„Blu-ray Disc“ – Versionsunterschied
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ion für BDXL verfügbar: ''[http://www.heise.de/newsticker/meldung/128-GByte-auf-einer-Plastikscheibe-Spezifikation-fuer-BDXL-verfuegbar-1029633.html 128 GByte auf einer Plastikscheibe]'' auf heise.de, 26. Juni 2010</ref>,<br />unter Laborbedingungen bis zu 500 [[Byte|GB]] (20 Layer) |
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Version vom 13. Juni 2012, 13:21 Uhr
Speichermedium Blu-ray Disc
| |
Allgemeines | |
---|---|
Typ | Optisches Speichermedium |
Kapazität | 25 GB[1] (Single Layer), 50 GB (Dual Layer), 100/128 GB (BDXL
|
Lebensdauer | 30 bis 50 Jahre (Angaben der Industrie) |
Größe | 12 cm / 8 cm |
Gebrauch | Datenspeicher, hochauflösende Filme |
Ursprung | |
Entwickler | Blu-ray Disc Association (2002) |
Vorgänger | DVD |
Nachfolger | unklar |
Die Blu-ray Disc (abgekürzt BD) ist ein digitales optisches Speichermedium. Sie wurde als High-Definition-Nachfolger der DVD entwickelt und bietet ihrem Vorläufer gegenüber eine erheblich gesteigerte Datenrate und Speicherkapazität. Auf Blu-rays können daher Filme mit deutlich höherer Auflösung gespeichert werden. Blu-ray-Player sind in der Regel abwärtskompatibel zu DVDs, so dass auch diese abgespielt werden können. BD setzte sich im Formatkrieg gegen die Mitbewerber HD DVD und VMD durch. Die Produktion und Weiterentwicklung der konkurrierenden HD-DVD-Technik – einschließlich der Geräte – wurde im März 2008 eingestellt.
Herkunft des Namens
Der Name Blu-ray Disc ist englischen Ursprungs. Blue ray bedeutet wörtlich so viel wie blauer Strahl, was sich auf den violetten Lichtstrahl des verwendeten Lasers (405 nm) bezieht. Die bewusste Abweichung von der orthografisch korrekten Schreibweise Blue-ray Disc zielt darauf ab, eine Registrierung des Begriffs als Marke zu vereinfachen.
Geschichte
Die Spezifikationen für die Blu-ray Disc wurden am 19. Februar 2002 durch die neun Unternehmen der Blu-ray Group, Panasonic, Pioneer, Philips, Sony, Thomson, LG Electronics, Hitachi, Sharp und Samsung, beschlossen; dieser Gruppierung schlossen sich Ende Januar 2004 zusätzlich noch Dell und Hewlett-Packard sowie Mitte März 2005 Apple und Acer an. Hewlett-Packard trat allerdings 2005 wieder aus dem Blu-ray-Konsortium aus, nachdem einige Verbesserungsvorschläge abgewiesen worden waren, und wechselte in das HD-DVD-Lager.
2009 wurden in Deutschland 450.000 BD-Spieler verkauft, ein Zuwachs von 150 % gegenüber 2008.[2] Ab 2010 wurden einige Filmtitel mit jeweils einer DVD und einer Blu-ray im Set (DVD/Blu-ray-Bundle) angeboten. Ebenso werden einige Ausgaben von neuen 3D-Blu-ray-Titeln mit dem Erwerb eines 3D-Blu-ray-Player und/oder 3D-Fernseher verknüpft, so dass diese vorerst nur in Kombination exklusiv erhältlich sind (beispielsweise „Die Chroniken von Narnia III“).
Verbreitung der Videokompression bei rund 2.717 Blu-ray-Titeln 2007–2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Codec | Prozent | |||
H.264/MPEG-4 AVC | 65,99 % | |||
VC-1 (WMV3) | 25,36 % | |||
MPEG-2 | 8,65 % | |||
Verbreitung der Audiodatenkompression bei rund 3.371 Audiospuren auf Blu-ray-Titeln 2007–2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Codec | Prozent | |||
DTS-HD Master Audio | 53,19 % | |||
Dolby TrueHD | 19,22 % | |||
lineares PCM | 12,70 % | |||
Dolby Digital (AC-3) | 12,43 % | |||
DTS-HD HighRes | 1,25 % | |||
DTS | 1,22 % | |||
Jahr | Verkaufte DVDs | Verkaufte Blu-ray Discs | Verkaufte HD DVDs | Verkaufte VHS-Kassetten | |
---|---|---|---|---|---|
1999 | 2.100.000 | - | - | 39.800.000 | |
2000 | 8.200.000 | - | - | 35.800.000 | |
2001 | 18.900.000 | - | - | 31.700.000 | |
2002 | 35.500.000 | - | - | 28.600.000 | |
2003 | 64.100.000 | - | - | 20.800.000 | |
2004 | 90.200.000 | - | - | 13.000.000 | |
2005 | 98.700.000 | - | - | 5.600.000 | |
2006 | 100.800.000 | - | - | 2.000.000 | |
2007 | 103.300.000 | 372.000 | 130.000 | 800.000 | |
2008 | 101.300.000 | 1.700.000 | 500.000 | 200.000 | |
2009 | 106.600.000 [3] | 6.200.000 | 100.000 (HD DVD + VHS) | ||
2010 | 103.500.000 [4] | 12.000.000 | k.A. | k.A. | |
2011 | 101.100.000 [5] | 17.000.000 [5] | k.A. | k.A. |
2010 wurden zudem rund 2,9 Mio. Spielfilm- oder Serienprodukte mit einem zeitlich unbeschränkten Nutzungsrecht (sog. Electronic-Sell-Through, EST) per Download aus dem Internet gekauft.
Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.
Jahr | Umsatz DVDs | Umsatz Blu-ray Discs | Umsatz VHS-Kassetten |
---|---|---|---|
2000 | 170 Mio. | - | 423 Mio. |
2001 | 407 Mio. | - | 383 Mio. |
2002 | 713 Mio. | - | 327 Mio. |
2003 | 1053 Mio. | - | 199 Mio. |
2004 | 1323 Mio. | - | 117 Mio. |
2005 | 1322 Mio. | - | 44 Mio |
2006 | 1295 Mio. | - | 12 Mio. |
2007 | 1313 Mio. | 14 Mio. | 4 Mio. |
2008 | 1242 Mio. | 48 Mio. | 1 Mio. |
2009 | 1258 Mio. | 119 Mio. | 1 Mio. |
2010 | 1189 Mio. | 193 Mio. | 1 Mio. |
2011 | 1129 Mio. | 267 Mio. | k.A. |
Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.
Technik
Die Blu-ray Disc gibt es in drei Varianten: als nur lesbare BD-ROM (vergleichbar mit DVD-ROM), als einmal beschreibbare Variante BD-R (vergleichbar mit DVD±R) und als wiederbeschreibbare BD-RE (vergleichbar mit DVD±RW).
Die Blu-ray Disc basiert auf einem tief-violetten Laser mit 405 nm Wellenlänge, die wiederbeschreibbare Blu-ray Disc arbeitet mit der Phase-Change-Technik.
Bei einem Durchmesser von 12 cm fasst eine Scheibe mit einer Lage bis zu 25 GB[1] und mit zwei Lagen bis zu 50 GB an Daten. Alternative Quellen nennen als Bruttokapazität 21,7 GB. TDK ist es gelungen, auf einer sechslagigen Scheibe 200 GB unterzubringen, dabei wurde die Kapazität einer Lage auf 33,3 GB erhöht. Pioneer erklärte im Juli 2008, Prototypen mit 400 GB auf einer Scheibe mit 16 Lagen erzeugt zu haben; eine Entwicklung einer marktreifen Version war bis zum Jahr 2010 geplant. Stattdessen wurde 2010 die BDXL mit 100 GB Speicher veröffentlicht[6][7]. Ebenfalls kündigte das Unternehmen für 2013[veraltet] Versionen mit bis zu 1 TB[8] Speicherkapazität an.
Des Weiteren soll die neue Phase-Change-Technik eine doppelt so hohe Übertragungsrate (Datentransferrate) von 72 Mbit/s beim Beschreiben anstatt der ursprünglich maximal spezifizierten einfachen 36 Mbit/s ermöglichen. Ein wichtiger Bestandteil der Spezifikation ist auch ein Kopierschutz in Form einer eindeutigen Identifikationsnummer. Außerdem eignen sich Blu-ray Discs besonders gut für Full-HD-Videos, die dank der hohen Auflösung eine bessere Qualität als die gängigen Systeme wie PAL und NTSC bieten, aber auch dementsprechend mehr Speicherplatz benötigen. BD-Spieler unterstützen in der Regel das zuerst von Panasonic und Sony eingeführte hochauflösende AVCHD-Format.
In der Praxis sehen die technischen Spezifikationen für Blu-ray-Video-Discs folgendermaßen aus: Die Gesamt-Bandbreite ist auf 53,95 Mbit/s begrenzt. Davon sind 40,00 Mbit/s für den reinen Videostream (in Form von MPEG-2, VC-1 und AVC) reserviert, die verbleibenden 13,95 Mbit/s für die Tonspuren (in Form von Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS, DTS-High Definition, DTS-HD Master Audio und Linear-PCM).
Eine weitere Neuerung gegenüber der DVD ist der verkleinerte Abstand des Lasers zum Datenträger sowie die geringere Wellenlänge (und daher andere Farbe) des Laserstrahls. Weiterhin ist die Schutzschicht auf der Laser-Seite mit 0,1 mm im Vergleich zu 0,6 mm der DVD deutlich kleiner. Aufgrund der daraus resultierenden größeren Anfälligkeit gegen Kratzer und Staub war zunächst geplant, die Blu-ray Disc nur in einer Art Kassette (Steckmodul oder Cartridge genannt) anzubieten, ähnlich wie seinerzeit die MiniDisc. Stattdessen wurde jedoch eine Beschichtung namens „Durabis“ entwickelt, die den Gebrauch eines Kassettengehäuses nicht mehr unbedingt notwendig macht.
Wegen des geringeren Abstandes zwischen Medium und Laseroptik sowie der dünneren Schutzschicht kann ein Objektiv mit günstigerer numerischer Apertur eingesetzt werden, das den Strahl effizienter bündeln kann. Somit werden Schreibfehler und stärkere Streuungen verringert und es ist möglich, eine Blu-ray Disc zum Beispiel aus Metall oder anderen stabilen, undurchsichtigen Materialien kombiniert mit einer dünnen durchsichtigen Trägerschicht zu bauen, die mit erheblich höheren Drehzahlen als eine Scheibe aus Polycarbonat betrieben werden können, woraus dann höhere Übertragungsraten resultieren. Zudem erlaubt die gegenüber der DVD kleinere Wellenlänge des Laserstrahls eine wesentlich höhere Datendichte und damit eine erhöhte Speicherkapazität.
Typ | Wellenlänge Numerische Apertur[9] |
Schnittzeichnung der Strahlgeometrie |
---|---|---|
CD | Wellenlänge: 780 nm Numerische Apertur: 0,45 Spotdurchmesser: 2,1 µm Spurabstand: 1,6 µm |
|
DVD | Wellenlänge: 650 nm Numerische Apertur: 0,6 Spotdurchmesser: 1,3 µm Spurabstand: 0,74 µm |
|
Blu-ray | Wellenlänge: 405 nm Numerische Apertur: 0,85 Spotdurchmesser: 0,6 µm Spurabstand: 0,32 µm |
Videoauflösung
Auf einer Blu-ray Disc kann Videomaterial mit einer maximalen Auflösung von 1920×1080 Pixeln bei maximal 59,94 Halbbildern pro Sekunde gespeichert werden (Zeilensprungverfahren i). Im Vollbildverfahren (p) können bei einer Auflösung von 1920×1080 Pixel maximal 24 Bilder pro Sekunde, bei 1280×720 Pixel bis zu 59,94 Bilder pro Sekunde erreicht werden.
Auflösung | Bildrate | Seitenverhältnis |
---|---|---|
1920×1080 | 29,97-i | 16:9 |
1920×1080 | 25-i | 16:9 |
1920×1080 | 24-p | 16:9 |
1920×1080 | 23,976-p | 16:9 |
1440×1080 | 29,97-i | 16:9 (anamorph) |
1440×1080 | 25-i | 16:9 (anamorph) |
1440×1080 | 24-p | 16:9 (anamorph) |
1440×1080 | 23,976-p | 16:9 (anamorph) |
1280×720 | 59,94-p | 16:9 |
1280×720 | 50-p | 16:9 |
1280×720 | 24-p | 16:9 |
1280×720 | 23,976-p | 16:9 |
720×480 | 29,97-i | 4:3/16:9 (anamorph) |
720×576 | 25-i | 4:3/16:9 (anamorph) |
Kopierschutz
Für die Blu-ray Disc ist wie für die HD DVD der Kopierschutz Advanced Access Content System (AACS) aus dem Bereich des Digital Rights Management vorgesehen. Es gibt Programme, deren Vertrieb in Deutschland illegal ist, welche diesen Kopierschutz umgehen. Der Einsatz des VEIL-Kopierschutzes wird derzeit erwogen. Hinzu kommt die BD+-Technologie zur Prüfung der autorisierten Wiedergabe und zur Entschlüsselung. Da BD+ konstant weiterentwickelt wird, sind kontinuierliche Updates des Abspielgerätes notwendig.[10][11]
Anbieter
Hersteller
Die größten Produzenten von Blu-ray Discs sind Bertelsmann Arvato, Cinram, Sony und Technicolor. Der deutsche Spezialanlagenbauer Singulus Technologies fertigt automatisierte Blu-ray-Produktionsanlagen.
Abspielgeräte
BD-Spieler werden u. a. von Denon, Daewoo, Funai, JVC, Kenwood, Lite-ON, LG, Loewe, Marantz, Mitsubishi, Panasonic, Philips, Pioneer, Sharp, Sony, Samsung, Onkyo, Oppo und Toshiba produziert.[12][13]
Auch Sonys Spielkonsole PlayStation 3 verfügt über ein BD-Laufwerk. Sie kann neben Spielen auch Filme dieses Formates wiedergeben. Auch der neue Blu-ray-Disc-Standard 2.0 ist mittlerweile dank eines Firmware-Updates auf der Konsole möglich, was die PlayStation 3 nach Aussage des Herstellers zum ersten BD-Abspieler macht, der diesen Standard überhaupt unterstützt.
Seit 2011 werden zunehmend auch 3D-fähige Blu-ray-Player produziert.
Aufzeichnungsgeräte
Das erste außerhalb Japans verfügbare Aufzeichnungsgerät ist der Panasonic DMR-BW500, der in Australien und Frankreich verkauft wird, wo HDTV mittels DVB-Varianten ausgestrahlt wird. Die französische Variante gestattet eine geräteinterne Aufzeichnung des über zwei – speziell für das „TNT HD-System“ (ein auf DVB-T basierendes System) konzipierte – Empfangsteile empfangbaren französischen Fernsehprogramms auf der eingebauten 500-GB-Festplatte, sowie nach Transcodierung/Kompression auf Blu-ray Discs und DVDs.[14] Ein Kopieren von DV-Videos ist ebenfalls möglich. Für den japanischen Markt erhältliche Blu-ray-Recorder sind aufgrund der dortigen Ausstrahlung mittels ISDB, dem Kopierschutz Copy Once[15] und der Netzspannung nicht in Europa verwendbar. Für das Frühjahr 2010 sind die ersten Blu-ray-Recorder mit integriertem Doppel-HDTV-Satellitenempfänger und der Fähigkeit zum HD+-Empfang für Deutschland angekündigt [16].
Computerlaufwerke
Neben den Blu-ray-Videoplayern und -Recordern werden von vielen Herstellern auch PC-Laufwerke angeboten. Es existieren reine Leselaufwerke, Kombilaufwerke aus CD-/DVD-Brenner und BD-Leselaufwerk sowie Blu-ray-Brenner zum Beschreiben von BD-R- und BD-RE-Rohlingen. Letztere können genau wie DVD-Brenner sowohl zum Speichern von Daten als auch zum Erstellen von Video-BDs benutzt werden, was vor allem für Besitzer von HD-Videokameras interessant ist. Selbst erstellte Blu-ray Discs können mittlerweile von den meisten aktuellen Blu-ray-Spielern wiedergegeben werden, sofern das kompatiblere BDMV-Format (mit Startmenü) benutzt wird – BDAV, das zweite Format für Endverbraucher, welches bloß die Videodaten ohne Menü enthält, wird von manchen Geräten nicht einwandfrei gelesen.
Einige BD-Laufwerke können zusätzlich zur Blu-ray Disc auch HD DVDs wiedergeben.
Filmstudios
Alle großen Filmstudios wie 20th Century Fox, Metro-Goldwyn-Mayer, Sony Pictures Entertainment, Paramount, Universal Studios, The Walt Disney Company, Warner Bros. und Constantin Film veröffentlichen HD-Filme auf Blu-ray Disc.
Interaktive Anwendungsschicht
Im Rahmen der Blu-ray-Disc-Spezifizierung wird weiterhin eine interaktive Anwendungsschicht definiert, die unter anderem das bisherige DVD-Menü ersetzen soll. Diese Anwendungsschicht heißt BD-J und wird in einer Variante von Java programmiert, die auf einer Abwandlung der Multimedia Home Platform beziehungsweise GEM-Spezifikation (Globally Executable MHP) basiert. Mit ihr ist es möglich, interaktive Anwendungen wie interaktive Filme (Wahl eines von mehreren Handlungssträngen oder Filmenden), Einblendungen, Spiele, Webangebote oder multimediale Zusatzinformationen zu integrieren.
Datenrate
Die Angabe „1ד entspricht einer Datenrate von 36 Mbit/s. Die Daten werden damit etwa viermal so schnell gelesen wie bei einer DVD gleicher Rotationsgeschwindigkeit (1×). Laufwerke für den Einsatz in Filmabspielgeräten werden mit dieser Geschwindigkeit betrieben, wodurch gleichzeitig die maximale Datenrate eines Content-Streams inklusive aller Kameraperspektiven und Tonspuren auf diesen Wert begrenzt ist. Laufwerke für den Computereinsatz (bzw. für spätere Spielkonsolen) schaffen jedoch bereits die 8-fache Geschwindigkeit (also 288 Mbit/s; ca. 36 MB/s).
Aufnahmegeschwindigkeit
Laufwerkgeschw. | Datenrate | Schreibdauer für eine Blu-ray Disc (in Minuten im CLV-Modus) | ||
---|---|---|---|---|
Mbit/s | MByte/s | Single Layer | Dual Layer | |
1× | 36 | 4.5 | 90 | 180 |
2× | 72 | 9 | 45 | 90 |
4× | 144 | 18 | 22,5 | 45 |
6× | 216 | 27 | 15 | 30 |
8× | 288 | 36 | 11,25 | 22,5 |
12× [17] | 432 | 54 | 7,5 | 15 |
Varianten
Professional Discs
- Professional Disc for Data (PDD): professionelle Variante von Sony mit robusterer Verarbeitung und einem anderen Dateisystem; seit Mai 2004 in Japan verfügbar, seit 2006 nicht mehr produziert.
- Professional Disc for Broadcast (PDB): professionelle Variante von Sony mit robusterer Verarbeitung und einem anderen Dateisystem, wird bei XDCAM-Camcordern und -Recordern als Video- und Tonaufzeichnungs-Medium für das MPEG2-IMX-Format genutzt.
Diese Varianten entsprechen nicht den Produkten für Konsumenten. Sie sind ausschließlich für professionelle Anwendung gedacht und werden nur in kleinen Stückzahlen hergestellt.
Stereoskopische Variante
Im Dezember 2009 ist von der Blu-ray-Disc-Association eine Spezifikation für stereoskopische Videos veröffentlicht worden, die den Standard MPEG-4 MVC verwendet, einer Erweiterung des bereits eingesetzten Standards MPEG-4 AVC. Ein Abspielen entsprechender 3D-Blu-ray-Discs ist jedoch auch auf den bisherigen Playern, welche die stereoskopische Videoausgabe nicht unterstützen, monoskopisch möglich.[18]
Kleinformate
Zur Blu-ray Disc mit 12 cm Durchmesser gibt es zusätzlich auch eine 8 cm große Blu-ray Disc. Die 8-cm-Variante kann als einlagige BD-RE oder BD-R 7,5 GB speichern. Diese reduzierte Größe soll unter anderen in kleinen Kameras Anwendung finden und wird zurzeit von Hitachis DZ-BD7H und DZ-BD70 genutzt.[19]
Die Mini Blu-ray Disc ist eine auf dem roten Laser basierende DVD mit Blu-ray-Datenstruktur und -Inhalt, deswegen wird auch die Bezeichnung BD-9 verwendet, eine Mischung aus BD (für Blu-ray Disc) und DVD-9. Diese Scheiben zielen auf den normalen Benutzer ab, der noch keinen Blu-ray-Brenner besitzt, aber bereits seine Filme mit einem Blu-ray-Spieler abspielen will. Die Scheiben besitzen zwar dieselbe Datenstruktur, können aber noch nicht mit der Verschlüsselung AACS versehen werden. Die Scheiben sollten mindestens mit dreifacher Geschwindigkeit rotieren, um eine Datenrate von 30,24 Mbit/s zu erreichen, weshalb sie von vielen Blu-ray-Playern (die üblicherweise nur für 1-fache Geschwindigkeit ausgelegt sind) nicht einwandfrei wiedergegeben werden.[20]
Blu-ray-Kleinformate oder Ausführungen mit speziellem Design wie zum Beispiel in der Stern-, Sägeblatt- oder Herzform können nicht auf Slot-In-Laufwerken, wie sie beispielsweise bei der PlayStation 3 eingebaut sind, verwendet werden.
Als Medium für Video- und Computerspiele
Blu-rays dienen auch als Speichermedium sowohl für Video- als auch Computerspiele. Sonys Spielkonsole PlayStation 3 besitzt ein Blu-ray-Laufwerk und kann damit Filme und Spiele von Blu-ray Discs einlesen. Blu-ray Discs als Medium für Spiele werden zum einen wegen des höheren Speicherbedarfs an hochwertigeren Texturen und Spielgrafiken eingesetzt, dienen aber auch als indirekter Kopierschutz, da bis zum Erreichen des Massenmarktes von Blu-ray-Brennern und Rohlingen die illegale Vervielfältigung beim Heimanwender nur in geringem Ausmaße geschehen kann. Auch im PC-Bereich kann die Blu-ray für Spiele benutzt werden, wurde aber bis jetzt nur von wenigen Anbietern genutzt.
Abspielgeräte-Profile
Die Blu-ray-Spezifikationen enthalten Anforderungen an Abspielgeräte, die in sogenannten Profilen zusammengefasst sind.[21]
Profil | Name | Anforderungen |
---|---|---|
1.0 | Initial | Das bei Vorstellung der Blu-ray Disc definierte Profil. Sekundäre Audio- und Videodecoder sind optional, genauso wie lokaler Festspeicher und Netzwerkverbindung. |
1.1 | Bonus View | Das neuere Profil mit notwendigem sekundären Audio- und Videodecoder für Bild-in-Bild. Mindestens 256 MB lokaler Festspeicher sind erforderlich. |
2.0 | BD-Live | BD-Live erfordert mindestens zwei sekundäre Decoder, 1 GB lokalen Festspeicher für Updates und Inhalte sowie eine Internetverbindung. |
3.0 | BD-Audio | Ein zusätzliches, von allen Video- und BD-J-Anforderungen befreites Profil für reine BD-Audio-Spieler. |
4.0 | wurde freigelassen | |
5.0 | BD3D | Unterstützt stereoskopische 3D-Inhalte. Die maximale Datenrate steigt von 48 Mbps auf 72 Mbps.[22] |
Der für BD-Live erforderliche Speicher muss nicht zwingend in dem Gerät eingebaut sein, sondern kann auch über einen USB-Stick oder eine Speicherkarte zur Verfügung gestellt werden. Besonders bei günstigeren Geräten ohne Aufzeichnungsfunktion ist diese Methode üblich.
Regionalcode
Genauso wie bei der DVD ist bei der Blu-ray Disc wieder ein Regionalcode implementiert, der verhindern soll, dass beispielsweise eine in den USA erworbene Blu-ray Disc auf europäischen Abspielgeräten verwendet werden kann. Die Codes unterscheiden sich jedoch von denen der DVD. In der Praxis verzichten viele Filmproduktionsfirmen teilweise oder vollständig auf eine Implementierung des Regionalcodes (zum Beispiel Time Warner). Das führt dazu, dass im Moment ungefähr 70 Prozent der erhältlichen Filme auf Blu-ray Disc keine Regionalbeschränkung haben.
Regionalcode | Gebiet |
---|---|
Nord- und Südamerika (außer französische Überseegebiete), Japan, Korea, Taiwan, Hongkong und Südostasien | |
Europa (einschließlich Grönland und französische Überseegebiete, ohne den europäischen Teil Russlands), Naher Osten, Afrika, Ozeanien, Australien | |
Indien, Nepal, China, Russland, Zentral- und Südasien |
Anders als der DVD-Regionalcode wird der Blu-ray-Regionalcode auf Computern nur von der Abspielsoftware, nicht aber vom Laufwerk oder Betriebssystem überprüft. Er ist in einer Datei der Abspielsoftware oder in der Registratur gespeichert (bei Standalone-Playern ist er Teil der Firmware). In manchen Internetforen werden Hacks zum Zurücksetzen des Blu-ray-Regionszählers veröffentlicht, manchmal wird auch Deinstallation und Neuinstallation des Abspielprogramms empfohlen.
Siehe auch
- Vergleich optischer Datenträger – Vergleich von CD, DVD, HD DVD und Blu-ray Disc
Literatur
- Hartmut Gieselmann: Blaues Gedächtnis. Professionelle Datensicherung der nächsten Generation. In: c’t. Nr. 6, 2004, ISSN 0724-8679, S. 196 ff. (behandelt UDO und PDD und stellt zudem relevante Unterschiede zu MO und DVD-RAM dar).
- Hartmut Gieselmann: Brenner in blau. In: c’t. Nr. 15, 2006, ISSN 0724-8679, S. 114–121 (relevante Unterschiede zur HD DVD hinsichtlich der technischen Maßnahmen für Datensicherheit).
- W. Wunderlich: Digitales Fernsehen HDTV, HDV, AVCHD für Ein- und Umsteiger. ISBN 978-3-00-023484-2.
Weblinks
- blu-raydisc.com – Offizielle Website der Blu-ray Disc Association (englisch)
- bluraydisc.de – Offizielle Website der Blu-ray Group Deutschland
- bluray-disc.de – Wie entsteht eine Blu-ray Disc?
Einzelnachweise
- ↑ a b Die Präfixe werden hier bei Speicherkapazitäten im dezimalen Sinn verwendet: 1 KB = 1000 B (Byte), 1 GB (GByte) = 1000 MB (MByte), analog zu den Herstellerangaben.
- ↑ DER SPIEGEL, 1/2010, S. 53
- ↑ www.bvv-medien.de: pdf42.pdf Pressemitteilung vom 8. Februar 2010 PDF-Datei
- ↑ www.bvv-medien.de: pdf53.pdf Pressemitteilung vom 10. Februar 2011 PDF-Datei
- ↑ a b www.bvv-medien.de: Pressemitteilung vom 09. Februar 2012 PDF-Datei
- ↑ Esther Shein: Pioneer Intros 128GB Blu-ray Drive auf informationweek.com, 15. Dezember 2010
- ↑ [1]
- ↑ Blu-ray-Disc-Prototyp mit bis zu 1 TB: Neue Blu-ray Disc mit Kapazitäten bis zu 1 TB auf gamestar.de, 12. Dezember 2008
- ↑ ITWissen - Numerische Apertur
- ↑ BD+: Avatar auf Blu-ray: Kopierschutz BD+ macht Probleme auf www.golem.de, 27. April 2010
- ↑ BD+: Avatar mit neuem Kopierschutz: Zahlreiche Blu-ray-Player benötigen Update auf www.verbraucher-sicher-online.de, 27. April 2010
- ↑ BD-Spieler: Liste von aktuellen und kommenden Blu-ray-Playern auf www.blu-ray.com, 4. Januar 2008
- ↑ BD-Spieler auch von Toshiba: Toshiba kündigt Blu-ray-Player an, 19. Juli 2009
- ↑ Erster Kurztest auf 01net.com
- ↑ vgl. englische Wikipedia zu ISDB
- ↑ Panasonic: Blu-ray-Rekorder mit "HD+" und CI+
- ↑ Erster 12x Brenner: Pioneer: Erster 12-fach-Blu-ray-Brenner auf www.chip.de
- ↑ 3D-Spezifikationen für Blu-ray Discs sind fertig
- ↑ 8-cm-Blu-ray-Disc: World's First 8cm BD/DVD Drive Supporting BD and DVD auf av.hitachi.com
- ↑ Mini-Blu-ray Disc: Tutorial: Anleitung für mini-Blu-ray Disc Authoring von Hollydoy auf HDTVTotal.com, 19. August 2007
- ↑ Profile: New Bluyray v2.0 spec makes the PS3 the most future-proof player, abgerufen am 25. Januar 2008
- ↑ Whitepaper Blu-ray Disc http://www.blu-raydisc.com/assets/Downloadablefile/BD-ROM_Audio_Visual_Application_Format_Specifications-18780.pdf PDF-Datei