Goldhausen (Korbach)
Goldhausen Kreisstadt Korbach
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Koordinaten: | 51° 15′ N, 8° 49′ O |
Höhe: | 490 m ü. NHN |
Fläche: | 4,67 km²[1] |
Einwohner: | 292 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1970 |
Postleitzahl: | 34497 |
Vorwahl: | 05631 |
Eisenberg bei Goldhausen mit Georg-Viktor-Turm
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Goldhausen ist ein Stadtteil von Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Goldhausen liegt Nordwestteil von Nordhessen im äußeren Südosten des Naturparks Diemelsee. Es befindet sich etwa 4,3 km (Luftlinie) südwestlich der Innenstadt von Korbach auf dem West- bis Südwesthang des 562 m hohen Eisenbergs. Nachbarorte sind Lengefeld im Nordnordosten, Nordenbeck und Ober-Ense im Südosten sowie Eppe im Südwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1248 wird das auf dem und im Eisenberg liegende Goldbergwerk durch Bischof Albertus von Regensburg erstmals erwähnt.[3] In dem etwa fast 500 Jahren dauernden Bergbau, bis etwa 1617, entstanden unter anderem ein 900 m langer, bis 12 m breiter und bis 9 m tiefer Tagebau. Nachweislich wurden mehr als 48 Stollen und 45 Schächte in den Berg getrieben. Anfang des 15. Jahrhunderts entstand eine Bergmannssiedlung, die 1541 erstmals urkundlich als „Goldhusen“ erwähnt wird.
Burg Eisenberg
1345 wird erstmals die Burg Eisenberg urkundlich erwähnt. In den Besitz der Waldecker Grafen fällt sie 1421. 1520 beginnt Graf Philipp III. mit dem Ausbau zu einem Schloss. 1586 wird die Erbauung einer Schlosskapelle genannt.
Hessische Gebietsreform
Am 1. Juli 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Goldhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Korbach eingegliedert.[4][5] Für Goldhausen, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Goldhausen angehörte:[1][7]
- bis 1712 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberamt des Eisenbergs
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (ab 1848), Kreis des Eisenbergs
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis des Eisenbergs
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis des Eisenbergs
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1970: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck, Stadt Korbach[Anm. 1]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Korbach
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Goldhausen 288 Einwohner. Darunter waren 3 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 102 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 69 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 120 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1620: | 8 Häuser |
• 1650: | 5 Häuser |
• 1738: | 16 Häuser |
• 1770: | 16 Häuser, 185 Einwohner |
Goldhausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 185 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 157 | |||
1840 | 174 | |||
1846 | 176 | |||
1852 | 164 | |||
1858 | 155 | |||
1864 | 167 | |||
1871 | 161 | |||
1875 | 145 | |||
1885 | 171 | |||
1895 | 190 | |||
1905 | 167 | |||
1910 | 158 | |||
1925 | 172 | |||
1939 | 166 | |||
1946 | 252 | |||
1950 | 258 | |||
1956 | 235 | |||
1961 | 227 | |||
1967 | 239 | |||
1971 | 294 | |||
1980 | 313 | |||
1990 | 303 | |||
1995 | 298 | |||
2000 | 319 | |||
2005 | 310 | |||
2010 | 293 | |||
2011 | 288 | |||
2015 | 303 | |||
2020 | 292 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1] Stadt Korbach[9][2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1895: | 190 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 219 evangelische (= 96,48 %), 5 katholische (= 2,20 %) Einwohner |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Goldspur Eisenberg führt an sehenswerten Stätten des Goldbergbaus vorbei und erklärt die Geschichte des Goldes im Eisenberg
- Das Besucherbergwerk am Eisenberg, zum Goldbergbau[10]
- Der Georg-Viktor-Turm, benannt nach Fürst Georg-Viktor zu Waldeck und Pyrmont, erlaubt als 24 m hoher Aussichtsturm den Blick auf die am Turmfuß gelegene Burgruine Eisenberg und den Rundblick ins Upland bis hin zum Ederbergland.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hilmar Ge. Stoecker: Goldhausen. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1978 (= Waldeckische Ortssippenbücher 17)
- Literatur über Goldhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Goldhausen. In: Webauftritt der Stadt Korbach.
- Goldhausen. Ortsgeschichte, Info. In: www.goldhausen.de. Private Website
- Goldhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Am 1. Juli 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Goldhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Geschichtliche Daten, auf goldhausen.de
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Alleringhausen, Eppe, Goldhausen, Helmscheid, Hillershausen, Lengefeld, Meineringhausen, Nieder-Schleidern, Rhena und Strothe in die Stadt Korbach, Landkreis Waldeck vom 19. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 27, S. 1366, Punkt 1326 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom ; abgerufen am 2. Juni 2018.
- ↑ Goldbergbau am Eisenberg, abgerufen am 22. Februar 2016, auf goldspur-eisenberg.de