Holzhafen (Naturschutzgebiet)

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Holzhafen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Der Holzhafen im Mai 2012

Der Holzhafen im Mai 2012

Lage Hamburg, Deutschland
Fläche 79 ha
WDPA-ID 555560677
Geographische Lage 53° 31′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 53° 30′ 59″ N, 10° 3′ 57″ O
Holzhafen (Naturschutzgebiet) (Hamburg)
Holzhafen (Naturschutzgebiet) (Hamburg)
Einrichtungsdatum 2013
Verwaltung BUE

Der Holzhafen ist ein Hafenbecken im Süden der Billwerder Bucht in Hamburg und ein nach diesem Hafenbecken benanntes Naturschutzgebiet.

Naturschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet wurde im März 2013 als 32. Naturschutzgebiet in der Stadt Hamburg ausgewiesen. Es erstreckt sich auf einer Fläche von rund 80 Hektar und umfasst den südlichen Teil der Halbinsel Kaltehofe sowie Wasser- und Süßwasserwattflächen des Holzhafens. Darüber hinaus ist eine Fläche im Süden des Holzhafens bis zur Autobahn 1 sowie die bewaldete Fläche zwischen dem Yachthafen und der Autobahn in das Schutzgebiet einbezogen. Die Fläche im Süden des Holzhafens war bis 2008 eingedeicht. Sie wurde als Ausgleichsmaßnahme für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 7 rückgedeicht und Priele angelegt.[1] Hier entwickeln sich Auwald und Röhricht­flächen.[2] Südlich der Autobahn 1 schließt sich das Naturschutzgebiet „Auenlandschaft Obere Tideelbe“ an.

Brand- und Nilgänse 2012 im Holzhafen

Die Ausweisung des Holzhafens als Naturschutzgebiet dient auch als Ausgleichsmaßnahme für die Teilzuschüttung des Mühlenberger Lochs im Zuge der Airbus-Werkserweiterung und der dabei verlorengegangenen Wattflächen. Das Naturschutzgebiet ist zusätzlich als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet.[1][3] Der BUND kritisierte, dass der Holzhafen bereits vor der Unterschutzstellung ein faktisches Vogelschutzgebiet darstellte und der ökologische Wert des Gebietes nicht neu geschaffen wurde. Es könnte somit nicht für die Kohärenz­sicherung des Natura-2000-Netzwerkes genutzt werden.[4][5]

Die Uferbereiche im Holzhafen sind auf weiten Strecken mit Deckwerken aus Steinen und Schlacke geschützt. Diese sollen zurückgebaut werden, um eine natürliche Besiedelung des Ufers zu ermöglichen.[2] Die Wasserflächen im Osten des Holzhafens sind teilweise aus dem Naturschutzgebiet ausgespart. Hier verläuft die Fahrrinne zum Yachthafen in der Alten Dove Elbe.

Der Holzhafen verfügt über ausgedehnte, tide­beeinflusste Wasser- und Wattflächen. Hier sind u. a. Pfeifente, Schnatterente und Spießente heimisch. Der Holzhafen stellt ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel wie Löffelente, Krickente und Brandgans sowie andere Wasser- und Watvögel dar. Gleichzeitig ist er wichtiges Nahrungs-, Laich- und Aufwuchsgebiet für Fische. Im Naturschutzgebiet kommen in Hamburg vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten wie Lanzettblättriger Froschlöffel, Spreizendes Greiskraut und Schierlings-Wasserfenchel vor.[1]

Das Naturschutzgebiet ist vom Moorfleeter Hauptdeich aus gut einsehbar. Das Gebiet wird von der Gesellschaft für ökologische Planung und dem Landesverband Hamburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreut.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Holzhafen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Holzhafen für die Löffelente, Pressemitteilung, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, 19. März 2019. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  2. a b Holzhafen – Rückbau von Uferdeckwerk, Stiftung Lebensraum Elbe. Abgerufen am 29. März 2016.
  3. NSG Holzhafen, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Hamburg. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  4. Markus Lorenz: Löffelente hat keine Heimat, shz, 10. April 2013. Abgerufen am 18. April 2018.
  5. Gernot Knödler: Fauler Ausgleich für Airbus, die tageszeitung, 27. September 2012. Abgerufen am 20. März 2013.
  6. Natur schützen, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Hamburg. Abgerufen am 24. Juni 2022.