Groß-Siegharts
Stadtgemeinde Groß-Siegharts
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 44,28 km² | |
Koordinaten: | 48° 47′ N, 15° 24′ O | |
Höhe: | 534 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.693 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3812 | |
Vorwahl: | 02847 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 07 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßplatz 1 3812 Groß-Siegharts | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerald Matzinger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Groß-Siegharts im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Groß-Siegharts ist eine Stadtgemeinde mit 2693 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Geografie
Groß-Siegharts liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 44,27 Quadratkilometer. 39,17 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Ellends (95)
- Fistritz (124)
- Groß-Siegharts (1922)
- Loibes (39)
- Sieghartsles (78)
- Waldreichs (268)
- Weinern (68)
- Wienings (99)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ellends, Fistritz, Großsiegharts, Loibes, Sieghartsles, Waldreichs, Weinern und Wienings.
Nachbargemeinden
Karlstein an der Thaya | Raabs an der Thaya | |
Dietmanns, Waidhofen an der Thaya | Ludweis-Aigen | |
Göpfritz an der Wild |
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Groß-Siegharts im Jahr 1299. Johann Christoph Ferdinand Graf von Mallenthein verfolgte um 1720 das ehrgeizige Ziel, das seiner Herrschaft zugehörige kleine Dorf zu einem Zentrum der Textilindustrie zu machen. Er ließ Fachkräfte aus ganz Europa ins Waldviertel kommen, und in Groß-Siegharts 180 „Fabrics-Häusl“ bauen. Darin wohnten und arbeiteten jeweils 6–10 Personen. Erzeugt wurden vor allem „Bandlwaren“, die von umherziehenden Händlern, den „Bandltragern“ in den Ländern der Donaumonarchie feilgeboten wurden. Diesen Händlern verdankt die Region den Namen „Bandlkramerlandl“.
Der ehrgeizige Industrialisierungsplan Mallentheins scheiterte zwar zunächst, er gab jedoch den Anstoß für eine längerfristige Ausrichtung der Region in Richtung Textilwirtschaft.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Groß-Siegharts 6 Textilfabriken, die mit Dampfkraft betrieben wurden: Adensamer, Wagner, Hetzer/Silberbauer, Wolff, Zuleger und Fenzl. Um 1900 beschäftigten die örtlichen Bandwebereien mehrere hundert Personen. Groß-Siegharts wurde 1727 zur Marktgemeinde und 1928 zur Stadt erhoben.
Bevölkerungsentwicklung
Politik
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Gerald Matzinger, Vizebürgermeister Roman Zibusch, Amtsleiter Jochen Strnad.
Im Stadtgemeinderat ergibt sich nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 11, ÖVP 8, FPÖ 2.
Stadtwappen
Blasonierung: Im roten Schild zwei silberne rot gezungte Greifen auf sechs silbernen Hügeln, die einen grünen Kranz und einen blauen goldgerandeten Schild mit den Buchstaben S.H. (Siegharts) im silbernen Balken halten und unter dem ein grüner Ölzweig hervorragt.
Städtepartnerschaften
- Dačice (Tschechien)
- Gaming (Niederösterreich)
- Poniatowa (Polen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- röm.kath. Kirche Johannes d. Täufer
- Schloss Groß-Siegharts, ein mittelalterlicher, oftmals umgebauter Komplex mit Details aus der Renaissance;[2] heute Sitz der Stadtgemeinde, Bibliothek, ua.[3]
Museen
- Lebendes Textilmuseum (Schloss Groß-Siegharts)
- Sakrales Museum (Schloss Groß-Siegharts)
- Kaiser Franz Josef-Museum in Wienings
- Huf- und Wagenschmiede in Dietmanns
Sport
- 6 Tennisplätze
- 1 Fußballplatz
- 1 Freibad
- 2 Asphaltstockbahnen
Das internationale Rollstuhltennisturnier, mit Teilnehmern (u. a. Weltmeister Robin Ammerlaan) aus der ganzen Welt, fand in der Zeit vom 15. bis 19. August 2007 bereits zum zwanzigsten Mal statt. Die 29. Austragung der Austrian Open fand vom 10. August bis zum 14. August 2016 auf der Tennisanlage statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 154, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 109. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Registerzählung vom 31. Oktober 2011 1233, das entsprach einer allgemeinen Erwerbsquote von 47,9 Prozent.
Die ursprüngliche Wirtschaft bestand aus der Textilindustrie, vor allem der Herstellung von Bändern und Schnüren. Es war das Zentrum des Bandlkramerlandls. Heute spielen aber nach wie vor Klein- und Mittelbetriebe eine große Rolle.
Persönlichkeiten
- Maurice Androsch, Politiker, von 2004 bis 2013 Bürgermeister
- Maria Kren (1892–1966), Politikerin, Gemeinderätin
- Anton Koczur (1941–2016), Politiker, von 1975 bis 2004 Bürgermeister
- Josef Leichtfried (1926–2018), Politiker, Gemeinderat
- Johann Christoph Ferdinand Graf von Mallenthein (1682–1749), Textilunternehmer
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Schloss Siegharts. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Die Geschichte von Schloss Groß-Siegharts
Weblinks
- 32207 – Groß-Siegharts. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Groß-Siegharts in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Eintrag zu Groß-Siegharts im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)