Benutzer:Kresspahl/Fünten aus Gotland

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Fünte in der Kirche von Martebo

Steinmetzkunst auf Gotland: Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden nur noch bildlose Taufsteine in Kelchform mit so genannten Muschelcuppa. Ein Beispiel findet sich in der Kirche von Martebo auf Gotland. Hierin zeigt sich der normierende Einfluss der Zisterzienser (Kloster Roma) und der Dominikaner und Franziskaner, die sich zu jener Zeit auf der Insel etablierten.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gelangten Taufsteine aus Gotland in größerem Umfang über den Handel der Hanse als Fertigprodukte an die südliche Ostseeküste nach Norddeutschland.[1] Dort gehören sie neben den Grabplatten gleichen Ursprungs oftmals zu den ältesten Einrichtungsgegenständen der Kirchen. In reicheren Kirchgemeinden wurden sie in der Zeit der Gotik teilweise durch Bronzefünten ersetzt. Dies führte dann zur Abgabe der gotländischen Taufbecken an jüngere Kirchgemeinden. So gelangte beispielsweise die gotländische Fünte des Lübecker Doms 1650 durch Verkauf zur Zweitnutzung in die nahegelegene Dorfkirche von Klein Wesenberg.[2]

Mecklenburg-Vorpommern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marienkirche (Brandshagen), die Kirche wurde erstmals 1249 urkundlich erwähnt. Sie wurde von Zisterziensern errichtet...
  • St.-Thomas-Kirche (Damshagen): Die Kalksteinfünfte ist trotz ihrer Schlichtheit von klassischer Ausgewogenheit. Aus der attischen Basis wächst der konische, sich nach oben verjüngende, mit einem Halsring abschließende Schaft empor, auf dem die halbkugelige Kuppa mit ihrem rundbogigen Blendarkaden aufsetzt. Die Entstehungszeit dürfte die Mitte des 13. Jahrhunderts sein.
  • Doberaner Münster, Zisterzienser !!!, aber vorher in der Georgenkirche (Wismar)
  • St. Nikolai (Grevesmühlen): Die formschöne romanische Fünte stammt aus der Zeit um 1230 und ist aus Kalkstein von der Insel Gotland gehauen. Sie stand früher im Bereich der Vorhalle und wurde erst im Zuge der Umgestaltung 1969 in den Chor an ihren heutigen Standplatz verbracht. Sie ist damit heute das älteste Ausstattungsstück der Kirche.
  • Kirche Gristow: Der Taufstein aus gotländischem Kalkstein wurde bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gefertigt und stammt möglicherweise aus einem Vorgängerbau.
  • Dorfkirche Parkentin: um 1280 entstandener frühgotischer Taufstein ???
  • Kirche Rerik:
  • Dorfkirche Vietlübbe:

Schleswig-Holstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Sauermann: Die mittelalterlichen Taufsteine der Provinz Schleswig-Holstein, 1904
  • Hartwig Beseler (Hrsg.): Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Neumünster 1974

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Masters of Gotland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Stone baptismal fonts from Gotland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Sauermann: Die mittelalterlichen Taufsteine der Provinz Schleswig-Holstein, 1904, S. 35
  2. Ausführlich bei Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 9–304. (Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9, S. 170f)