Großer Preis von Frankreich 1985

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 Großer Preis von Frankreich 1985
Renndaten
7. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985
Streckenprofil
Name: LXXI Grand Prix de France
Datum: 7. Juli 1985
Ort: Le Castellet
Kurs: Circuit Paul Ricard
Länge: 307,93 km in 53 Runden à 5,81 km

Wetter: sonnig und heiß
Zuschauer: ~ 54.000
Pole-Position
Fahrer: Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:32,462 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:39,914 min
Podium
Erster: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Zweiter: Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams
Dritter: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Frankreich 1985 fand am 7. Juli auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet statt und war das siebte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach zwei Überseerennen, die man ausgelassen hatte, um sich der Weiterentwicklung des Wagens zu widmen, kehrte das Zakspeed-Team rechtzeitig zum zweiten Teil der Europa-Saison ins Teilnehmerfeld zurück.

Tyrrell brachte erstmals ein Exemplar des neuen 014, der mit einem Turbomotor von Renault ausgestattet war, an den Start. Der Wagen wurde von Martin Brundle pilotiert. Somit war Stefan Bellof an diesem Wochenende der einzige Fahrer, der nach wie vor mit einem herkömmlichen Ford-Cosworth-Saugmotor antreten musste.

Das Renault-Werksteam setzte ebenfalls einen weiterentwickelten Wagen des Typs RE60B ein, der über einen neuen Motor verfügte. Patrick Tambay steuerte das Fahrzeug, während sein Teamkollege Derek Warwick weiterhin die bereits erprobte Version einsetzte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ayrton Senna musste sich an diesem Wochenende im Training dem Sieger des Großen Preises der USA Ost, Keke Rosberg, geschlagen geben. Hinter den beiden qualifizierten sich Michele Alboreto und Alain Prost für die zweite Startreihe. Es folgte mit Nelson Piquet der schnellste der mit Pirelli-Reifen ausgestatteten Piloten vor Niki Lauda.

Da ihm in der schnellen Signes-Kurve unvermittelt ein Reifen platzte, verunfallte Nigel Mansell während des zweiten Qualifikationstrainings schwer. Er prallte mit dem Helm gegen den Pfosten eines Fangzaunes und verzichtete daher auf die Teilnahme am weiteren Rennwochenende.[1]

Alle Piloten qualifizierten sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Renntag war es sehr heiß, was sich als Vorteil für die mit Pirelli-Reifen ausgestatteten Piloten erweisen sollte. Dies wurde unter anderem dadurch deutlich, dass Piquet innerhalb der ersten zehn Runden an Senna und Rosberg vorbei gelangte und dadurch die Spitze übernahm, die er fortan bis ins Ziel verteidigte.

Nachdem Senna aufgrund eines Motorschadens ausgeschieden war, übernahm Lauda, der zuvor Elio de Angelis überholt hatte, den dritten Rang hinter Rosberg. Sein Teamkollege Prost folgte ihm auf Rang vier. Diese Reihenfolge blieb bis zur 30. Runde konstant, als Lauda wegen eines Getriebeschadens ausschied und Prost den dritten Platz einnahm. In Runde 39 überholte er Rosberg, der aufgrund schlechter werdender Reifen langsamer wurde. Als Reaktion darauf steuerte der Finne die Boxen an, um neue Reifen aufziehen zu lassen. Diese ermöglichten ihm, Prost erneut einzuholen und in der letzten Runde wieder den zweiten Rang einzunehmen. Ebenfalls in der letzten Runde gelangte Stefan Johansson an Elio de Angelis vorbei und belegte somit den vierten Rang vor diesem und Patrick Tambay.[2]

Nelson Piquet, der vor dem Rennen mit lediglich einem WM-Punkt den 16. Rang in der Fahrerwertung belegt hatte, rückte durch seinen Sieg auf den siebten Platz nach vorn.

Der Sieg von Nelson Piquet war der letzte Sieg von Brabham in der Geschichte der Formel-1.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Osterreich Niki Lauda McLaren MP4/2B TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 014 Renault EF4B 1.5 V6t G
4 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 012 Ford Cosworth DFY 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW10 Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Schweiz Marc Surer
Vereinigtes Konigreich Skoal Bandit Formula 1 Team 9 Deutschland Manfred Winkelhock RAM 03 Hart 415T 1.5 L4t P
10 Frankreich Philippe Alliot
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 97T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE60B Renault EF15 1.5 V6t G
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Renault RE60 Renault EF4B 1.5 V6t
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Osterreich Gerhard Berger Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Toleman Group Motorsport 19 Italien Teo Fabi Toleman TG185 Hart 415T 1.5 L4t P
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 185T Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1G P
Frankreich Équipe Ligier 25 Italien Andrea de Cesaris Ligier JS25 Renault EF4B 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 156/85 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson
Italien Minardi F1 Team 29 Italien Pierluigi Martini Minardi M185 Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
Deutschland West Zakspeed Racing 30 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 841 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:33,484 223,739 km/h 1:32,462 226,212 km/h 01
02 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:32,835 225,303 km/h 1:33,677 223,278 km/h 02
03 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:35,421 219,197 km/h 1:33,267 224,259 km/h 03
04 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:33,547 223,588 km/h 1:33,335 224,096 km/h 04
05 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:33,981 222,556 km/h 1:33,812 222,957 km/h 05
06 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:33,860 222,843 km/h 1:34,166 222,118 km/h 06
07 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:34,022 222,459 km/h 1:34,227 221,975 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:34,191 222,059 km/h keine Zeit DNS
09 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:34,674 220,927 km/h 1:37,455 214,622 km/h 08
10 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:34,680 220,913 km/h 1:36,339 217,108 km/h 09
11 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:34,976 220,224 km/h 1:35,190 219,729 km/h 10
12 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:36,051 217,759 km/h 1:35,488 219,043 km/h 11
13 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 1:37,335 214,887 km/h 1:35,571 218,853 km/h 12
14 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:35,572 218,851 km/h 1:35,640 218,695 km/h 13
15 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:38,173 213,052 km/h 1:36,133 217,574 km/h 14
16 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:37,546 214,422 km/h 1:36,140 217,558 km/h 15
17 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:36,729 216,233 km/h 1:38,745 211,818 km/h 16
18 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:36,931 215,782 km/h 1:38,489 212,369 km/h 17
19 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:37,142 215,314 km/h 1:37,657 214,178 km/h 18
20 Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:37,654 214,185 km/h 1:45,628 198,016 km/h 19
21 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:40,486 208,148 km/h 1:40,015 209,129 km/h 20
22 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 1:40,498 208,124 km/h 1:40,289 208,557 km/h 21
23 Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:41,647 205,771 km/h 1:44,221 200,689 km/h 22
24 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:42,136 204,786 km/h 1:42,968 203,131 km/h 23
25 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 1:47,523 194,526 km/h 1:44,350 200,441 km/h 24
26 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:44,404 200,337 km/h 1:45,478 198,297 km/h 25

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 53 0 1:31:46,266 05 1:41,528
02 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 53 1 + 6,660 01 1:39,914
03 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 53 0 + 9,285 04 1:41,991
04 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 53 0 + 53,491 15 1:43,411
05 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 53 0 + 53,690 07 1:42,046
06 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 53 0 + 1:15,167 09 1:43,869
07 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 53 1 + 1:44,212 10 1:43,279
08 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 52 0 + 1 Runde 13 1:41,934
09 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 52 1 + 1 Runde 11 1:42,226
10 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 52 1 + 1 Runde 17 1:45,399
11 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 52 1 + 1 Runde 16 1:45,509
12 Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 50 0 + 3 Runden 19 1:45,491
13 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 50 1 + 3 Runden 25 1:47,553
14 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 49 2 DNF 18 1:42,310 Kraftstoffdruckverlust
15 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 49 1 + 4 Runden 23 1:48,306
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 32 1 DNF 20 1:45,456 Getriebeschaden
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 30 0 DNF 06 1:42,037 Getriebeschaden
Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 26 1 DNF 02 1:41,552 Motorschaden
Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 20 0 DNF 08 1:43,717 Kollision
Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 19 0 DNF 24 1:48,720 Kollision
Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 08 0 DNF 22 1:46,899 defekte Zündung
Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 06 0 DNF 21 1:45,696 Motorschaden
Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 05 0 DNF 03 1:41,985 Motorschaden
Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 04 0 DNF 12 1:41,843 gebrochene Halbachse
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 02 0 DNF 14 1:44,273 Turboladerschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Michele Alboreto Ferrari 31
02 Italien Elio de Angelis Lotus 26
03 Frankreich Alain Prost McLaren 26
04 Finnland Keke Rosberg Williams 18
05 Schweden Stefan Johansson Ferrari 16
06 Frankreich Patrick Tambay Renault 11
07 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 10
08 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 9
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
09 Belgien Thierry Boutsen Arrows 6
10 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 5
11 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 4
12 Italien Andrea de Cesaris Ligier 3
13 Frankreich René Arnoux Ferrari 3
14 Osterreich Niki Lauda McLaren 3
15 Frankreich Jacques Laffite Ligier 2
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Renault 2

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 50
02 Vereinigtes Konigreich Lotus 35
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 29
04 Vereinigtes Konigreich Williams 23
05 Frankreich Renault 13
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Brabham 10
07 Vereinigtes Konigreich Arrows 6
08 Frankreich Ligier 5
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 4

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Übersicht“ (Memento des Originals vom 13. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 19. Februar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 8. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]