Corps Alemannia Karlsruhe
Corps Alemannia Karlsruhe | ||||||
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Wappen | Zirkel | |||||
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Basisdaten | ||||||
Hochschulort: | Karlsruhe | |||||
Hochschule/n: | Karlsruher Institut für Technologie | |||||
Gründung: | 14. Juli 1860 | |||||
Korporationsverband: | Weinheimer Senioren-Convent | |||||
Farbenstatus: | farbentragend | |||||
Farben: |
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Fuchsenfarben: |
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Art des Bundes: | Männerbund | |||||
Stellung zur Mensur: | pflichtschlagend | |||||
Wahlspruch: | Einheit hält Macht! | |||||
Waffenspruch: | Gladius Ultor Noster! | |||||
Website: | alemannen.de |
Das Corps Alemannia Karlsruhe ist eine Karlsruher Studentenverbindung im Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Das Corps ist farbentragend und pflichtschlagend, seine Mitglieder nennt man Karlsruher Alemannen. Es vereint Studenten und Absolventen des Karlsruher Institut für Technologie und anderen Karlsruher Hochschulen. Es bildet zusammen mit den Weinheimer Corps Franconia, Saxonia und Friso-Cheruskia den Karlsruher Senioren-Convent.[1] Alemannia gehört zu den Gründercorps des Weinheimer Senioren-Convents.
Couleur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Corpsburschen des Corps Alemannia tragen ein Band in den Farben weiß-hellblau-rosa mit silberner Perkussion. Die Füchse tragen ein Band in den Farben hellblau-weiß-hellblau, ebenfalls mit silberner Perkussion. Als Kopfbedeckung tragen Corpsburschen eine Mütze (Sommersemester) oder einen Stürmer (Wintersemester), Füchse tragen nur Stürmer. Die Farbe der Kopfbedeckung ist weiß.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. Oktober 1859 wurde zunächst die Landsmannschaft Allemannia gegründet. Die Statuten (Satzung und Geschäftsordnung) wurden auf denen der Slesvico-Holsatia zu Hannover aufgebaut und waren spezifisch landsmannschaftlich. Nach verschiedenen Versuchen, mit den in Karlsruhe ansässigen Corps in ein Paukverhältnis zu kommen, und Anträgen an den SC, als Corps aufgenommen zu werden, willigte der damalige SC zu Karlsruhe am 14. Juli 1860 schließlich ein.
Am 8. Juni 1863 führten gute Kontakte nach Hannover zu dem Kartellvertrag mit dem dort ansässigen Corps Visurgia. Die weitere Entwicklung des Corps verlief ruhig, bis 1935 aufgrund des Widerstandes hinsichtlich des Ausschlusses jüdischer Corpsbrüder sämtliche Corps im WSC durch das NS-Regime zwangsaufgelöst wurden.
Am 25. Februar 1948 wurde im Gasthaus Zum Elefanten in der Kaiserstraße die Gründung einer Studentenverbindung Alemannia beschlossen. Die Umsetzung dieses Beschlusses folgte am 16. Juni 1948. Die Wiedergründung als Corps war nach den Bestimmungen der Besatzungsmächte untersagt. Erst am 27. Mai 1950 wurde die Studentenverbindung Alemannia als Nachfolgecorps anerkannt.
Corpshaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Corpshaus ist in Karlsruhe zentral nur unweit des Badischen Staatstheaters gelegen. Es wird von der Gesellschaft Alemannenhaus e. V. verwaltet.
1908 wurde mit dem Bau des heute denkmalgeschützten[3] Corpshauses begonnen, das am 1. Mai 1909 festlich eingeweiht wurde. Der Entwurf, die Planung und die Ausführung hatte der Architekt und Alemanne Friedrich W. Plock übernommen. Das Haus wurde, nachdem es den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hatte, von Besatzungstruppen besetzt. Anschließend wurde es noch längere Zeit von der Stadtverwaltung genutzt. Nach fast 100 Jahren zahlreicher kleiner Ausbesserungen wurde 2004 eine Sanierung des kompletten Hauses durchgeführt.
Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Macaro-Visurgia Hannover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem Corps Macaro-Visurgia Hannover besteht ein Kartellvertrag. Das Corps Macaro-Visurgia Hannover ist aus den Corps Visurgia, Vandalia und Macaria hervorgegangen. Als Gründungsdatum gilt der 14. Juni 1861. Nur zwei Jahre später am 8. Juni 1863 wurde der Kartellvertrag zwischen Visurgia und Alemannia besiegelt. Derzeit ist das Corps Macaro-Visurgia suspendiert.
2006 wurde ein Förderverein zur Förderung der außeruniversitären Ausbildung der Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie gegründet. Der Verein College Macaro-Visurgia e. V. bietet ein studienbegleitendes Programm für ausgewählte Studenten und Studentinnen aller Fachrichtungen an.
Thuringia Heidelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem Corps Thuringia Heidelberg besteht seit dem 11. Dezember 1999 ein Freundschaftsverhältnis.
Germania Hohenheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem Corps Germania Hohenheim besteht seit 2015 ein Vorstellungsverhältnis.
Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Carl-Friedrich Böninger (1883–nach 1943), Generaldirektor der Vereinigten Kugellagerfabriken AG
- Valentin Gerlach (1858–1957), Hygieniker und Nahrungsmittelchemiker
- Ricardo García Granados (1851–1930), mexikanischer Botschafter in San Salvador und Kuba, Politiker, Ingenieur und Schriftsteller
- Otto Jagenberg (1861–1937), Solinger Papierindustrieller
- Heinrich Klostermann (1868–nach 1930), Ingenieur, Vorstandsmitglied der Bergbau- und Hütten-AG Friedrichshütte
- Julius Roßhirt (1854–1908), Wasserbauingenieur
- Ulrich Schrickel (* 1965), CEO der Brose Fahrzeugteile SE
- Rudolf Wohlleben (* 1936), Ingenieurwissenschaftler, Schriftsteller und Studentenhistoriker
Träger der Klinggräff-Medaille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet[4]:
- Philip P. Böhme (2017)
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans Schüler: Weinheimer S.C.-Chronik, Darmstadt 1927, S. 178–275.
- Michael Doeberl, Otto Scheel, Wilhelm Schlink, Hans Sperl, Eduard Spranger, Hans Bitter und Paul Frank (Hrsg.): Das akademische Deutschland, Bd. 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger, Berlin 1931, S. 881–882.
- Rudolf Wohlleben: Corps Alemannia Karlsruhe in zweihundertfünfzig Semestern, Sankt Augustin 1988.
- Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps: Ihre Darstellung in Einzelchroniken. 1. Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 195–196.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Homepage des Corps Alemannia Karlsruhe
- Suche nach Corps Alemannia Karlsruhe im Portal SPK digital der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- Sammlung von Couleurkarten des Corps Alemannia Karlsruhe
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Karlsruher Corps. Abgerufen am 8. Januar 2020 (deutsch).
- ↑ Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 141.
- ↑ Karlsruher Datenbank Kulturdenkmäler. Abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ | Liste der Preisträger auf der Homepage des Stiftervereins Alter Corpsstudenten e. V.