Enz (Prüm)

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Enz
Wasserfall der Enz in Neuerburg

Wasserfall der Enz in Neuerburg

Daten
Gewässerkennzahl DE: 26286
Lage Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Prüm → Sauer → Mosel → Rhein → Nordsee
Quelle nördlich von Arzfeld
50° 6′ 13″ N, 6° 17′ 18″ O
Quellhöhe 544 m ü. NHN[1]
Mündung in Holsthum in die PrümKoordinaten: 49° 53′ 29″ N, 6° 24′ 41″ O
49° 53′ 29″ N, 6° 24′ 41″ O
Mündungshöhe 189 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 355 m
Sohlgefälle 9,4 ‰
Länge 37,9 km[2]
Einzugsgebiet 148,516 km²[2]

Die Enz (auch: Enzbach) ist ein 37,9 km langer, orografisch rechter Nebenfluss der Prüm in der Eifel.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ist vermutlich keltischen Ursprungs und leitet sich möglicherweise vom keltischen Wort *anto-, *anti- für 'Vorderseite, Stirn, Ende, Grenze, Rand' ab. Hierbei könnte der Rand der Eifel gemeint sein, also hätte die Enz die Bedeutung 'Fluss, welcher vom Gebirge kommt'.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Enz entspringt etwa 650 Meter südsüdwestlich von Lichtenborn auf 544 m ü. NHN. Das Quellgebiet liegt auf der Arzfelder Hochfläche. Von hier aus fließt sie zunächst vorrangig in südsüdwestliche Richtung und erreicht nach etwa 150 Meter Fließstrecke das Gemeindegebiet von Arzfeld. Weiter in südsüdwestliche Richtung durchfließt sie Arzfeld. Oberhalb der Arzfeldermühle wird die Enz zu einem kleinen See gestaut. Etwas unterhalb der Mühle bildet die Enz, jetzt in südliche Richtungen fließend, die Gemeindegrenze zwischen Kickeshausen und Arzfeld, weiter südlich dann zwischen Jucken und Emmelbaum. Hier beginnt das Neuerburger Enztal. Auf ihren Weg nach Neuerburg wendet sich die Enz jetzt in südöstliche Richtungen. Nach dem Passieren der Ortschaften Enztalhof, Engelsdorf, Zweifelscheid, Weidendell und Beyerhof erreicht die Enz die Ortschaft In der Enz, wo der Wahlbach rechtsseitig in die Enz mündet.

Wenig später erreicht die Enz Neuerburg. Bei den ehemaligen Mühlen stürzt das Wasser der Enz über einen Wasserfall. Unterhalb setzt die Enz ihren Weg Richtung Südosten fort, wobei ihr Lauf mehrere Schleifen macht. Nachdem sie an Daudistel vorbeigeflossen ist quert die Enz die Gemeindegrenze zu Sinspelt. Am nördlichen Ortsrand mündet rechtsseitig der Radenbach, der größte Nebenfluss der Enz. Weiter in südöstliche Richtungen fließend passiert die Enz Mettendorf, Enzen und Schankweiler. Unterhalb von Schankweiler wendet sich die Enz in einer markanten Schleife nach Osten, bevor sie in Holsthum auf 189 m ü. NHN rechtsseitig in die Prüm mündet.

Auf ihrem 37,9 km langen Weg überwindet die Enz einen Höhenunterschied von 355 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 9,4 Promille entspricht.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 148,5 km² große Einzugsgebiet wird über Prüm, Sauer, Mosel und Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Nordosten und Osten an das der Prüm;
  • im Südwesten an das der Sauer;
  • um Westen an das des Gaybachs, der in die Sauer mündet und
  • im Nordwesten an das der Irsen, die über die Our in die Sauer entwässert.

Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Enz fließen von den Höhen zahlreiche, meist sehr kurze Wasserläufe zu. Wichtigster Nebenfluss ist der 12,2 km lange Radenbach. Im Folgenden werden die Nebenflüsse der Enz genannt, so wie sie von der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz geführt werden.

Name Stat.[1]
in km

Lage Länge[2]
in km
EZG[2]
in km²
Mündungs­höhe[1]
in m ü. NHN
GKZ
N. N. 35,680 links0 00,6 00,414 480 26286 112
Betzbach 34,910 links0 02,4 04,016 467 26286 120
Kuhbach 32,250 rechts 01,5 01,184 434 26286 140
Emmelseifen 28,520 links0 02,6 02,767 389 26286 160
Grimbach 25,540 links0 03,2 03,491 353 26286 180
Wahlbach 24,080 links0 07,9 16,940 339 26286 200
Radenbach 15,920 links0 12,2 36,260 276 26286 400
Ringsbach 13,990 links0 02,6 03,717 263 26286 540
Asterbach 13,120 links0 02,0 01,780 257 26286 592
Alsbach 11,730 rechts 03,5 06,187 249 26286 600
Urselt 09,260 rechts 01,0 01,803 238 26286 720
Silberbach 07,220 rechts 03,3 03,787 226 26286 740
Rohrbach 05,060 links0 04,6 05,406 216 26286 800
Diebach 02,570 rechts 01,7 01,778 203 26286 920
Fielsbach 00,294 rechts 00,9 01,067 189 26286 940

Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Enz zählt bis zur Mündung des Radenbachs zu den grobmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen (Typ 5) und im weiteren Verlauf zu den fein- bis grobmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsflüssen (Typ 9).[2]

Ihre Gewässerstruktur wird im Bereich von Arzfeld mit sehr stark bis vollständig verändert angegeben. Im weiteren Verlauf bis Neuerburg wird die Einstufung überwiegend mit deutlich bis stark verändert angegeben, wobei einige Abschnitte oberhalb von Zweifelscheid mit gering bis mäßig verändert eine deutlich bessere Strukturgüte aufweisen. Im Bereich der Ortslage Neuerburg ist der Wasserlauf vollständig verändert. Unterhalb von Neuerburg wird die Strukturgüte überwiegend mit mäßig bis deutlich verändert angegeben, wobei es sowohl einige kurze Abschnitte mit besserer als auch schlechterer Strukturgüte gibt.[2]

Die Gewässergüte wird ab Arzfeld mit gering belastet angegeben. Im Abschnitt von Neurath bis Neuerburg wird die Gewässergüte mit mäßig belastet und von Neuerburg bis zur Mündung mit gering belastet angegeben.[2]

Verkehrswege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das obere Tal der Enz verläuft die frühere Bahnstrecke Pronsfeld-Arzfeld-Neuerburg (Enztalbahn), eine Stichstrecke der Westeifelbahn. Nach der Stilllegung 1989 wurden die Gleise entfernt, und die Trasse wurde zum Teil zum Enztal-Radweg umgebaut. Seit Ende 2011 ist der Radweg von Pronsfeld bis Neuerburg durchgängig asphaltiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Enz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  2. a b c d e f g GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Enz“, Seite 129.