Benutzer:SpesBona/Wikimania 2018
Zu Gast in Südafrika, endlich, nach zehn Jahren Mitarbeit in der Afrikaansen Wikipedia, ein Traum wird war! Alles begann mit einer Übernachtung im Flughafen Berlin-Tegel, allerdings ohne Schlaf wegen der ungewohnten Umgebung. Also war Steckdosensuchen angesagt, um sich irgendwie die lange Zeit vertreiben zu können. Der KLM-Flug von Berlin-Tegel zum Flughafen Amsterdam Schiphol startete um 06:00 und der Check-in begann um 05:30. Nachdem der Koffer direkt nach Kapstadt aufgegeben wurde, ging es durch die üblichen Sicherheitskontrollen an Bord. KLM versorgte seine Passagiere mit Sandwiches und Getränken, Niederländisch ist dank Afrikaans gut verständlich. Nach der Landung in Amsterdam ging es direkt weiter nach Kapstadt. Um 10:00 Uhr begann der längste Flug meines bisherigen Lebens überhaupt, ganze elf Stunden. Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland zwischen Frankreich und Kroatien wurde leider nicht übertragen, man kann auch nicht alles haben. Frankreich gewinnt 4:2 und es soll ein unterhaltsames Spiel gewesen sein. Nach einigen im inklusiven Mahlzeiten und zahlreichen Runden „Who Wants to Be a Millionaire?“ endlich die Landung in Kapstadt, anstehen für die Passkontrolle und da ist er, der Stempel für die Einreise in Südafrika. Herzlich Willkommen in Kapstadt! Im Empfangsbereich wartet Benutzer:K175 und jetzt heiß es erstmal Euros in Rand zu wechseln („Halt deinen Rand!“ wird der Running Gag der folgenden 14 Tage) und anschließend eine SIM-Karte bei Vodacom zu kaufen. Danach geht es die Nationalstraße entlang Richtung Innenstadt.
Nächster Stop Cape Sun Southern Sun, das Konferenzhotel der Wikimania 2018 in Kapstadt in der Strandstraat. Man mag gar nicht glauben, dass hier bis in die 1970er Jahre die Küstenlinie des Atlantischen Ozeans verlief. Nach dem freundlichen Check-in ging es auf ins Hotelzimmer und erst mal ankommen in Südafrika. Aber Aufpassen mit der Magnetkarte und dem Handy, die vertragen sich nicht! Was für ein Ausblick mit der Skyline und dahinter der Hafen von Kapstadt vor der Nase. Links der Seinheuwel, wo werktags um 12:00 Uhr die traditionellen Kanonenschüsse abgegeben werden. Die Kanone selbst ist vom Zimmer aus leider nicht zu sehen. Dafür hat man von einigen Fahrstühlen einen fabelhaften Ausblick auf den Tafelberg und von der Warteecke an der Spitze des Flurs in Richtung Kastell der Guten Hoffnung. Damit kündigen sich schon die ersten Ausflüge an, aber zunächst einmal heißt es schlafen. Morgen ist auch noch ein Tag am sicherlich schönsten Ende der Welt. Nach dem ersten großartigen Kosthappen der südafrikanischen Küche, es gibt Bobotie, und dem durchforsten des Fernsehangebotes des Landes, natürlich Sportarten wie Cricket und Rugby, gehen die Lichter aus. Mangels Eingabegerätes mit Tastatur war mir die Vorbereitung der neuen wöchentlichen Hauptseite in der Afrikaansen Wikipedia nicht möglich, was noch für etwas Besorgnis auslösen wird. Bis dato ist dies erst das zweite Mal in zehn Jahren, wo ich nicht die Hauptseite der neuen Woche vorbereiten kann.
Montag, 16. Juli 2018, und es ist Zeit, diese altbekannte (dank des exzellenten Artikels auf Afrikaans, siehe af:Kaapstad.) und doch neue Stadt etwas zu erkunden. Nach einigen Straßenzügen hier und da entlang der Strandstraat wende ich mich den Kastell der Guten Hoffnung zu und mache Fotos von der Anlage. Alles ist sehr gut erhalten und gepflegt. Und siehe da, direkt der Tafelberg hinter einigen Häuserzeilen, was für ein Bild! Die Hochhäuser in Kapstadts Geschäftsviertel verleihen der Stadt ein modernes und westliches Erscheinungsbild. Wir freuen uns wieder auf das leckere Essen und lassen den Abend gemütlich an der Bar ausklingen, allerdings bei Selters, anstelle von Sekt. Kapstadt hat ebenfalls ein sehr aktives Nachtleben, was bei Fenstern ohne Schallschutz nicht gerade für viel Schlaf sorgt. Aber sowohl der abendliche als auch morgendliche Ausblick aus ebenjenen Fenster über die Stadt entschädigt doch für alles.
Dienstag, 17. Juli 2018, und wir haben uns für einen Ausflug auf dem Tafelberg, das Wahrzeichen Kapstadts, entschlossen. Wir fahren mit einem Uber zur Station der Tafelberg-kabelkar und dann geht es rauf auf dem Hausberg von Kapstadt. Was für eine Aussicht aus der Kabine! Oben angekommen ahnt man noch nichts vom riesigen Umfang des Areals. Schon bald freundet man sich mit den niedlichen Klippschliefern an. Glaubt es oder nicht, das sind die nächsten lebenden Verwandten der Elefanten! Wir umrunden den Tafelberg entgegen den Uhrzeigersinn und genießen den Ausblick auf zahlreiche Vororte Kapstadts, den Atlantik und die Landschaft. Auch das Kapstadt-Stadion der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ist mir einige Bilder wert. Mit der Kabelkar geht es dann wieder runter zur Station und mit dem Uber zurück in die Stadt. Im Hotel geselle ich mich zu Benutzer:Oesjaar und kann endlich am Laptop editieren. Damit kann ich endlich den Artikel zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 auf Afrikaans aktualisieren.
Mittwoch, 18. Juli 2018, es ist der 100. Geburtstag von Nelson Mandela, dem Vater des modernen und demokratischen Südafrikas und wir dürfen den Tag genau hier verbringen, mitten im Herzen von Kapstadt! Wir beschließen, mit der Metrorail der Passenger Rail Agency of South Africa zu den Brillenpinguinen in Simonstad zu fahren. Es geht an zahlreichen Vorstädten mit ihren Bahnhöfen vorbei und wir genießen diese abenteuerliche Fahrt, wobei zahlreiche Fotos entstehen. Vom Bahnhof in Simonstad bis zu den Pinguinen ist es noch ein ganz gutes Stück durch die Stadt zu laufen, aber einfach etwas durch eine südafrikanische Stadt zu laufen ist es allemal Wert. Man merkt bzw. riecht schnell, wenn die Pinguine nicht mehr weit sind. Und unsere geselligen Klippschliefer sind auch wieder mit dabei.
Donnerstag, 19. Juli 2018, und es ist Zeit für eine Wanderung durch die Innenstadt von Kapstadt mit dem Parlament, dem Kompanjiestuin und liebreizenden Kirchen wie der Methodistenkirche und der Anglikanischen St. George's Cathedral, in der der Friedensnopelpreisträger Desmond Tutu gewirkt hat. In einer Straße entdecken wir ein Segment der Berliner Mauer, wahrscheinlich eine Referenz von der Deutschen Teilung zur Apartheid in Südafrika. Ebenfalls bemerkenswert ist ein Gebäude, das den Namen Rhodes Mandela Building trägt. Ob hier Nelson Mandela und Cecil Rhodes zugegen waren, natürlich zu unterschiedlichen Zeiten?! Am Nachmittag steht der Hackathon im Konferenzhotel auf dem Programm und am Abend werden wir dann zur Eröffnungsfeier der Wikimania 2018 im Two Oceans Aquarium im historischen Hafenviertel von Kapstadt, der Victoria & Alfred Waterfront, geladen. Es gibt jede Menge Meereslebewesen aus beiden Ozeanen Südafrikas, dem Atlantischen und dem Indischen Ozean, zu sehen und Oesjaar alias Deon Steyn erklärt mir die Fische vor Ort. Anschließend machen wir noch ein Gruppenbild der anwesenden Autoren der Afrikaansen Wikipedia. Das Abendbuffet bietet Fischburger, Hähnchen und Boerewors. Anschließend geselle ich mich zu K175, alias Adriaan und wir editieren in der Afrikaansen Wikipedia. Das ist echt außergewöhnlich, vor Ort in Afrikaans schreiben und gleichzeitig sprechen zu dürfen. Dafür stehen natürlich diverse Artikel rundum Kapstadt auf dem Programm. Danach geht es für mich mit dem Uber zurück ins Hotel.
Freitag, 20. Juli 2018, erster Tag der Wikimania-Konferenz 2018 im Cape Sun Southern Sun. Ich begebe mich in den Raum „Montreal“, wo es um „Babel's Tower: South Africa's Wikipedias“, also die Sprachversionen der Wikipedia in den 11 Amtssprachen Südafrikas geht. Es wird die derzeitige Situation in den Sprachversionen erläutert und wie viele Artikel sie derzeit haben. Kurz vor der Konferenz hatten die Afrikaanse Wikipedia 50.000 Artikel (übrigens der von mir verfasste af:Iguazu-rivier) und die Wikipedia auf isiZulu 1.000 Artikel (durch den aus der Afrikaansen Wikipedia bekannten Benutzer:Aliwal2012) erreicht. Auch auf die 8.000 Artikel in der Wikipedia auf Nord-Sotho wird besonders eingegangen, da die allermeisten Artikel (zu Orten in Südafrika) ebenfalls von Aliwal2012 verfasst wurden. Im nächsten Programmpunkt „Africa's Wikipedias“ wurde der Programmpunkt auf alle Sprachversionen Afrikas ausgedehnt und die Herausforderungen vor Ort besprochen. Zum Beispiel nutzen viel mehr Menschen in Afrika das Smartphone, um online zu sein, als den Computer, und sie sind viel mehr auf Internetcafés oder öffentliche Einrichtungen angewiesen, um online aktiv sein zu können. Das ist aber erst der erste Schritt in Richtung Wikipedia. Die jeweilige Sprachversion muss den Menschen vor Ort vorgestellt werden. Zum Beispiel gibt es im Ruanda bis heute keinen einzigen aktiven Wikipedianer und in Sambia erlangte ein Benutzer Bekanntheit, der tausende Bearbeitungen ausschließlich mit dem Smartphone getätigt hat. Als dritter Programmpunkt am Vormittag stand das Thema „The quotation of oral sources in a decolonization context“ an, wo es um die Weitergabe von Wissen fast ausschließlich in mündlicher Form anstelle von schriftlichen Quellen ging. Für die enzyklopädische Arbeit ist das eine Herausforderung, da die Quellen so für andere nicht ohne weiteres nachvollziehbar sind. Die mündlich weitergegebenen Kenntnisse sollten aufgeschrieben oder aufgenommen und so als Quelle angegeben bzw. als Audiodatei bei Wikimedia Commons hochgeladen werden. Nachmittags ging es weiter mit dem Programmpunkt „Coolest African Projects – Be inspired“, wo es um das Wachstum der Wikimediagruppen in den einzelnen Ländern ging und besonders inspirierende Projekte des Kontinentes vorgestellt wurden. Wikimedia Südafrika ist bis heute das einzige Chapter in Afrika, aber es besteht Hoffnung, dass noch weitere dazukommen werden. Anschließend folgten die „Coolest Projects of Wikimedia Chapters – Be Inspired“, wo inspirierende Projekte aus der ganzen Welt vorgestellt wurden. Gewonnen per Applaus aus dem Publikum hat das Projekt aus Schweden, wo unterstützt von den schwedischen Botschaften in zahlreichen Ländern Frauen in ihren jeweiligen Sprachversionen Biografien zu Frauen erstellt haben.
Samstag, 21. Juli 2018, und am Vormittag unternehme ich mit einigen Teilnehmern einen Ausflug an die Victoria & Alfred Waterfront. Wir erkunden die neuen luxuriösen Wohngegenden am Hafen und gelangen zum neuen Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, dem MOCAA. Dort erhalten wir unerwartet kostenlose Eintrittskarten und dürfen tatsächlich rein. Im Erdgeschoss warten bewegende Ausstellungen mit Filmen über Schicksalen aus Kriegen und von Diskriminierungen aller Art. Am Nachmittag geselle ich mich zu den Südafrikanern am Tisch des Chapters Wikimedia ZA und helfe interessierten Neumitgliedern bei der Registrierung. Dabei unterhalte ich mich mit einigen lekker auf Afrikaans und editiere auch etwas in der Afrikaansen Wikipedia. Am Abend geht es noch in das nahegelegene Spur Steak Ranches, eine südafrikanischen Restaurantkette im amerikanischen Stil, wo mich Oesjaar zu Salat, Rooibostee und Calamaris einlädt.
Sonntag, 22. Juli 2018, und es geht auf eine vorab geplante Tour durch das Township Langa, eines der ältesten in Südafrika. Mit dem typischen Minibus geht es in den südöstlich des Kapstädter Zentrums gelegene Stadtteil. Es werden Projekte für vor allem Junge Menschen vorgestellt, wie Porzellanherstellung oder eine Malerwerkstatt. Anschließend geht es in das Zentrum von Langa, wo uns traditionelles Xhosa-Bier, bekannt als Umqombothi, angeboten wird. Für 30 Rand (etwa 2€), die den Ahnen gewidmet sind, darf jeder Reihum aus dem Krug probieren, solange, bis dieser leer ist. Anschließend geht es weiter und uns wird ein „Smilie“, ein gekochter Schafskopf angeboten. Einige Touristen probieren kleine Stücke und ich nehme etwas von der Zunge. Dann geht es mit dem Minibus noch etwas die Straße entlang und wir machen Bekanntschaft mit zwei Damen, die sich ehrenamtlich um junge Schüler kümmern und diese mit allem versorgen, damit diese sich auf die Schule konzentrieren können und nicht von anderen Dingen abgelenkt werden. Es gibt jeden Tag drei Mahlzeiten und Hilfe bei den Hausaufgaben. Danach erreichen wir ein Denkmal auf einer Kreuzung, von wo aus am 21. März 1960 ein großer Protestzug nach Kapstadt startete, um gegen die diskriminierenden Passgesetze zu demonstrieren. Nachmittags geselle ich mit wieder zu den Südafrikanern vom Chapter Wikimedia ZA und helfe interessierten Menschen bei der Registrierung für eine Mitgliedschaft. Schlussendlich registriere ich mich selbst für das Chapter und bin seitdem Mitglied von Wikimedia ZA. Am späten Nachmittag beginnt die Schlusszeremonie und es werden Meilensteine der Sprachversionen vorgestellt. Erreicht haben die französischsprachige Wikipedia 2 Millionen, die chinesisch- und portugiesischsprachigen jeweils 1 Million, die walisische 100.000 und die Wikipedia auf isiZulu 1.000 Artikel. Vermisst haben ich den Meilenstein der Afrikaansen Wikipedia mit 50.000 Artikeln. Anschließend wird das große Abschlussfoto mit hoffentlich allen Teilnehmern gemacht und, nachdem ich ganz schnell meine Flagge Südafrikas aus dem Zimmer hole, das Gruppenfoto des Chapters Wikimedia ZA, leider ohne Oesjaar. Am Abend findet noch die Abschlussfeier mit lekker Essen und einer super afrikanischen Tanzgruppe auf der Bühne statt. Zum Schluss wird noch etwas Stimmung mit meiner mitgebrachten Landesflagge gemacht, was sehr gut ankommt.
Montag, 23. Juli 2018, und es beginnt die Tour entlang der Gartenroute bis Port Elizabeth und zum Addo-Elefanten-Nationalpark. Das heißt um 6:00 Uhr morgens im Bokbus sitzen und los geht's. Vor uns liegen knapp 800 Kilometer in den Provinzen West- und Ostkap. Ich darf vorne sitzen, da unser Tourguide Devon neben Englisch und isiXhosa auch Afrikaans spricht. Ich bin totmüde, möchte aber nichts von Südafrikas Landschaft verpassen und Devon möchte sicherlich auch nicht der einzige sein, der um diese Zeit wach ist, während alle anderen „lekker aan die slaap raak“. Also halte ich durch und fange mit dem eifrigen fotografieren an. Wir verlassen Kapstadt noch im Dunkeln auf der N1 in Richtung Nordosten, vorbei an Stellenbosch und Paarl (das Afrikaanse Taalmonument ist auf dem Hügel gut zu sehen, leider keine Zeit :() durch den engen Hugenottentunnel weiter nach Worcester. Dort verlassen wir die N2 und es geht in östlicher Richtung weiter nach Robertson, Ashton, Montagu und Barrydale. Kurze Besichtigung bei „Ronnies Sex Shop“, nein, kein echter Sex Shop; Freunde haben Ronnie lediglich einen Streich gespielt und das Wort Sex ergänzt, seitdem erfreut sich der Laden vieler Besucher, die neugierig sind. Danach geht es weiter durch Ladismith und Calitzdorp zu den Afrikanischen Straußen nach Oudtshoorn. Dort besichtigen wir die Laufvögel und anschließend gibt es Essen. Ratet mal was... In Oudtshoorn ist auch unser erster Übernachtungsplatz. Nach einem späten Eis genießen wir noch den südlichen Sternenhimmel.
Dienstag, 24. Juli 2018, und es geht von Oudtshoorn die N12 in südlicher Richtung durch George und weiter nach Wildernis. Dort legen wir eine Pause ein und genießen den Ausblick auf den Indischen Ozean. Gedanklich werden wir uns bewusst, wo auf dem Globus wir uns gerade befinden! Es geht weiter durch Sedgefield in die Lagunenstadt Knysna. Auf den Hügeln rundum die Stadt ist der enorme Schaden der Brände von Juli 2017 noch deutlich zu sehen und das wird noch viele Jahre so sein. Für die Region besonders dramatisch, da die Stadt für ihre Naturschönheit und Lage bekannt ist. Es geht weiter an Plettenbergbaai vorbei zum „Monkeyland“ und den „Birds of Eden“. Bereits außerhalb des großen Geheges sehen wir die ersten wildlebenden Bärenpaviane. Im „Monkeyland“ sehen wir unter anderem Gibbons, Kapuzineraffen, Lemuren und Totenkopfaffen. Während einige Affen auf dem Gästehaus randalieren, spielen andere mit Schildkröten, wie wir hören. „Birds of Eden“ besticht vor allem durch die vielen bunten Vögel, die teilweise sehr nahe kommen. Einige klettern sogar auf unsere Taschen und Schuhe, was uns in Zwickmühlen bringt, da anfassen der Tiere streng untersagt ist, um sie nicht mit Erregern zu infizieren. Danach geht es weiter zur bekannten Bloukransrivierbrug. Herzlich Willkommen im Ostkap! Diese Brücke über den Bloukransrivier ist vor allem für das Bungeespringen aus 216 Metern Höhe bekannt. Ohne zu springen fahren wir anschließend weiter zu unserer Unterkunft nahe des Tsitsikamma-Nationalpark.
Mittwoch, 25. Juli 2018, heute stehen Port Elizabeth und der Addo-Elefanten-Nationalpark auf dem Programm. Da wir an der Tour um 09:00 Uhr teilnehmen möchten, heißt es um 05:00 Uhr aufstehen. Es geht vorbei an den ausgedehnten Gewerbegebieten von Port Elizabeth. Endlich im Addo-Elefanten-Nationalpark angekommen, dürfen wir Elefanten, Kudus, Warzenschweine und Wasserbüffel sehen. Während der Fahrt im offenen Geländewagen zieht es ordentlich und alle werden ordentlich durchgerüttelt. Scharfe Bilder sind daher nur bei Pausen nahe der Tiere möglich und wir kommen manchen Tieren richtig nah, für manch einen Elefanten sind wir gefühlt in Rüsselreichweite. Diese lassen sich von ihrer grünen Rohkost aber nicht ablenken. Zum Mittag geht es in die Innenstadt von Port Elizabeth, wo Seekost aus dem Indischen Ozean auf dem Speiseplan steht. Am Nachmittag geht es dann zu den aufgepäppelten Pinguinen von SANCCOB und weiter zum Leuchtturm von Kap Recife, dem südöstlichsten Punkt Afrikas. Obwohl das alles zur Metropolgemeinde Nelson Mandelabaai von Port Elizabeth mit fast 1,2 Millionen Einwohnern gehört, ist die Halbinsel rund um den Leuchtturm sehr naturbelassen. Am Abend geht es dann zur Unterkunft in Jeffreysbaai, dem bekannten Surferparadis westlich von Port Elizabeth.
Donnerstag, 26. Juli 2018, und es geht die Gartenroute zurück in westlicher Richtung. Wir folgen der N2 und fahren nach Knysna. Dort fahren wir zu einem Aussichtspunkt hoch, von dem man in die Lagune auf der einen Seite und dem offenen Indischen Ozean auf der anderen Seite blicken kann. Anschließend fahren wir in die Stadt rein und genehmigen uns am Hafen einen Imbiss, ich entscheide mich für Boerewors. Danach geht es weiter über George in die Garden Route Game Lodge, wo jeweils eine Abend- und eine Morgensafari auf dem Programm stehen. Wir bekommen Giraffen, Nashörner, Elefanten, Löwen, Geparden, Zebras und Wasserbüffel zu sehen. Lediglich die Flusspferde verweigern konsequent ihre Teilnahme und tauchen in ihrem Wasserloch ab.
Freitag, 27. Juli 2018, unser letzter vollständiger Tag in Südafrika und es geht von der Garden Route Game Lodge zurück nach Kapstadt. Wir fahren die N2 weiter entlang, südlich des Langeberg durch Overberg. Nördlich der Berge befindet sich unser Hinweg durch die Kleine Karoo. Es geht durch Riversdal, Heidelberg (woher kamen wohl die Gründer dieses von Rapsfeldern umgebenen Ortes?!), Swellendam (die drittälteste Stadt Südafrikas) und Riviersonderend nach Hermanus, bekannt für die vorbeiziehenden Wale. Nach etwas geduldigem Warten sehen wir im Wasser tatsächlich Wale, die an die Oberfläche streben und ihre Flossen nebst Wasserfontänen zeigen. Danach geht es um die Valsbaai herum weiter nach Kapstadt, wo wir im Stadtteil Nuweland unsere letzte Unterkunft in Südafrika beziehen. Damit ist unsere Tour durch die Gartenroute vorbei und wir verabschieden uns von unserem Tourguide Devon. Zum Abendessen kehren wir in ein gutes südafrikanisches Restaurant ein und probieren uns durchs Menü mit Zebra, Gemsbok, Wildebeest und Strauß. Am letzten Abend in Südafrika dürfen wir die Mondfinsternis mit gleichzeitiger Opposition des Mars erleben, die allerdings schwierig zu fotografieren ist.
Samstag, 28. Juli 2018, und es ist Zeit für das Kap der Guten Hoffnung. Wir buchen ein Uber und es geht über den bekannten Chapman’s Peak Drive hinunter zum südwestlichsten Punkt Afrikas. Dazu fahren wir in den ausgedehnten Tafelberg-Nationalpark und weiter zum Kap mit der bekannten Tafel, die jeder fotografieren will. Danach geht es hoch zum Leuchtturm am Kappunkt, wo ein Schild allen Ernstes behauptet, das wir fast 10.000 Kilometer von Berlin entfernt sind! Danach geht es zur Victoria & Alfred Waterfront und wir sind zurück in Kapstadt. Wir entscheiden uns für ein japanisches Restaurant und fahren anschließend zum Flughafen. Dort kaufen wir noch einige Souvenirs und warten auf den Flug nach Amsterdam, der um 23:00 Uhr startet. Damit schließt sich nach ziemlich genau 14 Tagen der Kreis und der Genießerurlaub in Südafrika geht zu Ende. Es heißt sich von Land und Leuten zu verabschieden, mit der Guten Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Danke für alles, liebes Südafrika und bis bald! Alles van die beste en totsiens.