszentrum)
- Binder Feuerungstechnik
- die Firma Remus
- der Telepark Bärnbach als Impulsgeber und Know-how-Drehscheibe
- Dieselkino Bärnbach
Tourismus
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Köflach, Maria Lankowitz und Voitsberg den Tourismusverband Lipizzanerheimat. Dessen Sitz ist in Köflach.[7]
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt Bärnbach ist die einzige Stadt der Steiermark, in welcher keine eigene Polizeiinspektion besteht. Diese wurde im Jahr 2004 geschlossen. Vom steiermärkischen Landtag wurden 2008 und 2010 Anträge beschlossen, welche die Bundesregierung aufforderten, wieder eine Polizeiinspektion zu eröffnen. Diese Anträge erreichten ihr Ziel jedoch bis heute nicht.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Hundertwasserkirche: Hauptattraktion ist die im Zentrum liegende Pfarrkirche hl. Barbara, die 1948 erbaut und 1988 vom Architekten Friedensreich Hundertwasser vor allem außen umgestaltet wurde und dadurch jetzt als Hundertwasserkirche bekannt ist. Der Innenbereich ist im Gegensatz schlicht und von einigen einheimischen Künstlern gestaltet worden. Die Glasfenster wurden von Franz Weiss entworfen. Ein Bilderzyklus zum Vater unser wurde von Kurt Zisler gestaltet.[9]
- Stölzle-Oberglas: Das Glasmuseum der Firma zeigt Exponate zur Geschichte und Technik des Glasbläserhandwerks. In den letzten Jahren entwickelte sich die Stadt des Glases und der Kohle zu einer Kunst- und Kulturstadt.
- Historische Baudenkmäler am „Heiligen Berg“ mit seiner dreitausendjährigen Siedlungsgeschichte und dem Karmel-Kloster sowie dem Renaissanceschloss Alt-Kainach, dessen romanisch-gotischer Wehrturm bereits im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Im Schloss Alt Kainach befindet sich seit 1968 ein burgenkundliches Museum.
- Mosesbrunnen: 1998 schuf Ernst Fuchs den Brunnen.
- 1992 Fassade der Sporthauptschule/Neue Mittelschule, gestaltet vom Künstler Robert Zeppel-Sperl
- Ortskapelle Tregist in Hochtregist, gestaltet von Franz Weiss
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Barbarakirche umgestaltet von F. Hundertwasser
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Altarbild in der Pfarrkirche
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Kirche seitlich mit Pfarrhof
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Mosesbrunnen von Ernst Fuchs
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Kurzgeschichte des Schlosses Alt-Kainach
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Schloss Alt-Kainach um 1830, Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz
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Tregister Dorfkapelle
Ehrenbürger
- 1976 Johann Bammer (1922–2017), Landesrat
Literatur
- Ernst Lasnik: Bärnbach. Vom Dorf zur Stadt. Bärnbach 2007
Weblinks
- 61626 – Bärnbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 26. September 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Bärnbach und der Gemeinde Piberegg, beide politischer Bezirk Voitsberg. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 101, 28. Stück. S. 556.
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2016 nach Ortschaften
- ↑ Archäologische Funde aus Stillfried reichen von der Altsteinzeit bis ins Spätmittelalter. Daraus ergibt sich ein einmaliges Siedlungskontinuum von fast 30.000 Jahren mit über 120 Jahren Forschungstradition. Bedeutende, namensgebende Funde wie die Tasse vom Typus Stillfried, der Stillfried-Typus sind urnenfelderzeitliche Keramik aber es wurden auch Römische und mittelalterliche Funde gemacht.
- ↑ Stadtgemeinde Bärnbach: Bärnbacher Stadtzeitung, Ausgabe 02-2010, Seite 2 (pdf-Dokument, 1,81 MB; abgerufen am 4. Februar 2012)
- ↑ Maximilian Kienzer: Keine einfache Zeit. Kommunalnet, Julia Rotter, 7. Februar 2014
- ↑ 73. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. September 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Bärnbach (politischer Bezirk Voitsberg), abgerufen am 23. September 2015
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 309. ZDB-ID 1291268-2 S. 626–627.
- ↑ "Erneute Forderung zur Wiedereröffnung einer Polizeiinspektion in Bärnbach" Antrag des steiermärkischen Landtages, 9. Februar 2010, Einl.Zl. 3536/1, abgerufen 27. Oktober 2016.
- ↑ Außen üppig, innen schlicht Die Hundertwasser - Kirche