Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/Fünfkampf der Frauen

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11. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Fünfkampf der Frauen
Stadt Italien Rom
Stadion Olympiastadion
Teilnehmerinnen 16 Athletinnen aus 10 Ländern
Wettkampfphase 3./4. September
Medaillengewinnerinnen
Gold Gold Nadija Tkatschenko (Sowjetunion 1955 URS)
Silbermedaillen Silber Burglinde Pollak (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Bronzemedaillen Bronze Soja Spassowchodskaja (Sowjetunion 1955 URS)
Das Olympiastadion von Rom im Jahr 2009

Der Fünfkampf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 wurde am 3. und 4. September 1974 im Olympiastadion von Rom ausgetragen.

In diesem Wettbewerb errangen die Athletinnen aus der Sowjetunion mit Gold und Bronze zwei Medaillen. Europameisterin wurde Nadija Tkatschenko. Rang zwei belegte die Olympiadritte von 1972, Vizeeuropameisterin von 1971 und aktuelle Weltrekordinhaberin Burglinde Pollak aus der DDR. Bronze ging an Soja Spassowchodskaja.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 4932 P
1971er Wert.
4946 P
1985er Wert.
Deutschland Demokratische Republik 1949 Burglinde Pollak Bonn, BR Deutschland
(heute Deutschland)
21./22. September 1973[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 5299 P
1964er Wert.
4634 P
1985er Wert.
Deutschland BR Heide Rosendahl EM Helsinki, Finnland 13./14. August 1971

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sowjetische Europameisterin Nadija Tkatschenko verbesserte den EM-Rekord auf 4776 P – Wertung von 1971. Heide Rosendahl hatte ihre höhere Punktzahl im Jahr 1971 nach einem früheren Wertungssystem erzielt, welches so nicht mit dem jetzt aktuellen Punktesystem vergleichbar ist. Nach der heute im Siebenkampf gültigen Wertung von 1980 betrug Rosendahls Punktezahl 4634, Tkatschenko hatte danach umgerechnet 4826 P erzielt.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf Disziplinen des Fünfkampfs fanden auf zwei Tage verteilt statt.
Tag 1 – 3. September: 100-Meter-Hürdenlauf, Kugelstoßen, Hochsprung
Tag 2 – 4. September: Weitsprung, 200-Meter-Lauf

Gewertet wurde nach einer ab 1971 gültigen Punktetabelle.

Zur Orientierung und Einordnung der Leistungen sind zum Vergleich die nach heutigem Wertungssystem von 1985 für den Siebenkampf erreichten Punktzahlen mitaufgeführt. Unter Anwendung dieser Wertung hätte es auf den Rängen sieben bis elf eine andere Reihenfolge gegeben:

  • Christel Voß (Achte), Penka Sokolowa (Neunte), Fočić Đurđa (Zehnte) und Ulrike Jacob (Elfte) wären um jeweils einen Rang vorgerückt.
  • Margrit Olfert wäre von Platz sieben auf Rang elf zurückgefallen.

Aber diese Vergleiche sind nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DNS nicht am Start (did not start)

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europameisterin Nadija Tkatschenko – 1978 wurde ihr der zunächst erneut errungene EM-Titel wegen Dopingmissbrauchs aberkannt, 1980 gewann sie nach Reduzierung ihrer Dopingsperre Olympiagold

3./4. September 1974

Platz Name Nation Punkte
offiz. Wertung
Punkte
1985er Wertung
100 m
Hürden
Kugel-
stoßen
Hoch-
sprung
Stand n.
Tag 1 (P)
Weit-
sprung
200 m
1 Nadija Tkatschenko Sowjetunion 1955 Sowjetunion 4776 CR 4826 13,39 s 16,07 m 1,74 m 2873 6,36 m 24,20 s
2 Burglinde Pollak Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 4678000 4698 13,36 s 15,80 m 1,71 m 2834 6,19 m 24,46 s
3 Soja Spassowchodskaja Sowjetunion 1955 Sowjetunion 4550000 4560 13,27 s 14,48 m 1,65 m 2714 6,37 m 24,96 s
4 Sigrun Thon Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 4548000 4547 13,58 s 12,68 m 1,71 m 6,35 m 23,97 s
5 Ljudmila Popowskaja Sowjetunion 1955 Sowjetunion 4548000 4555 13,89 s 14,87 m 1,74 m 2742 6,08 m 24,60 s
6 Ilona Bruzsenyák Ungarn 1957 Ungarn 4399000 4407 13,63 s 11,52 m 1,71 m 6,45 m 24,98 s
7 Margrit Olfert Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 4391000 4231 13,57 s 14,35 m 1,60 m 5,85 m 25,58 s
8 Christel Voß Deutschland BR BR Deutschland 4384000 4364 14,06 s 13,76 m 1,80 m 2714 5,85 m 25,58 s
9 Penka Sokolowa Bulgarien 1971 Bulgarien 4323000 4277 13,42 s 13,40 m 1,68 m 2661 5,86 m 25,70 s
10 Đurđa Fočić Jugoslawien Jugoslawien 4289000 4250 14,13 s 11,44 m 1,74 m 5,95 m 24,55 s
11 Ulrike Jacob Deutschland BR BR Deutschland 4247000 4233 14,34 s 10,82 m 1,74 m 6,29 m 25,12 s
12 Margit Papp Ungarn 1957 Ungarn 4207000 4159 14,54 s 13,64 m 1,74 m 5,91 m 26,42 s
13 Ann Wilson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4182000 4151 14,17 s 10,67 m 1,76 m 6,05 m 25,62 s
14 Ciska Janssen Niederlande Niederlande 4151000 4086 14,69 s 11,95 m 1,68 m 2414 5,94 m 25,03 s
DNF Florence Picaut Frankreich Frankreich 13,97 s 12,11 m 1,75 m 5,55 m DNS
Snezana Jurkowa Bulgarien 1971 Bulgarien 13,83 s 12,63 m 1,68 m DNS

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Track and Field Statistics, Records Progression - World Records, Women Pentathlon, trackfield.brinkster.net (englisch), abgerufen am 15. November 2022