Heinkel Greif

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Heinkel Greif
Greif II
Die bei Basten gebaute Weiterentwicklung Greif II
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Heinkel Flugzeugwerke
Erstflug 24. Dezember 1960 (Greif Ia/FK-1, D-7142)
Stückzahl 1 (Greif Ia)

Die Heinkel Greif ist ein Segelflugzeug der Standardklasse des deutschen Herstellers Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH. Konstrukteur des Ganzmetallflugzeugs war Otto Funk, der Mitbegründer des heutigen Ultraleichtflugzeugherstellers FK Leichtflugzeuge Deutschland (B&F Technik Vertriebs GmbH).[1] Das Flugzeug wird deshalb auch als FK 1 bezeichnet.

Neben der Seglerausführung Greif Ia existierte die Motorseglervariante Greif Ib, die allerdings nie flog.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwurfsarbeiten für die Greif Ia führte Otto Funk 1959 unter der Leitung Hans Hollfelders als Werkstudent der Firma Heinkel in Speyer durch. Am 24. Dezember 1960 erfolgte der Erstflug. Die im Rahmen der Luftfahrtschau Hannover 1962 öffentlich präsentierte Greif Ia mit dem Kennzeichen D-7142 hatte 1963 einen Windenstartunfall.[2]

Die Variante Greif Ib wurde analog zur Hütter H-30 HS mit einem BMW-8026-Strahltriebwerk für den Eigenstart ausgerüstet, flog jedoch nie.[2] Das Triebwerk befand sich starr eingebaut hinter dem Pilotensitz, der Strahlaustritt war leicht nach unten geneigt.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um solche weitgehenden Forderungen wie eine temperatur- und witterungsunempfindliche Oberflächengüte sowie den Ausschluss von Materialermüdung – verbunden mit einem günstigen Anschaffungspreis – erfüllen zu können, sah Otto Funk vor allem in der Ganzmetallbauweise eine Möglichkeit der Verwirklichung. Um auch das Gewicht niedrig halten zu können, stellte man die weniger belasteten Elemente aus Kunststoff her.

Die einholmige Tragfläche besitzt einen trapezförmigen Umriss ohne Schränkung. Die Hauptanschlussrippen sind aus Leichtmetall, alle anderen Rippen aus Styropor. Die Beschläge bestehen aus Stahl. Die Flügel sind mit 0,5 mm starkem plattierten Leichtmetall beplankt. Auch die Querruder und Schempp-Hirth-Bremsklappen bestehen aus Leichtmetall.

Auffallend ist der niedrig gehaltene Rumpf, der aus einem Rumpfboot und einem relativ dünnen, durch ein Leichtmetallrohr gebildeten Leitwerksträger besteht. Die innere Struktur des Bootes bildet ein Stahlrohrgerüst, das mit einer nichttragenden Kunststoffhaut verkleidet ist. Eine Beschädigung der Außenhaut bleibt also ohne Auswirkung auf die Strukturfestigkeit.

Die beiden Hälften des V-Leitwerks sind untereinander austauschbar. Das Fahrwerk bildet ein bremsbares und gefedertes Ballonrad. Eine Kufe ist nicht vorhanden, der Sporn ist eine Blattfeder. Erwähnenswert ist das hohe Bruchlastvielfache von 10.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Greif Ia (FK-1, D-7142)[2]
Besatzung 1
Länge 7,20 m
Spannweite 15 m
Flügelfläche 13,70 m²
Flügelstreckung 16,42
Gleitzahl 32,6 bei 85 km/h
Geringstes Sinken 0,70 m/s bei 75 km/h
Nutzlast 110 kg
Leermasse 216 kg
max. Startmasse 326 kg
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Triebwerke 1 × Strahltriebwerk BMW 8026 (Greif Ib)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Brock: Leichtgewichte in Hannover. In: Flug-Revue, Juli 1962, S. 26f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Greif 1a (Fk1) 1959 / Otto Funk. In: fk-servicecenter.com. Abgerufen am 1. September 2017.
  2. a b c Dietmar Geistmann: Segelflugzeuge in Deutschland. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01449-1, S. 58–62.