Magenta Telekom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Magenta Telekom

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1996 (als max.mobil.)
Sitz Wien, Österreich
Leitung Rodrigo Diehl
Mitarbeiterzahl ca. 2200[1]
Branche Mobilfunk, Telekommunikation
Website www.magenta.at

Magenta Telekom (auch: Magenta oder Magenta T), in ihrer Rechtsform T-Mobile Austria GmbH[2], ist ein österreichisches Telekommunikationsunternehmen und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG.

Gegründet als max.mobil. wurde das Unternehmen nach der Übernahme durch die Deutsche Telekom im Jahr 2000 schließlich am 18. April 2002 in T-Mobile Austria umbenannt. Mit der Fusion von UPC Austria wurde daraus am 6. Mai 2019 die heutige Magenta Telekom.

Die Magenta Telekom ist nach Kundenzahlen einer der größten Mobilfunkanbieter in Österreich und verkauft GSM-, EDGE-, UMTS- und HSDPA- sowie LTE-, 5G-Netz und WLAN-Dienste.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem das Ö-Call-Konsortium am 25. Jänner 1996 die erste private Mobilfunklizenz für Österreich erworben hatte, ging im Oktober 1996 das Mobilfunknetz mit dem Slogan „max.mobil. – ein Netz hebt ab“ online. Bis dahin hielt das Tochterunternehmen der staatlichen Post und Telekom Austria (heute A1 Telekom Austria) das Mobilfunkmonopol im GSM-Bereich.

Im April 2000 übernahm die Deutsche Telekom 100 % von max.mobil. Am 18. April 2002 folgte die Umbenennung von max.mobil in „T-Mobile Austria“.

Übernahme von tele.ring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Übernahme durch T-Mobile war tele.ring ein Tochterunternehmen der Western Wireless. tele.ring wurde 2005 gekauft, nachdem Alltel, der neue Eigentümer von Western Wireless beschloss, sämtliche internationale Tochtergesellschaften von Western Wireless zu verkaufen. T-Mobile kaufte tele.ring für rund 1,3 Mrd. Euro, nachdem der Kauf von der EU-Kartellbehörde und der österreichischen Telekom-Regulierungsbehörde unter gewissen Auflagen genehmigt wurde. Auflagen waren zum Beispiel die Abtretung zahlreicher tele.ring-Sendestationen an die Mitbewerber Orange und Hutchison Drei Austria und der Verkauf der tele.ring-UMTS-Frequenzen ebenfalls an Orange und Drei. Der Markenname tele.ring wurde als Discountmarke bis zum Jahr 2020 beibehalten. Wertkarten von tele.ring hießen „Willi“ und „Mücke“.

Fusion und neue Marken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmenslogo von 2013 bis März 2019 (Logo Deutsche Telekom)

Zum weiteren Ausbau der österreichischen Tochter T-Mobile Austria teilten die Deutsche Telekom AG und Liberty Global plc. am 21. Dezember 2017 mit, dass T-Mobile um 1,9 Milliarden Euro die Liberty Tochter UPC Austria übernehmen möchte. Mit der Übernahme überträgt die Deutsche Telekom ihre bereits in Deutschland und den Niederlanden umgesetzte Strategie, den Kunden Mobilfunk, Festnetz und Internet anzubieten. Durch die Übernahme erhält T-Mobile Austria auch Zugriff auf das Glasfasernetz, um darüber zusätzlich Fernsehen, Breitband und Voice-over-IP anzubieten. Im Kaufpreis enthalten ist zusätzlich das Nutzungsrecht der Marke UPC für einen Zeitraum von drei Jahren, bis die vollständige Integration in den Deutsche-Telekom-Konzern abgeschlossen ist. Beide Parteien rechneten mit einer Freigabe durch die Europäische Kommission im zweiten Halbjahr 2018.[3][4] Mit 1. August 2018 wurde UPC von T-Mobile übernommen.[5]

Durch die Übernahme sowie Verschmelzung von UPC Austria werden seit dem 7. Mai 2019 Produkte und Dienstleistungen unter den neuen geschaffenen Marken „Magenta“ und „T“ vertrieben, die alten Marken entfielen.[6][7] Am Start der neuen Marke wurde am T-Center in Wien mit einer Fläche von 16.000 m² und 34.000 LEDs die drittgrößte LED-Fassade der Welt eingeweiht.[8]

Netzabdeckung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magenta Telekom-Zentrale Österreich (T-Center)
Magenta Telekom-Callcenter in Wien
Magenta Telekom-Callcenter in Graz

Das Netz der Magenta Telekom erreicht laut eigenen Angaben eine Netzabdeckung von 98,5 % der österreichischen Haushalte mit 2G (Sprachtelefonie) und 94 Prozent der Bevölkerung mit 3G (Daten). Das LTE-Netz erreichte Ende 2022 98,2 % der österreichischen Bevölkerung[9]. Magenta setzt für das eigene Netz auf Technik von Huawei.

Innovationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

T-Mobile führte 2008 als erster Mobilfunkanbieter in Österreich das iPhone[10], 2009 das erste Android-Gerät[11] und 2012 das erste Windows-Phone-8-Gerät[12] in Österreich ein. T-Mobile nahm am 19. Oktober 2010 in Innsbruck das erste LTE-Netz Österreichs in Betrieb.[13] Im Februar 2018 präsentierte T-Mobile als erster Mobilfunkanbieter weltweit den ersten Drohnenflug über 5G, die Nachfolgetechnologie von LTE/4G.[14] Durch den Abschluss der 5G-Frequenzauktion Anfang März 2019 erwarb Magenta Telekom Nutzungsrechte zum Ausbau des Kommunikationsstandards 5G in ganz Österreich. Auf Basis dieser Frequenzen nahm Magenta Telekom am 26. März 2019 die ersten 5G-Mobilfunkstationen, vorwiegend in ländlichen Regionen, in Betrieb.[15] Ende 2022 hatte Magenta 2.440 Standorte in ganz Österreich, an denen 5G verfügbar ist, das entspricht einer 5G-Versorgung von rund 55 Prozent aller Haushalte und Betriebe.[16]

Glasfaserausbau (FTTH)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Per Ende 2022 bot Magenta Telekom Breitbandkunden rund 1,55 Millionen Gigabit-Anschlüsse und versorgte somit knapp ein Drittel aller österreichischen Haushalte und Betriebe mit Gigabit-Internet.[17] Magenta Telekom und der französische Investor Meridiam haben im August 2022 die Gründung einer strategischen Partnerschaft für die größte private Glasfaserausbau-Initiative Österreichs vereinbart. Damit soll der Ausbau von Highspeed-Internetanschlüssen in ganz Österreich ermöglicht werden.[18]

Marktanteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktanteile lagen Ende 2021 im Mobilfunk bei 25,1 % und Ende 2022 bei 4,5 Mio. Simkarten. Bis Ende 2022 konnte Magenta Telekom 663.000 Breitband-Internetkunden verzeichnen.[19]

31.12. Kunden[20] (in Mio.) Marktanteil[21] in %
1998 31,30
1999 35,67
2000 35,03
2001 34,18
2002 30,23
2003 28,696
2004 2,005 25,834
2005 2,052 24,436
2006 3,412 35,326
2007 3,273 33,424
2008 3,401 31,90
2009 3,446 30,12
2010 3,780 30,69
2011 3,934 31,00
2012 4,120 31,20
Marktanteile am österreichischen Mobilfunkmarkt (Stand: 4. Quartal 2020, gem. Daten RTR Telekom Monitor Jahresbericht 2020[22])

Die Angaben für das Jahr 2006 beinhalten bereits den Marktanteil von tele.ring, der zuvor noch separat ausgewiesen wurde.

Werbung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magenta Telekom (damals noch T-Mobile Austria) war von 2002 bis 2014 Hauptsponsor der österreichischen „tipp 3-Bundesliga powered by T-Mobile“. Zuvor trug die höchste Fußballspielklasse in Österreich bereits die Namen „max.Bundesliga“ und „T-Mobile Bundesliga“. Außerdem sponserte max.mobil den „max.Supercup“ und den „max.Hallencup“. Mit der Umbenennung des Unternehmens in T-Mobile Austria wurden auch die Namen der gesponserten Bewerbe geändert. Seit Dezember 2013 ist die Magenta Telekom Sponsor des ÖFB-Nationalteams[23].

Neben dem Engagement im Profibereich ist die Magenta Telekom auch im Nachwuchsbereich der Österreichischen Bundesliga aktiv.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Magenta Telekom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Magenta Website, Das Unternehmen; abgerufen am 16. April 2019
  2. Christian Traunwieser: Magenta Telekom Unternehmensbeschreibung. In: Magenta Newsroom. 23. Februar 2023, abgerufen am 13. März 2023 (österreichisches Deutsch).
  3. Telekom stärkt Österreich-Geschäft: Alles auf Angriff. (handelsblatt.com [abgerufen am 26. Dezember 2017]).
  4. Liberty Global: Press Release: Liberty Global to Sell Austrian Operations to T-Mobile Austria. 21. Dezember 2017, abgerufen am 26. Dezember 2017 (englisch).
  5. derStandard.at: UPC-Übernahme: Die Marke "T-Mobile" verschwindet 2019. Artikel vom 2. August 2018, abgerufen am 2. August 2018.
  6. Aus Zwei wird Eins: T-Mobile und UPC geben das ultimative Versprechen für die digitale Zukunft Österreichs; abgerufen am 8. September 2018
  7. T-Mobile und UPC ab 2019 unter Marke „T“; abgerufen am 8. September 2018
  8. T-Center Beleuchtung als digitales Monument für ein digitales Jahrtausend; abgerufen am 1. November 2020
  9. Peter Schiefer: Magenta Telekom mit positiver Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022. In: Magenta Newsroom. 23. Februar 2023, abgerufen am 3. April 2023 (österreichisches Deutsch).
  10. https://www.magenta.at/iphone-pionier/
  11. http://www.oe24.at/digital/Ab-sofort-gibt-s-das-neue-Google-Handy-G1/455959
  12. http://blog.t-mobile.at/2012/10/29/weltweit-erstes-smartphone-mit-windows-phone-8-ging-auf-der-mariahilfer-strase-uber-den-t-mobile-ladentisch/
  13. LTE in Innsbruck: 90 Mbit/s in Reichweite. In: derStandard.at. 26. April 2011, abgerufen am 4. Dezember 2017.
  14. 5G in Innsbruck: T-Mobile überträgt zwei Gigabit pro Sekunde. Wien (futurezone.at [abgerufen am 11. September 2018]).
  15. Österreich ist 5G-Pionierland: T-Mobile Austria startet 5G-Netz. In: Magenta Newsroom. 26. März 2019, abgerufen am 27. Mai 2020.
  16. Magenta Telekom mit positiver Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022. In: Magenta Newsroom. 23. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  17. Magenta Telekom mit positiver Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022. In: Magenta Newsroom. 23. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  18. Magenta Telekom und Meridiam gründen Joint Venture für größte private Glasfaser-Partnerschaft Österreichs. In: Magenta Newsroom. 23. August 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  19. Magenta Telekom mit positiver Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022. In: Magenta Newsroom. 23. Februar 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  20. Deutsche Telekom bestätigt Finanzziele für 2007 (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  21. Informationen über den Telekom-Markt in Österreich (Memento vom 29. April 2007 im Internet Archive)
  22. [1] (PDF)
  23. T-Mobile neuer Sponsor des ÖFB. In: derStandard.at. 3. September 2013, abgerufen am 4. Dezember 2017.