Manja Präkels

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Manja Präkels, 2022

Manja Präkels (* 21. Dezember 1974 in Zehdenick, Mark) ist eine deutsche Schriftstellerin, Musikerin und Journalistin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präkels’ Mutter war Lehrerin.[1] Bis 1998 arbeitete sie als Lokalreporterin in Brandenburg.[2] Ihren Vertrag bei der Märkischen Allgemeinen unterschrieb sie beim damaligen Herausgeber Alexander Gauland.[3] An der Freien Universität Berlin studierte sie Philosophie und Soziologie. Im Jahr 2000 führte sie Interviews mit links- und rechtsradikalen Jugendlichen, aus denen die ZDF-Dokumentation Die Zecken von Zehdenick entstand.[4] 2001 rief sie das Berliner Erich-Mühsam-Festival[5] ins Leben und gründete als Sängerin die Band Der Singende Tresen.[6] 2004 erschien ihr erster Gedichtband Tresenlieder, 2005 die erste CD des Singenden Tresens. Präkels lebt in Berlin.

Seit 2002 entstanden mehrere Liedtheater-Programme und Stücke für Kindertheater mit Co-Autor Markus Liske, mit dem sie seit 2009 auch die „Gedankenmanufaktur WORT & TON“ betreibt. In gemeinsamer Herausgeberschaft erschienen seither die Anthologien Kaltland – Eine Sammlung (2011) und Vorsicht Volk! (2015) sowie das Erich Mühsam-Lesebuch Das seid ihr Hunde wert! (2014).

Zwischen August 2015 und Mai 2016 veröffentlichte Präkels in die tageszeitung den Fortsetzungsroman Im Anwohnerpark.[7]

2017 erschien ihr autobiographisch geprägter Roman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß, der die letzten Jahre der DDR und die gesellschaftlichen Verwerfungen nach der Wende in einer brandenburgischen Kleinstadt beschreibt.[8] Für diesen Roman wurde sie 2018 unter anderem mit dem Anna Seghers Preis sowie dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. "Eine Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle", schrieb die Süddeutsche Zeitung[9]. Im Dezember 2018 stand das Buch auf Platz 17 der Bestsellerliste "Belletristik Independent" im Börsenblatt des deutschen Buchhandels.

Artikel und Essays erschienen u. a. in die tageszeitung[10], Der Spiegel, Jungle World, Märkische Allgemeine Zeitung, telegraph und in der Schriftenreihe der Erich-Mühsam-Gesellschaft, Lübeck.

Biblio- und Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitwirkung an:

Bühnenarbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindertheaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Rabe im Schnee (2002)
  • Ein Maulwurf in Berlin (2003)
  • Gespensterstunde im Rabenwald (2005)
  • Der Weihnachtshase (2006)
  • Der Piratenschatz (2008)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manja Präkels – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. chrismon 11/2019, S. 19.
  2. chrismon 11/2019, S. 18.
  3. Durch die Gegend | Manja Präkels | Viertausendhertz | Das Podcastlabel. 7. November 2019, abgerufen am 17. November 2019 (deutsch).
  4. Zehdenick will nicht ins Fernsehen. In: Berliner Zeitung, 22. Juni 1999
  5. Erich Mühsam Fest 2004. Neues Deutschland
  6. Der Singende Tresen
  7. [1]
  8. [2] Gesammelte Pressestimmen beim Verbrecher Verlag
  9. Reportage von Anna Fastabend: Wenn die eigene Heimat Angst macht. In: sueddeutsche.de. 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 20. Juli 2018]).
  10. Manja Präkels: Umgang mit Zweitem Weltkrieg in der DDR: Unterm Gras die Knochen. In: Die Tageszeitung: taz. 4. Mai 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  11. Mo Winkler: Clowns im Regen von Der Singende Tresen in Berlin am 8. März 2007. In: FolkWorld, Ausgabe 33, Mai 2007; abgerufen am 23. Januar 2009.
  12. Rezension zu Clowns im Regen (Memento vom 22. Januar 2008 im Internet Archive)
  13. Liederbestenliste 2005, Sperrstundenmusik, abgerufen am 23. Januar 2009.
  14. Deutscher Jugendliteraturpreis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Oktober 2018; abgerufen am 13. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.djlp.jugendliteratur.org
  15. Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.