Karl August Friedrich Wilmsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl August Friedrich Wilmsen (* 9. Dezember 1805 in Berlin; † 28. März 1883 in Crossen an der Oder) war ein deutscher reformierter Theologe und langjähriger Pfarrer an der Schlosskirche in Crossen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilmsen war der älteste Sohn des reformierten Predigers in Berlin Friedrich Philipp Wilmsen (* 23. Februar 1770 in Magdeburg; † 4. Mai 1831 in Berlin)[1] und dessen Ehefrau Wilhelmine Zenker, der Tochter des geheimen Kriegsrats Gottlob Friedrich Zenker.[2] Der Vater war zuletzt der 1. Pfarrer an der Parochialkirche in Berlin.

Die älteste Schwester Julia Philippine Wilmsen († 1832) war seit dem 29. Dezember 1820 mit dem damaligen Diakon an der St. Moritzkirche in Halle Friedrich Christoph Hesekiel verheiratet. Die zweite Schwester Henriette Luise Wilmsen (1807–1848) heiratete 1831 den späteren Pfarrer in Belzig Friedrich Albert Baur (1803–1886).[3]

Wilmsen selbst heiratete in erster Ehe 1837 Albertine Juliane Luedke (Bertha), geboren 1807 in Brunn, die Tochter des Gutspächters und Oberamtmanns in Alt-Landsberg Karl Friedrich Wilhelm Lüdke (* 17. Juni 17822. November 1834), die er bei den häufigen Besuchen bei seinem Onkel, dem Pfarrer in Altlandsberg Leopold Lebrecht Hanckwitz[4] (1793–1811), und seiner Ehefrau Karoline Sophie Dorothea Wilmsen, einer Schwester seines Vaters, kennengelernt hatte.[5] Im Jahr 1840 heiratete er ihre Schwester Amalie Eleonore Luedke (Laura) (1810–1882), die vorher mit dem Prediger Ebert aus Templin verheiratet war, der 1835 im Alter von 37 Jahren verstorben war.[6][7][8][9]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilmsen besuchte in Berlin das Berliner Gymnasium im Grauen Kloster, das auch schon sein Vater besucht hatte, und studierte dann an den Universitäten Halle und Berlin Theologie.

Am 21. August 1837 wurde er als Domhilfsprediger in Berlin für die 2. reformierte Pfarrstelle an der Konkordienkirche in Landsberg an der Warthe ordiniert. Im Jahr 1843 wurde er dort 1. reformierter Pfarrer. Danach war er von 1849 bis 1883 Pfarrer an der reformierten Schlosskirche in Crossen.[10][11]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Gaben und Aufgaben des weiblichen Geschlechts nach den Forderungen der Zeit und des Christenthums: in geistlichen Reden dargestellt, Berlin 1865 online Version über Gerritsen Collektion [2]
  • Vorwort zur dritten Auflage des Neuen Brandenburgischen Kinderfreundes seines Vaters Friedrich Philipp Wilmsen, Berlin 1851, S. III f, online
  • Die Theilnahme der Creatur an der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes Predigt vom Schloßprediger Wilmsen in Crossen a. d. Schloßkirche, in: Barth, Die Predigt der Gegenwart für die evangelischen Geistlichen und Gemeinden, Band 13, S. 395 ff, online

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Striebritz: Zur Geschichte der Predigt in der evangelischen Kirche von Mosheim bis auf die Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung der Zeit von Schleiermachers Tode ab, Band 1, Gotha, 1875, S. 329 ff, (Besprechung der Schrift Die Gaben und Aufgaben des weiblichen Geschlechts) online
  • Ludwig Striebritz: Zur Geschichte der Predigt in der evangelischen Kirche von Mosheim bis auf die Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung der Zeit von Schleiermachers Tode ab, Band 1, Gotha, 1875, S. 639 ff, [3] (Striebritz ordnet Wilmsen als Vertreter der vermittelnden Richtung und im Gegensatz zu den „Anhängern moderner Theosophie und der Schule von Friedrich Schleiermacher“ einer „anderen philosophischen Schule“ ein und benennt in dem Kapitel „Proben“ ohne genauere Quellenangabe 4 Predigten mit einer kurzen Inhaltsangabe)
  • Paul Möbius, Die Forderungen der Gegenwart an die Bildung der Frauen 1866, Leipzig S. 9, online
  • Ursula Baumann: Protestantismus und Frauenemanzipation in Deutschland: 1850 bis 1920, Frankfurt a. M. 1992, S. 365, snippet Ansicht: [4]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Veronika Albrecht-Birkner: Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig, 2009, ISBN 978-3-374-02141-3, Bd. 9, S. 421
  2. zu Zenker: Voigt, Neuer Nekrolog der Deutschen ..., Band 4, Ilmenau 1824 S. 800, online
  3. Hans Gerber: Albert Baur – Ein Lebensbild, Privatdruck 1971 S. 79 f, online
  4. zu Hanckwitz. GenWiki, Neuruppin (Brandenburg)/ Pfarrer Die zweite Pfarrstelle – ehemals reformiert, Nr. 6, online
  5. Hans Gerber, Albert Baur – Ein Lebensbild, Privatdruck 1971 S. 27 f, online
  6. Neuer Nekrolog der Deutschen, Bände 12–13, 1837, online
  7. Hans Gerber, Albert Baur - Ein Lebensbild, Privatdruck 1971 S. 79 f, online@1@2Vorlage:Toter Link/kilchb.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Familienforschung Florian Seiffert, abgerufen am 13. September 2017, digital: [1]
  9. Weiterhin lag bei der Erstfassung des Artikels eine handschriftliche Zusammenstellung „Daten über die Familie Lüdke“ vor, die der Geheime Regierungsrat und Syndikus der Oberschlesischen Fürstentumslandschaft in Ratibor Carl Lüdke (1857–1927), der Sohn des Karl Friedrich Lüdke, gefertigt hatte.
  10. Friedrich Gustav Lisco, Zur Kirchengeschichte Berlins, Berlin 1857, S. 104, online
  11. Chronik der Königl. Haupt- und Residenzstadt Berlin: 1837 (1840), Berlin 1840, S. 175, online