Lauksburg
Lauksburg | ||
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Die Ruinen der Lauksburg (Blick von Westen). | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Lorch-Espenschied | |
Entstehungszeit | 1100 bis 1200 | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Reste des Wohnturms, Ringmauer | |
Ständische Stellung | Klerikale | |
Geographische Lage | 50° 6′ N, 7° 55′ O | |
Höhenlage | 200 m ü. NN | |
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Die Lauksburg ist die Ruine einer kleinen Höhenburg bei der Stadt Lorch im Rheingau im Westen von Hessen.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ruine liegt im Taunus, der Laukenmühle gegenüber, im tief eingeschnittenen und waldreichen Wispertal unterhalb des hoch gelegenen Stadtteils Espenschied und zehn Kilometer nordöstlich der am Rhein gelegenen Kernstadt Lorch. Sie steht als Spornburg bei 200 m ü. NN gut 50 Meter über dem Bach Wisper und der kleinen Ansiedlung im Tal.
Geschichte und Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über Geschichte und Bedeutung der Burganlage ist wenig bekannt. Vermutlich wurde die Höhenburg schon Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet, allerdings reichen die Spekulationen über das Alter der Burg vom spätem 11. Jahrhundert bis zum späten 14. Jahrhundert.
Als ehemaliger Besitzer wurde das Erzstift Mainz genannt. Im Jahre 1424 wurde die Lauksburg von Erzbischof Konrad III von Mainz an Kuno von Scharfenstein und Adam von Allendorf amtsweise und auf Lebenszeit verschrieben.
Nachdem die Burg 1476 als Lehen des Erzstiftes der Vogteigerichtsbarkeit derer von Waldeck unterstellt war, wurde sie bereits 1506 unter die Obhut der Ritter von Breitbach und Greiffenclau gestellt.
1508 verkaufte Dietrich von Greiffenclau die Burg wiederum an Philipp von Heuchlingen, der sie bis zu seinem Tode im Jahre 1557 bewohnte. Danach wurde sie wiederum an das Erzbistum Mainz zurückgegeben, verfiel aber dann nach und nach.
Eine urkundliche Erwähnung von 1575 bezeichnet die Burg bereits als verfallen.
Im Mittelalter war die Route aus dem nördlichen Hinterland durch das Wispertal der wichtigste Zugang zur Stadt Lorch am Rhein und somit von großer Bedeutung.
Bis heute konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, ob der dreistöckige Wohnturm einst durch Verteidigungsanlagen verstärkt war. Die nur leicht erhöhte Lage der Burganlage stellte wohl keine großen Hürden für Angreifer dar und somit wird davon ausgegangen, dass die Lauksburg wohl primär dem Schutz der darunter gelegenen Mühle ‚Lauksmühle‘ diente.
Die Burganlage ist fast 30 Meter lang und 15 Meter breit. Heute ist die noch etwa 10 Meter aufragende Ruine des Wohnturms, die eine Grundfläche von 7,5 × 6 Metern hat, das markanteste Merkmal der Ruine. Von der Ringmauer sind nur noch geringe Reste erhalten.
Die in Privatbesitz befindliche Burg ist stark einsturzgefährdet und kann seit Jahren nicht besichtigt werden (Stand: Oktober 2023).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6.
- Werner Bornheim gen. Schilling: Rheinische Höhenburgen, 1964
- Christofer Herrmann: Wohntürme des späten Mittelalters auf Burgen im Rhein-Main-Gebiet, 1995
- W. L. Roser: Die Lauksburg im Wispertal In: Nassauische Annalen, Bd. 103, 1992
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lauksburg auf der Seite Burgenwelt.org
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)