Hambühren

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Wappen Deutschlandkarte
Hambühren
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hambühren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 38′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 52° 38′ N, 9° 59′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Celle
Höhe: 36 m ü. NHN
Fläche: 56,81 km2
Einwohner: 10.882 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km2
Postleitzahl: 29313
Vorwahlen: 05084, 05143 (Oldau)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: CE
Gemeindeschlüssel: 03 3 51 012
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Versonstraße 7
29313 Hambühren
Website: www.hambuehren.de
Bürgermeister: Thomas Herbst (parteilos)
Lage der Gemeinde Hambühren im Landkreis Celle
KarteLandkreis CelleNiedersachsenLandkreis HeidekreisLandkreis UelzenLandkreis GifhornRegion HannoverFaßbergSüdheideEschedegemeindefreies Gebiet LohheideBergenWinsenWietzeHambührenCelleAdelheidsdorfHagenWathlingenBröckelEicklingenWienhausenLanglingenHohneLanglingenEldingenAhnsbeckBeedenbostelLachendorf
Karte
Gedenkstein Hambühren

Hambühren ist eine Gemeinde im Landkreis Celle in Niedersachsen.

Geografie

Hambühren liegt gut 6 km westlich vom Stadtzentrum von Celle entfernt. Die Aller fließt im Norden durch die Gemeinde.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hambühren besteht neben den beiden Ortschaften Hambühren (Dorf – gekennzeichnet mit Hambühren I – und der Siedlung – gekennzeichnet mit Hambühren II –) aus den Ortschaften Allerhop, Oldau, Ovelgönne, Rixförde und Schönhop.

Geschichte

Hambühren wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Oldau wird 1378 in einer Urkunde erwähnt.[3] Ovelgönne wurde mit der Errichtung des Kalibergwerkes begründet, wobei die erste urkundliche Erwähnung als Försterei bereits im frühen 17. Jahrhundert erfolgte. Am 13. Oktober 1857 fiel Hambühren einer großen Feuersbrunst zum Opfer.[4]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Nähe eine Munitionsanstalt errichtet, in der vor allem Zwangsarbeiter arbeiten mussten (siehe auch KZ Hambühren). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele der alten Munitionsbunker zu Wohnhäusern umgebaut. Es entstand Hambühren II. Dorthin wurden 1950 Kriegsflüchtlinge aus dem Aufnahmelager Reinsehlen bei Schneverdingen umgesiedelt. Viele wurden hier für immer sesshaft.

Die Gemeinde Hambühren entstand am 1. Januar 1970 im Zuge einer Gebietsreform.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Hambühren setzt sich aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren, sowie dem direkt gewählten Bürgermeister zusammen.

CDU SPD FDP Grüne UFO Gesamt
2001 12 9 3 1 0 25 Sitze
2006 12 8 4 2 0 26 Sitze
2011 10 (36,7 %) 7 (27,4 %) 3 (9,8 %) 4 (17,4 %) 2 (7,0 %) 26 Sitze

letzte Kommunalwahl am 11. September 2011 [5]

Bürgermeister

Direkt gewählter Bürgermeister ist der am 29. Mai 2011 gewählte Thomas Herbst (parteilos).[6]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt zwei weißgetünchte Fachwerkbauernhäuser auf grünem Grund und im unteren Bereich ein silbernes Zahnrad. Unter den drei Objekten liegt ein goldener Ring, der zum Zahnrad hin offen ist.

Gemeindepartnerschaften

Die Gemeinde trägt Partnerschaften mit den Kommunen Verson und Tourville-sur-Odon (beide) in Frankreich sowie der Stadt Buk in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • In Hambühren befindet sich mit der Auferstehungskirche die letzte "Bunker-Kirche" Deutschlands. Die ehemaligen Fertigungshallen der Munitionsanlage Hambühren von 1940 wurden 1950 zur Kirche umgebaut. Nach der Errichtung des Glockenturmes im Jahr 1963 kam es 1992 zur Erklärung des Gebäudes zum zeitgeschichtlichen Denkmal.[7]
  • In der Ortschaft Oldau, auf einer Insel, die durch die Kanalisierung der Aller entstand, befindet sich das einzige Wasserkraftwerk in Norddeutschland, das noch weitestgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten ist. Das Kraftwerk wurde 1911 errichtet. Es diente ausschließlich zur Stromerzeugung. 1972 wurde das Werk zunächst stillgelegt. 1983 wurde es aber wieder ans Netz angeschlossen, und seit dieser Zeit wird hier wieder Strom erzeugt.[8]

Aller–Fuhsekanal

Rundbogenbrücke von 1795

Im Osten der Gemeinde verläuft der Aller-Fuhsekanal. Die Gemeindestraße, die über diesen Kanal verläuft, führt über die vermutlich älteste Rundbogenbrücke im Landkreis Celle (erbaut 1795, erneuert 1995).

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde Hambühren liegt an der Bundesstraße 214 zwischen Celle und Nienburg/Weser. Im Norden der Gemeinde fließt die Aller.

Religionen

Neue katholische Kirche

Die evangelisch-lutherische Auferstehungsgemeinde hat seit 1950 ihre Kirche in einer ehemaligen Lagerhalle (Kirchstraße 5/7), siehe auch "Kultur und Sehenswürdigkeiten".

1950/51 wurde die katholische Notkirche zum Hl. Schutzengel errichtet, ebenfalls in einem Gebäude das zuvor als Lagerhalle gedient hatte (Kirchstraße 9/11). 1987 wurde diese Kirche durch den heute noch bestehenden Neubau Heilige Schutzengel in der Eichendorffstraße ersetzt, er wurde 1993 um einen freistehenden Turm mit neuen Glocken ergänzt. Das alte Kirchengebäude in der Kirchstraße wurde umgebaut dient heute profanen Zwecken. Zur Kirchengemeinde gehört die Kindertagesstätte St. Raphael. Ab 1950 zunächst im Erdgeschoss der Schwesternstation (Eichendorffstraße 36) beheimatet, zog sie bereits 1951 in Nebenräume der Kirche. Seit 1999 befindet sie sich am heutigen Standort (Eichendorffstraße 9) und wurde 2010 um zwei weitere Räume im benachbarten Pfarrzentrum erweitert. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Celle, zu ihr gehören heute auch die Kirchen in Wietze und Winsen.

Literatur

  • Paul Borstelmann: Chronik der Einheitsgemeinde Hambühren. Celle 1977
Commons: Hambühren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Westlich von Celle besaßen die Edelherren von Meinersen in Hambühren Zollrechte. Die Hälfte des Zolls verkaufte Hermann von Meinersen nicht lange vor 1235 an Herzogin Agnes, die Witwe des Pfalzgrafen Heinrich I., die diese Rechte zusammen mit weiteren großen Gütern dem von ihr gestifteten Zisterzienserinnen-Kloster Wienhausen schenkte. (Przybilla, Peter, Die Edelherren von Meinersen, Hannover 2007, S. 402, ISBN 978-3775260367.)
  3. Sudendorf, Hans (Hrsg.), Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, Bd. 6, Hannover 1867, S. CXLVII.
  4. Ausführlich: Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 218 ff., ISBN 978-3-00-019837-3.
  5. Endergebnis der Kommunalwahl am 11. September 2011
  6. Thomas Herbst neuer Bürgermeister in Hambühren. In: Cellesche Zeitung.de. 29. Mai 2011, abgerufen am 13. Juni 2011.
  7. Auferstehungskirche Hambühren
  8. Wasserkraftwerk Oldau.