Kabinett Bülow

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Kabinett Bülow
Reichsregierung des Kaiserreichs
Bernhard von Bülow
Reichskanzler Bernhard von Bülow
Wahl 1898, 1903, 1907
Legislaturperiode 10., 11., 12.
Ernannt durch Kaiser Wilhelm II.
Bildung 17. Oktober 1900
Ende 14. Juli 1909
Dauer 8 Jahre und 270 Tage
Vorgänger Kabinett Hohenlohe-Schillingsfürst
Nachfolger Kabinett Bethmann Hollweg
Zusammensetzung
Partei(en) Parteilose
Unterstützt durch:

Zentrum (bis 1907)
NLP
DKP
FKP
FVg
FVp (ab 1907)

Repräsentation
Reichstag 1898:
241/397

1903:
235/397

1907:
220/397

Das Kabinett Bülow war die vom 17. Oktober 1900 bis 14. Juli 1909 unter Kaiser Wilhelm II. amtierende Reichsregierung des Deutschen Reiches.

Reichstagsmehrheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon sein Vorgänger Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst stütze sich Bülow zunächst auf eine Mehrheit von Kartellparteien (Nationalliberale Partei, Deutschkonservative Partei und Freikonservative Partei) sowie der Zentrumspartei. Diese Parteien stimmten zumeist mit Bülows Innen,- Außen-, Kolonial- und Flottenpolitik überein[1] und unterstützen diese im Reichstag. Sie erhielten bei der ersten Wahl in Bülows Amtszeit erneut eine Mehrheit.
Mit dem Aufstieg Matthias Erzbergers und dessen Angriffe auf Bülows Kolonialpolitik kam es zum Bruch des Bündnisses. In der Folgenden Wahl 1907 erreichte der konservativ-liberale Bülowblock auch ohne das Zentrum, mit Hilfe kleinerer Parteien, eine Mehrheit. Der Bülowblock bestand aus den oben erwähnten Kartellparteien und den linksliberalen Parteien, die Stichwahlabkommen schlossen. Der Bülowblock zerbrach erst 1909 als sich die Parteien nicht auf eine Reform der Erbschaftssteuer und einen Haushalt einigen konnten. Dies war einer der Gründe für Bülows Rücktritt.[2]

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabinett Bülow
17. Oktober 1900 bis 14. Juli 1909
Reichskanzler
Bernhard Fürst von Bülow
Vizekanzler
Arthur Graf von Posadowsky-Wehner
bis 24. Juni 1907
Theobald von Bethmann Hollweg
Auswärtiges Amt
Oswald Freiherr von Richthofen
bis 17. Januar 1906
Heinrich Leonhard von Tschirschky und Bögendorff
bis 7. Oktober 1907
Wilhelm von Schoen
Inneres
Arthur Graf von Posadowsky-Wehner
bis 24. Juni 1907
Theobald von Bethmann Hollweg
Justiz
Rudolf Arnold Nieberding
Marine
Alfred von Tirpitz
Post
Victor von Podbielski
bis 6. Mai 1901
Reinhold Kraetke
Schatz
Max Franz Guido Freiherr von Thielmann
bis 22. August 1903
Hermann Freiherr von Stengel
bis 20. Februar 1908
Reinhold Sydow

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regenten und Regierungen der Welt, Band 2,3. Neueste Zeit: 1492–1917, bearb. von B. Spuler; 2. Aufl., Würzburg, Ploetz, 1962.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zentrumspartei im Kaiserreich. dhm, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  2. Zentrumspartei bis 1933. kas, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.