Henriette Confurius

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Henriette „Jette“ Confurius (* 5. Februar 1991 in Berlin) ist eine deutsch-niederländische[1] Schauspielerin.

Leben und Wirken

Confurius wuchs die ersten neun Jahre ihres Lebens auf dem Land auf.[2] 2001 gab sie im Alter von zehn Jahren an der Seite von Günter Pfitzmann und Catherine Flemming ihr Filmdebüt in der TV-Komödie Die Meute der Erben. Sie spielte die junge Tochter Caro, deren geschiedene Mutter Ida eine heruntergekommene Villa geerbt hat.[3] Seitdem war sie in mehreren Spielfilmen und TV-Produktionen zu sehen.

2002 hatte sie die Hauptrolle in dem Spielfilm Mein erstes Wunder, dem Debütfilm der Regisseurin Anne Wild: Confurius verkörperte Dole, ein elfjähriges Mädchen, das sich gegen die neue Liebesbeziehung ihrer alleinerziehenden Mutter auflehnt; im Urlaub lernt sie einen Mann kennen, Mitte Vierzig, mit dem sie eine ungewöhnliche und von den Erwachsenen kritisch begleitete Freundschaft beginnt.[4] Confurius spielte die Dole „wunderbar stur, stark und verletzlich“.[5]

In dem Bella Block-Krimi Das Gegenteil von Liebe (Erstausstrahlung: Januar 2004) spielte Confurius die bei ihrer Mutter lebende 11-jährige Halbschwester eines tot aufgefundenen sechsjährigen Jungen, die eine intensive Beziehung zu ihrem Vater hat und sich in eine Scheinwelt flüchtet.[6] In dem Polizeiruf 110-Krimi Verloren (Erstausstrahlung: September 2003) war sie ein junges Mädchen, das sich von ihren Eltern, die sich nichts mehr zu sagen haben, ungeliebt vorkommt und abhaut.[7]

2007 war Confurius erstmals in der Fernsehreihe Tatort zu sehen. In dem Tatort-Krimi Strahlende Zukunft verkörperte sie Julia März, die Freundin der Rollenfigur Daniel Vegener, dessen eben aus der Psychiatrie entlassene Mutter zuerst einen Bremer Richter und dann sich selbst tötet. Confurius’ Rollenfigur entführt auch die Tochter des Staatsanwaltes Jörg Reinhardt, wodurch ihre Rolle handlungstechnisch weiter aufgewertet wurde. Confurius übernahm auch in den Jahren 2011 und 2013 Rollen im Tatort. 2011 spielte sie in dem Tatort-Film Herrenabend die Rolle von Nele Klarbach, die mit ihrer alkoholabhängigen Mutter im Haus des Großvaters wohnt. Die Zeitschrift Stern schrieb, dass Confurius den überzeugendsten Part in diesem Tatort spielt.[8] in dem Tatort-Film Kalter Engel (Erstausstrahlung: November 2013) übernahm sie erneut eine Gastrolle. Sie spielte Lisa Kranz, die Bekannte einer ermordeten Erfurter Jura-Studentin. Mit ihrer Darstellung „riss sie, gemeinsam mit Florian Bartholomäi, Kalter Engel aus der totalen Durchschnittlichkeit“.[9]

Im ersten Teil des Mehrteilers Die Wölfe (2009) spielte Confurius eine der Hauptrollen. Sie verkörperte Lotte, das Mitglied einer Berliner Jugendbande in der Zeit der Berlin-Blockade. Dafür wurde sie bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2009 gemeinsam mit fünf anderen Nachwuchsdarstellern zum zweiten Mal mit dem Förderpreis ausgezeichnet.[10] 2011 spielte sie in dem Fernsehfilm Liebe am Fjord – Das Meer der Frauen die Rolle der 16-jährigen Ida Gustavsson, deren Mutter, eine erfolgreiche Modedesignerin, sie als Kind zurückließ.

In dem Märchenfilm Allerleirauh (2012) spielte Confurius die weibliche Hauptrolle, die Prinzessin Lotte. 2013 war sie in dem deutsch-österreichischen Fernsehfilm Die Holzbaronin in den Rückblick-Szenen des Films in der Rolle der jungen Elly Seitz zu sehen. Der Film feierte im Dezember 2012 Premiere auf der Filmschau Baden-Württemberg. [2]

2014 war sie in Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt in der Rolle der Alice Licht, an der Seite von Edgar Selge in der Titelrolle Otto Weidt, der Alice zunächst nur einen Unterschlupf in seiner Besen- und Bürstenfabrik anbietet und sich dann in sie verliebt, zu sehen.[11] Im 2014 erschienenen Film Die geliebten Schwestern spielt sie die Rolle der Charlotte von Lengefeld.[12] In dem österreichischen Filmdrama Die Fremde und das Dorf verkörpert sie die junge Lehrerin Rosaria, die sich während ihres Aufenthaltes in der Steiermark in den Jungbauern Josef verliebt.[13]

Confurius übernahm mehrfach auch Episodenrollen in Fernsehserien. Bei In aller Freundschaft spielte sie 2007 in der Folge Wiedererweckte Gefühle (Erstausstrahlung: November 2007) ein 16-jähriges Mädchen, das ihre Schwangerschaft verheimlicht und das Kind zur Adoption freigeben will.[14] In der ZDF-Krimiserie Notruf Hafenkante war sie in der Folge Der verlorene Sohn (Erstausstrahlung: November 2007) die junge Drogendealerin Svenja.[15] In der ZDF-Serie Küstenwache spielte sie in der Folge Claras Traum (Erstausstrahlung: Dezember 2010) die 16-jährige Clara Eschenbach, die mit ihrem Segelboot alleine auf eine Weltreise aufbrechen will.[16] In dem 90-minütigem Fernsehfilm Sicht gleich Null aus der Fernsehserie Die Bergretter (Erstausstrahlung: Januar 2012) war Confurius das blinde Mädchen Paula. Tittelbach.tv schrieb über ihre Darstellung: „Confurius, eine der ausdrucksstärksten Jungschauspielerinnen, wertet den gut gemachten Fernsehfilm weiter auf.“ [17] In der ZDF-Krimiserie SOKO Wismar spielte sie in der Folge Kammerflimmern (Erstausstrahlung: Januar 2012) die Rolle der Ilka Christiansen, deren Mutter tot aufgefunden wird.[18]

Sie lebt in Wien[2] und Berlin.

Filmografie

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Profil Henriette Confurius bei Schauspielervideos.de, abgerufen am 30. März 2014
  2. a b c Henriette Confurius: „Zwischen Mann und Frau gibt es keine Gleichberechtigung“. Interview mit Henriette Confurius in: Die Welt vom 26. Februar 2013.
  3. Die Meute der Erben. Handlung, Produktionsdetails und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Ziegler Film. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  4. Anne Wild: Mein erstes Wunder. Inhaltsangabe und Kritiken. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  5. Mein erstes Wunder. Filmkritik von Ula Brunner. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  6. Reihe „Bella Block – Das Gegenteil von Liebe“. Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  7. Reihe „Polizeiruf 110: Verloren“. Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  8. Goldene Himbeere für die goldenen Kartoffeln. Kritik in: Stern vom 2. Mai 2011
  9. Die Generation Praktikum erreicht den „Tatort“. Kritik: in: Die Welt vom 26. Februar 2013.
  10. Die Preisträger 2009. Deutscher Fernsehpreis
  11. "Ein blinder Held": Endlich Gerechtigkeit für einen großen Gerechten. Artikel zum Film in: Die Welt vom 6. Januar 2014.
  12. Filmwebsite
  13. ZDF-Fernsehfilm: "Die Fremde und das Dorf"Drama mit Henriette Confurius, Max von Thun, Manuel Rubey und August Schmölzer auf presseportal.de vom 30. September 2014. Abgerufen am 2. Oktober 2014.
  14. Folge 372: Wiedererweckte Gefühle. Inhalt und Besetzung. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  15. Notruf Hafenkante: Der verlorene Sohn. Inhalt und Besetzung. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  16. Claras Traum. Inhalt und Besetzung. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  17. Reihe „Die Bergretter – Sicht gleich Null“. Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  18. Kammerflimmern. Inhalt und Besetzung. Abgerufen am 5. Januar 2014.