Erich Honecker

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Erich Honecker, Porträtaufnahme 1976

Erich Honecker (* 25. August 1912 in Neunkirchen; † 29. Mai 1994 in Santiago de Chile) war ein deutscher kommunistischer Politiker. Er war langjähriger Generalsekretär des Zentralkomitees der SED und Staatsratsvorsitzender der DDR sowie Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Leben

Kindheit und Jugend

Sein Vater Wilhelm Honecker (1881–1969) war Bergarbeiter und heiratete 1905 Caroline Catharina Weidenhof (1883–1963). Zusammen hatten sie sechs Kinder: Katharina (Käthe, 1906–1925), Wilhelm (Willi, 1907–1944 in Ungarn), Frieda (1909–1974), Erich, Gertrud Hoppstädter (* 1917) geb. Honecker und Karl-Robert (1923–1947).

Elternhaus Erich Honeckers (Kuchenbergstraße)

Erich Honecker wurde in Neunkirchen (Saar) in der Max-Braun-Straße geboren, jedoch zog seine Familie wenig später in den heutigen Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen in die Kuchenbergstraße 88.

Nach seinem zehnten Geburtstag, im Sommer 1922, wurde Erich Honecker Mitglied der Kommunistischen Kindergruppe in Wiebelskirchen, mit 14 trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) bei, mit 17 auch der KPD. Im KJVD wurde er 1928 zum Ortsgruppenleiter gewählt.

Als Erich Honecker nach der Schulzeit nicht sofort eine Lehrstelle fand, arbeitete er zwei Jahre bei einem Bauern in Pommern. 1928, zurück in Wiebelskirchen, begann er bei seinem Onkel eine Lehre als Dachdecker, die er jedoch abbrach, da er vom KJVD zum Studium an der Internationalen Lenin-Schule der Kommunistischen Jugendinternationale in Moskau delegiert wurde.

Beginn der politischen Aktivität und Widerstand gegen den Nationalsozialismus

1930 trat er der KPD bei. Sein politischer Ziehvater war der spätere KPD-MdB Otto Niebergall. 1930/1931 besuchte er die internationale Lenin-Schule in Moskau. Nach seiner Rückkehr wurde er Bezirksleiter des KJVD Saargebiet. Ab 1933 war die Arbeit der KPD in Deutschland nur noch im Untergrund möglich. Das Saargebiet jedoch gehörte nicht zum Deutschen Reich. Honecker wurde kurz in Deutschland inhaftiert, jedoch bald entlassen. Er kam 1934 ins Saargebiet zurück und arbeitete mit Johannes Hoffmann in der Kampagne gegen den Anschluss ans Deutsche Reich. Mit dem Ergebnis der Abstimmung vom 13. Januar 1935 für Deutschland war dies jedoch hinfällig. Honecker floh, wie viele andere Anschlussgegner, zunächst nach Frankreich. Am 28. August 1935 reiste er unter dem Decknamen „Marten Tjaden“ illegal nach Berlin, eine Druckerpresse im Gepäck. Im Widerstand arbeitete er eng mit dem KPD-Funktionär Herbert Wehner zusammen, der nach dem Krieg der SPD beitrat. Im Dezember 1935 wurde Honecker von der Gestapo verhaftet und zunächst bis 1937 im Berliner Gefängnis Moabit in Untersuchungshaft festgehalten. Er wurde im Juni 1937 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, während der ebenfalls angeklagte Bruno Baum auch durch Honeckers Aussagen zu dreizehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Honecker saß im Zuchthaus Brandenburg-Görden ein. Im Frühjahr 1945 wurde er wegen guter Führung einem Arbeitskommando im Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin zugeteilt. Am 6. März 1945 gelang ihm während eines Bombenangriffs die Flucht. Er versteckte sich in der Wohnung einer Gefängnisaufseherin. Nach einigen Tagen meldete er sich auf ihr Zureden hin im Gefängnis zurück. Die Flucht konnte von ihr und dem Bautruppführer gegenüber der Gestapo vertuscht werden und Honecker wurde nach Brandenburg zurückverlegt. Nach der Befreiung des Zuchthauses durch die Rote Armee am 27. April ging Honecker nach Berlin, wo er die Gefängnisaufseherin Charlotte Schanuel heiratete[1]. Sie starb 1947. Seine mit den Mithäftlingen in Brandenburg nicht abgesprochene Flucht, sein Untertauchen in Berlin, die Rückmeldung, die Nichtteilnahme an dem geschlossenen Marsch der befreiten kommunistischen Häftlinge nach Berlin und die Verbindung mit einer Gefängnisaufseherin hat Honecker später innerparteiliche Schwierigkeiten bereitet und sein Verhältnis zu ehemaligen Mithäftlingen belastet. Gegenüber der Öffentlichkeit verfälschte Honecker das Geschehen in seinen Lebenserinnerungen und in Interviews[2].

Nachkriegszeit

Honecker 1950 auf dem Dreiländertreffen der Jugend in Zittau

Im Mai 1945 wurde Honecker eher zufällig von Hans Mahle in Berlin „aufgelesen“ und mit zur Gruppe Ulbricht genommen. Erst durch Waldemar Schmidt wurde Honecker mit Walter Ulbricht bekannt gemacht, der ihn bis dahin noch nicht persönlich kannte. Bis in den Sommer hinein war über die zukünftige Funktion Honeckers noch nicht entschieden worden, da er sich auch einem Parteiverfahren stellen musste, welches mit einer strengen Rüge endete. Zur Sprache kam dabei auch seine Flucht aus Brandenburg.[3] 1946 war er dann Mitbegründer und bis zum 27. Mai 1955 Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend. Er organisierte die drei Deutschlandtreffen der Jugend in Berlin ab 1950 und wurde einen Monat nach dem 1. Deutschlandtreffen ins Politbüro des ZK der SED aufgenommen. 1956 hatte er während eines Schulungsaufenthaltes in Moskau den XX. Parteitag der KPdSU mit Chruschtschows Rede zur Entstalinisierung erlebt.

Honecker war als Sicherheitssekretär des ZK der SED der maßgebliche Organisator des Baus der Berliner Mauer im August 1961.

Von 1947 bis 1953 war er mit der sozialdemokratischen FDJ-Funktionärin Edith Baumann verheiratet, mit der er die Tochter Erika (* 1950) hatte. Im Dezember 1952 brachte Margot Feist, die er 1953 heiratete, die Tochter Sonja zur Welt.

Karriere in der DDR

Erich Honecker (links) und Leonid Breschnew
Erich Honecker (links) gratuliert Erich Mielke zum 30-jährigen Jubiläum des Ministeriums für Staatssicherheit.

Während Ulbricht die Wirtschaftspolitik ins Zentrum gerückt hatte, deklarierte Honecker die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ zur Hauptaufgabe. Nachdem er sich der Unterstützung durch die sowjetische Führung unter Leonid Breschnew vergewissert hatte, wurde Erich Honecker am 3. Mai 1971 als Nachfolger Ulbrichts Erster Sekretär (ab 1976 Generalsekretär) des Zentralkomitees der SED. Nachdem er 1971 auch im Nationalen Verteidigungsrat als Vorsitzender Ulbrichts Nachfolge angetreten hatte, wählte ihn die Volkskammer am 29. Oktober 1976 schließlich auch zum Vorsitzenden des Staatsrats; Willi Stoph, der diesen Posten seit 1973 innegehabt hatte, wurde erneut, wie vor 1973, Vorsitzender des Ministerrats.

Honeckers engster Mitarbeiter war der ZK-Sekretär für Agitation und Propaganda, Joachim Herrmann. Mit ihm führte er tägliche Besprechungen über die Medienarbeit der Partei, in denen auch das Layout des Neuen Deutschlands und die Abfolge der Meldungen in der Aktuellen Kamera festgelegt wurden. Ähnlich große Bedeutung maß Honecker dem Feld der Staatssicherheit bei, das er einmal in der Woche jeweils nach der Sitzung des Politbüros mit dem dafür zuständigen Minister Erich Mielke durchsprach.[4] Honeckers langjährige Sekretärin war Elli Kelm.

Während seiner Amtszeit wurde der Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland ausgehandelt, außerdem nahm die DDR an den KSZE-Verhandlungen in Helsinki teil und wurde als Vollmitglied in die UNO aufgenommen (siehe: Deutschland in den Vereinten Nationen). Diese diplomatischen Erfolge gelten als die größten außenpolitischen Leistungen Honeckers.

Bei einem Besuch in Japan wurde er im Mai 1981 von der Nihon-Universität Tokio mit einem Ehrendoktortitel (Dr. h.c.) geehrt. Am 31. Dezember 1982 versuchte der Ofensetzer Paul Eßling, die Autokolonne von Erich Honecker zu rammen, was in westlichen Medien als Attentat dargestellt wurde. 1985 bekam Honecker vom IOC den Olympischen Orden in Gold.

Innenpolitisch zeichnete sich anfangs eine Liberalisierungstendenz vor allem im Bereich der Kultur und Kunst ab, die aber weniger durch den Personalwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker hervorgerufen wurde als zu Propagandazwecken im Rahmen der 1973 ausgetragenen X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten. Nur wenig später erfolgten die Ausbürgerung von Regimekritikern wie Wolf Biermann und die Unterdrückung innenpolitischen Widerstands durch das Ministerium für Staatssicherheit. Zudem setzte er sich für den weiteren Ausbau der innerdeutschen Staatsgrenze mit Selbstschussanlagen und den rücksichtslosen Schusswaffengebrauch bei Grenzdurchbruchsversuchen ein.[5] 1974 sagte er dazu „es sind die Genossen, die die Schußwaffe erfolgreich angewandt haben, zu belobigen.“[5] Wirtschaftspolitisch wurde unter Honecker die Verstaatlichung und Zentralisierung der Wirtschaft vorangetrieben. Die schwierige wirtschaftliche Lage zwang zur Aufnahme von Milliardenkrediten von der Bundesrepublik Deutschland, um den Lebensstandard halten zu können.

Erich Honecker, 1986

Trotz der Wirtschaftsprobleme brachten Honecker die 1980er Jahre vermehrte internationale Anerkennung, insbesondere als er am 7. September 1987 die Bundesrepublik Deutschland besuchte und durch Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn empfangen wurde. Auf seiner Reise durch die Bundesrepublik kam er nach Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Trier, Bayern sowie am 10. September in seinen Geburtsort im Saarland. Diese Reise war seit 1983 geplant gewesen, wurde jedoch damals von der sowjetischen Führung blockiert, da man dem deutsch-deutschen Sonderverhältnis misstraute. 1988 war Honecker unter anderem auf Staatsbesuch in Paris. Sein großes Ziel, welches er aber nicht mehr erreichte, war ein offizieller Besuch in den USA. Er setzte deshalb in den letzten Jahren der DDR auf ein positives Verhältnis zum Jüdischen Weltkongress als möglichem „Türöffner“.

Rücktritt

Im Zuge der politischen Krise und Wende in der DDR wurde am 18. Oktober 1989 Honeckers Rücktritt von allen Ämtern bekanntgegeben. Offiziell hieß es hierzu: „Das ZK hat der Bitte Erich Honeckers entsprochen, ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Funktion des Generalsekretärs, vom Amt des Staatsratsvorsitzenden und von der Funktion des Vorsitzenden des nationalen Verteidigungsrates der DDR zu entbinden.“. Angeblich soll Erich Mielke in der Sitzung des Politbüros am 17. Oktober 1989 Honecker für fast alle aktuellen Missstände in der DDR verantwortlich gemacht[6] und sogar gedroht haben, kompromittierende Informationen, die er besitze, herauszugeben, falls Honecker nicht zurücktrete. Unter diesen Umständen sei Honecker gezwungen gewesen, selber für seinen Rücktritt zu stimmen. [7]

Am 3. Dezember 1989 wurde Honecker auch aus der SED ausgeschlossen; 1992 trat Honecker in die neugegründete KPD ein.[8]

Flucht, Verhaftung, Prozess und Tod

Noch im Dezember 1989 leiteten DDR-Staatsanwälte auf der Grundlage eines rechtsstaatlichen Verfahrens ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs und Hochverrats gegen ihn ein. Honecker wurde im Januar 1990 von Polizisten der DDR verhaftet, allerdings einen Tag später aus der Haft entlassen. Er kam mit seiner Frau zunächst bei der Familie des evangelischen Pfarrers Uwe Holmer in Lobetal unter, bis im Dezember 1990 die wiedervereinigte Berliner Justiz einen Haftbefehl auf Grundlage des vor der Wiedervereinigung in der DDR eingeleiteten Ermittlungsverfahrens gegen ihn verhängte. Daraufhin floh das Ehepaar Honecker in den Bereich des Militärhospitals der sowjetischen Streitkräfte in den Beelitz-Heilstätten, bis es einige Monate später, am 13. März 1991, nach Moskau ausgeflogen wurde. Als sich abzeichnete, dass die sowjetische Führung unter Gorbatschow, beziehungsweise nach Niederschlagung des Augustputsches der russische Präsident Boris Jelzin, ihren ehemaligen Verbündeten nicht schützen würden, flüchtete er in die chilenische Botschaft, da die DDR nach dem Sturz Salvador Allendes vielen tausend Chilenen politisches Asyl gewährt hatte und seine Tochter Sonja mit einem Chilenen verheiratet war. In ironischer Anspielung darauf, dass es in den 1980er Jahren immer wieder etliche DDR-Bürger versuchten, durch Flucht in eine westeuropäische Botschaft ihre Ausreise zu erzwingen, wurde Erich Honecker auch als der letzte Botschaftsflüchtling der DDR bezeichnet. Laut den Erinnerungen Margot Honeckers hatten auch Nordkorea und Syrien Honecker Asyl angeboten.

Wegen des Haftbefehls in der Bundesrepublik Deutschland wurde er unter Protest am 29. Juli 1992 von russischen Soldaten aus der chilenischen Botschaft geholt und ausgeliefert. Er wurde wegen des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze angeklagt. Zu dieser Zeit litt er schon an Leberkrebs, was das Interesse der nun gesamtdeutschen Justiz an einer Haftbarmachung Honeckers trotz seines fortgeschrittenen Alters und seines schlechten Gesundheitszustandes unterstrich. Angeklagt wurde Honecker wegen Totschlags und versuchten Totschlags (mittelbare Täterschaft) in insgesamt 68 Fällen, von denen 12 Fälle Gegenstand der Hauptverhandlung wurden; die übrigen 56 Fälle wurden abgetrennt und zurückgestellt. Mitangeklagt waren Erich Mielke, Willi Stoph, Heinz Keßler, Fritz Streletz und Hans Albrecht. Die Hauptverhandlung fand ab dem 12. November 1992 vor der 27. Strafkammer des Landgerichts Berlin statt. Honeckers Verteidiger war der bekannte Ostberliner Anwalt Friedrich Wolff.

In seiner am 3. Dezember 1992 vor Gericht vorgetragenen Erklärung[9] rechtfertigte Honecker den Bau der Mauer damit, dass aufgrund des sich zuspitzenden Kalten Krieges die SED-Führung 1961 zu dem Schluss gekommen sei, dass anders ein „dritter Weltkrieg mit Millionen Toten“ nicht zu verhindern gewesen sei, und betonte die Zustimmung der sozialistischen Führungen sämtlicher Ostblockstaaten zu dieser gemeinschaftlich getroffenen Entscheidung zusammen mit den Funktionen, die der DDR zeitweise in seiner Amtszeit im UN-Weltsicherheitsrat trotz des Schießbefehls an der Mauer zugestanden worden seien. Öffentliche Kritik an Stasiverfolgungen, die im Prozess nicht Thema waren, tat er damit ab, dass Sensationsjournalismus in westlichen Ländern mit denselben Denunziationsmethoden arbeite und die gleichen Konsequenzen habe. Im Weiteren führte er an, dass der Prozess gegen ihn angeblich aus rein politischen Motiven geführt werde, und verglich die 49 Mauertoten, deretwegen er angeklagt war, etwa mit der Anzahl der Opfer im von den USA geführten Vietnamkrieg oder der Selbstmordrate in westlichen Ländern.

Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes – voraussichtlich würde er das Ende der Hauptverhandlung nicht mehr miterleben können – beantragte Honecker die Abtrennung und Einstellung des Verfahrens gegen ihn. Der Antrag wurde am 21. Dezember 1992 abgelehnt, da das Landgericht in der Krankheit kein Verfahrenshindernis sah. Die Beschwerde beim Kammergericht gegen diese Entscheidung wurde am 28. Dezember 1992 verworfen. Hingegen war eine Verfassungsbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin am 12. Januar 1993 erfolgreich[10], woraufhin das Verfahren gegen Honecker noch am selben Tag vom Landgericht Berlin gemäß § 206a StPO eingestellt und der Haftbefehl aufgehoben wurden.[11] Nachdem am 13. Januar 1993 auch ein zweiter Haftbefehl in Bezug auf die Veruntreuung von Staatsgeldern aufgehoben worden war, wurde Honecker aus der Haft entlassen, was Proteste von Opfern des DDR-Regimes nach sich zog. Noch am selben Tag flog Erich Honecker nach Chile zur Familie seiner Tochter Sonja (* 1952), die dort mit ihrem chilenischen Ehemann Leo Yáñez und ihrem Sohn Roberto wohnte.

Am 29. Mai 1994 starb Honecker im Alter von 81 Jahren in Santiago de Chile an Leberkrebs; sein Leichnam wurde in Santiago de Chile eingeäschert.

Orden und Ehrenzeichen

Honecker erhielt alle wichtigen Auszeichnungen der DDR, darunter den Karl-Marx-Orden, den Ehrentitel Held der DDR mit dazugehöriger Goldmedaille, den Vaterländischen Verdienstorden mit Ehrenspange, Banner der Arbeit, Held der Arbeit und von der Sowjetunion als höchste Auszeichnung den Leninorden.

Schriften

  • Reden und Aufsätze. Zwölf Bände. Dietz, Berlin 1975–1988
  • Aus meinem Leben. 14. Auflage: Dietz, Berlin 1989, ISBN 3-320-00744-0
  • Die Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei in der sozialistischen Gesellschaft. Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1974. ISBN 3-88012-292-X
  • Für eine weltweite Koalition der Vernunft und des Realismus. Dietz-Verlag, Berlin 1989 ISBN 3-320-01418-8
  • Durch das Volk und für das Volk wurde Großes vollbracht. Festansprache von Erich Honecker, Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR. In: Neues Deutschland. 9. Oktober 1989 (Auszug)
  • Erich Honecker zu dramatischen Ereignissen. Runge, Hamburg 1992
  • „... da brauche ich nichts zu korrigieren“. Ein Gespräch mit Paul Oestreicher in der Haftanstalt. In: epd-Dokumentation. H.6a (1. Februar 1993), S.1-12
  • Persönliche Erklärung von Erich Honecker vor dem Berliner Landgericht am 3. Dezember 1992. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 38 (1993), 1, S. 118–126 (siehe auch Weblinks)
  • Moabiter Notizen. Letztes schriftliches Zeugnis und Gesprächsprotokolle vom BRD-Besuch 1987 aus dem persönlichen Besitz Erich Honeckers. Edition Ost, Berlin 1994, ISBN 3-929161-14-1

Rezeption

Film

  • Thomas Grimm: Honeckers Flucht. Film, 2002.
  • Thomas Grimm: Die Honeckers. Zwei DVD, Berlin 2002.
  • Thomas Grimm: Hier lebt auch Margot Honecker. Auf deutschen Spuren durch Chile, Film (DEFA) 2002.
  • Wilma Kottuck: Skizze eines Verfalls. Auf den Spuren von Erich Honecker, Süddeutscher Rundfunk, VHS, Stuttgart 1990.
  • Harald Lüders, Peter Boultwood: Fernsehinterview „Erich Honecker – Das Interview“. VHS, Frankfurt am Main 1991.

Zitate

  • Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
  • Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind. (Berlin 19. Januar 1989)
  • Den Sozialismus – so sagt man bei uns immer – in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Diese alte Erkenntnis der deutschen Arbeiterbewegung findet durch die große Initiative der Werktätigen der DDR ihre aktuelle Bestätigung! (August 1989, dabei Altsozialdemokraten August Bebel zitierend)
  • Überall muss ein einwandfreies Schussfeld gewährleistet sein. (3. Mai 1974 zur Berliner Mauer)
  • Totgesagte leben länger! (Berlin 1989)
  • Mir ist nie klar geworden, wie dieser mittelmäßige Mann sich an der Spitze des Politbüros so lange hat halten können. (Helmut Schmidt)

Literatur

  • Heinz Lippmann: Honecker. Porträt eines Nachfolgers. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1971, ISBN 3-8046-8439-4
  • Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Erich Honecker - Skizze seines politischen Lebens, Dietz Verlag Berlin 1978
  • Dieter Borkowski: Erich Honecker. Statthalter Moskaus oder deutscher Patriot? Eine Biographie. Bertelsmann, München 1987, ISBN 3-570-02453-9
  • Reinhold Andert & Wolfgang Herzberg: Der Sturz. Honecker im Kreuzverhör. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1990, ISBN 3-351-02060-0
  • Peter Przybylski: Tatort Politbüro. Rowohlt Berlin, Berlin
  • Uwe Wesel: Der Honecker-Prozess. Ein Staat vor Gericht. Eichborn, Frankfurt 1994, ISBN 3-8218-0435-1
  • Iwan Kusmin: Die Verschwörung gegen Honecker. In: Deutschland-Archiv. Zeitschrift für das wiedervereinigte Deutschland, 28. Jahrgang, März 1995, Verlag Wissenschaft und Politik Berend von Nottbeck, Köln 1995, S. 286–290
  • Jochen Staadt (Hrsg.): Auf höchster Stufe. Gespräche mit Erich Honecker. Transit, Berlin 1995, ISBN 3-88747-099-0
  • Reinhold Andert: Nach dem Sturz. Gespräche mit Erich Honecker. Faber und Faber, Leipzig 2001, ISBN 3-932545-80-X
  • Thomas Kunze: Staatschef a. D. Die letzten Jahre des Erich Honecker. Links, Berlin 2001, ISBN 3-86153-247-6
  • Jan N. Lorenzen: Erich Honecker. Eine Biographie. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2001, ISBN 3-499-61181-3
  • Norbert F. Pötzl: Erich Honecker. Eine deutsche Biographie. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2002, ISBN 3-421-05585-8
  • Ulrich Völklein: Honecker. Eine Biographie. Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-7466-1921-1
Commons: Erich Honecker – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ed Stuhler: Margot Honecker.Eine Biografie, Ueberreuther, Wien 2003, S. 59-61, Faksimile der Heiratsurkunde S. 60.
  2. Hierzu mit Nachweisen Peter Przybilski: Tatort Politbüro. Die Akte Honecker, Berlin 1991, S. 55-65 sowie Ulrich Völklein: Honecker. Eine Biografie, Berlin 2003, S. 154-178, zu Lotte Grund S. 159/160 und 171. Honeckers Fluchtgenosse Hanke machte in seinen Lebenserinnerungen (ders.: Erinnerungen eines Illegalen, Berlin (O.) 1974, S. 222) zur Flucht falsche Angaben . Borkowski (siehe Literaturliste) gab zahlreiche verfälschende Aussagen weiter
  3. Wolfgang Leonhard: Spurensuche . Köln 1992. ISBN 3-462-02170-2
  4. Günter Schabowski, Der Absturz, Rowohlt, Berlin 1991, S. 115f
  5. a b Protokoll der 45. Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, 3. Mai 1974
  6. nach The East German Transition Game von Kurt-Henning Tvedt (Word-Dokument; 447 KB)
  7. Günter Schabowski: Das Politbüro. Ende eines Mythos. Eine Befragung. Reinbek 1990. S. 104 ff.; Günter Schabowski: Der Absturz. Berlin, 1991. S. 267 ff.
  8. Die DDR im WWW. Personen. Erich Honecker
  9. http://www.glasnost.de/db/DokZeit/92honerkl.html#Erkl%E4rung
  10. Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin, Beschluss vom 12. Januar 1993, Az. VerfGH 55/92
  11. Landgericht Berlin, Beschluss vom 12. Januar 1993, Az. 572-10/92; NStZ 1993, 298
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