Bexhövede

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Gemeinde Loxstedt
Wappen von Bexhövede
Koordinaten: 53° 29′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 53° 29′ 1″ N, 8° 41′ 3″ O
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 12,34 km²[1]
Einwohner: 2227 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27612
Vorwahl: 04703
Bexhövede (Niedersachsen)
Bexhövede (Niedersachsen)

Lage von Bexhövede in Niedersachsen

Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt
Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt

Bexhövede (niederdeutsch Bexhöv) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Loxstedt im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bexhövede befindet sich im nordöstlichen Teil der Einheitsgemeinde Loxstedt. Im Ort kreuzen sich die Landesstraße 143 und die Bundesstraße 71.

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bexhövede (Hauptort)
  • Hosermühlen
  • Junkernhose
  • Nückel

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaft Schiffdorf
(Einheitsgemeinde Schiffdorf)
Sellstedt
(Einheitsgemeinde Schiffdorf)
Stadt Bremerhaven
(Freie Hansestadt Bremen)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Donnern
Ortschaft Loxstedt Düring Stinstedt

(Quelle:[3])

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichtliche Funde belegen, dass schon vor rund 12.000 Jahren steinzeitliche Jäger am Rande des Steertmoores gelebt haben. Seit dem 12. Jahrhundert ist die Ortsgeschichte urkundlich belegt.

Neue Einfamilienhäuser prägen heute den Ort. Im alten Ortskern befinden sich einige Resthöfe sowie in der Nähe der Bundesstraße 71 eine Gärtnerei.[4] Seit 2013 hat der Ort einen Supermarkt.

Überregional bekannt ist Bexhövede durch das Märchen vom Hasen und Igel, das zuerst in Bexhövede erzählt und später nach Buxtehude verlegt wurde, vermutlich weil „Buxhoevden“ (Bexhövede) damals nicht so bekannt war.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bexhövede wurde 1184 Bekeshovede, 1194 Bikeshoved, 1224 Joannes de Vikkeshovede, 1231 de Bekeshovede und 1235 de Bekeshovede sowie de Bixhouue. Wie bei Bornhöved, Visselhövede und anderen Namen liegt im zweiten Teil das Niederdeutsche „hoved“, also „Haupt“ vor, hier verstanden als der Beginn eines Gewässers. Im ersten Teil steht der Genitiv von Niederdeutsch „bek“, also „Bach“. Der Name Bexhövede (altsächsisch Buxhoevede) bedeutet also im Ursprung „des Baches- oder des Wassers Quelle“.[5]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Nückel wurde am 1. August 1929 nach Bexhövede eingemeindet.

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen vom 1. März 1974 wurde Bexhövede als Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Loxstedt aufgelöst und in die Gemeinde Loxstedt eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1910 0380 ¹ [7]
1925 0425 ² [8]
1933 577
1939 611
1950 10460 [9]
1956 986
Jahr Einwohner Quelle
1961 0923 [10]
1970 1386
1973 1451 [1]
2010 2246 [11]
2015 2221 [12]
2020 2285 [13]
Jahr Einwohner Quelle
2023 2227 [2]

¹ das 1929 eingemeindete Nückel (= 30 Einwohner) mit einberechnet
² das 1929 eingemeindete Nückel (= ohne Einwohnerangabe) mit einberechnet

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf kommunaler Ebene wird der Ort Bexhövede vom Loxstedter Gemeinderat vertreten.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsvorsteherin von Bexhövede ist Silvia Pauper (fraktionslos).[14] Die Amtszeit läuft von 2021 bis 2026.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Bexhövede stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[15]

Wappen von Bexhövede
Wappen von Bexhövede
Blasonierung: „Unter grünem, mit silbernem Wellenbalken belegten Schildhaupt in Silber ein roter oben gezinnter Sparren.“[15]
Wappenbegründung: Der Wellenbalken weist auf die Deutung eines Baches hin. Der gezinnte Sparren ist dem Wappen des Adelsgeschlechtes von Buxhoeveden entlehnt, das in Bexhövede seinen Stammsitz hatte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bexhövede steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten[16] und Zweiten Weltkrieg.[17][18]

Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine Allee, überwiegend Linden – 361 Bäume, entlang der Landesstraße 143 von Bexhövede nach Loxstedt (Verordnungsdatum 2. Oktober 1995)

Vereine und Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Interessengemeinschaft – Wir sind Bexhövede
  • DRK-Ortsverein Bexhövede
  • Instrumentalkreis Loxstedt
  • BUND Regionalverband Unterweser – Natur- und Umweltschutz
  • NSU-Quickly-Club Bexhövede 2000
  • Siedlergemeinschaft Bexhövede
  • Schützenverein Bexhövede von 1970
  • Altenkreis Bexhövede / Donnern
  • Sozialverband Deutschland – Ortsgruppe Bexhövede / Stinstedt
  • ATS Bexhövede von 1912
  • Kleintierzuchtverein HB 20/Loxstedt

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ev.-luth. Kinderkrippe, Lindenallee 78 a
  • Ev.-luth. Kindergarten, Am Walde 17
  • Ev.-luth. Schülerhort, Am Walde 17
  • Freiwillige Feuerwehr, Lindenallee 36

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundschule Bexhövede – Lindenallee 78

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird über die Bundesstraße 71 erreicht. Die Landesstraße 143 führt in Ost-West-Richtung nach Loxstedt und Donnern.

Der Ort wird von der Buslinie 575 (BeverstedtBremerhaven) des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen auf der B 71 tangiert, weiterhin bestehen zu Schulzeiten auch Anbindungen nach Loxstedt und Schiffdorf. Seit 2006 verkehrt ein Anrufsammeltaxi (auch in den Schulferien). Dieses stellt stündliche Anschlüsse zum Bahnhof Loxstedt und nach Bremerhaven-Wulsdorf her.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Friedrich Encke (1724–1775), Prediger, er war von 1755 bis 1771 in Bexhövede tätig (siehe unter: August Johann Michael Encke)
  • Wilhelm Schröder (1808–1878), niederdeutscher Schriftsteller und Zeitungsverleger, er wurde vor allem durch seine Bearbeitung des niederdeutschen Volksmärchens Der Hase und der Igel bekannt, deren Handlung von Bexhövede in das bekanntere Buxtehude verlegt wurde
  • Otto Weyermann (1908–2003), Autor, Schiffssteward, Seemannsausrüster im In- und Ausland, Kaufmann und Gastwirt in Bremerhaven, während der Zeit des Nationalsozialismus betrieb er in Bexhövede eine Wäscherei
  • Leif Brandt (* 1991), Handballspieler, in der D-Jugend spielte Brandt beim ATS Bexhövede

Märchen, Sagen und Legenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Hase und der Igel
  • Der Schatz im Keller[19]
  • Der Raubritter von Bexhövede[19]
  • Die Glocken von Bexhövede[19]
  • Der Feldstein bei Bexhövede[19]
  • Die Zwerge bei Dünenfähr[19]
  • Das Zwergenkind[19]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Haiduck: Der frühe Kirchenbau im Elbe-Weser-Dreieck. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Das Elb-Weser-Dreieck II Forschungsprobleme-Exkursionen Stade Bremervörde Zeven Buxtehude. Mainz 1976, S. 59–61.
  • G. Hofmann: Er gründete die Stadt Riga. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 352. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven April 1979, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 4,6 MB; abgerufen am 24. September 2018]).
  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 3–4 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bexhövede – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 12. Juni 2021]).
  2. a b Die Gemeinde stellt sich vor – Einwohnerzahlen. In: Website Gemeinde Loxstedt. 31. Dezember 2023, abgerufen am 4. April 2024.
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 12. Juni 2021.
  4. Von den fünf Gärtnereien, die es in Bexhövede gab, ist eine geblieben. Barbara Fixy, Burgherren prägen den Ort, Nordsee-Zeitung 15. März 2012
  5. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Website NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2014; abgerufen am 12. Juni 2021.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 9).
  9. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 104 (Digitalisat).
  11. Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2010–2013. In: Website Gemeinde Loxstedt. 31. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2014; abgerufen am 12. Juni 2021.
  12. Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2014–2017. In: Website Gemeinde Loxstedt. 30. Juni 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. September 2017; abgerufen am 12. Juni 2021.
  13. Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2020. In: Website Gemeinde Loxstedt. 4. April 2024, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Mai 2022; abgerufen am 4. April 2024.
  14. Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher der Gemeinde Loxstedt. In: Website Gemeinde Loxstedt. Abgerufen am 12. März 2022.
  15. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  16. Grabsteine – Friedhof Bexhövede (Loxstedt) – Kriegerdenkmal. In: grabsteine.genealogy.net. 2011, abgerufen am 12. Juni 2021.
  17. Grabsteine – Friedhof Bexhövede (Loxstedt) – Kriegerdenkmal. In: grabsteine.genealogy.net. 2011, abgerufen am 12. Juni 2021.
  18. Gefallenendenkmal – Bexhövede, Kreis Cuxhaven, Niedersachsen. In: Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. 29. August 2004, abgerufen am 12. Juni 2021.
  19. a b c d e f Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 216–221.