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Bahnstrecke Champigneulles–Sarralbe

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Champigneulles–Sarralbe
Überwerfungsbauwerk bei Benestroff für den Spurwechsel.
Überwerfungsbauwerk bei Benestroff für den Spurwechsel.
Streckennummer (SNCF):97 000
Streckenlänge:82,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 11 
von Strasbourg
0,0 Champigneulles 197 m
nach Paris
0,3 mehrere Gleisanschlüsse
0,3 Streckenende
Meurthe (100 m)
Amezule
3,4 Lay-Saint-Christophe 202 m
6,3 Eulmont-Agincourt 212 m
10,1 Laître-sous-Amance
12,4 Champenoux 226 m
17,7 Brin-sur-Seille 202 m
21,6 Moncel 201 m
Loutre Noire
~25,0 Département Meurthe-et-Moselle/ Meuse
25,4 Chambrey Kambrich 200 m
28,2 Burthécourt Bürthenhofen 209 m
28,8 nach Vic-sur-Seille (3,1 km) 206 m
29,4 Seille
29,9 Salonnes Salzdorf 203 m
33,1 Château-Salins 206 m
nach Metz
39 Hampont Hudingen
45 Haboudange Habudingen
49 Conthil 241 m
LGV Est européenne
52,2 Rodalbe
Spurwechsel
Dépôt Bénestroff
Nouvel-Avricourt–Bénestroff von Igney-Avricourt
von Metz
56,1 Bénestroff Bensdorf (Lothr.) 247 m
nach Réding
64 Léning Leiningen 223 m
68 Insming Insmingen 224 m
70,8 Kappelkinger 223 m
74,2 Le Val-de-Guéblange Ottweiler (Lothr.) 222 m
79,1 Rech 224 m
Saarkanal
von Berthelming
82,5 Sarralbe Saaralben 212 m
nach Saargemünd
nach Kalhausen

Die Bahnstrecke Champigneulles–Sarralbe (deutsch eigentlich Champigneulles–Saaralben) war eine teilweise zweigleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Lothringen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Chambrey
Dépôt de Bénestroff, innen, März 2015
Einer der kleinsten Bahnhöfe war Léning (Leiningen) 1917

Der westliche Streckenast bis Château-Salins ging am 21. Juni 1873 in Betrieb[2], der Abschnitt östlich davon folgte zum 1. November 1881. Der Personenverkehr wurde bereits um 1970, der Güterverkehr in den Jahren 1972 bis 1990 schrittweise eingestellt.[3] Die Kursbuchnummer 232 der Deutschen Reichsbahn in der Zeit bis 1918 lässt eine Hauptstrecke erkennen. In der zweiten Verwaltungszeit für die Reichsbahndirektion Saarbrücken (1940–1944) war die mit 268a benamte Strecke bereits von untergeordneter Bedeutung.[4] Die Französische Bahnverwaltung SNCF nannte die Strecke 139. Heute wird sie mit 97 000 verwaltet.

Die Konzession für die Strecke wurde 1868 oder kurz darauf der Société belge de chemins de fer erteilt, später hielt sie die Lothringische Eisenbahn-AG. Sie sollte Paris mit Saargemünd (französisch Sarreguemines) verbinden. Der kürzeste Weg führte dabei über Nancy, durch das bereits seit 1852 die Strecke Paris–Strasbourg verlief, und Château-Salins. Auch die Stadt Chambrey (1915–1918: Kambrich) war sehr an einer leistungsfähigen Bahnstrecke interessiert. Diese ging 1868 in Betrieb. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg gingen aufgrund des Friedensvertrags von Frankfurt alle Strecken der Französischen Ostbahn, die nun auf deutschem Gebiet lagen, an das Deutsche Reich über. Da die Bahnstrecke Champigneulles–Sarralbe aber eine andere Eigentümerin hatte, blieb sie zunächst als Privatbahn bestehen. Erst 1881 kauften die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen den etwa 12 km langen Abschnitt von der Grenze bis Château-Salins.[5] Nach der Neuordnung der politischen Verhältnisse 1871 war der Bahnhof Chambrey der deutsche und der Bahnhof Moncel der französische Grenzbahnhof an der Strecke.[6]

Bis zum Ersten Weltkrieg wurde nur der Abschnitt zwischen Saargemünd und Bénestroff (deutsch Bensdorf) zweigleisig ausgeführt, obwohl die Kunstbauten für gesamte Strecke bereits zweigleisig angelegt waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch der Rest der Strecke zweigleisig ausgebaut.[7] Auch das wenige Kilometer westlich von Bénestroff noch heute im Wald befindliche Überwerfungsbauwerk, das den kreuzungsfreien Spurwechsel im Übergang zwischen dem französischen Linksverkehr und dem deutschen Rechtsverkehr ermöglichen sollte, ist diesem zweigleisigen Ausbau geschuldet.

Die Bahnhöfe auf deutscher Seite der Grenze fielen deutlich repräsentativer aus als die auf der französischen. Besonders fallen die Ähnlichkeiten der Bauweise zwischen Saargemünd, Bénestroff und Chambrey auf, die alle einen Quaderstein-, auf rechteckiger Grundfläche fußenden Uhrenturm besitzen, der immer neben das Empfangsgebäude gestellt wurde. Dieser überhöhte walmbedachte Turm wirkt besonders wehrhaft, so, wie auch die Gesamterscheinung der neuromanischen Bauwerke wie mittelalterliche Burganlagen wirken.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laurent Baudoin: Les gares d’Alsace-Lorraine. Un heritage de l’annexion Allemande (1871–1918). Editions Pierron, Sarreguemines 1995. Ohne ISBN.
  • Jean Buchmann, Jean-Marc Dupuy, Andreas Knipping, Hans-Jürgen Wenzel: Eisenbahngeschichte Elsass-Lothringen. EK-Verlag, Freiburg 2021. ISBN 978-3-8446-6429-4
  • Jean-Marc Dupuy: Gares et tortillards de Lorraine, Editions Cheminements. L’apart-Verlag 2009. ISBN 978-2-36037-001-6, S. 152ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bulletin des transports internationaux par chemins de fer: Zeitschrift für den internationalen Eisenbahnverkehr, Bände 71–72. Office centrale des transports internationaux par chemins de fer, 1. Januar 1905, S. 256; Impr. Friedli, 1963.
  2. Baudoin, S. 42.
  3. Etienne Biellmann: Geschichte der Bahnhöfe (franz.)
  4. Reichskursbuchseite von 1944
  5. § 1 Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen vom 24. Mai 1881. In: Reichsgesetzblatt 1881, Nr. 10, S. 93–94.
  6. Baudoin, S. 42.
  7. Buchmann u. a., S. 47.