Münchener Hypothekenbank

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Logo der Genossenschaftsbanken  Münchener Hypothekenbank eG
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Staat Deutschland Deutschland
Sitz Karl-Scharnagl-Ring 10
80539 München
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 701 105 00[1]
BIC MHYP DEMM XXX[1]
Gründung 2. Dezember 1896
Verband Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.
Website muenchenerhyp.de
Geschäftsdaten 2022[2]
Bilanzsumme 52,4 Mrd. EUR
Einlagen 15,6 Mrd. EUR
Kundenkredite 45,4 Mrd. EUR
Mitarbeiter 630
Geschäftsstellen 11 Regionalbüros
Mitglieder 60.347
Leitung
Vorstand Holger Horn (Vorsitzender)
Ulrich Scheer
Markus Wirsen
Aufsichtsrat Hermann Starnecker (Vorsitzender)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Münchener Hypothekenbank eG ist eine deutsche Hypothekenbank und Genossenschaftsbank mit Sitz in der bayerischen Landeshauptstadt München.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunal-Obligation über 1000 Mark der Bayerischen Landwirthschaftsbank eGmbH vom 1. Dezember 1907

Das Unternehmen wurde am 2. Dezember 1896 als „Bayerische Landwirthschaftsbank“ in München gegründet und wurde vom Genossenschaftssektor sowie der damaligen Königlich Bayerischen Staatsregierung des Prinzregenten Luitpold unterstützt. Der Bayerische Staat gewährte als Gründungshilfe ein unverzinsliches Kapital von einer Million Goldmark und einen verzinslichen Betriebsvorschuss über eine Million Goldmark.

Ursprünglich engagierte sich die „Bayerische Landwirthschaftsbank“ auf dem agrarwirtschaftlichen Sektor, erweiterte jedoch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sukzessive ihre Geschäftsfelder hin zu einer umfassenden Hypothekenbank[3]. 1971 wurde das Unternehmen daher in Münchener Hypothekenbank umbenannt.

Die Münchener Hypothekenbank, kurz MünchenerHyp oder MHB, ist eng mit dem Haus Wittelsbach verbunden: Schon 1897 gestattete Prinzregent Luitpold der Bank die Führung der bayerischen Königskrone in ihrem Siegel und bis 2011 war mit Max Emanuel Prinz von Bayern ein Mitglied des Hauses stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Im Jahr 1971 erfolgte die Umfirmierung in Münchener Hypothekenbank eGmbH, die mit Eintragung vom 19. Februar 1974 auf die noch heute gültige Firmierung Münchener Hypothekenbank eG geändert wurde.[4]

Anteilseigner der MünchenerHyp sind Primärbanken, genossenschaftliche Zentralbanken und ca. 60.000 Mitglieder/Eigentümer. Die MünchenerHyp ist Mitglied im Verband deutscher Pfandbriefbanken, im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und im Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V.

Die Münchener Hypothekenbank eG ist eine der mitgliederstärksten Genossenschaftsbanken und eine der wenigen eigenständigen Pfandbriefbanken in Deutschland. Die Anteilseigner der Bank sind größtenteils Kunden sowie Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.[5]

Am 26. Oktober 2014 wurde bekannt, dass die Münchener Hypothekenbank eG beim Banken-Stresstest der Europäischen Zentralbank als einziges deutsches Institut durchgefallen war, weil sie im Überprüfungszeitraum eine „nominelle Kapitallücke“ aufwies. Diese sei jedoch im Laufe des Jahres 2014 bereits geschlossen worden, teilten die Deutsche Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit.[6] Nach Angaben von Louis Hagen, Sprecher des Vorstandes der Bank, hatte die Bank, „von Anfang an keine Chance, den Test zu bestehen“ und wegen der bekannten Kapitallücke eine Kapitalerhöhung durchgeführt.[7]

Begünstigt durch den Immobilienboom und anhaltende Niedrigzinsen baute die Münchener Hypothekenbank eG ihr Neugeschäft in der Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien seitdem deutlich aus.[8] Sie entwickelte nachhaltige Immobilienfinanzierungen[9] und emittierte ESG-Pfandbriefe.[10]

Rechtsverhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Münchener Hypothekenbank eG ist im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht München unter GnR 396 eingetragen.

Organisationsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechtsgrundlagen sind das Genossenschaftsgesetz und die durch die Vertreterversammlung beschlossene Satzung. Organe der Bank sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Vertreterversammlung.

Sicherungseinrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Münchener Hypothekenbank eG ist der amtlich anerkannten Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken GmbH und der zusätzlichen freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen.

Geschäftsausrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Münchener Hypothekenbank eG befasst sich mit folgenden Geschäftsfeldern:

Geschäftsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschäftsgebiet liegt im gesamten Bundesgebiet.

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überschrift 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Bilanzsumme (Mrd. €) 36,340[11] 38,099[12] 38,509[13] 38,905[14] 40,391[15] 42,872[16] 48,558[17] 52.538[18] 52.405

[19]

Mitarbeiterzahl 462[11] 493[12] 493[13] 509[14] 550[15] 573[20] 611[21] 624[22] 630[23]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Hüttl: Ursprung, Wandel, Fortschritt. Von der Bayerischen Landwirthschaftsbank eGmbH zur Münchener Hypothekenbank eG 1896–1996. Selbstverlag, München 1996/97.
  • Erich Rödel: 110 Jahre Münchener Hypothekenbank. Rückblick, Gegenwart und Perspektiven. In: Historischer Verein Bayerischer Genossenschaften, Genossenschaftsverband Bayern (Hrsg.): „Genossenschaften – Auf festem Fundament die Zukunft gestalten“ (= Schriftenreihe zur Genossenschaftsgeschichte. Band 8). Mediengruppe Universal, München 2007, ISBN 978-3-00-022124-8, S. 146–160.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Geschäftsbericht 2022
  3. Reinhard Bauer, Anke Wellner: München im Spiegel der Zeit. Mering 2015, ISBN 978-3-9816036-7-5, S. 142 f.
  4. GnR 396 des Amtsgerichts München
  5. Münchener Hypothekenbank eG: Geschäftsbericht 2014. S. 6.
  6. Münchener Hypothekenbank bei EZB-Tests durchgefallen. Bericht vom 26. Oktober 2014 im Portal derwesten.de, abgerufen am 26. Oktober 2014
  7. Andrea Rexer: Die Bank, die durch den Stresstest fiel. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  8. Münchener Hypothekenbank eG: Geschäftsbericht 2019. S. 15 f.
  9. MünchenerHyp Nachhaltigkeitsdarlehen. Abgerufen am 1. April 2021.
  10. ESG Pfandbriefe. Abgerufen am 1. April 2021.
  11. a b Geschäftsbericht 2014 (PDF; 4,2 MB)
  12. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2015. Abgerufen am 21. Dezember 2018 (deutsch).
  13. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2016. Abgerufen am 21. Dezember 2018 (deutsch).
  14. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2017. Abgerufen am 21. Dezember 2018.
  15. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2018. Abgerufen am 13. Mai 2019.
  16. Geschäftsbericht 2019. Abgerufen am 4. September 2021.
  17. Geschäftsbericht 2020 MünchenerHyp. Abgerufen am 20. August 2021.
  18. Geschäftsbericht 2021. In: Münchener Hypothekenbank. Münchener Hypothekenbank eG, abgerufen am 14. September 2022.
  19. Geschäftsbericht 2022. Münchener Hypothekenbank, 24. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.
  20. Geschäftsbericht 2019. Abgerufen am 4. September 2021.
  21. Geschäftsbericht 2020 MünchenerHyp. Abgerufen am 20. August 2021.
  22. Geschäftsbericht 2021. In: Münchener Hypothekenbank. Münchener Hypothekenbank eG, abgerufen am 14. September 2022.
  23. Geschäftbericht 2022. Münchener Hypothekenbank, 24. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.

Koordinaten: 48° 8′ 24,7″ N, 11° 35′ 2,7″ O