Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Lola THL1

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Matthias v.d. Elbe/Lola THL1
Alan Jones beim Großen Preis von Europa 1985

Alan Jones beim Großen Preis von Europa 1985

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Lola
Designer: Neil Oatley
Ross Brawn
Adrian Newey
Nachfolger: Lola THL2
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque
Motor: Hart
Radstand: 2794 mm
Gewicht: 540 kg
Reifen: Goodyear
Statistik
Fahrer: Australien Alan Jones
Frankreich Patrick Tambay
Erster Start: Großer Preis von Italien 1985
Letzter Start: Großer Preis von San Marino 1986
Starts Siege Poles SR
8
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Stand: Saisonende 1986
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Der Lola THL1 ist ein Formel-1-Auto, den der in Großbritannien ansässige Rennstall Team Haas (USA) in den Weltmeisterschaften 1985 und 1986 einsetzte. Er war das letzte Auto, das mit Turbomotoren von Hart Racing Engines an den Start ging. Der THL1 war ein Übergangsmodell, das die Zeit bis zum Erscheinen des Nachfolgers THL2 überbrücken sollte, der mit einem neu konstruierten Turbomotor von Cosworth ausgestattet war. Er kam bei acht Starts nur einmal ins Ziel.

Entstehungsgeschichte

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Das Team Haas (USA)[Anm. 1] geht auf Carl Haas und Teddy Mayer zurück. Haas war nordamerikanischer Alleinimporteur für Rennwagen des britischen Konstrukteurs Lola Cars führte ab 1983 unter der Bezeichnung Newman/Haas Racing einen Rennstall in der Champ-Car-Serie. Für die Champ-Car-Saison 1985 gewann Haas den amerikanischen Lebensmittelkonzern Beatrice Foods als Sponsor seines Teams. Zugleich wurde vereinbart, dass Beatrice die Expansion des Rennstalls in die Formel 1 finanziell unterstützen sollte. Der Formel-1-Zweig etablierte sich im Frühjahr 1985 in Colnbrook, einer Ortschaft südlich von London, und gründete zudem in Heathrow ein Konstruktionsbüro mit der Bezeichnung FORCE (Formula One Race Car Engineering).[1]

Sponsor Beatrice, zu dem in den 1980er-Jahren der Autovermieter Avis gehörte, vermittelte einen Kontakt zwischen Haas und dem Automobilhersteller Ford, einem Hauptlieferanten von Avis. Ford, seinerzeit Inhaber des, ließ dort seit 1983 beim britischen Motorenproduzenten Cosworth einen Sechszylinder-Turbomotor entwickeln, der ab 1985 in der Formel 1 eingesetzt werden sollte (Cosworth GBA). Im Mai 1985 vereinbarten Haas und Ford, dass das Haas-Team das Cosworth-Triebwerk drei Jahre lang exklusiv erhalten sollte. Die Fertigstellung des Motors war für den Spätherbst 1985 geplant, der erste Renneinsatz sollte beim Auftaktrennen der Saison 1986 stattfinden. Dieser Zeitplan ließ sich letztlich nicht einhalten. Die Fertigstellung des Motors verzögerte sich bis in die ersten Monate des Jahres 1986, sodass Haas seine ersten Formel-1-Rennen mit Kundenmotoren von Hart bestreiten musste.[2]

Haas ließ daraufhin den THL1 entwickeln, der den Hart-Motor einsetzen sollte. Von ihm wurde 1986 das Modell THL2 für den Einsatz des Cosworth-Motors abgeleitet.

In der Motorsportliteratur besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Haas-Modelle THL1 und THL2 maßgeblich von FORCE konstruiert wurden. De traditionsreiche Rennwagenhersteller Lola war an der Entwicklung je nach Quelle entweder gar nicht[3] oder nur in wenigen Details[1] beteiligt. Ungeachtet dessen brachte Haas das Auto regelmäßig mit Lola in Verbindung. Das hatte vor allem Marketinggründe: Carl Haas versuchte auf diese Weise, die Seriosität seines Projektes deutlich zu machen, denn er versprach sich von dem etablierten Namen Lola eine größere Wirkung als von dem neu gegründeten FORCE-Studio.[4] In der Literatur werden die THL-Modelle daher auch als Lola-badged Cars (dt. etwa: „Autos mit Lola-Emblem“) bezeichnet.[3]

In der Statistik werden die sechs Punkte, die das Team in der Konstrukteurswertung 1986 erreichte, Lola zugerechnet.[5]

Modellbeschreibung

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Hart 415T in einem Lola THL1

Lackierung und Sponsoren

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Ergebnisse in der Formel 1

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Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
1985
Australien A. Jones 33 DNF DNF DNF DNF
1986
Australien A. Jones 15 DNF DNF
Frankreich P. Tambay 16 DNF 8 DNF
  • Ian Bamsey: The 1000 bhp Grand Prix Cars, 1988 (G.T. Foulis & Co. Ltd), ISBN 978-0-85429-617-0 (englisch)
  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2 (englisch).
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1. 2. Auflage. Chronosports, St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7 (französisch).
Commons: Lola THL1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Das Team Haas (USA) von Carl Haas hat keine Beziehungen zu dem ab 2016 in der Formel 1 aktiven, zu Gene Haas gehörenden Rennstall Haas F1 Team.

Einzelnachweise

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  1. a b David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2, S. 32.
  2. Ian Bamsey: The 1000 bhp Grand Prix Cars, 1988 (G.T. Foulis & Co. Ltd), ISBN 978-0-85429-617-0, S. 77 f.
  3. a b Ian Bamsey: The 1000 bhp Grand Prix Cars, 1988 (G.T. Foulis & Co. Ltd), ISBN 978-0-85429-617-0, S. 102.
  4. Zusammenfassung der Geschichte des Rennstalls auf der Internetseite www.grandprix.com (abgerufen am 17. Januar 2014).
  5. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7, S. 275.


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