Benutzer:Asdrubal/Quarantänezone

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Das Limburger Becken ist von zahlreichen Altstraßen durchzogen. Durch ihre zentrale Lage in Westeuropa und insbesondere zwischen den beiden Handelszentren Frankfurt am Main und Köln war die Region im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Durchgangsstation für wichtige Handelsströme. Die Wege verlaufen meist auf Höhenzügen. Brennpunkte dieses Straßensystems waren die Lahnübergänge bei Diez, Limburg, Limburg-Dietkirchen, Dehrn, Runkel und Weilburg. Nördlich und südlich von ihnen verästelte sich die Wegeführung stark.

Kemeler Weg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kemeler Weg verbindet Eltville und damit den Rheingau mit Limburg. Die Verbindung lässt sich bis in vorgeschichtliche Zeit zurückverfolgen. Der Kemeler Weg beginnt in Eltville und schlägt dort eine nordwestliche Richtung ein. Kurz darauf spaltet sich die Rauenthaler Straße nach Nordosten ab, der wenig später wieder in den Hauptstrang mündet. Rund drei Kilometer nach der Abzweigung führt die Kemeler Straße östlich an der Burg Scharfenstein vorbei, die 1215 zur Sicherung des Handelswegs errichtet wurde. Es folgen verästelte Einmündungen des Rheingauer Rennwegs von Westen sowie der Rauenthaler Straße im Osten. Kurz darauf stößt an der Eisernen Hand die Rheingauer Hohe Straße (auch Lahnstraße]] auf den Kemeler Weg. Beide Straßen verlaufen gut sieben Kilometer deckungsgleich, bis kurz hinter Kemel die Hohe Straße in Richtung Nordwesten zum Unterlauf der Lahn abzweigt. In Kemel selbst mündet aus Osten (Bad Schwalbach) die Galgenstraße in die Kemeler Straße. Dieses leicht verschobene Straßenkreuz bei Kemel geht auf die römische Wegeführung zurück. In Kemel selbst befand sich ein Kastell, die Hohe Straße führte zu den Befestigungen im Einrich, die Galgenstraße zu den Kastellen im hohen Taunus. Anschließend führt der Kemeler Weg ohne größere Abzweige in leichtem Bogen rund zwölf Kilometer nach Norden, an Laufenselden vorbei. In einer weiteren Kreuzung münden von Norden die Aarstraße (über Hahnstätten nach Diez) und von Osten die Eisenstraße (nach Wiesbaden) ein, während die Kemeler Straße nach Nordwesten abknickt. Kurz hintereinander kreuzt sie darauf mehrere Parallelstränge der Hessenstraße kreuzt. Nordöstlich von Klingelbach vereint sich der Kemeler Weg mit der Rintstraße, die von Katzenelnbogen kommt. Die Straße führt weiter nach Diez im Norden, Auf den rund zwölf Kilometern bis Diez zweigt zunächst ein Wegestrang nach Flacht im Nordosten ab, der anschließend nach Limburg an der Lahn führt. Rund vier Kilometer vor Diez zweigt ein weiterer Strang direkt nach Limburg ab.

Der Rheingauer Rennweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rheingauer Rennweg, in Abschnitten auch "Kaufmannsweg" oder "Hohe Straße" genannt, lässt sich bereits in vorrömischer Zeit nachweisen. Er stellt die in Ost-West-Richtung verlaufende Verbindung zwischen Rheingau und Vordertaunus und im weiteren Verlauf der südlkichen Wetterau dar. Ausgangspunkt ist Lorch. Wenig östlich zweigt ein Strang nach Rüdesheim ab. Der Rennweg verläuft weiter nördlich an Stephanshausen vorbei und über den Südhang der Kalten Herberge zur Eisernern Hand, wo er auf die Kemeler Straße trifft. Von dort verläuft die Route über die Hohe Wurzel zur "Platte", wo sie die Hünerstraße trifft. Weiter östlich folgen Kreuzungen mit mehreren Nord-Süd-Verbindungen, darunter die Usinger und die Mainzer Straße, bevor sich der Rennweg bei Bremtal nach Süden wendet und über Diedenbergen zum Main verläuft.

Galgenstraße/Hohe Straße/Beckerweg/Weinstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Straßenkreuz Kemel führte schon in römischer Zeit eine Verbindung nach Osten zu den Kastellen im Hintertaunus und in der Wetterau. Im Verlauf der Jahrhunderte behilt diese Höhentrasse immer eine wichtige Funktion. Während die Verbindung von Kemel nach Westen in den Rheingau später als "Hohe Straße" bezeichnet wurde, hatte der östliche Arm auf kürzeren Teilstücken wechselnde Bezeichnungen. Unmittelbar an Kemel anschließend war sie als Galgenstraße bekannt. Westlich von Adolfseck zweigt eine Seitenstrecke nach Süden nach Bad Schwalbach ab, um sich östlich von Adolfseck wieder mit dem Hauptstrang zu vereinen, der ab diesem Punkt die Beezeichnung "Hohe Straße" trägt. Östlich von Steckenroth (heute Ortsteil von [[Hohenstein (Untertaunus)|Hohenstein) kreuzt die Hohe Straße die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Eisenstraße und ist selbst im weiteren Verklauf ebenfalls als Eisenstraße bekannt. Beim Kastell Zugmantel kreuzt der Weg die Hünerstraße. Rund zwei Kilometer weiter östlich kreuzt sie den Trompeterstraße, den östlichen Parallelweg zur Hünerstraße, und gabelt sich dort in ihren alten und neuen Verlauf. Die römische und frühmittelalterliche Trasse beschreibt einen Bogen nach Südosten, anschließend nach Nordosten und kreuzt mehrere von Niedernhausen heranführende Wege, führt nördlich an Lenzhahn vorbei zum Kastell Alteburg, wendet sich immer stärker nach Norden, um die Hohe Straße zwischen Königstein und Esch zu kreuzen und nimmt am Reinborner Stock den jüngeren Streckenverlauf wieder auf. Die alte Straße ist in ihrem westlichen Abschnitt als Diebsstraße bekannt, was darauf hindeutet, dass sie im Hochmittelalter zur Umgehung der Zollstellen auf der neuen Trasse genutzt wurde. Der östliche Teil wird als Weinstraße bezeichnet. Der nördliche Zweig ist ab der Kreuzung mit der Trompeterstraße als Beckerweg und weiter östlich ebenfalls als Weinstraße bekannt. Diese Trasse verläuft nach Nordosten, kreuzt die Lahngaustraße, eine Fortsetzung der Trompeterstraße und führt dann nach Idstein. Die Stadt verlässt die Straße nach Osten. Auf dem kurzen Stück nach Esch folgen mehrere Kreuzungen. Nach dem Ort steuert die Straße auf den Vereinigungspunkt mit der Alttrasse am Reinborner Stock zu. Von dort verläuft die Straße zur Tenne, einem Hochplateau östlich von Bad Camberg, wo sie sich auffächert, weiter östlich auf die zwischen Hasselbach (Taunus) und Seelenberg verlaufende Rennstraße trifft und weiter nach Usingen und in die Wetterau führt.