Ding Ning

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Ding Ning Tischtennisspieler
Ding Ning
Ding Ning bei der Asienmeisterschaft 2017
Andere Schreibweisen: 丁宁
Spitzname: Da Baobei (=big baby)
Nation: China Volksrepublik Volksrepublik China
Geburtsdatum: 20. Juni 1990
Geburtsort: Daqing
Größe: 172 cm
Gewicht: 60 kg
Rücktritt: September 2021
Spielhand: Linkshänderin
Spielweise: Shakehand
Trainer: Shi Zhihao
Aktueller Weltranglistenplatz: 12[1]
Bester Weltranglistenplatz: 1 (Nov. 2011–Aug. 2013, Okt. 2014–Okt. 2015, Okt. 2016–Okt. 2017, Jan.–Mai 2019)

Ding Ning (chinesisch 丁宁, Pinyin Dīng Níng; * 20. Juni 1990 in Daqing, Provinz Heilongjiang) ist eine ehemalige chinesische Tischtennisspielerin. Mit einem Olympiasieg, drei World-Cup-Titeln und drei Weltmeisterschaftstiteln im Einzel gehört sie zu den erfolgreichsten Tischtennisspielerinnen überhaupt. Sie ist Linkshänderin und verwendet den europäischen Shakehand-Stil.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International trat Ding Ning 2004 zum ersten Mal in Erscheinung, als sie bei den Jugend-Asienmeisterschaften Silber im Einzel und Mixed (mit Zhang Jike) und Gold mit dem Team holte. 2005 spielte sie ihre ersten Pro-Tour-Turniere, gewann durch ihren Halbfinaleinzug bei den Swedish Open ihre erste Pro-Tour-Medaille und wurde Jugend-Weltmeisterin im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft. Im Oktober 2005 befand sie sich dadurch bereits in den Top 100 der Weltrangliste. An ihrer ersten Weltmeisterschaft im Erwachsenenbereich nahm sie 2007 teil, im Mixed mit Lei Zhenhua schied sie im Achtelfinale in der Verlängerung des Entscheidungssatzes aus.

Ein großer Sprung folgte 2009: Durch den Sieg im Doppel bei den Danish Open gewann sie ihre erste Goldmedaille auf der Pro Tour, bei den Kuwait Open folgte Gold im Einzel, und im Mai wurde sie Vize-Weltmeisterin im Doppel. Im Juli rückte sie dann in die Top 10 der Weltrangliste vor, bei der Asienmeisterschaft holte sie Silber im Mixed sowie Gold im Einzel, Doppel und Teamwettbewerb. Zudem qualifizierte sie sich erstmals für die Pro Tour Grand Finals, bei denen sie Silber im Einzel und Gold im Doppel gewinnen konnte. Bei der WM 2010 war sie Teil des chinesischen Teams, das im Finale überraschend Singapur unterlag.

Im Jahr darauf stieß sie endgültig in die Weltspitze vor: Sie holte drei Pro-Tour-Titel, wurde Weltmeisterin im Einzel sowie erneut Vize-Weltmeisterin im Doppel und gewann bei ihrer ersten Teilnahme den World Cup. Ab November 2011 stand sie dadurch zum ersten Mal auf Platz 1 der Weltrangliste. 2012 wurde sie zum ersten Mal Weltmeisterin mit der Mannschaft und wurde für die Olympischen Spiele in London nominiert, wo sie im Team Gold holte und im Einzel-Finale auf Li Xiaoxia traf. Ding Ning wurden dort von der Schiedsrichterin mehrere Aufschläge abgezählt, was sich negativ auf ihre Konzentration auswirkte, und sie verlor 1:4.[2] Bei den Grand Finals 2012 und 2013 gab es für sie bei ihrer dritten und vierten Teilnahme zum dritten und vierten Mal Silber im Einzel, bei der Weltmeisterschaft 2013 – zusätzlich zu Bronze im Einzel – zum dritten Mal in Folge Silber im Doppel. 2012 und 2013 konnte Ding Ning auf der World Tour außerdem insgesamt zehnmal Gold im Doppel gewinnen. 2014 schlug sie sowohl beim Asian Cup als auch beim World Cup im Finale Li Xiaoxia und eroberte dadurch den ersten Platz der Weltrangliste zurück, den sie im September 2013 verloren hatte. Bei der Weltmeisterschaft 2015 wurde sie – obwohl sie sich im Finale im Entscheidungssatz verletzte[3] – erneut Weltmeisterin im Einzel, verlor aber am Tag darauf zum vierten Mal das Doppel-Finale. Außerdem gewann sie in diesem Jahr das erste Mal im Einzel die Grand Finals, fiel im November aber auch wieder auf den dritten Platz der Weltrangliste zurück.

Den letzten fehlenden großen Titel konnte Ding Ning 2016 gewinnen, als sie bei den Olympischen Spielen im Einzel-Finale wieder auf Li Xiaoxia traf und diesmal 4:3 gewann, wodurch sie den Grand Slam komplettierte.[4] Im Oktober eroberte sie wieder Weltranglistenplatz 1. Bei der WM 2017 wurde sie zum dritten Mal Einzel-Weltmeisterin[5] und konnte bei ihrer fünften Finalteilnahme auch zum ersten Mal Gold im Doppel gewinnen.[6] In der zweiten Jahreshälfte war sie allerdings nur wenig aktiv, sodass sie im November für einen Monat aus der Weltrangliste herausfiel und mit der Einführung der neuen Weltrangliste 2018 zum ersten Mal seit 2009 nicht mehr in den Top 10 vertreten war.[7] Mit der chinesischen Mannschaft holte sie im Mai erneut WM-Gold, und im September feierte sie beim World Cup mit ihrer dritten Goldmedaille bei der dritten Teilnahme auch im Einzel wieder einen großen Erfolg. Bei den Swedish Open musste sie sich im Halbfinale überraschend Mima Itō geschlagen geben,[8] bei den Grand Finals im Dezember – ebenfalls im Halbfinale – He Zhuojia, was dennoch ausreichte, um im Januar 2019 Platz 1 der Weltrangliste zurückzuerobern.[9] Ihren WM-Titel konnte sie nicht verteidigen, sowohl im Einzel[10] als auch im Mixed[11] gewann sie Bronze. Bei den Grand Finals Ende 2019 schied sie überraschend im Achtelfinale gegen Hitomi Satō aus.[12]

2020 gewann sie bei den German Open Silber und bei den Qatar Open Bronze, nahm danach aber bis auf Weiteres an keinen internationalen Turnieren mehr teil. Sie wurde auch nicht für die Olympischen Spiele in Tokio nominiert, sodass sie ihren Titel nicht verteidigen konnte, und gab im September 2021 ihr Karriereende bekannt.[13]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel

Doppel

  • Weltmeisterschaften: Gold 2017, Silber 2009, 2011, 2013, 2015
  • World Tour Grand Finals: 2009, 2013, 2015

Mixed

  • Weltmeisterschaften: Bronze 2019

Mannschaft

  • Olympische Spiele: Gold 2012, 2016
  • Weltmeisterschaften: Gold 2012, 2014, 2016, 2018, Silber 2010
  • World Team Cup: Gold 2009, 2010, 2011, 2013, 2018, 2019

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2012 studiert Ding Ning Sportjournalismus an der Sportuniversität Shanghai.[14]

Turnierergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[15]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
CHN Asienmeisterschaft 2019 Yogyakarta IDN Halbfinale Gold Gold
CHN Asienmeisterschaft 2017 Wuxi CHN Viertelfinale Gold
CHN Asienmeisterschaft 2015 Pattaya THA letzte 64 letzte 32 Gold
CHN Asienmeisterschaft 2013 Busan KOR Silber Silber Gold
CHN Asienmeisterschaft 2012 Macau MAC Halbfinale Gold Gold
CHN Asienmeisterschaft 2009 Lucknow IND Gold Gold Silber Gold
CHN Asienmeisterschaft (Junioren) 2004 New Delhi IND Silber Silber Gold
CHN Asian Cup 2014 Wuhan CHN Gold
CHN Asian Cup 2010 Guangzhou CHN Silber
CHN Asian Cup 2009 Hangzhou CHN 3. Platz
CHN Asienspiele 2014 Suwon KOR Gold
CHN Asienspiele 2010 Guangzhou CHN Silber Viertelfinale Gold
CHN Olympische Spiele 2016 Rio de Janeiro BRA Gold Gold
CHN Olympische Spiele 2012 London ENG Silber Gold
CHN World Tour 2020 Doha QAT Halbfinale Viertelfinale
CHN World Tour 2020 Magdeburg GER Silber Halbfinale
CHN World Tour 2019 Stockholm SWE Viertelfinale Gold
CHN World Tour 2019 Geelong AUS Silber
CHN World Tour 2019 Busan KOR Silber Halbfinale
CHN World Tour 2019 Sapporo JPN letzte 16 Halbfinale
CHN World Tour 2019 Doha QAT Halbfinale Silber
CHN World Tour 2018 Stockholm SWE Halbfinale
CHN World Tour 2018 Panagjurischte BUL Gold
CHN World Tour 2018 Geelong AUS Silber
CHN World Tour 2018 Daejeon KOR letzte 16 Gold
CHN World Tour 2018 Shenzhen CHN Silber Gold
CHN World Tour 2017 Stockholm SWE Gold
CHN World Tour 2017 Chengdu CHN Gold Gold
CHN World Tour 2016 Chengdu CHN Gold Silber
CHN World Tour 2016 Incheon KOR Gold Gold
CHN World Tour 2016 Tokio JPN Silber Gold
CHN World Tour 2016 Doha QAT Silber Gold
CHN World Tour 2016 Kuwait City KUW Silber Gold
CHN World Tour 2015 Warschau POL Silber Gold
CHN World Tour 2015 Chengdu CHN Silber Viertelfinale
CHN World Tour 2015 Kobe JPN Halbfinale Halbfinale
CHN World Tour 2015 Kuwait City KUW Silber Gold
CHN World Tour 2014 Chengdu CHN Gold Gold
CHN World Tour 2013 Dubai UAE Silber Gold
CHN World Tour 2013 Ekaterinburg RUS Gold Gold
CHN World Tour 2013 Changchun CHN Halbfinale Halbfinale
CHN World Tour 2013 Doha QAT Gold Gold
CHN World Tour 2013 Kuwait City KUW Halbfinale Gold
CHN World Tour 2013 Wels AUT Gold Gold
CHN World Tour 2012 Poznań POL Gold
CHN World Tour 2012 Shanghai CHN Halbfinale Silber
CHN World Tour 2012 Incheon City KOR Silber Gold
CHN World Tour 2012 Incheon City KOR Silber Gold
CHN World Tour 2012 Incheon City KOR Silber Gold
CHN World Tour 2012 Velenje SLO Gold Gold
CHN World Tour 2012 Budapest HUN Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2011 Stockholm SWE Halbfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2011 Schwechat AUT Gold Gold
CHN Pro Tour 2011 Suzhou CHN Silber Silber
CHN Pro Tour 2011 Dubai UAE Gold Viertelfinale
CHN Pro Tour 2011 Doha QAT Silber Silber
CHN Pro Tour 2011 Sheffield ENG Gold Silber
CHN Pro Tour 2010 Suzhou CHN Halbfinale Silber
CHN Pro Tour 2010 Berlin GER Silber Silber
CHN Pro Tour 2010 Kuwait City KUW Viertelfinale Silber
CHN Pro Tour 2010 Doha QAT Viertelfinale Gold
CHN Pro Tour 2009 Sheffield ENG Viertelfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour 2009 Tianjin CHN letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2009 Su Zhou CHN Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2009 Doha QAT Viertelfinale Silber
CHN Pro Tour 2009 Kuwait City KUW Gold Halbfinale
CHN Pro Tour 2009 Frederikshavn DEN letzte 16 Gold
CHN Pro Tour 2009 Velenje SVN letzte 32 Halbfinale
CHN Pro Tour 2008 Shanghai CHN Halbfinale Viertelfinale
CHN Pro Tour 2008 Changchun CHN letzte 32
CHN Pro Tour 2007 Stockholm SWE letzte 16 Halbfinale
CHN Pro Tour 2007 Bremen GER Viertelfinale Halbfinale
CHN Pro Tour 2007 Nanjing CHN Viertelfinale Silber
CHN Pro Tour 2006 Yokohama JPN Viertelfinale letzte 16
CHN Pro Tour 2006 Singapur SIN letzte 32 letzte 16
CHN Pro Tour 2005 Göteborg SWE Halbfinale letzte 16
CHN Pro Tour 2005 Magdeburg GER letzte 64
CHN Pro Tour 2005 Shenzhen CHN letzte 16 Viertelfinale
CHN World Tour Grand Finals 2019 Zhengzhou CHN letzte 16
CHN World Tour Grand Finals 2018 Incheon KOR Halbfinale
CHN World Tour Grand Finals 2016 Doha QAT Viertelfinale
CHN World Tour Grand Finals 2015 Lissabon POR Gold Gold
CHN World Tour Grand Finals 2013 Dubai UAE Silber Gold
CHN World Tour Grand Finals 2012 Hangzhou CHN Silber
CHN Pro Tour Grand Finals 2011 London ENG Silber
CHN Pro Tour Grand Finals 2009 Macau MAC Silber Gold
CHN Weltmeisterschaft 2019 Budapest HUN Halbfinale Halbfinale
CHN Weltmeisterschaft 2018 Halmstad SWE Gold
CHN Weltmeisterschaft 2017 Düsseldorf GER Gold Gold
CHN Weltmeisterschaft 2016 Kuala Lumpur MAS Gold
CHN Weltmeisterschaft 2015 Suzhou CHN Gold Silber
CHN Weltmeisterschaft 2014 Tokio JPN Gold
CHN Weltmeisterschaft 2013 Paris FRA Halbfinale Silber
CHN Weltmeisterschaft 2012 Dortmund GER Gold
CHN Weltmeisterschaft 2011 Rotterdam NED Gold Silber
CHN Weltmeisterschaft 2010 Moskau RUS Silber
CHN Weltmeisterschaft 2009 Yokohama JPN letzte 16 Silber
CHN Weltmeisterschaft 2007 Zagreb HRV letzte 16
CHN Jugend-Weltmeisterschaft 2005 Linz AUT Gold Gold Viertelfinale Gold
CHN World Cup 2018 Chengdu CHN Gold
CHN World Cup 2014 Düsseldorf GER Gold
CHN World Cup 2011 Singapur SIN Gold
CHN WTC-World Team Cup 2019 Tokio JPN Gold
CHN WTC-World Team Cup 2018 London ENG Gold
CHN WTC-World Team Cup 2013 Guangzhou CHN Gold
CHN WTC-World Team Cup 2011 Magdeburg GER Gold
CHN WTC-World Team Cup 2010 Dubai UAE Gold
CHN WTC-World Team Cup 2009 Linz AUT Gold

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ding Ning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Heuing: Die Sonne scheint wieder. (Bericht über die WM 2011) Zeitschrift tischtennis, 2011/6 Seite 23

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. results.ittf.link. (abgerufen am 1. Juli 2018).
  2. http://www.old.ittf.com/_front_page/ittf_full_story1.asp?ID=28673&Competition_ID=2003& (Link nicht abrufbar)
  3. Now a Living Legend, Injured Ding Ning Regains Title in Dramatic Final (Memento vom 11. Dezember 2016 im Webarchiv archive.today)
  4. Ding Ning still striving to become stronger. ittf.com, 31. August 2016, abgerufen am 21. April 2020.
  5. Ding Ning holt das Triple. tischtennis.de, 4. Juni 2017, abgerufen am 16. März 2021.
  6. At last for Ding Ning, success at fifth attempt. ittf.com, 5. Juni 2017, abgerufen am 16. März 2021.
  7. Januar-Weltrangliste: Kein Stein bleibt auf dem anderen. tt-news.de, 2. Januar 2018, abgerufen am 16. März 2021.
  8. Mima Ito recovers again, beats Ding Ning. ittf.com, 3. November 2018, abgerufen am 16. März 2021.
  9. WRL: Ding Ning wieder Nummer eins, Ovtcharov fällt zurück. mytischtennis.de, 2. Januar 2019, abgerufen am 16. März 2021.
  10. Updates from Budapest: Day Six. ittf.com, 28. April 2019, abgerufen am 16. März 2021.
  11. Incredible upsets and records rewritten. Day 5 at the Liebherr 2019 ITTF World Table Tennis Championships defied the odds again and again and again. ittf.com, 26. April 2019, abgerufen am 16. März 2021.
  12. Zhengzhou review: Olympic champion falls, Olympic places reserved. ittf.com, 12. Dezember 2019, abgerufen am 16. März 2021.
  13. Chinese table tennis superstar Ding Ning announces retirement. olympics.com, 6. September 2021, abgerufen am 6. September 2021.
  14. Zeitschrift tischtennis, 2012/12 Seite 7
  15. Ding Ning Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 25. Juni 2014)