Der Mönch mit der Peitsche
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Der Mönch mit der Peitsche ist der 29. Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Basierend auf Motiven des Kriminalromans Der unheimliche Mönch (Originaltitel: The Terror) von Edgar Wallace, kann dieser Film als Neuverfilmung bzw. Fortsetzung von „Der unheimliche Mönch“ (1965) betrachtet werden. Uraufführung der Rialto Film-Produktion war am 11. August 1967 im Mathäser-Filmpalast München.
Handlung
Inspektor Higgins wird darauf angesetzt, einen Mörder aufzuspüren, der die Schülerin eines Mädcheninternats mit einer Mischung aus Säure und Giftgas ermordete. In diesem Internat tritt auch eine vermummte Gestalt, genannt „Mönch mit der Peitsche“ auf, die unter anderen den Chemielehrer Keyston mit einer Peitsche tötet.
Bald stellt sich heraus, dass die reiche Erbin Ann Portland, eine andere Internatsschülerin, in besonderer Gefahr ist. Higgins stellt fest, dass die Anschläge, denen auch die Schülerin Betty Falks zum Opfer fällt, mit dem Verschwinden von zwei Zuchthausinsassen in Verbindung stehen. Als Ann Portland von den Gangstern entführt wird, entschließt sich der Inspektor zum Handeln. Er durchschaut die Methode, mit der die Häftlinge aus ihrem Gefängnis geschmuggelt wurden, und wendet den Trick selber an.
Higgins gelangt auf diese Weise zu einer geheimnisvollen Villa, in der Ann Portland in einem Käfig gefangengehalten wird. Hier erscheint auch der Gärtner Powers, der schließlich den „Mönch mit der Peitsche“ erschießt. Hinter der roten Mönchsmaske verbirgt sich die Internatsleiterin Harriet Foster, die Ex-Frau des Gärtners. Die beiden traten früher gemeinsam im Zirkus mit Geschicklichkeitskunststücken auf, daher konnte Harriet trickreich mit der Peitsche umgehen.
Erst ganz zum Schluss des Films wird der eigentliche Drahtzieher enttarnt. Es ist ein Verwandter von Ann Portland, an den im Falle ihres Ablebens das ganze Erbvermögen gefallen wäre. Alle anderen Morde waren lediglich Ablenkungsmanöver.
Kritiken
„Wer sich 90 Minuten lang ins Bockshorn jagen lassen will, dem sei das spannende Produkt anempfohlen.“
„Regisseur Alfred Vohrer hat schon bessere Filme als diesen gedreht. Hier werden die abgeleierten Klamotten des Kintopps zusammengekratzt und in schlechten Farben aufgemöbelt. Weder Spannung noch Gruselstimmung wollen so recht aufkommen. Zu umständlich, schwerfällig und unglaubwürdig wird alles erzählt.“
„Seitdem die Edgar Wallace-Filme in Farbe gedreht werden, ist ihre handwerkliche Qualität erheblich gestiegen.“
„Überaus konfuser und dilettantischer Edgar-Wallace-Film. Remake von „Der unheimliche Mönch“.“
„„Der unheimliche Mönch“ (’65) war in Schwarzweiß. Das Remake ist in Eastmancolor, fällt dramaturgisch aber eher farblos aus.“
„Grusel, Krimi und Parodie in einem.“
„Edgar-Wallace-Krimi im Serienformat.“
Sonstiges
- In der ersten Drehbuchfassung von Harald G. Petersson hieß der Film noch „Der Mann mit der Peitsche“.
- Die Ermordung der Schülerin Pam wurde in der Kirche St. Peter und Paul (Berlin-Wannsee) gedreht, beim Zuchthaus handelt es sich um die Haftanstalt Berlin-Moabit. Im Stadtbad Wedding, das bereits als Kulisse für den Filmklassiker „Die Halbstarken“ (1956) diente, entstanden die Szenen im Schwimmbad. Weitere Außenaufnahmen fanden u. a. auf der Pfaueninsel, im Berliner Aquarium und auf dem Teufelsberg statt. Die Innenaufnahmen filmte man in den Ateliers der CCC-Film im Berliner Bezirk Spandau.
- Der Film enthält ausschließlich Aufnahmen aus dem damaligen West-Berlin.
- Die kurze Einstellung mit den Schlangen stammte aus dem Film „Die blaue Hand“.
- Die Rolle der Internatsleiterin Harriet Foster sollte ursprünglich von Claude Farell gespielt werden. Außerdem waren zunächst Harry Wüstenhagen als Frank Keeney und Wolfgang Lukschy als Mark Denver vorgesehen.
- Der Szenenbildner Wilhelm Vorwerg übernahm die Rolle des ersten Mordopfers Dr. Cabble. Aufnahmeleiter Herbert Kerz spielte das Double des Mönches. Regieassistentin Eva Ebner ist als Fahrgast im Bus zu sehen.
- Martin Böttcher komponierte zum fünften und letzten Mal die Musik für einen Film der Wallace-Reihe.
- Der Film wurde von der FSK ohne Kürzungsauflagen ab 16 Jahren freigegeben. 1991 folgte die Freigabe ab 12 Jahren.
- "Der Mönch mit der Peitsche" ist auch das erste Todesopfer in der späteren Wallace-Parodie "Der WiXXer".
Literatur
- Edgar Wallace: Der unheimliche Mönch / Die gebogene Kerze / Die drei Gerechten. Drei Romane in einem Band. Deutsche Übersetzung. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 978-3-442-55508-6.
- Joachim Kramp, Jürgen Wehnert: Das Edgar Wallace Lexikon. Leben, Werk, Filme. Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein! Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-508-2.
- Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Die Geschichte der legendären deutschen Kriminalfilmserie von 1959–1972. 3. Auflage. Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-645-3.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Der Mönch mit der Peitsche bei deutscher-tonfilm.de, mit Fotogalerie
- Der Mönch mit der Peitsche bei Filmportal.de
- Tonträger mit der Filmmusik