Holzhausen (Fronhausen)
Holzhausen Gemeinde Fronhausen
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Koordinaten: | 50° 43′ N, 8° 41′ O |
Höhe: | 200 (177–220) m ü. NN |
Fläche: | 1,81 km²[1] |
Einwohner: | 32 (31. Dez. 2014)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1974 |
Postleitzahl: | 35112 |
Vorwahl: | 06426 |
Ortsrand
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Holzhausen ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Fronhausen im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt nördlich von Fronhausen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ältest bekannte sichere urkundliche Erwähnung unter dem Namen Holzhusen stammt aus dem Jahr 1274.[1][3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen erfolge am 1. Juli 1974 kraft Landesgesetz der Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bellnhausen, Erbenhausen, Fronhausen mit Sichertshausen, Hassenhausen, Holzhausen und Oberwalgern zur neuen Großgemeinde Fronhausen.[4][5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Fronhausen wurden Ortsbezirke gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Holzhausen angehört(e):[1][7]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Lohra (Gericht Lohra bestand aus den Orten Lohra, Nanzhausen, Willershausen, Rodenhausen, Seelbach, Rollshausen, Altenvers, Raimarshausen, Weiboldshausen, Kirchvers, Oberwalgern, Holzhausen, Stedebach und Damm)[8]
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Fronhausen[9]
- 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Gericht Lohra
- ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Fronhausen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Fronhausen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Fronhausen[10]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg[11][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Marburg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Fronhausen[Anm. 3]
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Fronhausen
Gerichte seit 1821
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Fronhausen war als Gericht in erster Instanz für Holzhausen zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Fronhausen.[13][14] Das Amtsgericht Fronhausen wurde 1943 geschlossen, zunächst als Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg geführt und 1948 endgültig aufgelöst. Der Gerichtsbezirk wurde dem Amtsgericht Marburg zugeteilt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Holzhausen 39 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 3 Einwohner unter 18 Jahren, 15 zwischen 18 und 49, 12 zwischen 50 und 64 und 6 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 12 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, keine Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 6 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1502: | 4 Hausgesesse |
• 1577: | 9 Hausgesesse |
• 1630: | 7 Hausgesesse einschließlich einer Witwe (2 dreispännige, 3 zweispännige Ackerleute, 1 Einläuftige). |
• 1681: | 8 hausgesessene Mannschaften |
• 1838: | 67 Einwohner (Familien: 9 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 1 Beisasse) |
Holzhausen: Einwohnerzahlen von 1747 bis 2014 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1747 | 56 | |||
1766 | 56 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 78 | |||
1840 | 71 | |||
1846 | 72 | |||
1852 | 75 | |||
1858 | 88 | |||
1864 | 95 | |||
1871 | 81 | |||
1875 | 69 | |||
1885 | 78 | |||
1895 | 86 | |||
1905 | 74 | |||
1910 | 67 | |||
1925 | 65 | |||
1939 | 47 | |||
1946 | 76 | |||
1950 | 77 | |||
1956 | 62 | |||
1961 | 56 | |||
1967 | 31 | |||
1970 | 33 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2009 | 40 | |||
2011 | 39 | |||
2014 | 32 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; ab 2000 Gemeinde Fronhausen; Zensus 2011[15] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1861: | alle Einwohner lutheranisch |
• 1885: | 78 evangelische (= 100 %) |
• 1961: | 42 evangelische (= 75,00 %), 14 katholische (= 25,00 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1747: | Erwerbspersonen: ein Hufschmied, zwei Tagelöhner. |
• 1838: | Familien: 9 Ackerbau, eine Tagelöhner. |
• 1961: | Erwerbspersonen: 24 Land- und Forstwirtschaft, 6 Produzierendes Gewerbe, 2 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges. |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Holzhausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Holzhausen.[6] Der Ortsbeirat Holzhausen besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 88,89 %. Alle Kandidaten gehörten der CDU an.[16] Der Ortsbeirat wählte Daniela Mittmann zur Ortsvorsteherin.[17]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Buslinie MR-35 der ALV Marburg stellt den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Holzhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetauftritt der Gemeinde Fronhausen
- Holzhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Justizamt Fronhausen) und Verwaltung.
- ↑ Am 1. Juli 1974 als Ortsbezirk zur Gemeinde Fronhausen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Holzhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. Dezember 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Daten und Fakten im Internetauftritt der Gemeinde Fronhausen ( vom 21. August 2015 im Webarchiv archive.today), abgerufen im August 2015
- ↑ HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 122 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2021.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 385 (babel.hathitrust.org).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Fronhausen anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 112 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
- ↑ Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
- ↑ Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
- ↑ Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224 )
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 66, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ergebnis der Ortsbeiratswahlen Holzhausen. In: Votemanager. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2023.
- ↑ Ortsvorsteher der Gemeinde Holzhausen. In: Webauftritt. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2023.