Die Gräfin von Hongkong

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Film
Titel Die Gräfin von Hongkong
Originaltitel A Countess from Hong Kong
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Charles Chaplin
Drehbuch Charles Chaplin
Produktion Jerome Epstein
Musik Charles Chaplin
Kamera Arthur Ibbetson
Schnitt Gordon Hales
Besetzung
Synchronisation

Die Gräfin von Hongkong (Originaltitel A Countess from Hong Kong), eine britische Komödie von 1967, ist der letzte Film von Charles Chaplin und der einzige, den er in Farbe drehte. Chaplin führte Regie, schrieb das Drehbuch und trat in einer kleinen Nebenrolle als Schiffssteward auf (Minute 41:30). Die Hauptrollen spielten Sophia Loren und Marlon Brando.

Die russische Gräfin Natascha arbeitet in Hongkong als Prostituierte, nachdem ihre Familie vor den Kommunisten aus Russland fliehen musste und in China verarmte. Eines Tages begleitet sie mit zwei Freundinnen den amerikanischen Diplomaten und Öl-Milliardenerben Ogden Mears zu einer Party nach Hongkong. Anschließend schleicht sie sich in die Schiffskabine des betrunkenen Mears, um als blinder Passagier nach Amerika zu reisen und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Während der Reise macht Natascha viel Wirbel, denn Odgen und sein Freund Harvey müssen sie zunächst vor der Besatzung und später vor der amerikanischen Einwanderungsbehörde verstecken. Außerdem verliebt sich der Diplomat in sie, er hat allerdings in Hawaii eine Frau, von der er sich scheiden lassen will. Nach der Ankunft in Amerika muss er sich entscheiden, ob er mit Natascha zusammenbleiben will (was allerdings seine Karriere ruinieren würde), oder mit seiner Frau zunächst zurückkehren möchte, um in der Öffentlichkeit den Schein vorerst zu wahren. Er entscheidet sich für Natascha.

Die Gräfin von Hongkong war der letzte Film von Charlie Chaplin und zugleich sein erster Farbfilm. Er drehte den kompletten Film in den Pinewood Studios nahe London. Eine erste Idee zum Film hatte Chaplin bereits 1931 bei einer Reise nach Shanghai und wollte die Geschichte zunächst um 1940 mit seiner damaligen Ehefrau Paulette Goddard in Lorens Rolle verfilmen. Zum zweiten Mal nach seinem Drama Die Nächte einer schönen Frau von 1923 überließ der Regisseur Chaplin anderen Darstellern die Hauptrollen. Zwischen Marlon Brando und Chaplin war die Zusammenarbeit allerdings eher schwierig, da Chaplin seinen Darstellern vorspielte, wie sie ihre Auftritte zu gestalten hatten und ihnen nur wenig eigenen Spielraum ließ. Diese Erfahrung empfand Brando als negativ. Auch Tippi Hedren war enttäuscht, weil sie eigentlich eine größere Rolle erwartet hatte. Drei Jahre nach ihrem Bruch mit Alfred Hitchcock am Set von Marnie war dies ihr erstes Engagement in einem Film. Nicht nur Chaplin hat im Film einen kurzen Auftritt als alter Schiffsteward, auch seine Töchter Geraldine, Josephine und Victoria absolvieren Cameos.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation wurde von der Berliner Synchron unter der Dialogregie von Klaus von Wahl erstellt.[1]

Rolle Schauspieler Dt. Synchronstimme
Odgen Mears Marlon Brando Rainer Brandt
Natascha Sophia Loren Marion Degler
Harvey Sydney Chaplin Heinz Petruo
Martha Mears Tippi Hedren Marianne Prenzel
Butler Hudson Patrick Cargill Heinz Spitzner
Kapitän John Paul Curt Ackermann
Mr. Clark Oliver Johnston Knut Hartwig
Miss Gaulswallow Margaret Rutherford Ursula Krieg
Dame beim Tanz Geraldine Chaplin Traudel Haas

Kommerzieller Erfolg

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Der Film war kommerziell eher enttäuschend, sein Budget von rund 3,5 Millionen US-Dollar spielte er kaum ein. Das von Charlie Chaplin geschriebene Lied This Is My Song, das zum Soundtrack des Filmes gehörte, entwickelte sich jedoch zum Verkaufserfolg. In der Version von Petula Clark erreichte es in zahlreichen Ländern hohe Platzierungen in den Charts.

Obwohl Charlie Chaplin sich selbst mit seinem letzten Film sehr zufrieden zeigte, wurde er von den Filmkritikern weitgehend negativ als eines seiner schwächsten Werke aufgenommen. Inzwischen erhält die Komödie meist eine gemischte Rezeption.

„Chaplins letzter Film ist eine eher zähflüssige Romanze in betulich-komischem Stil, deren Einfälle nicht so recht zünden wollen.“

„Allerlei Aufregungen und pseudo-seelendramatische Zuspitzungen machen die konventionell erzählte ‚romantische Komödie‘ dennoch nicht sehr kurzweilig. Auch das Star-Aufgebot hebt den Film nicht aus dem Durchschnitt.“

Evangelischer Filmbeobachter[3]

„Ein reifes, wehmütiges und leises Alterswerk über verlorene Illusionen. Einigen Slapstick gibt es um Sophias Büstenhalter und Patrick Cargill als Brandos Butler, der eine Zeit lang den Ehemann der Loren spielen muss.“

Einzelnachweise

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  1. Die Gräfin von Hongkong. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 19. Dezember 2020.
  2. Die Gräfin von Hongkong. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 69/1967
  4. "Die Gräfin von Hongkong" bei Kino.de